186 Ergebnisse

Mi 15 Mai

GUÉRIN (Maurice de) - Reliquiae. Herausgegeben von G. S. Trebutien. Mit einer biographischen und literarischen Studie von M. Sainte-Beuve. Paris, Didier, 1861. 2 quadratische Bände in 12 cm Breite, langkörniges grünes Maroquinleder mit dünnem, goldgedrehtem Netz, Sublibris Bibliothèque de Laurent Evrard in der Mitte eines goldgeprägten Medaillons, Rücken mit goldgeprägten Filets, Innenfutter aus demselben Maroquinleder, Innenrahmen mit einem Spiel aus sieben goldgeprägten Filets, Vorsätze aus braunem Moiré, goldgeprägter Schnitt auf Zeugen (Chambolle-Duru). Originalausgabe, herausgegeben von Trebutien, der zusammen mit Barbey der Mitvollstrecker des Testaments von Maurice de Guérin war. Autographer Brief von Trebutien an den Künstler William Haussoulier: Hommage de l'éditeur à Monsieur William Haussoulier. William Haussoulier (1815-1892) verkehrte mit Eugenie de Guérin, die ihn mit dem Autor von Les Diaboliques bekannt machte: Der ideale Künstler, von dem Eugenie spricht, ist Herr William Haussoulier [...], ein Maler, ein Ingrist, mit dem ich zu einer bestimmten Zeit sehr verbunden war und der eine so lebhafte Bewunderung für Guérin empfand, dass diese Bewunderung der entscheidende Grund für unsere Freundschaft war. [...] Als Maler [...] brachte er die Farbe zum Bellen, Piepsen und Schreien. Wenn er ihn nur einmal gesehen hätte, hätte Haussoulier uns sicherlich ein schönes Porträt von Guérin in schwarzer Manier geschenkt, und was für ein Glücksfall, um seine Werke an die Spitze zu setzen! In der etwas vergangenen Zeit seiner großen Affäre mit mir fertigte William ein sehr gepflegtes Kohleporträt von mir an, das sich jetzt wahrscheinlich im Kramladen des Teufels befindet (Barbey d'Aurevilly, Brief an Trebutien, 2. April 1855, in: Correspondance générale, IV, S. 195). Das im Museum von Saint-Sauveur-le-Vicomte aufbewahrte Porträt Barbeys, das am Anfang des Katalogs der Pariser Ausstellung von 1989 abgebildet ist, wird ihm zugeschrieben. Exemplar auf Hollandpapier, gebunden in Maroquin mit Innenfutter von Chambolle-Duru für Laurent Evrard, Pseudonym der Comtesse de La Baume-Pluvinel (1858-1911), Romanautorin und Schriftstellerin. Er war in der Ausstellung zum 100. Todestag des Schriftstellers in der Bibliothèque historique de la ville de Paris im Jahr 1989 vertreten (siehe Kat. Barbey d'Aurevilly, Nr. 64). Einige Bräunungen, Heiligenschein auf S. 160-163 in Band I und eckiger Wasserfleck auf 3 Blättern in Band II. Oberes Gelenk von Band I etwas berieben.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Fr 24 Mai

FRANCIS JOURDAIN (1876-1958) Kreise, Erbsen und Halbmond auf einem Hintergrund aus Gitterwerk, das Modell entworfen um [1920]. Seltener und bedeutender gedeckter Topf mit runder Basis und Flügeldeckel. Mehrfarbig glasierte Keramikprobe; der Deckel mit weißem und rostfarbenem Titeldekor auf blauem Grund, der Boden blau glasiert. 1920er Jahre. Zwei kleine Splitter auf der Innenseite des Deckels (bei geschlossener Kanne nicht sichtbar), Glasurausbrüche auf einem Teil (ca. 3 cm) der Deckelkante. Monogrammiert mit F.J., Nummer 80 und Standort Frankreich unter der Basis. Höhe: 7,5cm - Länge: 26,5cm Öffentliche Sammlungen: Musée d'Art et d'Histoire de Saint-Denis - Eine Farbvariante befindet sich in den Sammlungen dieser Institution unter der Inventarnummer 94.01.01. Ausstellung: Francis Jourdain, un parcours moderne 1876-1958 - Wanderausstellung im Musée Toulouse-Lautrec, Albi (25. März - 4. Juni 2000) - im Musée-bibliothèque Pierre André Benoît, Alès (24. Juni - 3. September) - im Musée d'Art et d'Histoire, Saint-Denis (22. September - 18. Dezember 2000) und im Musée d'Art et d'Industrie, Roubaix (Januar - April 2001). Bei diesen Veranstaltungen wurde eine Farbvariante präsentiert. Bibliografie: Collectif - Francis Jourdain, un parcours moderne 1876-1958 - Catalogue de l'exposition itinérante organisée au Musée Toulouse-Lautrec, Albi (25 mars - 4 juin 2000) - au Musée-bibliothèque Pierre André Benoît, Alès (24 juin - 3 septembre) - au Musée d'Art et d'Histoire, Saint-Denis (22 septembre - 18 décembre 2000) und au Musée d'Art et d'Industrie, Roubaix (janvier - avril 2001), Éditions Somogy, Paris, 2000. Eine Farbvariante auf Seite 110 abgebildet.

Schätzw. 1 500 - 2 500 EUR

Do 09 Mai

Judaica - Holocaust - Taslitzky, Boris. 111 Dessins faits à Buchenwald 1944-1945. Présentés par Julien Cain. Mit 111 (6 Porträts, 5 farbige) Tafeln. Paris, Bibliothèque Francaise, 1945/46. Titel, Druckvermerk, 11 Bl. (Vorwort), 4 Bl. (Inhalt und Kolophon). 25 x 22 cm. Lose in illustrierter Original-Kartonage (Rücken mit Einrissen, angestaubt, hinterer Deckel mit Wasserrand, Mappenflügel teils fehlend). Eins von 500 (GA 3200) nummerierten Exemplaren auf "véline pur fil du Marais". - Bildunterschriften in Französisch, Englisch und Russisch. Titelblatt und Vorwort auf Französisch. - Boris Taslitzky (1911-2005) begann im Alter von fünfzehn Jahren zu malen und besuchte zwischen 1925 und 1933 die Académie Montparnasse und die École des Beaux-Arts in Paris. 1933 trat er der Vereinigung der revolutionären Schriftsteller und Künstler bei, wo er Generalsekretär der Sektion der Maler und Bildhauer wurde. 1935 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei. 1936 nimmt Taslitzky an der Ausstellung teil, die Picasso, Léger, Matisse, Braque, Jean Lurcat, Laurens und Pinion im Foyer des Alhambra-Theaters zusammenführt. Im Juni 1940 wird er gefangen genommen, konnte im August fliehen und schloss sich der Résistance an. Im November 1941 wird er erneut verhaftet, zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und am 31. Juli 1944 nach Buchenwald deportiert, wo es ihm gelingt, etwa zweihundert Zeichnungen anzufertigen, die das Leben in den Lagern zeigen. "Wenn ich in die Hölle komme, werde ich Skizzen machen. Außerdem habe ich Erfahrung, ich war dort und ich habe gezeichnet!" sagte er später. - Nur teils leicht gebräunt bzw. minimal angerändert. VAT: *

Schätzw. 500 - 750 EUR

Di 28 Mai

[ZICHY (Michail Alexandrowitsch von)]. "Erinnerungen an die Jugend". S.l.n.d. [zwischen 1874-1879]. Zusammenstellung von 51 Aquarellen in einem länglichen Band in 4° (337 x 252 mm) aus langkörnigem, violettem Maroquinleder mit breitem Rahmen aus gold- und blindgeprägten Filets und Spitzen auf den Deckeln, verziertem Rückenschild, goldgeprägtem Schnitt, Metallschließe mit Schloss, rotem Moire-Futter und Vorsatz (Einband Mitte des 19. Jh.). Ein Titel, der mit ACHT TABLEAUTINEN und 50 ORIGINALQUARELLEN geschmückt ist, von denen 29 signiert und die meisten betitelt sind; andere nicht signierte tragen den Titel "Étude de main" (Handstudie). Die Kompositionen sind auf weißem Velin, außer einigen auf grauem oder blauem Papier. Aus den Bibliotheken von Gérard Nordmann (II, 15. Dezember 2006, 564) und Henri Beraldi, mit Exlibris. Die Seiten 37, 47 und 49 sind leer geblieben; der erste Deckel ist lose; der Schlüssel fehlt; das erste Heft ist ungebunden. EINES DER DREI ODER VIER BEKANNTEN EXEMPLARE DIESER EROTISCHEN SUITE, DIE 56 FREIE AQUARELLEN ENTHÄLT, deren Sujets in dem ALBUM LIEBE (Leipzig, 1911) von MIKHAIL ALEXANDROVITCH VON ZICHY hELIOGRAFISCH dargestellt sind. EXEMPLAR IN EINEM REICHEN ROMANTISCHEN EINBAND. Benezit XIV, 895. Provenienz : - Christie's, Sammlung Nordmann, 15. Dezember 2006, 564. - Französische Privatsammlung Erotica Monsieur X Sachverständiger: Cabinet REVELDieses Los ist nur zugänglich, wenn Sie eingeloggt sind und Ihr Alter mit Ihrem Ausweis übereinstimmt.

Schätzw. 8 000 - 10 000 EUR

Mi 15 Mai

DIVERSES. - BERRIAT-SAINT-PRIX. Remarques sur les anciens jeux des mystères, faites à l'occasion de deux délibérations inédites prises par le Conseil de Ville de Grenoble, en 1535, relativement à l'un de ces jeux. Paris, J. Smith, 1823. In-8, blaues Maroquin janseniste mit doppelten Kaltfilets, Rückenschild, Kopfgoldschnitt und goldgeprägter Innenroulette (Ottman Duplanil). Aus den Bibliotheken Paul Couturier de Royas und Henri Lambert, mit Exlibris. Gebunden mit weißen Blättern in fine. Wir fügen bei: - BERRIAT SAINT-PRIX. Cours de droit criminel fait à la faculté de droit de Grenoble. Grenoble, imprimerie Vve Peyronard; Paris, Nève, Oktober 1817. In-8, bradel, rotes Halbperkalin aus dem 19. Aus der Bibliothek Paul Couturier de Royas (1853-1954), mit seinem Exlibris. Mit einigen wenigen Stößen. Flecken. - Recherche sur la législation criminelle et la législation de police, en Dauphiné, au Moyen- ge. Paris, Paul Renouard, 1836. In-8, bradel papiergrauer Pappband aus dem 19. Aus der Bibliothek Paul Couturier de Royas (1853-1954), mit seinem Exlibris. Durchgehend mit Stößen versehen. Flecken. - GIRAUD (Emile). Einzug von Franz I. in Romans im Jahr 1533. Valence, Chenevier & Chavet, 1872. In-8, rotes Halbmaroquin mit Ecken, verziertem Rückenschild, Kopfgoldschnitt (leg. späteres Rel.). - Merveilles et histoire patriotique du ci-devant Dauphiné. Par un dauphinois fixé à Paris. Paris, Firmin Didot frère, Dezember 1830. In-8, rotes, modernes Pappband mit glattem Rücken und Schutzumschlag. - LAURENS (Charles). Le procès de Tailles, 1537-1639, Claude Brosses - Anthoine Rambaud. Grenoble, Maisonville, 1867. In-8, grünes Halbperkalin-Bradel, blaues Titelblatt, Kopfgoldschnitt, Schutzumschlag. Envoi a. s. de l'auteur. Exlibris Paul Couturier de Royas. Expertin: Ségolène Beauchamp

Schätzw. 200 - 300 EUR

Mi 15 Mai

Pendule "au char" d'époque Empire Feuervergoldete Bronze, Messing, weißer Emailziffernring mit schwarzer Beschriftung, gebläute Zeiger. Das Uhrwerk in der Radachse mit 14 Tagen Laufzeit, Fadenaufhängung des Pendels und Halbstundenschlag auf Glocke. Aus mehreren Teilen gegossen und verschraubt. Große Kaminpendule auf oblongem Sockel mit drei Applikationen, vier Liktorenbündel auf den Ecken als Füße. Der antikische Streitwagen von zwei sich aufbäumenden Pferden gezogen, die Deichsel von einem Löwen gehalten, hinter dem Wagenlenker Telemachos stehend Athene. Auf dem Ziffernring signiert "LHOEST FG. ST. HONORE". H 45,5, B 48,5, T 11,5 cm. Paris, um 1810, der Bronzeguss Jean-André Reiche zugeschrieben. Die Bibliothèque nationale besitzt eine Zeichnung des Bronziers Jean-André Reiche (1752 - 1817), auf die diese Zuschreibung zurückzuführen ist. Kjellberg erwähnt auch ein Exemplar in Schloss Malmaison, ein weiteres befindet sich im Musée du Temps im Palais Granvelle in Besançon. Beim Uhrmacher LHoest handelt es sich vermutlich um den 1778 in Liège geborenen Dieudonné LHoest, der ab 1796 in Paris nachweisbar ist und auf die Produktion von Taschenuhren spezialisiert war. Provenienz 1997 im Düsseldorfer Kunsthandel erworben. Literatur Vgl. Kjellberg, Encyclopédie de la pendule française du Moyen Age au XXe siècle, Paris 1997, S. 417. Vgl. Niehüser, Die französische Bronzeuhr. Eine Typologie der figürlichen Darstellungen, München 1997, S. 68 f.

Schätzw. 7 000 - 9 000 EUR

Mi 22 Mai

SPIFAME (Martin). - Les Premières œuvres poétiques (Die ersten poetischen Werke). Paris, Pour la Veuve Lucas Breyer, 1583. In-12, dunkelblaues Maroquin, doppeltes Kaltblutnetz, goldgeprägtes Wappen in der Mitte, Rückenverzierung, innere Spitze, goldgeprägter Schnitt (H. Duru). Zweite Ausgabe dieser äußerst seltenen poetischen Sammlung. Sie ist Heinrich III. gewidmet und enthält zahlreiche geistliche Sonette, die sich hauptsächlich auf die Moralphilosophie und die Heilige Schrift beziehen. Außerdem finden sich darin ein an Prinzessin Henriette von Kleve, Herzogin von Nivernois, gerichtetes Gedicht mit dem Titel La Loüange du mariage contre Desportes, ein Tombeau de Messire Gilles Spifame évêque de Nevers und Chansons. Eine bewundernswerte Harangue de la parfaicte amitié schließt die Sammlung ab. Der Dichter ist weniger bekannt als sein Bruder Raoul, ein an Demenz erkrankter Anwalt am Parlament von Paris, den Nerval in seinen Illuminés als König von Bicêtre darstellte. In seinem Vorwort an den Leser teilt dieser mit, dass sein Werk erstmals in Bourges gedruckt worden war (Mitte der 1570er Jahre), dass die sehr fehlerhafte Ausgabe jedoch vollständig vom Markt genommen werden musste. Schönes Exemplar mit dem Wappen des Marquis de Coislin. Es gehörte General Jacques Willems und war im Katalog der Buchhandlung Berès, Des Valois à Henri IV, unter der Nr. 325 aufgeführt. Aus den Bibliotheken des Marquis de Coislin (nicht beschrieben in den Katalogen 1847 und 1857), Félix Solar (1860, Nr. 1257) und William Martin (1869, Nr. 469). Renouard, Breyer, Nr. 50. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 810.

Schätzw. 2 500 - 3 000 EUR

Mi 15 Mai

BARBEY D'AUREVILLY (Jules) - Eine Geschichte ohne Namen. Fünfte Ausgabe. Paris, Alphonse Lemerre, 1882. In-12, rotes Maroquin, dreifaches Fett- und Magernetz, glatter Rücken mit Goldprägung, dreifaches Innennetz, goldgeprägter Kopf, unbeschnitten, Deckel und Rücken (L. Genet). Originalausgabe mit einem erneuerten Titel, der einen fiktiven Hinweis auf eine fünfte Ausgabe trägt. Dies ist der einzige von Barbeys Romanen, dessen Handlung weder in der Normandie noch in Paris spielt. Une Histoire sans nom greift Erinnerungen an eine Reise auf, die der Schriftsteller nach Bourg-Argental in den Cevennen unternommen hatte. Dies war in gewisser Weise seine "Madeleine-Proust", denn offenbar kamen an diesem Ort, als er im Gasthaus an seiner Vieille maîtresse schrieb, all seine Kindheitserinnerungen zurück, die in den zweiten, "normannischen" Teil dieses Romans einflossen (vgl. Kat. Barbey d'Aurevilly, 1989, Nr. 124). Spirituelle, eigenhändig signierte Sendung des Autors in roter Tinte und mit zwei gekreuzten, silbergehöhten Pfeilen des Schützen auf der Rückseite des Buchdeckels: an Madame Louise Laure, Derjenige, der zum ersten Mal bedauert hätte, nicht Petrarca gewesen zu sein. Jules Barbey d'Aurevilly. Dem Ton dieser schönen Sendung nach zu urteilen, scheint Barbey genauso verzaubert zu sein wie Petrarca von seiner Muse Laure de Noves. Die Sendung wurde von Bonnefon, Les Dédicaces à la main de M. J. Barbey d'Aurevilly, S. 82, aufgezeichnet. Im Exemplar sind 2 handschriftliche Korrekturen von Barbeys Hand zu finden (S. 66 und 208). Aus den Bibliotheken von Roger-Pierre Monmélien, einem der großen posthumen Bewunderer Barbey d'Aurevillys, und Gaston Maury. Zwei Hefte leicht braunfleckig

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Mi 15 Mai

LONGUS - Les Amours pastorales de Daphnis et de Chloé, Übersetzung aus dem Griechischen von Amyot. Paris, De l'Imprimerie de P. Didot l'aîné, An VIII - 1800. Großes Din-4-Format, rotes Maroquinleder, doppelte Umrahmung aus drei goldenen Filets, eines davon mit einer reichen, vergoldeten Verzierung aus kleinen Eisen, die breite Ecken bilden, blauer Vierpass mit einer vergoldeten Florette in den Ecken, großes Eisen mit vergoldetem Rosenstrauß und Mosaik in der Mitte, verzierter Rücken, die Kassetten mit kleinen Eisen mit demselben wiederholten blauen Vierpass verziert, innere Spitze, doppelte Vorsätze aus Marmorpapier, goldgeprägter Schnitt (Petit succr de Simier). Illustrierte Ausgabe mit 9 sehr schönen Off-Text-Figuren von Prud'hon und Gérard, die von Godefroy, Roger, Massard und Marais fein in Kupfer gestochen wurden. Exemplar mit den Figuren avant la lettre und den Legenden auf Seidenpapier, dem ein von Wedgood gestochenes Porträt in Medaillon von Pierre Didot, 4 von J. Boilly lithographierte Figuren von Prud'hon, 5 von Roger und Hulk gestochene Figuren von Lebarbier und eine von Villerey gestochene Figur von Duvivier hinzugefügt wurden. Bemerkenswerter, von Charles Petit signierter Einband mit Mosaikmuster und Goldprägung in kleinen Eisen, mit einem Dekor von großer Eleganz. Das wunderschöne Eisen mit dem Rosenstrauß auf den Deckeln ist das gleiche wie auf dem prächtigen, 1834 von Duplanil gebundenen Exemplar von Redoutés Rosen (Ausgabe von 1828) aus der Bibliothek Descamps-Scrive (II, 1925, Nr. 372, Reproduktion) und Raphaël Esmerian (IV, 1973, Nr. 100); dieses Eisen, das ursprünglich nach einer Zeichnung von Redouté gestochen wurde, wurde von Petit auch auf einem Exemplar einer Ausgabe des Roman de la Rose verwendet (vgl. Villerey, Auktionskatalog der Auktion. Auktionskatalog Berès, V, 2006, Nr. 639). Außerdem befindet sich in der BnF ein Exemplar desselben Buches, das von Petit mit demselben Eisen gebunden wurde und aus der Bibliothek Adolphe Bordes stammt. Aus den Bibliotheken Genard (1882, Nr. 520) und Earl of Birkenhead, mit ihren Exlibris. Backen und Ecken berieben, Spuren auf dem zweiten Deckel

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Mi 15 Mai

BARGINET (A.). Le Roi des montagnes ou Les compagnons du chêne, tradition dauphinoise du temps de Charles VIII. Paris, Mame et Delaunay-Vallée, 1828. 5 Bände in 12, braunes Halbkalbsleder mit kleinen Ecken aus Velin, verziertem glattem Rücken, gelbem Schnitt (Rel. ep.). Seltene Originalausgabe dieses Dauphiné-Romans von Alexandre-Pierre Barginet (1797-1843), einem aus Grenoble stammenden, weitschweifigen Schriftsteller. Einige wenige Stockflecken. Wir fügen bei: - GUIGUES (Emile). Séchot et Poulard, fantaisie alpestre. Grenoble, Emile Baratier, 1886. In-4, grünes Halbmaroquin mit verziertem Rückenschild (ep. Rel.). Charmante Illustrationen des Autors. Eines von 25 Exemplaren auf Japan (nach 5 Kopien). Exlibris G. Spach. - GENEST (Casimir). Histoire véridique les aventures extraordinaires du maire de Valence, Aimé David. Valence, imprimerie valentinoise, 1904. Folio, rotes Halbmaroquin mit Ecken, verzierter glatter Rücken, Kopfgoldschnitt, Einband und Rücken (modernes Relief). Originalausgabe, illustriert mit 176 humoristischen Zeichnungen von Henriot. Auflage von 650 Exemplaren, eines von 150 auf Hollande, vom Autor signiert und an M. Louis Chanu adressiert. - BERNARD (Jean-Marc). Sub Tegmine Fagi. Amours, bergeries et jeux (Liebe, Schäferei und Spiele). Paris, Édition du Temps présent, 1913. In-8, falbes Halbmaroquinleder, Rücken auf Nerven, randabfallend, Einband und Deckel (ep. Rel.). Originalausgabe dieser Gedichtsammlung des aus der Dauphiné stammenden Jean-Marc Bernard (1881-1915). Auflage von 40 nummerierten Ex. auf Hollande. Beiliegend 2 LAS des Autors, an einen Dichter, datiert 1910 (2 ff. in-12). Gesprungene Gelenke. - FORTIA D'URBAN (Marquis de)]. Dissertation über die Überquerung der Rhône und der Alpen durch Anibal im Jahr 218 vor unserer Zeitrechnung. Dritte Ausgabe. Paris, Lebègue, November 1821. In-8, grünes Halbkalbsleder mit Rückenverzierung (Rel. ep.). Eine gefaltete Karte. Kurioses Werk mit mehreren anderen historischen Korrekturen, darunter "neue Beobachtungen zu den beiden Feldzügen Ludwigs XIV. und ein Aufsatz über die Hochzeit des berühmten Molière". Aus den Bibliotheken "A. de St-Ferriol", und "Bibliothèque dauphinoise, Docteur Comte", mit Exlibris. Expertin: Ségolène Beauchamp

Schätzw. 300 - 400 EUR

Mi 22 Mai

LE CARON (Louis). - Die Poesie. Paris, Pour Vincent Sertenas, 1554. In-8, nachtblaues Maroquin mit goldenem Blattwerkmedaillon in der Mitte, Rückenverzierung, innere Spitze, goldgeprägtes Schnittmuster (Trautz-Bauzonnet). Teilweise Originalausgabe dieser poetischen Sammlung, die zehn Monate nach La Claire (siehe vorheriges Los) veröffentlicht wurde. Von den 143 Stücken, aus denen sie besteht, sind 94 unveröffentlicht und 49 wurden aus La Claire übernommen, oft mit geänderten Versen. Dazu gehört ein langes Gedicht in Dekasyllabien mit dem Titel Le Démon d'amour (ff. 28v°-38). Fast ein Jahr nach der Veröffentlichung von La Claire beschloss Le Caron, alle für seine Freundin geschriebenen Verse in einer Sammlung mit dem Namen La Poésie zu veröffentlichen. [...] Weit davon entfernt, ein literarisches Grabmal zu sein, das der Trauer um die Verstorbene gewidmet ist, besang [das Werk] eine junge Frau, die noch am Leben war, eine zärtlich geliebte Freundin [...]. Letztendlich beschloss der Dichter, seine Gedichte so zu veröffentlichen, als hätte er sie der jungen Frau zu Lebzeiten vorgelegt (N. Ducimetière, Mignonne..., S. 174-177). La Claire und La Poésie sind die beiden einzigen poetischen Werke, die von Le Caron veröffentlicht wurden, der sich später ausschließlich der Rechtswissenschaft und der Philosophie zuwandte: Beide sind selten. Gelöschtes handschriftliches Exlibris am unteren Rand des Titels. Alter handschriftlicher Vermerk am Rand von Blatt 67 v°, fast ausgelöscht. Sehr schönes Exemplar, das aus den Bibliotheken Chaponay (1863, Nr. 309), Édouard Turquety (1868, Nr. 137), Bancel (1882, Nr. 273) und Édouard Moura (1923, Nr. 259) stammt. J. P. Barbier-Mueller, IV-3, Nr. 33. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 458.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Mi 22 Mai

LOYS (Jean et Jacques). - Die poetischen Werke von Jean Loys, Douysien, licentié és droicts. - Les Œuvres poétiques de Jacques Loys, docteur és droits et poete lauré. Douai, De l'Imprimerie de Pierre Auroy, 1612. Zusammen 2 Bände in 8 cm Breite, ziegelrotes Maroquinleder mit dreifacher Netzvergoldung, Rückenverzierung, Innenspitze und goldgeprägtem Schnitt (J. Prat). Gemeinsame, posthume Originalausgabe der Werke von Jean und Jacques Loys, Vater und Sohn, wenig bekannte Rechtsgelehrte und Dichter aus Douai. Die Werke dieser beiden Dichter, die 1610 bzw. 1611 starben, enthalten hauptsächlich Königslieder und Balladen über fromme Themen. Die interessantesten Stücke sind Gelegenheitsstücke wie Epitaphe, Sonette und andere Verse, die an Freunde oder große Persönlichkeiten anlässlich bemerkenswerter Ereignisse gerichtet wurden. Unter den Werken von Vater und Sohn sind besonders hervorzuheben: die Honneurs de Jean & Jacques Loys, ein akrostichides Sonnet des verstorbenen Jean Bellegambe, der seinerzeit ein ausgezeichneter Maler war, die Épitaphe d'un hermaprodite (sic) qui par eau, par fer & croix.... meure, / Masle femelle, & tous deux à mesme heure, un Discours sur la ruine advenue sur la ville de Hesdin par horrible tempeste le 25 juillet 1589, ainsi que ces deux pièces : Aux haineurs des muses et Aux thraistres. Aus den Bibliotheken Baron de Warenghien, Joseph Renard (1881, Nr. 652) und Denis du Péage. Kleine Restaurierung in der weißen Fläche des Vorblatts *3. Der Rücken ist verblasst. Exemplar mit kurzem Seitenrand. Duthilloeul, Galerie douaisienne, S. 260-263. - Viollet-le-Duc, I, S. 356-357. - Diane Barbier-Mueller, Inventaire..., Nr. 493-494.

Schätzw. 2 500 - 3 000 EUR

Mo 27 Mai

John und Charles Smith (ab 1803 in London tätig). Himmelsglobus, c.1827-1830 aus Pappmaché, mit gedruckten und geklebten Spindeln, der Meridian und der Stundenkreis aus graviertem Messing. Die Äquatorialtafel zeigt die Tierkreiszeichen und die Monate des Jahres an. Dreibeiniges Fußgestell aus Mahagoniholz. Eine Kartusche mit der Angabe "A New / Celestal Globe / containing all the known / Star's Nebulae & C. / dedicated (by Permission) to His Most / Gracious Majesty's George III/ by John Smith / Globe Maker by appointment / To his Majesty / London. Made by J.Smith Strand & sold by C.Smith, 172 Strand". Englische Arbeit aus der Zeit von George IV (1820-1830). H. 60 Dm. 60 cm. (Unfälle im oberen Teil, Restaurierungen am Gestell) Herkunft: collection de Sologne. John & Charles Smith, ca. 1827-1830. A paper maché celestial globe on a mahogany stand dedicated to British King George III. Charles Smith gründete das Familienunternehmen um 1803 und spezialisierte sich auf die Herausgabe von Karten. Mit dem Eintritt seines Sohnes John wird das Geschäft diversifiziert, insbesondere in der Herstellung von Erd- und Himmelsgloben. Ab 1827 ließen sie sich in 172 Strand in London nieder. Von nun an erreichten sie ein internationales Publikum, da das Interesse von Amateuren an diesen Instrumenten, die Schreibtische und Bibliotheken möblierten, immer größer wurde. Später wurde das Unternehmen von George Philip and Son übernommen, deren Tätigkeit bis ins 20.

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Mi 15 Mai

André Charles Boulle, Umkreis - Museales Paar "guéridons porte-luminaire" Weichholz (Linde?), geschnitzt, mit Vergoldung über rotem Bolus und Kreidegrund. Skulptural geschnitzte Basen für Kandelaber. Aufwändig gegliederte Balusterschäfte auf dreipassigen Basen mit Volutenfüßen. Dekoriert mit reliefierten Blütengehängen, C-Schwüngen und Akanthus, ein godronierter Nodus, drei vollplastische Greifenköpfe und drei Büsten über kleinen C-Konsolen. Runde, mit einem Gittermuster gravierte Platte, um den Rand ein Akanthusrelief. H 88, oben Durchmesser 24 cm. Frankreich, um 1700, Umkreis von André Charles Boulle. Die beiden spektakulären Leuchtertischchen nehmen Motive auf, die sich auch auf dem Lüster in Schloss Sanssouci befinden. Jean Nerée Ronfort schreibt, dass König Friedrich II. diese prachtvolle Deckenkrone in vergoldeter und ziselierter Bronze 1748 in Paris erwarb für 550 Taler. André Charles Boulle produzierte eine Reihe von diesen Leuchtern mit unterschiedlichen Dekorapplikationen, u.a. für den Duc d'Antin und die Bibliothèque Mazarine. Es ist offensichtlich, dass die beiden geschnitzten "porte-luminaires" von der Gliederung seiner Balusterschäfte inspiriert sind, zum Teil exakt seine Motive übernehmen. Provenienz Vom Vorbesitzer am 15. Juni 1971 in der Galerie Jacques Perrin erworben. Literatur Vgl. Wilson (Hg), Baroque and Régence. Catalogue of the J. Paul Getty Museum Collection, Los Angeles 2008, Kat. Nr. 31, die beiden monumentalen, als "torchères" bezeichneten geschnitzten Leuchterbasen aus der Régence-Epoche, um 1725, der Ménuisier ebenfalls unbekannt. Vgl. Ronfort (Hg), André Charles Boulle 1642 – 1732. Ein neuer Stil für Europa, Paris 2009, Kat. Nr. 33.

Schätzw. 8 000 - 10 000 EUR

Mi 15 Mai

BARBEY D'AUREVILLY (Jules) - Le Chevalier des Touches (Der Ritter von Touches). Paris, Alphonse Lemerre, 1879. In-12, zitronengelber Chagrin, goldfarbener Netzrahmen auf den Deckeln, große Fleur de Lis in den Winkeln, in der Mitte des ersten mosaikartigen Schildes aus nachtblauem Maroquin mit drei Lilien und einer Krone, verzierter Rücken, nachtblaues Rückentitelstück, die Kassetten mit kleinen Lilien und einem mosaikartigen, goldfarbenen Nabel verziert, innere Spitze, goldfarbener und mit schwarzen Linien bemalter Schnitt (Gayler-Hirou). Wertvolles Exemplar, das für Barbey d'Aurevilly von Gayler-Hirou, seinem Lieblingsbuchbinder, mit dem königlichen Wappen, das an die Hingabe seines Helden erinnert, und mit verziertem (hier zweifarbigem) Kantenschnitt gebunden wurde. Es ist bekannt, dass der Schriftsteller Exemplare seiner Bücher nach seinem Geschmack binden ließ, um sie seinen Vertrauten zu schenken, wie er selbst in einem Brief an Madame de Bouglon vom 15. Februar 1882 schrieb: "Ich werde ihm antworten, wenn ich meinen Prêtre marié (gebunden nach meiner Fantasie) an seine Frau schicke. Man arbeitet daran beim Buchbinder [...] Ich schicke Ihnen nicht den Prêtre marié à vous, weil Sie bereits einen haben (Correspondance générale, IX, 1882/8, S. 16). Das Exemplar trägt diese eigenhändig signierte Sendung von Barbey in grüner, violetter und roter Tinte, mit einem Schützenpfeil und mit Gold bestäubt: à Mademoiselle Mathilde Biéli, son respectueux. Jules Barbey d'Aurevilly. Das Exemplar wurde 1989 in der Ausstellung zum 100. Todestag des Schriftstellers in der Bibliothèque historique de la ville de Paris gezeigt (siehe Kat. Barbey d'Aurevilly, Nr. 115; Fehler beim Vor- und Nachnamen des Empfängers der Sendung). Im Text befinden sich drei handschriftliche Korrekturen, die wahrscheinlich von Barbey stammen (S. 25, 53 und 208). Exlibris mit den Initialen J und M, nicht näher bezeichnet. Brüchiges oberes Gelenk

Schätzw. 3 000 - 5 000 EUR

Mi 15 Mai

DIVERS. - DOCHIER. Historischer Essay über das Kloster und das Kapitel Saint-Barnard der Stadt Romans. Valence, Marc Aurel, 1818. In-8, Halbfalbkalbsleder, glatter Rücken mit Goldprägung, Kopfgoldschnitt, Schutzumschlag (modernes Relief). Wir fügen bei: - MERMET aîné. Rapport sur les monuments remarquables de l'arrondissement de Vienne. Vienne, Timon, 1829. In-8, braunes Halbperkalin, Einbanddeckel (Rel. aus dem späten 19. Jahrhundert). Aus der Bibliothek Paul Couturier de Royas (1853-1954), mit seinem Exlibris und einem Ex-dono auf dem Einband: "Pour Couturier de Royas". - MARTIN (Jean-Claude). Antiquités et inscriptions des villes de Die, d'Orange, de Vaison, d'Apt et de Carpentras. Neue Ausgabe. Orange, Joseph Bouchony, 1818. In-8, rotes Halbkalbsleder mit Ecken, verzierter glatter Rücken, Kopfgoldschnitt (modernes Rel.). - PIERQUIN DE GEMBLOUX. Lettres à M. Matter, sur les antiquités de Grenoble. Grenoble, Baratier, 1836 - Brief an M. Gautier über die Antiquitäten von Gap. Grenoble, Barnel, 1837. 2 Werke in einem Bd. in-8, senffarbenes Halbmaroquin mit Ecken, Rücken auf Nerven, Einband (Rel. des späten 19. Jh.). Geprägtes Exlibris Bibliothèque de Mr Roman. - DASSY (L.-T.). Le Trésor de l'église abbatiale de Saint-Antoine en Dauphiné ou La vérité sur les reliques du patriarche des cénobites. Marseille, La Ferrière, 1855. In-8, rotes Halbmaroquin, glatter Rücken mit Längsverzierung (ep. Rel.). 2 Tafeln als Frontispiz. Ens. 5 Bde. Expertin: Ségolène Beauchamp

Schätzw. 150 - 200 EUR

Mi 22 Mai

CONSTANT (Pierre). - Die Republik der Bienen. Paris, Gervais Mallot, 1582. In-4, bradel starres Velin (Buchbinderei um 1900). Sehr seltene Originalausgabe dieses Jugendgedichts von Pierre Constant, einem aus Langres stammenden Dichter. Auf dem Titel hübsches typografisches Zeichen von Gervais Mallot, einem Buchhändler, der von 1570 bis 1587 in Paris tätig war (Silvestre, Nr. 315). Pierre Constant, Parlamentsanwalt und Conseiller enquesteur am königlichen Sitz seiner Heimatstadt, war kein Protestant, sondern ein erbitterter Gegner der Liga-Partei und widmete mehrere Werke dem Lob Heinrichs IV. Er beklagte das Elend des Landes, das durch die Religionskriege zerrissen wurde, und fordert hier die Franzosen, die sich gegenseitig bekriegen, zur Versöhnung auf und dazu, in Frieden um ihren König herum zu leben, so wie es die kleinen Honigfliegen in ihrem Bienenstock mit ihrer Königin harmonisch tun. Das Gedicht ist in vier Bücher unterteilt und beginnt mit den folgenden schönen Versen: "Ich singe von der Union, dem Staat und den Sitten, / Von diesen wohlhabenden Völkern, die mit Blumen handeln, / Zusammen von den Arbeiten und ihren Republiken / Von dem wohlbeachteten Recht, ihren politischen Methoden, / Und von dem Mut, den sie bewundernswert haben, / Einen König zu bewahren, zu suchen und zu ehren [...]. Am Ende finden sich 3 Stücke in Französisch und Latein, darunter ein Sonett an M. de Chasteau-Guibert über den edlen Beinamen seines Hauses, Taille fer de Montausier. Titel etwas gebräunt. Heft I am Kopf kürzer. J. P. Barbier-Mueller, IV-1 Nr. 74. - N. Ducimetière, Mignonne..., Nr. 125. - Techener, Bibliothèque champenoise, Nr. 1183 ("Livre rare"). - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 134.

Schätzw. 1 500 - 2 000 EUR

Mi 15 Mai

BARBEY D'AUREVILLY (Jules) - Les Bas-bleus (Die Blaustrümpfe). Paris, Victor Palmé; Brüssel, G. Lebrocquy, 1878. In-12, nachtblaues, jansenistisches Maroquin, goldgeprägter Rückentitel, innere Spitze, goldgeprägter Schnitt auf Zeugen, Deckel und Rücken Etui (Ed. Klein). Originalausgabe dieser heftigen Kritik an den Frauen der Literatur, die im 19. Jahrhundert mit dem abwertenden Begriff bas-bleus bezeichnet wurden. Barbey d'Aurevillys eigenhändige, signierte Sendung in Form eines Vierzeilers auf dem Vortitel: An Saint-Maur Hier, bitte! Nimm... Nein, nimm nicht all diese Bas-. -Bleus, ohne Hintern, die dieses Jahrhundert literarisch zu einem Cuckold machen. Und lache, mein lieber Saint-Maur, über diese Lustigen, die sich für ein Genie halten und keinen Cu haben. J. B. d'A. Barbey wurde durch seine Verwandte Flavie de Glatigny mit dem Dichter Hector de Saint-Maur (1808-1879) bekannt gemacht. Die beiden Männer wurden sehr schnell Freunde und unterhielten in der Folgezeit einen umfangreichen Briefwechsel. Barbey, der seinen Freund in Les Poètes (1893, S. 288-305) porträtierte, beschrieb ihn als den wahrhaftigsten aller Dichter, wie er auch der wahrhaftigste aller Menschen war. Die Sendung wird von Bonnefon, Les Dédicaces à la main de M. J. Barbey d'Aurevilly, nicht aufgeführt. Dieser Vierzeiler von Barbey wird in Les oeuvres romanesques (Ausgabe La Pléiade, II, 1964, S. 1599) zitiert. Er wurde von einer fremden Hand auf einem am Kopf des Bandes angebrachten Blatt transkribiert und korrigiert. Dem Exemplar wurde ein eigenhändig unterschriebener Brief von Barbey d'Aurevilly an M. Léopold Frinzine, Bibliothèque des Deux-Mondes in Paris, beigelegt (eine Seite in 12, Umschlag erhalten); Barbey empfiehlt seinem Briefpartner: M. Victor Lalotte, un de mes amis. Er hat meine Bas-Bleus, die zu den fünf Bänden gehören, die Amyot verkauft wurden, zurückgekauft. Er weiß über meinen Fall Bescheid. Vereinen Sie Ihre beiden Weisheiten und ziehen Sie mir die Konsequenzen aus meiner Torheit. Es ist bekannt, dass der Verleger Frinzine 1885 die unterbrochene Veröffentlichung von Les oeuvres et les Hommes wieder aufnahm. Aus den Bibliotheken Jules Le Roy, J. S. Marchand (1936, Nr. 70) und Comte de Hanot d'Octeville (Maurice d'Hartoy).

Schätzw. 1 500 - 2 000 EUR

Fr 31 Mai

PARIS.- PÉRAU (Gabriel-Louis). Description historique de l'hôtel royal des Invalides... avec les plans, coupes, élévations géométrales de cet édifice, & les peintures & sculptures de l'église... Paris, Guillaume Desprez, 1756. Folio, 28 x 44 cm, 2 ff., XII + 104 S., 108 Tafeln, Einband aus dem 19. Jahrhundert aus marmoriertem Kalbsleder mit breiter goldgeprägter Rahmenleiste auf den Deckeln, Rückenverzierung mit falschen Nebeln und goldgeprägten Motiven, goldgeprägter Schnitt. Originalausgabe. Gabriel-Louis Pérau (1700-1767), Prior an der Sorbonne, ist dafür bekannt, dass er die Vies des hommes illustres de la France von d'Auvigny fortsetzte. Illustriert mit einem von C. N. Cochin nach Cazes gestochenen Frontispiz, 2 von Dulin gestochenen Vignetten, 2 Lettern und 107 Tafeln, davon 31 auf Doppelseiten. Die Tafeln wurden von Cochin, Lucas und Herisset nach den Zeichnungen von Mansart, Cotte, Maler, Coypel, La Fosse und Jouvenet gestochen. Aus den Bibliotheken des 2e duc de Coigny (1737-1821), Marschall von Frankreich, Gouverneur des Hôtel royal des Invalides (Name in goldenen Lettern auf dem Vorderdeckel), von Jean-Baptiste Labé de Morambert (1770-1847), Generalschatzmeister der Dotation der Kriegsinvaliden und des königlichen und militärischen Ordens von Saint-Louis (Exdono des Herzogs von Coigny, datiert 1820) und Kardinal Dubois (1856-1929), 1920 Erzbischof von Paris (heraldisches Exlibris). Vereinzelt stockfleckig und Ränder teilweise gebräunt. Tafeln 55 und 98 gleichmäßig gebräunt. Geschickt restaurierte Einbände (Ecken, Backen und oberer Deckel). Millard I, 132. Jahrhundert: "Élévation du portail de l'église des Invalides" (Aufriss des Portals der Invalidenkirche).

Schätzw. 800 - 1 000 EUR

Mi 29 Mai

(1516). MANTUAN (Baptist). AD MORTALIUM OBLECTATIONEM AUCTORIS EFFIGIEM HUIC DIVINO OPERI. ULTIMA PARS OPERIS. Lyon, impressa solertia Stephani de Basignana, in officina Bernard Lescuyer, Juni 1516. In-8 mit 126 Blättern, helles Kalbsleder, Deckel mit mehrfachen gold- und blindgedruckten Filets und einem Rahmen mit einer Kette aus gebundenen Eicheln mit wiederholten Goldmotiven des "ewigen Knotens" in der Mitte, doppelte Heiß- und Kalteinfassung, vergoldeter und ziselierter Schnitt, moderner Schuber (Einband der Zeit). RARISIME PRODUKTION VON ETIENNE DE BASIGNANA, einem Ordensmann des Karmeliterordens und bemerkenswerten Typografen, der nur zwei Bücher druckte: ein Stundenbuch und für Bernard Lescuyer die Werke von Mantuan, dem General seines Ordens. Die Werke von Spagnioli, die aus zwei Teilen bestehen, die sich selbst unterteilen, konnten separat verkauft werden, wie Brunet angibt. Dieses Exemplar enthält "De Sacris Diebus", das sich in der Originalausgabe befindet. Der Druck dieses Bandes konkurriert mit dem der größten Typografen. Der in Rot und Schwarz gedruckte Titel ist mit dem Bildnis von Baptiste Mantuan verziert. "Dies ist eines der frühesten Beispiele für die Verwendung des Porträts in der Buchillustration" (Brun). Das letzte Blatt ziert das Wappen des Kardinals von Gonzaga. Titel gebräunt, Wurmlöcher ausgebessert, kleine, gut ausgeführte Reparaturen an einigen Blättern, zweiter Deckel fast lose, Vorsätze ersetzt, Heft d, und q8 leicht entwurmt und fast entfaltet. Interessanter italienischer Einband, dessen Kombination der beiden Einbandmotive laut Goldschmidt (Gothic and Renaissance Bookbindings, 1928, I, S. 226) sehr unüblich zu sein scheint. Aus den Bibliotheken Carolus Hippolitus Tedeschius (zeitgenössische Signatur auf dem weißen q7). und Michel Wittock mit seinem Exlibris. (Baudrier II, 3-10) (USTC 155285) (Brunet III, 1375) (Brun, S. 253).

Schätzw. 800 - 1 000 EUR

Mi 22 Mai

TABOUROT (Étienne). - Les Touches (Die Tasten). Premier [- Cinquiesme] livre. Paris, Jean Richer, 1585-1588. Insgesamt 3 Bände in 12 Bänden, erhalten in einer roten Halbmaroquin-Box mit Streifen, unterteilt, und Schuber (P.-L. Martin). Vollständige Zusammenstellung der fünf Bücher in Originalausgabe dieser berühmten Sammlung von Epigrammen in Versform. Sie ist extrem schwer zu bilden. Étienne Tabourot (1549-1590) nimmt in der Literaturgeschichte des 16. Jahrhunderts einen wichtigen Platz ein. Als Anwalt im Parlament seiner Heimatstadt Dijon und überzeugter Ligist ist er vor allem für seine scherzhaften Werke bekannt, die mit seinem Künstlernamen unterzeichnet sind: le Seigneur des Accordz. Er war mit Pontus de Tyard befreundet, dessen Zwölf Fluß- oder Brunnenfabeln er 1585 veröffentlichte und dem er das erste Buch der Touches widmete. Die Touches sind in fünf Bücher unterteilt und bilden eine Art poetischen Wettstreit, in dem der Dichter mithilfe von Berührungen und Gegenberührungen ein bitterböses Bild seiner Zeit zeichnet. In diesem Werk zeigt Tabourot seine satirische Verve am deutlichsten. Der erste Band mit den Büchern I bis III ist in rotem Maroquin von Bauzonnet-Trautz gehalten und stammt aus den Bibliotheken des Comte de Lurde und des Baron de Ruble (1899, Nr. 206) sowie von P. Grandsire. Jahrhunderts in rotem Maroquin; der letzte Band in jansenistischem blauen Maroquin, signiert von Cuzin, trägt das Exlibris von Grandsire. Die so zusammengefassten Bände sind von größter Seltenheit und befinden sich in einer mit rotem Nubukleder ausgekleideten Schachtel mit drei Fächern von Pierre-Lucien Martin. Der untere Teil des Titels des zweiten Bandes wurde erneuert (das Datum und der Privilegienvermerk als Faksimile) und der Einband weist einige Schnitte auf. Das Papier des letzten Bandes ist gleichmäßig leicht braunfleckig, und am Ende des Bandes sind einige Blätter am Rand und in der Ecke restauriert. Tchemerzine, T. V, S. 834-835. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 821, 824 und 825.

Schätzw. 4 000 - 5 000 EUR

Sa 25 Mai

Addison Thomas MILLAR (Warren 1860 - Philadelphie 1913) - Orientalische Straße Öl auf Leinwand 22 x 17 cm Signiert unten links Addison T. Millar, Abdruck auf der Rückseite des Panels. Trägt auf der Rückseite die handschriftlichen Anmerkungen T.A.M An Oriental Street Der in den USA geborene Addison Millar wurde schon bald als zeichnerisches und malerisches Wunderkind anerkannt. Ende des 19. Jahrhunderts herrschte in Europa ein reger künstlerischer Wettstreit: Die Maler des Impressionismus hatten ihre Revolution gemacht und die Kunst war nie zuvor so repräsentativ für die Quelle des Neuen gewesen. Aus diesem Grund beschließt Addison Millar, ab 1894 zu reisen. Er ist zu diesem Zeitpunkt 34 Jahre alt und hat in seiner Malerei bereits eine gewisse Reife erlangt. Zunächst reiste er nach Paris an die Académie Julian, wo er von Benjamin Constant und Giovanni Boldini unterrichtet wurde. 1895 reiste er nach Spanien und Algerien. Dort entstanden seine besten orientalistischen Werke. Seine Malerei erreichte ihren Höhepunkt in den Handelsgassen und Moscheeeingängen. Er überträgt die dort herrschende Atmosphäre mit einem lebhaften und präzisen Strich. Millar hielt sich wahrscheinlich nur kurze Zeit in Algerien auf. Er konzentrierte sich auf bestimmte Szenen und Architekturen, die er mit Variationen wiedergab. Viele seiner Werke werden noch heute in den Vereinigten Staaten aufbewahrt, wo er 1913 bei einem Unfall starb. Millar signierte einige seiner Gemälde mit seinem Daumenabdruck, wie er es auch auf dem vorliegenden Werk getan hat. Neben der Smithsonian Institution, der New York Public Library, dem Boston Museum of Fine Art und der Bibliothèque nationale de France wurde sein Werk auch im Detroit Institute of Arts, der Library of Congress und der Rhode Island School of Design ausgestellt.

Schätzw. 5 000 - 6 000 EUR

Mi 15 Mai

BARBEY D'AUREVILLY (Léon) - MOMUS NORMAND (Le), literarische Sammlung. Caen, Chalopin, 1832-1833. Zusammen 17 (von 18) Hefte in 8 Seiten, broschiert, unter zwei dunkelgrünen Halbledermappen und modernen Etuis. Fast vollständige Sammlung des Momus normand, bestehend aus 17 von 18 Heften, die von Januar 1832 bis Juni 1833 erschienen sind (Frère, Manuel du bibliographe normand, I, S. 55 - Vicaire, I, col. 309). Diese von Alexandre-Auguste de Berruyer und Léon Barbey d'Aurevilly, dem jüngeren Bruder des Connétable des lettres, gegründete literarische Sammlung versammelt verschiedene Stücke in Vers und Prosa sowie Lieder. Da die Zeitung mit blutiger Ironie die Juliregierung und die Politik der "goldenen Mitte" angriff, wurde sie vom Vater des jungen Direktors materiell und moralisch unterstützt. Barbey, der Sohn eines Chouan, bedauerte, dass er bei der ersten "Chouannerie" nicht "chouannieren" konnte, zahlte einen Teil der Druckkosten für die militante Zeitung, die eine Kampagne gegen das von ihm verhasste Regime startete. In Ermangelung von Kugeln begnügte er sich mit Gutenbergs geschmolzenem Blei. Und er applaudierte den energischen Bemühungen der beiden jungen Polemiker (Lavalley, Catalogue des ouvrages normands..., S. 366-368). Mehrere Texte aus der Feder von Léon Barbey d'Aurevilly wurden in dieser Sammlung veröffentlicht: Ode à un enfant, Iambes en réponse à ceux de M. Auguste Barbier, Le Coin du feu, Le Carnaval politique, Une Petite police, Le Bonheur de la prison, La Neige tombe, usw. (Ode an ein Kind, Iambes en réponse à ceux de M. Auguste Barbier, Le Coin du feu, Le Carnaval politique, Une Petite police, Le Bonheur de la prison, La Neige tombe, usw.). Es fehlt das Heft Nr. 10 von 1832. Das fast ungebundene Heft Nr. 3 von 1832 scheint am Ende (S. 120-128) unvollständig zu sein und hat keinen Einband. Ein paar Stockflecken. Bedeutende Wasserflecken und weinrote Flecken bei Faszikel Nr. 8. Die Hälfte der Umschläge der Hefte Nr. 2 und 5 von 1833 fehlen. Sehr selten: Von den zwei Exemplaren, die wir in normannischen Bibliotheken (Caen und Alençon) nachweisen konnten, wird nur das in Alençon aufbewahrte als vollständig bezeichnet. Beiliegend: 18. und 19. Mai 1833, ou Procès de M. Léon d'Aurevilly, rédacteur en chef du Momus Normand; et Compte rendu du banquet qui a lui été offert par les jeunes gens de la ville de Caen. Caen, Chalopin, 1833. In-8 mit 46 S. (mit Seitenumbruch ohne Fehlstellen von S. 14 bis 17), broschiert. Originalausgabe. Plakette zum Prozess gegen Léon Barbey d'Aurevilly, der nach der Veröffentlichung seiner Protest-Ode gegen die Verhaftung der Herzogin von Berry angestrengt wurde und für den er freigesprochen wurde.

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Mi 22 Mai

LA NOUE (Odet de). - Paradoxon, dass Widrigkeiten notwendiger sind als Wohlstand, und dass von allen der Zustand eines knappen Gefängnisses der mildeste und nützlichste ist. Von dem Herrn von Teligny. S.l. [Genf], Par Jean de Tournes, Imp. du Roy, à Lyon, 1588. In-8, braunes, jansenistisches Maroquin, innere Spitze, goldener Schnitt (Trautz-Bauzonnet). Sehr seltene erste Ausgabe dieses langen Gedichts von 1200 Alexandrinern. Im selben Jahr erschien auch eine Ausgabe in La Rochelle bei Haultin. Erstaunliche Apologie des Gefängnisses, die der Dichter-Soldat Odet de La Noue während seiner Gefangenschaft im Schloss von Tournai verfasste. Das Gedicht ist seinem Vater François de La Noue gewidmet, einem berühmten Hauptmann, der als der hugenottische Bayard oder Bras-de-Fer bezeichnet wurde. Odet, der vier oder fünf Jahre lang unter dem spanischen Joch in Flandern gefangen gehalten wurde, versucht zu zeigen, dass ein guter Christ paradoxerweise mit dem Entzug der Freiheit leben kann; dieses asketische Leben hat seiner Meinung nach einige Vorteile, insbesondere den, dass man sich von jeder Form der Versuchung fernhält und so vermeidet, inmitten der Wonnen in Faulheit zu verschimmeln oder mit dem Müll des Lasters zu "verrotten": On estime aujourd'huy le comble de misère / Une estroitte prison. Ich behaupte das Gegenteil. [...] Dann, quoy que des maux, dont on a tant de peur, / La prison est celuiuy dont on fait plus de plainte, / C'est neantmoins l'estat plus rempli de plaisir, / Et plus utile encoreor que lon puisse choisir. Der Titel ist in einen Rahmen aus Arabesken gesetzt und mit dem typografischen Zeichen von Jean de Tournes verziert, der für den Druck eines Teils des Titels und der beiden Widmungsseiten Zivilschrift verwendete. Aus den Bibliotheken Comte de Lignerolles (1894, Nr. 996), Édouard Moura (1923, Nr. 298) und Albert-Louis Natural (1987, Nr. 87). J. P. Barbier-Mueller, IV-3, Nr. 7. - Cartier, Nr. 677. - GLN-3323 (10 verzeichnete Exemplare, darunter dieses, die anderen in Institutionen). - Picot, Rothschild, Nr. 3276. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 425.

Schätzw. 2 000 - 2 500 EUR

Fr 31 Mai

BRETEZ (Louis). La perspective pratique de l'architecture, contenant... une manière nouvelle, courte et aisée pour représenter en perspective les ordonnances d'architecture & les places fortifiées... Paris, Charles-Antoine Jombert, 1751. Folio, 26 x 38,5 cm, 2 + 2 ff, Frontispiz und 52 +. 5 pl., zeitgenössischer Einband aus gesprenkeltem Kalbsleder mit goldgeprägtem Rückenschild. Zweite, um 5 Tafeln erweiterte Ausgabe dieser ungewöhnlichen, 1706 erschienenen Abhandlung über Perspektive und Befestigung, die aus 60 gestochenen Tafeln besteht. Bretez (um 1706-1739) war Professor für Perspektive und zeichnete 1739 den berühmten Plan von Paris von Turgot. Ein gutes Exemplar. Randbräune auf den letzten 12 Tafeln. An den Kopf gebunden: [QUINZA (Francesco)]. Relazione della statua equestre di Carlo Magno eretta nel portico del Tempio Vaticano... Siena, chez l'auteur, 1725. 2 ff., 46 pp., 1 f. Originalausgabe, illustriert mit gestochenen Bandagen, Vignetten und Lettern. Ein gutes Exemplar. Einige Blätter gleichmäßig gebräunt. SAXE (Christoph Gottlieb). Diptychon Magni consulis... Den Haag, Pierre de Hondt, 1762; 54 S., 1 gefaltete Pl. Originalausgabe dieser Studie über das Konsulardiptychon von Magnus anhand seiner karolingischen Kopie aus Walknochen (9. oder 10. Jahrhundert), die 1750 in der Sammlung des Grafen von Wassenaer in Den Haag aufbewahrt und im 19. Jahrhundert von der Bibliothèque nationale in Paris erworben wurde. Illustriert mit einer gestochenen Tafel, die das karolingische Diptychon darstellt. Gutes Exemplar. Kleiner Randfleck.

Schätzw. 350 - 400 EUR

Sa 25 Mai

Voyage d'Henry d'Allemagne au Turkestan, 1898-1899. - 19 boîtes titrées sur les couvercles contenant environ 298 plaques de verre positives et négatives gélatino-argentiques. - Reise Heinrichs von Deutschland nach Turkestan, 1898-1899. Tiflis. Baku. Aschgabat. Khiva. Von Chiwa nach Kasar-Haspe. Von Kasar-Haspe nach Petroalexandrovsk über den Amu-Darja. Samarkand. Khorassan. Maschhad. Teheran. Isfahan. 19 Schachteln mit Titeln auf den Deckeln, die ca. 298 Glasnegativplatten, einige davon mit Positivabzügen, und Kontratypen, Reproduktionen für die Herstellung von Projektionsplatten 8,5 x 10 enthalten. Formate: von 6,5 x 9 bis 12 x 9 cm Bibiolgraphie: Henry-René d'Allemagne, Du Khorassan au Pays des Backhtiaris. Trois mois de voyage en Perse, Paris, Hachette, 1911. "Als paläographischer Archivar an der Bibliothèque de l'Arsenal nutzte Henry d'Allemagne einen Jahresurlaub, um auf Wunsch des französischen Ministeriums für öffentliche Bildung, das die Reise finanzierte, nach Persien (September 1899) und Russisch-Turkestan zu reisen. Die Route dieser wissenschaftlichen Mission führt über Kiew, Odessa, Wladikawkas, Tiflis, Baku, Krasnowodsk und folgt darüber hinaus der traditionellen Route der Eisenbahn, die Aschchabad mit Buchara und Samarkand verbindet. (...) Auf dieser Expedition werden zahlreiche ethnografische und künstlerische Sammlungen sowie fünfundfünfzig Kilogramm "architektonische Dekoration" aus Keramik zusammengetragen, was dem Inhalt von acht Kisten und fünf Ballen entspricht, die an das Ministerium für öffentliche Bildung adressiert werden." Svetlana Gorshenina, Die Straße nach Samarkand: Zentralasien aus der Sicht früherer Reisender, Genf, ; Editions Olizane, 2000, S. 165

Schätzw. 6 000 - 8 000 EUR

Do 23 Mai

Pierre SOULAGES (1919 - 2022) Radierung III, 1956 Radierung auf Velin de Rives, in der Platte signiert, gegengezeichnet und mit Bleistift gewidmet "A Jean Cayrol, en sympathie" unten rechts. Abzug kam mit seinem Faltkatalog "Pierre Soulages" in der Galerie de France 1956 aus einer Auflage von 400 Abzügen, hier das Exemplar 275. Lacourières Paris imprimeur, Galerie de France éditeur. Maße der Druckplatte: 26.7 x 19.5 cm. Maße des flachgelegten Katalogs: 26.7 x 37.5 cm. Referenz: Pierre Encrevé, Soulages l'oeuvre imprimé, Bibliothèque Nationale de France -BNF, Paris, 2003 Der französische Schriftsteller Jean Cayrol wurde am 6. Juni 1911 in Bordeaux geboren. Nach seinem Studium der Rechts- und Literaturwissenschaften wurde er Bibliothekar, um der Poesie, einer Kunst, die ihn schon immer angezogen hatte, so nah wie möglich zu sein. Er schloss sich sehr schnell der surrealistischen Bewegung an und verfasste auf eigene Faust Gedichte. In dieser Zeit bricht der Krieg aus. Jean Cayrol schließt sich früh der Résistance an und wird Mitglied des Rémy-Netzwerks. Er wird denunziert und 1942 in das Lager Mauthausen deportiert. Er wird 1945 befreit. Nach einer schwierigen Rückkehr nach Bordeaux geht er nach Paris, wo er sich über das Comité national des écrivains mit Jean Marcenac, Louis Aragon und Paul Éluard anfreundet, mit denen er sein ganzes Leben lang Briefe schreibt. Als Nächstes schrieb er die Gedichte der Nacht und des Nebels (1946), in denen er sich mit dem Schrecken der Lager und der traurigen und poetischen Realität des menschlichen Daseins auseinandersetzte. 1955 schrieb der Autor den Begleittext zu Alain Resnais' Film Nuit et brouillard. In den folgenden Jahren kehrte er als Talententdecker, Dichter, Romancier, Essayist, Drehbuchautor und Filmregisseur voll und ganz in das Pariser Leben zurück. Ab 1973 war er Mitglied der Académie Goncourt und umgab sich gerne mit einer Vielzahl von Kunstgegenständen. Nach diesen brodelnden Jahren zieht er sich nach und nach nach Bordeaux zurück. 1984 erhielt er den Grand Prix National des Lettres. Er starb 2005.

Schätzw. 1 500 - 3 000 EUR

Mi 15 Mai

VOLTAIRE (1694 - 1778) L.A.S. "V", Potsdam 3. Oktober 1752, an Marc-Pierre de Voyer comte d'ARGENSON; 3 Seiten in 4. Schöner Brief, der die Übergabe des Manuskripts der Histoire de la guerre de 1741 begleitet. [Das Manuskript mit dem Titel Histoire de la guerre dernière wird in der Bibliothèque de l'Arsenal (Ms-4773) aufbewahrt. Der Text wurde nach einer anderen Abschrift 1755 ohne die Zustimmung Voltaires veröffentlicht, der nicht wollte, dass er zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wird]. "Monsieur Le Baillif, mein Kamerad beim König und nicht beim König von Preußen, wird Ihnen, mein Herr, den Tribut überreichen, den ich Ihnen schulde. Die Geschichte des letzten Krieges gehört Ihnen. Der größte Teil davon wurde in Ihren Büros und auf Ihren Befehl hin gemacht. Es ist Ihr Eigentum, das ich Ihnen zurückgebe. Ich habe Briefe des Königs von Preußen und des Kardinals von Fleuri hinzugefügt, die Ihnen vielleicht unbekannt sind und die Ihnen Freude bereiten werden. Sie können sich denken, dass ich anderswo in der Lage war, von den Eigenheiten zu lernen. Ich habe sie mit der angemessenen Nüchternheit und der Treue eines Historikers, der nicht mehr Historiograf ist, verwendet. Wenn Sie Zeit und Muße haben, können Sie sich einige Stücke aus diesem Werk vorlesen lassen. Ich habe die Titel der wichtigsten Ereignisse an den Rand geschrieben, damit Sie eine Auswahl treffen können. Sie werden dieses Manuskript mit einem Platz in Ihrer Bibliotek ehren, und ich schmeichle mir, dass Sie es als ein Denkmal Ihres Ruhmes und des Ruhmes der Nation betrachten werden, bis die Zeit, die alle Wahrheiten sterben lassen muss, eines Tages die Veröffentlichung der Wahrheiten, die ich Ihnen heute vorlege, ermöglicht. Wer hätte in der Zeit, als wir zusammen in der schwarzen Allee waren, gedacht, dass ich eines Tages Ihr Historiker sein würde und dass ich es von so weit her sein würde! Ich wusste, dass in der Position, in der Sie sich befinden, Ihre alte Freundschaft in der Menge Ihrer Beschäftigungen und Ihrer Abhängigen nicht sichtbar werden konnte; dass Sie mir nur wenige Augenblicke zu schenken hätten; aber ich bereue diese Augenblicke und ich schwöre Ihnen, dass Sie mir mehr Reue bereitet haben als jeder andere. Es ist vielleicht keine zu verachtende Huldigung, dass ein Mann, der als Philosoph an der Seite eines sehr großen Königs lebt, der mit Gütern und Ehren überhäuft wird, auf die er nicht zu hoffen gewagt hätte, und dessen Seele eine grenzenlose Freiheit genießt, diese Reue empfindet. Aber ein Vaterland wie das unsere und einen Mann wie Sie liebt man, auch wenn man es nicht hat. Ich schmeichle mir, dass Sie auf Ihre Gesundheit achten porro unum est necessarium. Sie brauchen eine Diät. Sie müssen das Leben lieben. Seien Sie versichert, dass es in dem Chatau von Potsdam einen glücklichen Kranken gibt, der ständig Wünsche für Ihre Erhaltung äußert. Es ist nicht so, dass hier zu Gott für Sie gebetet wird. Aber der älteste aller Ihrer Diener interessiert sich für Sie, Ihren Ruhm, Ihr Glück, Ihre Gesundheit mit der respektvollsten und lebhaftesten Zärtlichkeit." Correspondance (Pléiade), T. III, Nr. 3318

Schätzw. 3 000 - 4 000 EUR

Di 21 Mai

MICHAELIS (S.): Histoire admirable de la possession et conversion d'une pénitente séduite par un magicien, la faisant la sorcière et princesse des sorciers au Pays de Provence...Paris, Chastellain, 1613. 3 Teile in einem kleinen Band in-8 aus goldgeprägtem Pergament der Zeit, verzierter Rücken, Wappen auf den Deckeln mit gekrönten Zahlen in den Ecken, goldgeprägter Schnitt (2 Schnitte in den Scharnieren, Risse mit fehlenden Buchstaben und Papier auf dem Titelblatt, leichte Braunflecken und winzige Wasserflecken, kleiner marginaler Wurmfraß am oberen Gelenk). 3 weiße ff., 16 ff. 352 S., 124 S., 196 S., 14 ff. der Tabelle, 3 weiße ff. Äußerst seltene Ausgabe dieser kuriosen Abhandlung über Dämonologie. Das Werk berichtet, wie Louys Gaufridy, ein Priester und seit vierzehn Jahren Magier, in der Stadt Marseille seinen Körper, seine Seele und seine Werke an den Teufel verkaufte, im Austausch für das Geschenk, von allen Frauen, die er liebte, verfolgt zu werden (vgl. Caillet, T. III, Nr. 7505). Der zweite Teil, in getrennter Paginierung und mit einem eigenen Titel, trägt den Titel Discours des esprits entant qu'il est de besoin, pour entendre resoudre la matiere difficile des Sorciers. Es gibt zwei verschiedene Drucke dieser Ausgabe: Unserer, der perfekt mit dem digitalisierten Exemplar der Bibliothèque de Lyon übereinstimmt, ist wahrscheinlich der erste Druck; der von Gallica digitalisierte, der wahrscheinlich der zweite Druck ist, weist deutliche Unterschiede im Layout und in der Typografie auf und wurde um mehrere Vorblätter ergänzt. Dorbon [3073: "Un des traités de démonologie les plus complets"], Dorbon [3074: "livre très rare et fort curieux"], Caillet [III, 7507], Guaita [717: "Ouvrage de démonologie des plus curieux et fort rare"]. Sehr seltenes und kostbares Exemplar mit den Wappen und Ziffern von Maria von Medici (1575-1642), eine der begehrtesten Provenienzen (Olivier, Tafel 2504, Eisen 2 und 4).

Schätzw. 5 000 - 6 000 EUR

Fr 31 Mai

LE MUET (Pierre). Manière de bien bastir pour toutes sortes de personnes... - Augmentations de nouveaux bastimens faits en France... Paris, Pierre Langlois, 1647. 2 Werke in einem Folioband, 25,5 x 37,5 cm, 3 ff., 114 S., Titelfrontispiz & 1 f., 31 Pl., davon 22 doppelt oder gefaltet, braun marmorierter Kalbsledereinband der Zeit, mit doppelter goldgeprägter Deckelumrandung, goldgeprägtem Rückentitel und Rückenverzierung. Erste vollständige Ausgabe, einschließlich La Manière de bien bastir... in der zweiten Ausgabe und Les Augmentations... in der Originalausgabe. La Manière de bien bastir... ist mit einem gestochenen Titel-Frontispiz und 53 gestochenen Tafeln illustriert, von denen einige in der Paginierung enthalten sind. Les Augmentations... ist mit 31 gestochenen Tafeln illustriert. Sie zeigen Bauwerke von Le Muet: Hotel Tubeuf in Paris (heute Bibliothèque nationale de France), Schloss Tanlay in Burgund, Hotel d'Avaux in Paris (heute Hotel de Saint-Aignan, Musée d'art et d'histoire du judaïsme), Schloss Pontz in der Champagne (heute Pont-sur-Seine). Le Muet (1591-1669), Architekt mehrerer Pariser Hotels und der Kapelle von Val-de-Grâce, war der erste, der Palladios Abhandlung in Frankreich verbreitete. Sehr gutes Exemplar. Alte Signatur Jacobi Fayolle auf dem Titel. Tafel auf Seite 65 montiert, aufgrund eines Fehlers des Druckers. Kleiner, alt geflickter Riss am Rand der Seiten 87-88, Tintenflecken auf den Tafeln 14 & 19. Sehr blasse kleine eckige Wasserflecken auf den ersten Blättern. Geschickt restaurierter Einband. Millard I, 94 ("A reference book").

Schätzw. 400 - 500 EUR

Mi 22 Mai

GODARD (Jean). - Les Œuvres, divisées en deux tomes. Plus les Trophées du Roy composez & adioutez depuis l'impression des présentes œuvres. Lyon, [Jean Tholosan pour] Pierre Landry, 1594. 2 Bände in einem Band in 8 Seiten, rotes, jansenistisches Maroquin, innere Spitze, goldener Schnitt, Schuber (H. Alix). Erste Sammelausgabe der Werke von Jean Godard, teilweise im Original, mit über 500 Stücken. Sie ist Heinrich IV. gewidmet, dessen Holzschnittporträt in Medaillonform die Rückseite der beiden Titelseiten ziert, und umfasst La Flore ou les premières amours, La Lucresse ou les secondes amours, die Tragödie La Franciade, die Komödie Les Desguisés, die drei Bücher von La Fonteine de Gentilly, die drei anderen von La Fonteine de Saint-Font sowie die Trophées de Henri IV, eine Reihe von 34 Sonetten, in denen der Dichter auf tausendfache Weise die Heldentaten des Königs von Navarra besingt. Zu erwähnen sind auch eine Reihe von 45 Liedern, verschiedene Sonette und andere Gedichte, darunter La Perdrix, La Pauvreté, Les Goguettes, Le Flascon und L'Amitié, ein langes Gedicht an seinen langjährigen Freund, den Anwalt Jean Heudon (siehe Nr. 57 und 58). Abgesehen von den bereits veröffentlichten Les Amours de Flore und Les Trophées ist der Rest unveröffentlicht. Der Dichter Jean Godard wurde in den 1560er Jahren in Paris geboren und starb um 1630. Er war Leutnant in der Vogtei von Ribemont in der Picardie und lebte später in Bordeaux, Clermont in der Auvergne und Villeneuve im Beaujolais. Exemplar des ersten Zustands, das von J. P. Barbier-Mueller in seiner Bibliothèque poétique ausführlich beschrieben wurde. Es stammt aus der Bibliothek von Edmée Maus (Exlibris). Band I, kleiner restaurierter Riss am Rand von Blatt N1 ohne Fehlstelle. Band II, reparierter Riss auf Blatt Bb1 und Papierfehlstelle an der Ecke von Blatt Cc1 (restauriert, die Reklame mit der Feder abgeschrieben). J. P. Barbier-Mueller, IV-2, Nr. 48. - Baudrier, V, S. 341-342. - Picot, Rothschild, Nr. 760 - Soleinne, I, Nr. 852. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 376.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Fr 17 Mai

Cornelis Dusart - Cornelis Dusart (1660 - Haarlem - 1704) – Faulenzender Mann, eine Pfeife rauchend. Schwarze und gelblichbraune Kreide mit Rötel, teils weiß gehöht, auf blauem Bütten mit Wz. „Nebenmarke Initialen LO“. 21,5 x 18,3 cm. Mit einer Einfassungslinie in brauner Feder. Dusart wurde geprägt durch seinen Lehrer Adriaen van Ostade und später durch Jan Steen, dessen stärker komödiantischen Stil er übernahm. Wahrscheinlich erbte Dusart den gesamten Werkstattnachlass Ostades, vervollständigte die eingelagerten Gemälde und ergänzte einige seiner Zeichnungen mit kunstvollen Lavierungen, um sie für den Verkauf attraktiver zu machen. Dusarts Figurenzeichnungen, so auch die vorliegende, auf blaugrundigem Papier „aux deux crayons“ gearbeitete Studie eines sich ausruhenden, paffenden Mannes, können als eigenständige Kunstwerke betrachtet werden. Diese teils bildmäßig gestalteten und oft kolorierten Zeichnungen wurden laut einem Notizbuch Dusarts gesondert an Sammler verkauft (siehe Peter Schatborn: Dutch Figure Drawings from the seventeenth century, Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksmuseum, und Washington, National Gallery of Art, 1981-82, S. 110–112). Entlang der Ränder verso mit weißen Büttenstreifen. – Kaum merkliche braune Fleckchen. Verso in den oberen Ecken mit Kleberückständen ehemaliger Montierung, diese schwach nach recto durchschlagend. In guter Erhaltung. Literatur: Jeroen Giltaij, Ausst.-Kat. Le Cabinet d'un Amateur: Dessins flamands et hollandais des XVIe et XVIIe siècles d'une collection privée d'Amsterdam, Rotterdam, Museum Boijmans van Beuningen, Paris, Fondation Custodia, und Brüssel, Bibliothèque Albert 1er, 1976/77, Kat.-Nr. 47, Tafel 92. Provenienz: Karl Eduard von Liphart (1808-1891), Dorpat, Bonn und Florenz, verso mit dem Stempel (Lugt 1687); im Erbgang an seinen Enkel Freiherr Reinhold von Liphart (2. Hälfte 19. Jh.), „Ratshof“ bei Dorpat, verso mit dem Stempel (Lugt 1758); dessen Auktion bei C.G. Boerner, Leipzig, Auktion, 26.4.1898, Los 296; Hertzberger, Amsterdam, Auktion, 23.5.1940, Los 64, mit Abb.; Jan Frederik Bianchi (1878-1963), Amsterdam, verso mit dem Stempel (Lugt 3761); dessen Auktion bei Paul Brandt, Amsterdam, Auktion, 23.-27.11.1964, Los 167; Iohan Quirijn van Regteren Altena (1899-1980), Amsterdam, verso mit dem Stempel (Lugt 4617); Christie's, Amsterdam, Auktion „The I.Q. van Regteren Altena Collection, Part IV: Dutch & Flemish Drawings from 1500 to 1900, 13.5.2015, Los 219; Privatsammlung, München, in obiger Auktion erworben. Taxation: differenzbesteuert (VAT: Margin Scheme)

Schätzw. 5 000 - 7 000 EUR

Fr 31 Mai

LEPAUTRE (Antoine). Les œuvres d'architecture... Paris, Jombert, um 1700. Folio, 25,5 x 38 cm, 36 S. (falsch beziffert 38), 62 Pl. (beziffert 60), davon 38 doppelt, Einband der Zeit aus gesprenkeltem Kalbsleder mit goldgeprägtem Rückenschild. Dritte und vollständigste Ausgabe der Suite von Desseins de plusieurs palais... Exemplar mit vollständiger Ausstattung der Tafeln und des Textes. Die Suite besteht aus 62 Tafeln (zwei Tafeln sind mit 30 und zwei Tafeln mit 31 nummeriert) und einem erläuternden Text, der Charles d'Aviler zugeschrieben wird. Die letzte Tafel (Belagerungsszene, mit dem Wappen des Prinzen von Conti), die sich in ihrem Geist deutlich von den übrigen Tafeln unterscheidet, aber in der Folge nummeriert ist (Nr. 60), wurde von Jean Lepautre (Préaud. Inventar des französischen Bestandes. Graveurs du XVIIe siècle. Tome 11; Nr. 232, S. 134, 2. Zustand). Wie Maxime Préaud bereits in der ersten Zeile seiner sehr rigorosen Beschreibung deutlich schreibt: "L'ensemble de cette suite pose problème" (Die Gesamtheit dieser Suite stellt ein Problem dar). Wir verweisen daher auf seine sorgfältige Beschreibung: Inventaire du fonds français. Graveurs du XVIIe siècle. Tome 11. Antoine Lepautre, Jean Lepautre und Jacques Lepautre (erster Teil); Nr. 3-61, S. 14-34. Antoine Lepautre (1621-1679) war einer der großen Architekten am Hof Ludwigs XIV. und Mitglied der Académie d'architecture seit ihrer Gründung im Jahr 1671. Sehr gutes Exemplar. Eine handschriftliche Notiz aus dem 19. Jahrhundert mit Bleistift lautet "Provenant de la bibliothèque Destailleur. Mai 1891". Die Tafeln sind auf wiederverwendeten gedruckten Registerkarten montiert. Ein Textblatt aus der zweiten Ausgabe (S. 17-18) wurde hinzugefügt. Restaurierung von Tafel 11. Alte Wasserflecken auf den Tafeln 12 & 54. Geschickt restaurierter Einband. Millard I, 96 (das Exemplar scheint unvollständig mit der 2. Tafel 30 und der 2. Tafel 31).

Schätzw. 1 800 - 2 000 EUR

Do 23 Mai

[ROMANISCHE LITERATUR] Lot von 19 Büchern, bestehend aus : - LE SAGE (Alain René), Histoire de de Gil Blas. Paris, A. Everat. (Unfall am Einband, Risse an den Seiten) - Rudyard KIPLING, Kim, Paris: Delagrave. Illustrationen von Ch. Fouqueray. Großes und starkes in-4 ½ blondiertes, marmoriertes Kalbsleder, verzierter glatter Rücken, goldgeprägter Titel. (Abrieb am Einband, eingedrückt, vereinzelte sehr leichte Braunflecken). - Remy de GOURMONT, Sixtine. Paris: Albert savine, 1890. 1 Band. - Ferdinand OSSENDOWSKI, Tiere Menschen und Götter. Paris, Plon, 1924. - Sophie GAY, Der verliebte Spötter. Paris Michel Lévy, 1863. - J. L. de la Marsonnière, Un drame au logis de la Lycorne. Paris, H. Oudin, 1883. Ex-Libris De Martignac. - Claude Farrère, Mademoiselle Dax, jeune fille. Paris, Henri Jonquières et cie, 1922. Illustrierte Ausgabe mit vierzehn Kompositionen von L. Schulz. - J. Fenimore COOPER, The pathfinder or, the inland Sea. Paris, Baudry's european library, 1840. in englischer Sprache. - Edmond JALOUX,Fumées dans la campagne (Rauch auf dem Land). Paris, La renaissance du livre. - Charles DICKENS, Les temps difficiles (Die schwierigen Zeiten). Paris, Hachette, 1859. - Alfred DE VIGNY, Stello, Theater, militärische Knechtschaft und Größe. Paris, Bibliothèque Larousse. - A. DE VIGNY, Servitude et grandeururs militaires. Paris, Alphonse Lemerre. - A. De Vigny, Cinq-mars ou une conjuration sous Louis XIII. Paris, Alphonse Lemerre. - Marquis de Foudras, Le bonhomme Maurevert (Der gute Mensch Maurevert). Paris, E. Noury. - Ch. De Brosses, Lettres familiières (Vertraute Briefe). Paris, Librairie académique, p. Didier et cie, 1869. - A.Maurois, Les discours du docteur O'Grady (Die Reden des Dr. O'Grady). Paris, Grasset, 1922. Ausgabe auf reinem Chiffon-Velinpapier, nummeriert 609. - Pol NEVEUX, Die süße Kindheit von Thierry Seneuse. Lyon, Lardanchet,1925. - Le seigneur de BRANTOME, Vies des dames galantes (Leben der galanten Damen). Paris, Garnier Frères, 1857. - WILLY,Suzette veut me lâcher, Illustrationen von Supparo. Paris, Albin Michel. (nicht kollationiert, Abnutzungen)

Schätzw. 40 - 60 EUR

Mo 27 Mai

Alfred Jarry (Franzose, 1873-1907) "L'Amour absolu" (Die absolute Liebe), 20. Februar 1899 Autographes, signiertes und datiertes Manuskript. In-8 (H. 205 B. 158 mm - ohne Berücksichtigung der Register). Kollation: 115 autographe Seiten von Alfred Jarry, in schwarzer Tinte, foliiert 1-115. Einband der Zeit: Wahrscheinlich für Victor Lemasle angefertigt. Schwarze Chagrin-Rückenleder mit Nerven und marmorierten Papierdeckeln (Gelenke des Einbands leicht berieben). Provenienz : - Victor Lemasle (1876-1932), Autographenhändler und Verleger, u.a. von Alfred Jarrys letztem Buch Albert Samain (Souvenirs), 1907; er verkaufte einige der Manuskripte von Jarry, die er besaß, an - Louis Libaude, pseud. Louis Lormel (1869-1922), Gemäldehändler; durch Nachkommenschaft ; - Privatsammlung. Ausstellung dieses Manuskripts : - "Expojarrysition", Galerie Jean Loize, Paris (18 palotin au 8 gidouille 80), vom 7. Mai bis 20. Juni 1953, Nr. 419 ; - "Alfred Jarry 1873-1917", Graphisches Kabinett, Kunsthaus Zürich, 14. Dezember 1984 bis 10. März 1985, Nr. 91. Alfred Jarry, Feb. 20, 1899. Ein autographes Manuskript mit dem Titel "L'amour absolu". Signiert und datiert. Bibliografie : - Œuvres complètes (Hrsg. Henri Béhar), III, Paris, 2013, S. 467 f. (Eintrag von Paul Edwards) ; - Œuvres complètes (pléiade) I, Paris, 1972, S. 917 ff. und S. 1257 f.; in; - Patrick Besnier, Alfred Jarry, Paris, 2005, S. 395 ff. Webographie: Jarrys heute bekannte Manuskripte: http://alfredjarry.fr/amisjarry/fichiers_ea/etoile_absinthe_132_133.pdf (S. 24 ff., mit einem Fehler, der ein in der Bibliothèque Littéraire Jacques Doucet aufbewahrtes Faksimile mit einem nicht existierenden Manuskript verwechselte - was uns von den Konservatoren dieser Bibliothek sowie von der Société des Amis d'Alfred Jarry sehr wohl bestätigt wurde. Wir danken ihnen an dieser Stelle dafür). Bemerkenswertes autographes Manuskript von Alfred Jarry : Eines der beiden heute bekannten Manuskripte von L'Amour absolu, wobei das Manuskript von Louis Lormel die "Expojarrysition" "krönte". Das Manuskript wird mit seinem Exportzertifikat verkauft. Text der Präsentation auf der Website rouillac.com. https://www.rouillac.com/fr/news-3747-lamour_absolu?p=655

Schätzw. 30 000 - 50 000 EUR

Fr 31 Mai

Richard Parkes BONINGTON (1802-1828) Sechs Vignetten von Seefahrern, Dünkirchen, 1824 Feder und braune Tinte auf maroufléiertem Vergé-Papier auf festem Velin, in einer gemeinsamen Rahmung. verschiedene Größen - Größe des Rahmens: 45,5 x 25,5 cm Beschriftung: Die größte einseitige Skizze von Segelschiffen ist oben rechts signiert: RPBoning[ton] und paraphed auf dem Segel links: B. Die größte Skizze auf der Vorderseite ist auf der Rückseite ebenfalls von der Hand des Künstlers beschriftet: Mons Colin / Peintre / Quai de la Meg[isserie] / in Paris. Die restlichen Skizzen sind auf der Rückseite mit einem Satz beschriftet. Fragmente von der Hand des Künstlers Provenienz : Alexandre Marie Colin (1798-1875) Im Februar 1824 verließen Richard Parkes Bonington und Alexandre-Marie Colin Paris für einen vierzehntägigen Besuch in Dünkirchen. Colin war gebürtiger Pariser und hatte 1814 bei Girodet studiert. Er umkreiste Géricault und um 1820 unterhielt er intime Beziehungen zu Eugène Delacroix und Bonington. Sie wohnten am Quai des Furnes bei der Familie von Sophie Thérèse und Jean Louis Perrier, Armeekommissar. Das erste bekannte Stück Korrespondenz von Boningtons Hand ist ein Brief an den Künstler James Roberts, der gemeinsam mit Colin verfasst und am Aschermittwoch, dem 3. März 1824, von Dünkirchen aus abgeschickt wurde. Dieser Brief, der in der Bibliothèque Nationale aufbewahrt wird, zeigt lustige Skizzen der beiden Freunde beim Karneval am Mardi Gras in Dünkirchen. Colin kehrte später im März in sein Pariser Zuhause am Quai de la Mégisserie zurück, während Bonington den größten Teil des Jahres bei den Perriers blieb. Obwohl die beiden Künstler getrennt lebten, korrespondierten sie häufig miteinander. Die sechs Skizzen sind Fragmente von mindestens zwei Briefen, die Bonington aus Dünkirchen schrieb. Ein weiteres Beispiel für Boningtons Skizzen aus seiner Korrespondenz von 1824 ist ein Brief an Colin, der auf den 1. November datiert ist und in der Fondation Custodia aufbewahrt wird. Nur wenige Briefe von Bonington an Colin sind erhalten geblieben. Der Großteil ihrer Korrespondenz wurde von Colins ältestem Sohn Paul vernichtet. Laut A. Dubuisson, dem ersten Biografen Boningtons, der Paul Colin kannte, gestand der Erbe die Vernichtung der Briefe zwischen seinem Vater und Bonington wegen ihres skandalösen Inhalts. Ob die köstlichen Vignetten aus diesen autographen Briefen stammen, die einer Zensurkampagne zum Opfer fielen, lässt sich nicht feststellen. Wir danken Herrn Patrick Noon, einem Experten für Richard Parkes Bonnington, für seine Hilfe bei der Erstellung dieser Karteikarte und der Authentifizierung dieses Werks. Es wird in das Addendum des in Vorbereitung befindlichen Catalogue raisonné der Werke des Künstlers aufgenommen.

Schätzw. 800 - 1 200 EUR

Mi 22 Mai

RONSARD (Pierre de). - Die ersten vier Bücher der Oden. Zusammen mit seinem Bocage. Paris, Guillaume Cavellart [sic], 1550. In-8, Kalbsleder, doppelte Umrahmung aus drei Kaltfilets, goldene Fleuron in der Mitte und kleine Fleuron an den Ecken, Rücken mit Nerven und modernem Kasten (Bucheinband der Zeit). Originalausgabe der ersten poetischen Sammlung von Ronsard (1524-1585). Exemplar des ersten Zustands, ohne die beiden Blätter der Überschrift, aber mit den beiden Blättern der Errata. Die Sammlung enthält mit Ausnahme von drei Stücken ausschließlich unveröffentlichte Gedichte. Die Odes ronsardiennes erschienen wie ein Donnerschlag in der Welt der Literatur des 16. Jahrhunderts und veränderten die Landschaft der Poesie in Frankreich. Der von Pindar und Horaz inspirierte Ronsard, der aus seiner Verachtung für die alte Schule keinen Hehl machte, stellte sich darin stolz als erster Autor der Lirique François vor und rühmte sich, als erster die französische Sprache mit dem Begriff "Ode" bereichert zu haben, einer alten, von den Autoren der Antike geschätzten Gedichtgattung: "Wenn du mich den ersten Autor der Lirique François nennst, und den, der die anderen auf den Weg so ehrlicher Arbeit geführt hat, dann wirst du mir zurückgeben, was du mir schuldest [...]....]. Ich ging zu den Ausländern und machte mich mit Horaz vertraut, indem ich seine naive Sanftheit nachahmte, so wie Clemens Marot (das einzige Licht in seinen Jahren in der vulgären Poesie) an seinem Psalter arbeitete, und wagte es als erster der Nostres, meine Sprache mit diesem Namen Ode zu bereichern. Das Werk löste bei den Marotikern die heftigste Reaktion aus: Es begann eine literarische Schlacht, die als "Querelle du Louvre" bekannt wurde, zwischen den Anciens und den Modernes, die auf der einen Seite von Mellin de Saint-Gelais, dem offiziellen Dichter am Hof von Heinrich II., und dem jungen Ronsard repräsentiert wurden. Wir haben die Fortsetzung verbunden: - L'Hymne de France. Paris, De l'Imprimerie de Michel Vascosan, 1549. Originalausgabe dieses Gedichts, das das Nationalgefühl verherrlicht, in 224 flachgereimten Zehnzeilern; es ist die erste Hymne des Dichters, der den Ruhm beansprucht, als erster Frankreich gefeiert zu haben. (J. P. Barbier-Mueller, II-1, Nr. 2. - Ronsard: La trompette et la lyre, Nr. 19). - Ode de la paix (Ode des Friedens). Paris: Guillaume Cavellat, 1550. Originalausgabe, laut J. P. Barbier-Mueller nur in 7 Exemplaren bekannt. Ode, die zum pindarischen Genre gehört, in der Ronsard in 500 Versen den Frieden besingt, der im selben Jahr 1550 mit England geschlossen wurde: Frankreich zahlte 400000 Ecu Gold und die Engländer gaben Boulogne zurück. Im Übrigen räumten sie Schottland (J. P. Barbier-Mueller, II-1, Nr. 8). Wertvoller Band mit drei Jugendwerken von Ronsard, der in einem Pariser Einband aufbewahrt wird, der genau mit den Ausgaben übereinstimmt. Er stammt aus den Bibliotheken von Eugène Piot (1891, Nr. 482), Tobie Gustave Herpin (1903, Nr. 107), Robert Hoe (1912, Nr. 2929), William Augustus White und F. M. Weld. Helle Braunflecken, kleiner heller Wasserfleck auf einigen Blättern. Einband an den Ecken restauriert, Rücken neu gemacht. J. P. Barbier-Mueller, II-1, Nr. 5. - N. Ducimetière, Mignonne, Nr. 3. - Ronsard: La trompette et la lyre (Die Trompete und die Leier), Nr. 46. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 673, 670 und 676.

Schätzw. 15 000 - 20 000 EUR

Mo 27 Mai

Joseph Vaissete (Franzose, 1685-1756) & Claude de Vic (Franzose, 1670-1734). Histoire générale du Languedoc (Allgemeine Geschichte des Languedoc) avec des notes et les pieces justificatives : composée sur les auteurs et les titres originaux, et enrichie de divers monumens. Par deux Religieux Benedictins de la Congregation de S. Maur. Paris: Jacques Vincent. 1730-1745. Fünf Bände in Folio. Vollständige Kalbslederbände aus Falb. Dreifache Umrahmung mit geraden Filets. Großes Wappen von Madame de Pompadour auf den Deckeln. Rücken mit sechs Bünden, verziert mit "Distel"-Eisen in den Mittelschnitten. Titelblatt aus rotem Maroquin, Titelblatt aus braunem Maroquin. Schönes Exemplar dieses grundlegenden Werks über die Geschichte des Languedoc, dessen letzter Band mit dem Tod von Ludwig XIII. endet. Es ist mit vier Faltkarten in Zeitkolorit und 35 meist gefalteten Tafeln in Schwarz geschmückt. Band I trägt unten auf dem Titel das Etikett von Padeloup und auf dem Gegenblatt das Exlibris von Abel François Poisson de Vandières (1727-1781), Marquis de Marigny, Bruder von Madame de Pompadour, der 1764 das Schloss Ménars erbte, das der Marquise gehörte. Provenienz: Verkauf nach dem Tod der Bibliothek von Madame de Pompadour, 1765, Nr. 3040, wie folgt beschrieben: "5 vol. in-fol, fig. v.f." (5 Bände in Folio, Figuren, Kalbsleder). Frankreich, 1730-1745. Eine 5-bändige Reihe über die Geschichte des Languedoc, zusammengestellt von zwei Benediktinermönchen. Aus der Büchersammlung von Madame de Pompadour, der offiziellen Haushälterin des französischen Königs Ludwig XV. Jeanne-Antoinette Poisson, Marquise de Pompadour und Herzogin von Menars (1721-1764), war eine Bibliophilie. Sie zeigte schon früh ein starkes Interesse an Büchern und war kaum älter als 20 Jahre, als sie begann, eine Bibliothek aufzubauen, die sie immer weiter bereicherte, indem sie "regelmäßig bei Buchhändlern kaufte" (E. Lever) und auf den öffentlichen Versteigerungen, die Mitte des 18. Im Jahr 1745 - sie war damals 24 Jahre alt - schrieb Voltaire: "Elle a plus lu à son âge qu'aucune vieille dame du pays où elle va régner" (Brief von Voltaire an den Präsidenten Hénault, datiert 1745, zitiert von Evelyne Lever, "Madame de Pompadour", S. 58). Der "Catalogue des livres de la bibliothèque de feue Madame la Marquise de Pompadour, Dame du Palais de la Reine" (Hérissant, 1765) enthält nicht weniger als 3.525 Nummern, wobei Musikalien und Drucke nicht mitgerechnet sind. Die Lektüre dieser Werke vervollständigte die Bildung der Marquise und ermöglichte es ihr, am Hof oder vor Ministern selbstbewusst über Politik zu sprechen.

Schätzw. 15 000 - 25 000 EUR

Do 16 Mai

A PORTABLE VERTICAL SUNDIAL OF THE “LOCUST LEG TYPE MADE FOR MALIK AL-ADIL ABU MUZAFFAR IMAD AL-DIN (D.1146) - Diese "Heuschreckenbein"-Taschensonnenuhr, die für den Zangidenherrscher Malik al-Adil Abu Muzaffar Imad al-Din angefertigt wurde, den berühmten turkmenischen Feldherrn, der für seine Leistungen rund um den Fall von Edessa im Jahr 1144 bekannt war, war in der Literatur bisher unbekannt. Das Instrument ist dem für den Sohn von Imad al-Din, Nur al-Din Zangi, angefertigten Exemplar, das heute in der Bibliotheque Nationale in Paris aufbewahrt wird, sehr ähnlich (International Instrument Checklist #7315). Beide Instrumente sind von Abu'l Faraj Isa signiert. Bisher war das Pariser Instrument als die früheste erhaltene Sonnenuhr aus dem islamischen Ägypten und Syrien bekannt. Da dieses Instrument dem Vater zugeschrieben wird, ist es nun die älteste bekannte Sonnenuhr aus dem islamischen Ägypten und Syrien. Physikalische Beschreibung Das Instrument ist ein senkrechtes, rechteckiges, flaches Brett aus Messing mit einer Größe von 52 mm x 79 mm (ohne den Thron). Es ist klein genug, um in eine Handfläche zu passen, was den Namen "Heuschreckenbein" aufgrund seiner "bescheidenen" Größe erklären könnte. Das Instrument hat sechs Schlitze im Thron, in denen ein Gnomon angebracht werden konnte. Der Gnomon ist nicht vorhanden. Der Thron hat auch keinen Aufhängering, obwohl das Ganze dafür vorhanden zu sein scheint. Die Inschrift auf der Vorderseite lautet: الملك العادل ابو المظفر عماد الدين لمعرفة الساعات الزمانية صنعه أبو الفرج عيسى Al-Malik al- 'Adil Abu Muzaffar Imad al-Din. Li-ma'rifat al-Sa'at al-Zamaniyya. Sana'ahu Abu'l-Faraj Isa. Die Inschrift auf der Rückseite lautet: معرفة الساعات الزمانية لعرض لج [auf dem Instrument fälschlicherweise اساعات ] Ma'rifat Sa'at al-Zamaniyya Li-'Arz LJ (33, Damaskus) Interessant ist, dass beide Instrumente (Paris und unseres) einige Rechtschreibfehler und Fehler in den Inschriften und Skalen des Instruments aufweisen (die im Pariser BNF-Instrumentenkatalog "stillschweigend korrigiert" sind. Siehe Turner 2018, S. 188). Zum Beispiel scheint bei unserem Instrument der Buchstabe lam in Verbindung mit dem Wort sa'at in der Inschrift auf der Rückseite zu fehlen. Vielleicht war der Hersteller kein Arabisch-Muttersprachler. Das Instrument ist nicht datiert. Wenn man jedoch davon ausgeht, dass Imad al-Din, der Vater, im Jahr 1146 starb und das Pariser Instrument auf 1163/64 [ AH 559] datiert ist, muss das Instrument mindestens 18 Jahre älter sein. TECHNISCHE BESCHREIBUNG Bei dem Instrument handelt es sich um eine tragbare vertikale Sonnenuhr, die in der mittelalterlichen islamischen Literatur als "Heuschreckenbein" bezeichnet wird. Der Name geht wahrscheinlich auf die Geschichte von Salomo zurück, dem alle Tiere ein Geschenk machten, und die Ameisen schenkten ihm ein "Heuschreckenbein", das er annahm, obwohl es ein "bescheidenes Geschenk" war. Wahrscheinlich ist es auch dieser Geschichte zu verdanken, dass der Begriff "Heuschreckenbein" in der islamischen Kultur als bescheidenes Geschenk bekannt ist. Die frühesten Beschreibungen zur Herstellung eines solchen Instruments finden sich in dem Werk über astronomische Instrumente des Astronomen al-Marrakuschi aus dem 13. Das Instrument entspricht technisch der zylindrischen Sonnenuhr, bei der die Markierungen um einen Zylinder "gewickelt" sind. Das Instrument verfügt über einen Gnomon, der senkrecht auf dem Instrument über dem auf dem Instrument eingravierten Graphen angebracht ist. Der Gnomon wird je nach Datum durch Schlitze bewegt, die es ermöglichen, die Position des Gnomons horizontal entlang der Linie mit Faultieren zu verändern. Gebogene Stundenlinien und Deklinationsskalen sind auf beiden Seiten des Instruments eingraviert. Die Spalten entsprechen jeweils einem astronomischen Zeichen (z. B. Widder, Stier), die in einer Doppelreihe am unteren Rand des Instruments in arabischer Sprache beschriftet sind. Die gebogenen Stundenlinien sind in Abjad-Notation beschriftet. Jedes Sternzeichen ist in drei Teile mit einem Abstand von 10 Grad unterteilt Interessant ist, dass das Pariser Instrument auf jeder Seite Markierungen für einen anderen Breitengrad hat, während dieses Instrument auf beiden Seiten die gleiche Gravur aufweist. Dies könnte auch der Grund dafür sein, dass auf dem Instrument nur eine Breitengrad-Inschrift vorhanden ist, die sich am Ende der Inschrift auf der Rückseite befindet ( LJ : 33 Grad, Damaskus). VERWENDUNG DES INSTRUMENTS Das Instrument wird senkrecht zum Boden aufgehängt, so dass der Gnomon zur Sonne zeigt. LITERATUR Allgemeine Informationen über die Geschichte der "Heuschreckenkeule" im Mittelalter: François Charette, Mathematical Instrumentation in Fourteenth Century Egypt and Syria: Die illustrierte Abhandlung von Najm al-Din al- Miṣrī. Brill, Leiden 2003. Für eine detaillierte Analyse des Pariser Instruments siehe: Paul Casanova, "La Montre du Sultan Noûr ad dîn l'Hégire = 1159-1160) Syria", Revue d'Art Oriental et d'Archeologie (Paris), Reprint: Islamic Mathematics and Astronomy series, Vol. 88, Frankfurt 1998, pP. 242-262. Anthony Turner, Silke Ackermann & Taha Yasin Arslan, Mathematical Instruments in the Collections of the Bibliothèque Nationale de France, BNF Éditions / B

Schätzw. 60 000 - 80 000 EUR

So 26 Mai

Arbeit aus dem 19. nach einem Entwurf von André-Charles Boulle (Franzose, 1642-1732). Außergewöhnliches Paar Prunktruhen auf Gestell aus rotgrundiger "Boulle"-Marketerie : - Die rechteckigen Truhen haben gewölbte Oberseiten; sie sind teilweise mit Reserven, konfrontierten Akanthuswicklungen und Akanthusblüten auf rotgrundigem Schildpattgrund in Ebenholzeinfassungen verziert. Reiche Verzierung aus ziselierten und vergoldeten Bronzearbeiten mit Löwenköpfen und Rosetten an den Ecken, Griff oben mit Löwenmaske, fallende Griffe an den Seiten in Klammern mit dem Profil Ludwigs XIV. über einer Palmette ; - Die Fußgestelle sind ebenfalls auf rotem Schildpattgrund; sie weisen eine Doucine auf einem Schürzengürtel mit einem weiblichen Profil auf, das von Bronzewicklungen eingerahmt ist. Die vorderen Stützen sind durch eine Schrittplatte verbunden, die von einer Strahlenbronze zentriert wird. Ziselierte und vergoldete Bronze wie Eckpalmetten, Lorbeerkranz und Ringe mit Godronen und Rahmen. Kugelfüße mit Akanthusblättern. Originale Kupferstiche sowohl auf dem Schildpatt als auch auf dem Messing. Truhe: H. 35 B. 56 T. 38,5 cm. Fußgestell: H. 82,5 B. 69 T. 51,5 cm. H. Total 117 Larg. 69 Prof. 51 cm. (kleine Fehlstellen und Ablösungen) Provenienz: Ehemalige Sammlung des Antiquitätenhändlers Serge Markovic, Paris. French, 19th C. Based on a drawing by André-Charles Boulle. A pair of ormolu-mounted Boulle marquetry chests. UNE PAIRE DE COFFRESES D'APRÈS BOULLE, von Brice Langlois André-Charles Boulle Dieses Paar Truhen ist eine Fortsetzung der reichen Ebenistenproduktion von André-Charles Boulle. Offensichtlich wurde diese Möbeltypologie Ende des 17. Jahrhunderts erfunden, indem man sich von japanischen Lacktruhen inspirieren ließ. Zeitgenossen des Grand Siècle bezeichneten sie als "Kassette", wie im Inventar von Étienne Moulle aus dem Jahr 1702, oder als "Toilettenkasten" in dem von Boulle herausgegebenen Recueil gravés (siehe Alexandre Pradère, Les ébénistes français de Louis XIV à la Révolution, Chêne, 1989, S. 86). Sie können auch als Schmuckkästchen oder Medaillier dienen, wie einige Historiker betonen. Das Inventar der Werkstatt von Boulle vom 4. April 1700 bestätigt ihre Anwesenheit. Dort werden sie als "kleine Truhen mit ihren Füßen" aufgeführt. Das Inventar von 1720, das nach dem Brand seiner Werkstatt erstellt wurde, erwähnt "zwölf Truhen mit ihren Füßen in verschiedenen Größen und Formen". Diese Truhen mit gewölbtem Deckel sind Weiterentwicklungen der sogenannten "Grand Dauphin"-Truhen, die zwischen 1684 und 1689 hergestellt wurden und mit einem Pinienzapfen und einer breiten Doucine verziert waren (Los Angeles, Getty, 82.DA.109, Pradère, a.a.O., S. 68). Die größten Sammler Obwohl diese Truhen mehr als ein Jahrhundert von den Originalexemplaren entfernt sind, folgen sie dennoch getreu dem Entwurf von André-Charles Boulle. Mit ihrem teilweise roten Schildpattfurnier und der reichen Verzierung aus vergoldeter Bronze sind unsere Truhen mit der Truhe des Barons François-Alexandre Seillière im Schloss Mello zu vergleichen (Verkauf Christie's 8. Dezember 1994, in Calin Demetrescu, "Les ébénistes de la Couronne sous le règne de Louis XIV", Paris, La Bibliothèque des Arts, 2021, S. 233, Abb. 244). Das Fußgestell unterscheidet sich von einem anderen Exemplar, das mit einer Vase im antiken Stil verziert ist ("Le Dix-septième siècle Français", Paris, Hachette, 1958, S. 51). Weitere Exemplare in Gegenstücken mit denselben Mustern sind ebenfalls verzeichnet (Pradère, op.cit., S. 86). Zu erwähnen ist auch ein Paar aus braunem Schildpatt und Gegenstück (Christie's-Auktion, London, 8. Dezember 1994, in "André-Charles Boulle ébéniste de Louis XIV", in Dossier de l'Art, Nr. 224, S. 26). Die Begeisterung für den Sonnenkönig im 19. Im 19. Jahrhundert wurde die Vorliebe für den Sonnenkönig durch die talentierten Ebenisten Paul Sormani und Alfred Emmanuel Louis Beurdeley neu belebt. François Linke kopierte 1913 das Paar Schränke mit dem "Sonnenkönig", das 1870 im Musée du Louvre aufgestellt worden war (in Christopher Payne, "Paris, La Quintessence du meuble au XIXe siècle", Monelle Hayot, 2018, S. 116). Die Produktion von Boulle-Möbeln war von Anfang an das Privileg der größten Sammler: Sei es im 18. Jahrhundert der Ehemann von Marie-Antoinettes Malerin, Jean-Baptiste Le Brun, oder im 20. Jahrhundert die schöne Schwester des US-Präsidenten, Lee Radziwill. Als sie Anfang der 1960er Jahre in einem Lanvin-Kleid unter einem Miro-Gemälde vor Mark Shaws Kamera posierte, diente ihr einer von ihnen als Aushängeschild.

Schätzw. 30 000 - 50 000 EUR

Mo 27 Mai

Jeanne Antoinette Poisson, Marquise de Pompadour (Französin, 1721-1764) Autographer Beleg, 5. Mai 1750 Billet mit der Anweisung, einen Boten zu schicken, der einen von der Marquise de Pompadour an "Herrn d'Argenson" geschriebenen Brief am Ausgang der "Oper" anlässlich der Premiere von Léandre et Héro überbringen und abwarten soll, ob es eine Antwort zurück gibt. Eine Seite in 12 länglich. (kleine Fehlstelle, kleiner Riss). In einem Rahmen. Frankreich, 5. Mai 1750. Eine handgeschriebene Notiz von Madame de Pompadour, die einen Boten beauftragt, einen Brief an Monsieur d'Argenson zu überbringen. Äußerst seltener handgeschriebener Zettel der Marquise de Pompadour, Favoritin von König Ludwig XV, an einen ihrer ihr ergebenen "Leute" [Madame du Hausset, ihre Kammerfrau, Charles Jacques Collin, ihr Vertrauter und erster Intendant, oder Chevalier d'Hénin, ihr Knappe]: "Envoyés tout à l'heure un de mes gens porter cette lettre à M. d'Argensson [sic]. Derjenige, den Sie schicken, braucht nur zu einem der Tore der Oper zu gehen. Dort wird er sicherlich einige Leute von Herrn d'Argensson finden, die dort auf ihren Herrn warten werden. Er muss Herrn d'Argensson nur den Brief geben, wenn er die Oper verlässt, er wird nur bleiben, falls Herr d'Argensson es ihm sagt." Oben auf dem Schein handgeschriebene Apostille, die wahrscheinlich von einem seiner Mitarbeiter stammt: "5. Mai 1750. Dépêché Lajamelle postillon". Am 5. Mai 1750 wurde in der Académie royale de musique, "vulgär" Oper genannt, zum ersten Mal "Léandre et Héro" aufgeführt, eine vom Marquis de Brassac nach einem Text von Le Franc de Pompignan komponierte Operntragödie. Im Katalog der Bibliothek der Marquise de Pompadour wird ein Exemplar dieser Oper erwähnt, das anlässlich dieser Aufführung bei Mme Boivin/M. Leclerc in Paris. René Louis de Voyer de Paulmy, Marquis d'Argenson, verfasste einen kritischen Eintrag über diese Operntragödie von Brassac in seinem Manuskript "Notices sur les œuvres de théâtre, depuis le théâtre grec jusqu'au XVIIIe siècle" [fol. 179], das in der Bibliothèque de l'Arsenal aufbewahrt wird. Im Frühjahr 1750 waren die Beziehungen zwischen der Marquise de Pompadour und den Brüdern von Voyer de Paulmy, René-Louis, Marquis d'Argenson, dem abgesetzten ehemaligen Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, und Marc-Pierre, Graf d'Argenson, dem Staatssekretär für den Krieg, gehässig, ja sogar hasserfüllt. Der Hof war zu diesem Zeitpunkt in zwei rivalisierende Fraktionen gespalten: Einerseits die fromme Partei oder "Familienpartei" um Königin Marie Leszczynska, mehrere Bischöfe, die Königskinder und einige Minderheitsminister in der Regierung, wie der Kriegsstaatssekretär Graf d'Argenson; andererseits die Mehrheit der Regierung, wie Saint Florentin (Maison du Roi), Machault (Garde des Sceaux), unterstützt von der Marquise de Pompadour, die eine regelrechte Vormundschaft über den Geist des Königs ausübt. Nachdem er im Januar 1747 zum Rücktritt von seinem Ressort für Auswärtige Angelegenheiten gedrängt worden war, schrieb René-Louis, Marquis d'Argenson in seinem Tagebuch und seinen Memoiren: - "[März 1748] Die Marquise verkauft alles, bis hin zu Regimentern. Der Herr verfällt immer mehr der Leichtigkeit, sich von dieser Frau und von denen regieren zu lassen, deren eher schmeichelhafte als schätzbare Eigenschaften ihn verführen, was die Rechnung des Staates nicht aufgehen lässt." - "25. April 1750 ( ) Die Marquise de Pompadour nimmt an Kredit zu, aber sie hortet Fliesen und Gewitter für die Zeit, in der ihre Gunst nachlässt ( ). - 5. Mai 1750: ( ) Der König ist überzeugt, dass er am besten regiert und dass alles gut regiert wird. La marquise de Pompadour devient de plus en plus maîtresse des affaires, qu'elle en fait décider depuis quatre ou cinq autrement que mon frère ne avait les réglées, ce qui s'appelait quatre à cinq camouflets, et qu'on chercheait à lui d'en donner d'autres" (Die Marquise von Pompadour wird immer mehr zur Herrin der Angelegenheiten, dass sie seit vier oder fünf anders entscheiden ließ, als mein Bruder sie geregelt hatte, was man vier bis fünf Camouflets nannte, und dass man versuchte, ihr andere zu geben)".

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Mi 12 Jun

DÄNEMARK (Belgien, 1950). "Horizontaal versneden boeken ingewerkt in stukken plank", 1998. Holz und Papier. Satz von 9 Stück. Eines ist auf der Rückseite signiert und datiert. Jedes Stück ist nummeriert. Maße: 45 cm (Höhe). 14 cm (Breite Stück 1); 9,5 cm (Breite Stück 2); 16 cm (Breite Stück 3); 12,5 cm (Breite Stück 4); 17 cm (Breite Stück 5); 17,5 cm (Breite Stück 6); 18 cm (Breite Stück 7); 15,5 cm (Breite Stück 8) und 16,5 cm (Breite Stück 9). Die Werke von "Denmark" symbolisieren die Folgen unserer Kultur der Verschwendung und schlagen einen Weg vor, mit der unaufhörlichen Informationsflut fertig zu werden. Indem er Druckerzeugnisse in Kunst verwandelt, kombiniert er traditionelle Formen der Konservierung mit Formen der Entsorgung wie Sprühen, Schneiden und Verbrennen. Seit den frühen 1970er Jahren zerschneidet, seziert und (re)montiert "Denmark" Bücher, Zeitschriften und Zeitungen. Seine "Archivinstallationen" sind eine kritische Reaktion auf die Informationsflut, mit der wir täglich konfrontiert werden. Der Künstler selbst schreibt: "Wie viele Zeitungen und Zeitschriften werfen die Menschen jeden Tag weg? Wie viele ungelesene Meisterwerke stehen in ihren Bücherregalen? Wie viele alte Klausuren und Papiere verstauben auf den Dachböden der Schulen?" Seit 50 Jahren verwandelt der belgische Künstler Denmark - Pseudonym Marc Robbroeckx - Tonnen von bedrucktem Papier in Kunst. Er schafft Skulpturen und Installationen aus Büchern, Zeitungen und Zeitschriften. Seine Hauptzutat ist immer Papier, geschnitten, gepresst, gestapelt oder gefaltet. Dänemark behauptet, dass jede Seite seiner Arbeit auf das kleinstmögliche Volumen gefaltet ist. Diese Verkleinerung der Oberfläche ist eine Metapher für die Suche des Künstlers nach der Essenz. Denmark, Pseudonym von Marc Robbroeckx, ist ein belgischer Künstler, der für seine Gemälde, Skulpturen und Installationen bekannt ist, in denen er häufig Zeitungen und andere Medien verwendet. Im Jahr 1972 schloss er sein Studium der Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Gent ab. Sein Debüt in der Kunstwelt gab er 1968. 1977 erhielt er für seine Zeitungsausschnitte den Preis des Wettbewerbs für junge belgische Malerei (Brüssel, Palast der schönen Künste). In den späten siebziger und achtziger Jahren gewann seine künstlerische Karriere an Schwung. Der Name "Denmark" ist ein Akronym für "Pan American Airlines and Company" und spiegelt seine frühe Faszination für Reisen und Medien wider. Die innovative Verwendung von recycelten Materialien und seine provokanten Kommentare zur zeitgenössischen Gesellschaft haben ihn zu einer bemerkenswerten Figur in der heutigen belgischen Kunst gemacht. Dänemarks Werke wurden in zahlreichen internationalen Galerien und Museen ausgestellt, unter anderem im Design Museum in Brüssel. Der Rekordpreis für ein Werk von Denmark bei einer Auktion war 73.958 $ für "Dead Letters (B.13.78)" im Jahr 2022. Derzeit befinden sich seine Werke in zahlreichen Sammlungen von großer künstlerischer Bedeutung, darunter das Kunstmuseum Ahlen, das Antwerpener M HKA, das Museum für zeitgenössische Kunst, das belgische Kunstzentrum Phillip Ingrid, das Museum Bremen Weserburg, die Königlichen Museen der Schönen Künste Brüssel, das Museum für zeitgenössische Kunst Eupen Eupen, die Bibliothek Genk, das Museum Gent Dr. Guislain, Städtisches Museum von Gent Dr. Guislain, Städtisches Museum von Gent Dr. Guislain, Städtisches Museum von Gent Dr. Guislain, Städtisches Museum von Gent Dr. Guislain, Städtisches Museum von Gent Dr. Guislain, Städtisches Museum von Gent Dr. Guislain. Guislain, das Städtische Museum für Zeitgenössische Kunst in Gent, das Museum von Ixelles, die Zentralbibliothek von Leuven, die Madrider Sammlung für Zeitgenössische Kunst der ARCO-Stiftung und die Bibliothèque Nationale de Paris, um nur einige zu nennen.

Schätzw. 26 000 - 28 000 EUR