Grafiken

Alles, was sie schon immer über grafik wissen wollten, aber nie zu fragen wagten, finden sie hier!
Abgeleitet vom griechischen wort graphein (schreiben) definiert sich die grafische kunst als die gesamtheit der technischen verfahren (zeichnung, druck, grafikdesign...), die die visuelle gestaltung oder die präsentation eines künstlerischen werkes ermöglichen.
im weiteren sinne umfassen sie auch alle verfahren zur reproduktion von bildern, wie z. B. Die fotografie. Auf auktionen für grafische kunst findet man also poster, aquarell-, gouache- oder bleistiftzeichnungen auf papier. Alte oder zeitgenössische blätter, deren strichkunst mit den drucken, den gedruckten bildern, die von einem gravierten oder gezeichneten trägermaterial abgezogen werden, konkurriert: radierungen, lithografien, siebdrucke usw. Hauptsache, es macht eindruck. Bei den auktionen für grafiken ist auch die fotografie vertreten, von den abzügen auf albuminpapier von gustave le gray bis zu den zeitgenössischen abzügen von nan goldin, und sogar die werke von künstlern der street art (oder urbanen kunst), deren tags, schablonen und graffiti den weg von der straße in die auktionshäuser gefunden haben. Wussten sie? Eine von banksy entworfene gefälschte 10-pfund-note, die 2004 kostenlos an die menge in notting hill verteilt wurde, kann heute im hotel drouot für 500 euro erzielt werden.

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Empfohlene Lose

Alexander ROUBTZOFF (St. Petersburg, 1884 - Tunis, 1949) Blick auf Rohia (1943) Aquarell und Kohle auf Papier, unten rechts signiert, datiert und lokalisiert "Rohia 25. Juli 1943. A. Roubtzoff". Gerahmt. H. 29,5 x B. 45 cm (auf Sicht). Herkunft - Geschenk des Künstlers an Dr. Éloi Baysse, Kolonialarzt in Tunesien (1934 ernannt), der auch ein Freund und Arzt des Künstlers war. - Dann durch Nachkommenschaft. Experte: Maxime Charron Sammlung unveröffentlichter Werke von Alexandre Roubtzoff aus dem Besitz von Dr. Éloi Baysse, Freund und Arzt des Künstlers in Tunesien. "Ich kam nur für ein paar Tage nach Tunesien und blieb dort für den Rest meines Lebens", schrieb der Künstler in seinen Memoiren. Alexander Roubtzoff, der am 24. Januar 1884 in Sankt Petersburg geboren wurde, ließ sich in der Abteilung für Malerei der Kaiserlichen Kunstakademie von Yan Frantsevich Tsionglinsky (1858-1912) ausbilden. Diese Persönlichkeit war für seine Ausbildung entscheidend, da Tsionglinsky als einer der ersten russischen Impressionisten galt und auch ein großer Reisender und Liebhaber exotischer Länder war. Dank eines Stipendiums unternahm Roubtzoff zwischen 1907 und 1912 zahlreiche Reisen, die ihn nach Österreich, Deutschland, Italien und Marokko führten, wo er sich aufgrund des Marokkofeldzugs nicht dauerhaft niederlassen konnte, was ihn dazu veranlasste, nach Tunesien zu reisen und sich dort 1914 niederzulassen. Der Erste Weltkrieg hinderte ihn daran, nach Russland zurückzukehren, und Roubtzoff ließ sich in Tunis in einer Atelierwohnung in der Rue Al Djazira 33 nieder. Die Oktoberrevolution 1917 markierte eine wichtige Spaltung im Leben des Künstlers; er brach die Verbindungen zu seinem Geburtsland ab, nahm die französische Staatsbürgerschaft an und bezeichnete sich selbst als "ein in Sankt Petersburg geborener Franzose". Der neue Horizont, der sich ihm eröffnete, führte ihn zu einer Malerei im Freien, die von der Hitze des Saharasandes und den Kontrasten des Atlasgebirges geprägt war. Die Magie des tunesischen Lichts, seine einzigartigen Nuancen, aber auch Straßenszenen und die Darstellung des arabischen Lebens inspirierten Roubtzoff sein ganzes Leben lang und schufen mehr als 3000 Werke von großer Vielfalt. Die Sammlung völlig unveröffentlichter Werke, die in dieser Auktion präsentiert wird, hat einen ganz exklusiven Charakter. Ob Porträts oder Landschaften, diese Gemälde waren bislang in Nachschlagewerken und Historikern unbekannt. Der Familientradition zufolge stammten die Werke ursprünglich alle aus der Sammlung von Éloi Baysse, einem Arzt aus der Gegend von Cahors, der 1934 zum Kolonialarzt in Tunesien ernannt wurde, was erklärt, warum alle Werke zwischen 1935 und 1948 datiert sind. In seinem Tagebuch schrieb Roubtzoff 1940: "Es ist immer Dr. Baysse, der mich in der Gegend herumführt (...)". Diese bisher unveröffentlichte Sammlung zeigt die ganze Bandbreite der von Roubtzoff geschätzten Themen, darunter insbesondere zwei Porträts von großer Bedeutung: das Porträt von Arbia (1941) und das Porträt von Marie Madeleine Leroy (1946). Das Porträt von Arbia unterstreicht das Talent des Künstlers vor allem in der Detailgenauigkeit, der Schönheit des Motivs und der Aufrichtigkeit des Ausdrucks. Roubtzoff sublimiert die orientalische Frau, indem er sich klar vom Stereotyp der Odaliske absetzt. Durch die Porträts von Beduinen scheinen der Adel und die Schönheit eines Volkes durch. Jedes Detail und jedes Pigment dient dazu, die Schönheit von Arbias Gesicht hervorzuheben, ebenso wie die Verwendung von intensiven Blau-, Rosa- und Rottönen in den Stoffen, mit denen sie bekleidet ist. Das Porträt von Marie Madeleine Leroy, der Ehefrau von General Mast, war wahrscheinlich ein Auftrag der Frau des Botschafters an Roubtzoff. Der Maler, der sich in gesellschaftlichen Porträts auszeichnete, stellte sie in ihrem Amtssitz dar, europäisch gekleidet in einer grünen, exotischen Umgebung. Indem er wieder einmal einen großen Realismus an den Tag legt, ist es möglich, sie perfekt zu erkennen, wie auf diesem zeitgenössischen Foto bei ihrer Ankunft in Tunis (siehe Abbildung). Die meisten von ihnen sind mit Öl auf Leinwand gemalt und auf Karton aufgeklebt, eine Technik, die dem Künstler eigen war und die er "Leinwandkartons" nannte, was es ihm ermöglichte, sie in großen Mengen und leicht zu transportieren. Die Sammlung der Nachkommen von Dr. Éloi Baysse wird zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Seit vielen Jahren war keine Sammlung von solcher Bedeutung mehr versteigert worden. Ihre Auflösung wird das Wissen und den Korpus eines Künstlers erweitern, der von seinen Kollegen als "russischer Orientmaler" anerkannt und gepriesen wurde und kürzlich von der Ga

Schätzw. 800 - 1.500 EUR

Maurice Utrillo (1883 Paris - 1955 Dax) "Rue Saint-Rustique sous la neige" (Rue Saint-Rustique im Schnee). Originaltitel Um 1933/34 entstandene Paris-Ansicht mit Blick auf die Straße in Montmartre, im Hintergrund die weiß leuchtende Basilique du Sacré-Coeur. Seit ca. 1912 malte Utrillo immer wieder die auf dem höchsten Punkt des Montmartre-Hügels gelegene, pittoreske Gasse in unterschiedlichen Versionen und Techniken aus variierenden Blickwinkeln im Quer- und Hochformat. Die historische, älteste Straße von Paris mit seinem Kopfsteinpflaster und seinen kleinen Häusern, die auf Sacré-Coeur zuführt, bot ihm einen faszinierenden Motivschatz. Utrillo wurde selbst als Sohn der erst 18-jährigen Suzanne Valadon im Künstlerviertel Montmartre geboren, der Muse, dem Malermodell und später selbst bedeutenden Malerin. Er durchlebte schon als Jugendlicher psychische Krisen und verfiel dem Alkohol - eine Sucht, die ihn zeitlebens verfolgte. Valadon, Edgar Degas und der Maler Alphonse Quizet ermutigten ihn selbst zu malen, die Kunst wurde auch für ihn zur Therapie gegen die eigenen Dämonen und den Alkohol. In den Jahren 1910 bis 1914 fand er zu seinem eigenen, individuellen, expressiv-realistischen Stil jenseits aller Kunstströmungen. Seine Hauptthemen wurden Paris und insbesondere Montmartre, wo er lebte und arbeitete. Im Gegensatz zu vielen Künstlerkollegen hatte Utrillo nie eine klassische Malerei-Ausbildung absolviert. Doch gerade hierdurch war es ihm als Autodidakten möglich mit ursprünglich roher Kraft die Straßen, Häuserschluchten und Plätze mit oft nur wenigen, aber dennoch virtuos sicher gesetzten Pinselstrichen zu schildern. Diese bilden ein strukturierendes, formal strenges Gerüst, wodurch sich Utrillos Schaffensphasen weniger durch ihren Malstil als vielmehr durch ihr unterschiedliches Kolorit voneinander abgrenzen lassen. Schon vor dem I. Weltkrieg war Utrillo in wichtigen Ausstellungen moderner Kunst in Paris und Deutschland vertreten, u. a. 1913/14 in der Galerie "Neue Kunst" von Hans Goltz in München. Dieser Siegeszug setze sich in den 1920er Jahren fort, Utrillo erlangte eine zunehmende, bis heute anhaltende Berühmtheit und Popularität unter Sammlern und Kritikern, so dass ihm 1926 schließlich "Paris zu Füßen" lag, wie Oskar Schürer in seinem Artikel über Utrillo in der maßgeblichen Zeitschrift "Die Kunst für Alle" schrieb (mit Abb. eines Gemäldes "Strasse St. Rustique"). Gouache/Karton. R. u. sign. mit Ortsangabe Montmartre. 48 cm x 62 cm. Rahmen. Wvz. Pétridès AG 612. Hélène Bruneau, Association Maurice Utrillo in Pierrefitte sur Seine, bestätigte die Authentizität des Werks in einer E-Mail am 23.12.2022. Provenienz: Auktion Grisebach, Berlin, 28.11.1997, Lot 55. Gouache on cardboard. Signed with location Montmartre. Mentioned in the catalogue raisonné (Pétrides no. AG 612). The authenticty was confirmed in an email by Hélène Bruneau, Association Maurice Utrillo on the 23rd December 2022.

Schätzw. 75.000 - 150.000 EUR