SERPIERI - PAOLO SERPIERI
DRUUNA
Aphrodisia (T.6), Bagheera 1997
Original Druckstock Nr. 43. Signiert.
Tusche und farbige Tinte auf Papier.
25,4 × 36,4 cm (10 × 14,33 in.)
In Die Geburt der Tragödie hatte Nietzsche die beiden großen antinomischen Kräfte der Kunst identifiziert: die dionysische Kraft, die den Geist des Menschen in Überfluss und Vergnügen auflöst, auf der einen Seite und die rekonstruktive, geordnete, zerebrale Kraft der apollinischen Kraft auf der anderen Seite. Wenn man dies auf Comics anwenden müsste, könnte man sagen, dass Moebius, Manara oder auch Crepax der apollinischen Strömung zuzuordnen sind, während Serpieri oder Pichard die dionysische Seite verkörpern würden. Als er 1985 Morbus Gravis mit seiner Figur Druuna schuf, wurde die Erotik bei Serpieri zu Fleisch, wirklich zu Fleisch. Durch ihre großzügige, rötliche Seite, in der die Sexualität eine voll und ganz angenommene Tugend ist, bis hin zur Perversität, ist Druuna ein Ferment der Subversion gegen alle Moralismen und Vorurteile, insbesondere die religiösen, die die Gesellschaft umklammern und in ein Korsett pressen. Dieser Bogen ist ein Schrei der Revolte.
Schätzw. 6.000 - 8.000 EUR