149 Ergebnisse

Mi 15 Mai

GUÉRIN (Maurice de) - Reliquiae. Herausgegeben von G. S. Trebutien. Mit einer biographischen und literarischen Studie von M. Sainte-Beuve. Paris, Didier, 1861. 2 quadratische Bände in 12 cm Breite, langkörniges grünes Maroquinleder mit dünnem, goldgedrehtem Netz, Sublibris Bibliothèque de Laurent Evrard in der Mitte eines goldgeprägten Medaillons, Rücken mit goldgeprägten Filets, Innenfutter aus demselben Maroquinleder, Innenrahmen mit einem Spiel aus sieben goldgeprägten Filets, Vorsätze aus braunem Moiré, goldgeprägter Schnitt auf Zeugen (Chambolle-Duru). Originalausgabe, herausgegeben von Trebutien, der zusammen mit Barbey der Mitvollstrecker des Testaments von Maurice de Guérin war. Autographer Brief von Trebutien an den Künstler William Haussoulier: Hommage de l'éditeur à Monsieur William Haussoulier. William Haussoulier (1815-1892) verkehrte mit Eugenie de Guérin, die ihn mit dem Autor von Les Diaboliques bekannt machte: Der ideale Künstler, von dem Eugenie spricht, ist Herr William Haussoulier [...], ein Maler, ein Ingrist, mit dem ich zu einer bestimmten Zeit sehr verbunden war und der eine so lebhafte Bewunderung für Guérin empfand, dass diese Bewunderung der entscheidende Grund für unsere Freundschaft war. [...] Als Maler [...] brachte er die Farbe zum Bellen, Piepsen und Schreien. Wenn er ihn nur einmal gesehen hätte, hätte Haussoulier uns sicherlich ein schönes Porträt von Guérin in schwarzer Manier geschenkt, und was für ein Glücksfall, um seine Werke an die Spitze zu setzen! In der etwas vergangenen Zeit seiner großen Affäre mit mir fertigte William ein sehr gepflegtes Kohleporträt von mir an, das sich jetzt wahrscheinlich im Kramladen des Teufels befindet (Barbey d'Aurevilly, Brief an Trebutien, 2. April 1855, in: Correspondance générale, IV, S. 195). Das im Museum von Saint-Sauveur-le-Vicomte aufbewahrte Porträt Barbeys, das am Anfang des Katalogs der Pariser Ausstellung von 1989 abgebildet ist, wird ihm zugeschrieben. Exemplar auf Hollandpapier, gebunden in Maroquin mit Innenfutter von Chambolle-Duru für Laurent Evrard, Pseudonym der Comtesse de La Baume-Pluvinel (1858-1911), Romanautorin und Schriftstellerin. Er war in der Ausstellung zum 100. Todestag des Schriftstellers in der Bibliothèque historique de la ville de Paris im Jahr 1989 vertreten (siehe Kat. Barbey d'Aurevilly, Nr. 64). Einige Bräunungen, Heiligenschein auf S. 160-163 in Band I und eckiger Wasserfleck auf 3 Blättern in Band II. Oberes Gelenk von Band I etwas berieben.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Fr 03 Mai

Cook,H. und J.King. - A Voyage to the Pacific Ocean. Undertaken .. for making discoveries in the Northern Hemisphere. Performed .. in the years 1776-1780. Second edition. 3 Textbände und Tafelband Cartes et figures du troisième voyage , zus. 4 Bände. London, H. Hughs für G. Nicol und T. Cadell (Tafelband: Paris, Hôtel du Thou) 1785. 31,5 : 25 cm (Textbände) und 27 : 21 cm. Mit 4 gestochenen Titelvignetten und 88 meist gefalteten Tafeln und Karten sowie 34 weiteren Tafeln (Dubletten mit englischen Bildunterschriften) in den Textbänden. und 88 num. Tafeln (statt der 87 der englischen A.), darunter eine mehrfach gefaltete Weltkarte Carte génerale mit Cooks Reiserouten und die Darstellung seines Todes Mort de Cook. Lederbände des 18. Jhs. (Rücken der 3 Textbände stilgerecht erneuert, mit 2 Rückenschildern), Tafelband leicht abweichend gebunden, mit floraler Rückenvergoldung und 2 Rückenschildern. Sabin 16250 und 16261. - Forbes 85 und 90. - Beddie 1552. - Vgl. Howes C729a und Lada-Mocarski 37. Beschreibung von Cooks drei Weltreisen. Band I und II wurden von Cook verfaßt; den Bericht der dritten Reise, auf der Cook 1779 auf Hawaii den Tod fand, vollendete James King. Zweite Ausgabe, die gegenüber der ersten Ausgabe 1784 allgemein als typographisch überlegen angesehen wird. - Cooks Weltumsegelungen erbrachten wichtige und präziseste kartographische Kenntnisse vor allem des Pazifikraums; u. a. verwies Cook durch seine Vorstöße jenseits des Südlichen Polarkreises die Existenz des großen Südkontinents Terra Australis incognita endgültig in das Reich der Mythen. Er selbst sah die Entdeckung der hawaiianischen Inselgruppe, die er 'Sandwich Islands' taufte, als eine seiner bedeutendste Errungenschaften seiner Reisen an. - "In these three voyages Cook did more to clarify the geographical knowledge of the southern hemisphere than all his predecessors together had done. He was the first really scientific navigator" (Hill S. 123). - Textbände stilgerecht erneuert (mit 2 Rückenschildern), Tafelband leicht abweichend gebunden, mit floraler Rückenvergoldung und 2 Rückenschildern. - Tafelband mit 2 Stempeln des 18. Jhs. der 'Bibliothèque du Château d'Eu' auf dem Titel. - Second edition, with the atlas 'Cartes et figures du troisième voyage' of the French edition Paris 1785, containing 88 numb. engr. plates (1 more than in the English ed.) and 34 duplicate engr. plates (with English captions) in the text volumes. 18th cent. calf (spines of the 3 text vols. renewed in style, binding of the smaller atlas slightly different). - Plates slightly tanned, margins partly stronger affected, the text volumes clean with occasional staining, endpapers waterstained. Bindings rubbed, outer joints of atlas partly split. - Atlas with two 18th cent. stamps of the "Bibliothèque du Château d'Eu" on title page.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Mi 22 Mai

SPIFAME (Martin). - Les Premières œuvres poétiques (Die ersten poetischen Werke). Paris, Pour la Veuve Lucas Breyer, 1583. In-12, dunkelblaues Maroquin, doppeltes Kaltblutnetz, goldgeprägtes Wappen in der Mitte, Rückenverzierung, innere Spitze, goldgeprägter Schnitt (H. Duru). Zweite Ausgabe dieser äußerst seltenen poetischen Sammlung. Sie ist Heinrich III. gewidmet und enthält zahlreiche geistliche Sonette, die sich hauptsächlich auf die Moralphilosophie und die Heilige Schrift beziehen. Außerdem finden sich darin ein an Prinzessin Henriette von Kleve, Herzogin von Nivernois, gerichtetes Gedicht mit dem Titel La Loüange du mariage contre Desportes, ein Tombeau de Messire Gilles Spifame évêque de Nevers und Chansons. Eine bewundernswerte Harangue de la parfaicte amitié schließt die Sammlung ab. Der Dichter ist weniger bekannt als sein Bruder Raoul, ein an Demenz erkrankter Anwalt am Parlament von Paris, den Nerval in seinen Illuminés als König von Bicêtre darstellte. In seinem Vorwort an den Leser teilt dieser mit, dass sein Werk erstmals in Bourges gedruckt worden war (Mitte der 1570er Jahre), dass die sehr fehlerhafte Ausgabe jedoch vollständig vom Markt genommen werden musste. Schönes Exemplar mit dem Wappen des Marquis de Coislin. Es gehörte General Jacques Willems und war im Katalog der Buchhandlung Berès, Des Valois à Henri IV, unter der Nr. 325 aufgeführt. Aus den Bibliotheken des Marquis de Coislin (nicht beschrieben in den Katalogen 1847 und 1857), Félix Solar (1860, Nr. 1257) und William Martin (1869, Nr. 469). Renouard, Breyer, Nr. 50. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 810.

Schätzw. 2 500 - 3 000 EUR

Do 09 Mai

Judaica - Holocaust - Taslitzky, Boris. 111 Dessins faits à Buchenwald 1944-1945. Présentés par Julien Cain. Mit 111 (6 Porträts, 5 farbige) Tafeln. Paris, Bibliothèque Francaise, 1945/46. Titel, Druckvermerk, 11 Bl. (Vorwort), 4 Bl. (Inhalt und Kolophon). 25 x 22 cm. Lose in illustrierter Original-Kartonage (Rücken mit Einrissen, angestaubt, hinterer Deckel mit Wasserrand, Mappenflügel teils fehlend). Eins von 500 (GA 3200) nummerierten Exemplaren auf "véline pur fil du Marais". - Bildunterschriften in Französisch, Englisch und Russisch. Titelblatt und Vorwort auf Französisch. - Boris Taslitzky (1911-2005) begann im Alter von fünfzehn Jahren zu malen und besuchte zwischen 1925 und 1933 die Académie Montparnasse und die École des Beaux-Arts in Paris. 1933 trat er der Vereinigung der revolutionären Schriftsteller und Künstler bei, wo er Generalsekretär der Sektion der Maler und Bildhauer wurde. 1935 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei. 1936 nimmt Taslitzky an der Ausstellung teil, die Picasso, Léger, Matisse, Braque, Jean Lurcat, Laurens und Pinion im Foyer des Alhambra-Theaters zusammenführt. Im Juni 1940 wird er gefangen genommen, konnte im August fliehen und schloss sich der Résistance an. Im November 1941 wird er erneut verhaftet, zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und am 31. Juli 1944 nach Buchenwald deportiert, wo es ihm gelingt, etwa zweihundert Zeichnungen anzufertigen, die das Leben in den Lagern zeigen. "Wenn ich in die Hölle komme, werde ich Skizzen machen. Außerdem habe ich Erfahrung, ich war dort und ich habe gezeichnet!" sagte er später. - Nur teils leicht gebräunt bzw. minimal angerändert. VAT: *

Schätzw. 500 - 750 EUR

Mi 15 Mai

DIVERSES. - BERRIAT-SAINT-PRIX. Remarques sur les anciens jeux des mystères, faites à l'occasion de deux délibérations inédites prises par le Conseil de Ville de Grenoble, en 1535, relativement à l'un de ces jeux. Paris, J. Smith, 1823. In-8, blaues Maroquin janseniste mit doppelten Kaltfilets, Rückenschild, Kopfgoldschnitt und goldgeprägter Innenroulette (Ottman Duplanil). Aus den Bibliotheken Paul Couturier de Royas und Henri Lambert, mit Exlibris. Gebunden mit weißen Blättern in fine. Wir fügen bei: - BERRIAT SAINT-PRIX. Cours de droit criminel fait à la faculté de droit de Grenoble. Grenoble, imprimerie Vve Peyronard; Paris, Nève, Oktober 1817. In-8, bradel, rotes Halbperkalin aus dem 19. Aus der Bibliothek Paul Couturier de Royas (1853-1954), mit seinem Exlibris. Mit einigen wenigen Stößen. Flecken. - Recherche sur la législation criminelle et la législation de police, en Dauphiné, au Moyen- ge. Paris, Paul Renouard, 1836. In-8, bradel papiergrauer Pappband aus dem 19. Aus der Bibliothek Paul Couturier de Royas (1853-1954), mit seinem Exlibris. Durchgehend mit Stößen versehen. Flecken. - GIRAUD (Emile). Einzug von Franz I. in Romans im Jahr 1533. Valence, Chenevier & Chavet, 1872. In-8, rotes Halbmaroquin mit Ecken, verziertem Rückenschild, Kopfgoldschnitt (leg. späteres Rel.). - Merveilles et histoire patriotique du ci-devant Dauphiné. Par un dauphinois fixé à Paris. Paris, Firmin Didot frère, Dezember 1830. In-8, rotes, modernes Pappband mit glattem Rücken und Schutzumschlag. - LAURENS (Charles). Le procès de Tailles, 1537-1639, Claude Brosses - Anthoine Rambaud. Grenoble, Maisonville, 1867. In-8, grünes Halbperkalin-Bradel, blaues Titelblatt, Kopfgoldschnitt, Schutzumschlag. Envoi a. s. de l'auteur. Exlibris Paul Couturier de Royas. Expertin: Ségolène Beauchamp

Schätzw. 200 - 300 EUR

Mi 15 Mai

Pendule "au char" d'époque Empire Feuervergoldete Bronze, Messing, weißer Emailziffernring mit schwarzer Beschriftung, gebläute Zeiger. Das Uhrwerk in der Radachse mit 14 Tagen Laufzeit, Fadenaufhängung des Pendels und Halbstundenschlag auf Glocke. Aus mehreren Teilen gegossen und verschraubt. Große Kaminpendule auf oblongem Sockel mit drei Applikationen, vier Liktorenbündel auf den Ecken als Füße. Der antikische Streitwagen von zwei sich aufbäumenden Pferden gezogen, die Deichsel von einem Löwen gehalten, hinter dem Wagenlenker Telemachos stehend Athene. Auf dem Ziffernring signiert "LHOEST FG. ST. HONORE". H 45,5, B 48,5, T 11,5 cm. Paris, um 1810, der Bronzeguss Jean-André Reiche zugeschrieben. Die Bibliothèque nationale besitzt eine Zeichnung des Bronziers Jean-André Reiche (1752 - 1817), auf die diese Zuschreibung zurückzuführen ist. Kjellberg erwähnt auch ein Exemplar in Schloss Malmaison, ein weiteres befindet sich im Musée du Temps im Palais Granvelle in Besançon. Beim Uhrmacher LHoest handelt es sich vermutlich um den 1778 in Liège geborenen Dieudonné LHoest, der ab 1796 in Paris nachweisbar ist und auf die Produktion von Taschenuhren spezialisiert war. Provenienz 1997 im Düsseldorfer Kunsthandel erworben. Literatur Vgl. Kjellberg, Encyclopédie de la pendule française du Moyen Age au XXe siècle, Paris 1997, S. 417. Vgl. Niehüser, Die französische Bronzeuhr. Eine Typologie der figürlichen Darstellungen, München 1997, S. 68 f.

Schätzw. 7 000 - 9 000 EUR

Mi 15 Mai

BARBEY D'AUREVILLY (Jules) - Eine Geschichte ohne Namen. Fünfte Ausgabe. Paris, Alphonse Lemerre, 1882. In-12, rotes Maroquin, dreifaches Fett- und Magernetz, glatter Rücken mit Goldprägung, dreifaches Innennetz, goldgeprägter Kopf, unbeschnitten, Deckel und Rücken (L. Genet). Originalausgabe mit einem erneuerten Titel, der einen fiktiven Hinweis auf eine fünfte Ausgabe trägt. Dies ist der einzige von Barbeys Romanen, dessen Handlung weder in der Normandie noch in Paris spielt. Une Histoire sans nom greift Erinnerungen an eine Reise auf, die der Schriftsteller nach Bourg-Argental in den Cevennen unternommen hatte. Dies war in gewisser Weise seine "Madeleine-Proust", denn offenbar kamen an diesem Ort, als er im Gasthaus an seiner Vieille maîtresse schrieb, all seine Kindheitserinnerungen zurück, die in den zweiten, "normannischen" Teil dieses Romans einflossen (vgl. Kat. Barbey d'Aurevilly, 1989, Nr. 124). Spirituelle, eigenhändig signierte Sendung des Autors in roter Tinte und mit zwei gekreuzten, silbergehöhten Pfeilen des Schützen auf der Rückseite des Buchdeckels: an Madame Louise Laure, Derjenige, der zum ersten Mal bedauert hätte, nicht Petrarca gewesen zu sein. Jules Barbey d'Aurevilly. Dem Ton dieser schönen Sendung nach zu urteilen, scheint Barbey genauso verzaubert zu sein wie Petrarca von seiner Muse Laure de Noves. Die Sendung wurde von Bonnefon, Les Dédicaces à la main de M. J. Barbey d'Aurevilly, S. 82, aufgezeichnet. Im Exemplar sind 2 handschriftliche Korrekturen von Barbeys Hand zu finden (S. 66 und 208). Aus den Bibliotheken von Roger-Pierre Monmélien, einem der großen posthumen Bewunderer Barbey d'Aurevillys, und Gaston Maury. Zwei Hefte leicht braunfleckig

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Mi 22 Mai

LE CARON (Louis). - Die Poesie. Paris, Pour Vincent Sertenas, 1554. In-8, nachtblaues Maroquin mit goldenem Blattwerkmedaillon in der Mitte, Rückenverzierung, innere Spitze, goldgeprägtes Schnittmuster (Trautz-Bauzonnet). Teilweise Originalausgabe dieser poetischen Sammlung, die zehn Monate nach La Claire (siehe vorheriges Los) veröffentlicht wurde. Von den 143 Stücken, aus denen sie besteht, sind 94 unveröffentlicht und 49 wurden aus La Claire übernommen, oft mit geänderten Versen. Dazu gehört ein langes Gedicht in Dekasyllabien mit dem Titel Le Démon d'amour (ff. 28v°-38). Fast ein Jahr nach der Veröffentlichung von La Claire beschloss Le Caron, alle für seine Freundin geschriebenen Verse in einer Sammlung mit dem Namen La Poésie zu veröffentlichen. [...] Weit davon entfernt, ein literarisches Grabmal zu sein, das der Trauer um die Verstorbene gewidmet ist, besang [das Werk] eine junge Frau, die noch am Leben war, eine zärtlich geliebte Freundin [...]. Letztendlich beschloss der Dichter, seine Gedichte so zu veröffentlichen, als hätte er sie der jungen Frau zu Lebzeiten vorgelegt (N. Ducimetière, Mignonne..., S. 174-177). La Claire und La Poésie sind die beiden einzigen poetischen Werke, die von Le Caron veröffentlicht wurden, der sich später ausschließlich der Rechtswissenschaft und der Philosophie zuwandte: Beide sind selten. Gelöschtes handschriftliches Exlibris am unteren Rand des Titels. Alter handschriftlicher Vermerk am Rand von Blatt 67 v°, fast ausgelöscht. Sehr schönes Exemplar, das aus den Bibliotheken Chaponay (1863, Nr. 309), Édouard Turquety (1868, Nr. 137), Bancel (1882, Nr. 273) und Édouard Moura (1923, Nr. 259) stammt. J. P. Barbier-Mueller, IV-3, Nr. 33. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 458.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Mi 22 Mai

LOYS (Jean et Jacques). - Die poetischen Werke von Jean Loys, Douysien, licentié és droicts. - Les Œuvres poétiques de Jacques Loys, docteur és droits et poete lauré. Douai, De l'Imprimerie de Pierre Auroy, 1612. Zusammen 2 Bände in 8 cm Breite, ziegelrotes Maroquinleder mit dreifacher Netzvergoldung, Rückenverzierung, Innenspitze und goldgeprägtem Schnitt (J. Prat). Gemeinsame, posthume Originalausgabe der Werke von Jean und Jacques Loys, Vater und Sohn, wenig bekannte Rechtsgelehrte und Dichter aus Douai. Die Werke dieser beiden Dichter, die 1610 bzw. 1611 starben, enthalten hauptsächlich Königslieder und Balladen über fromme Themen. Die interessantesten Stücke sind Gelegenheitsstücke wie Epitaphe, Sonette und andere Verse, die an Freunde oder große Persönlichkeiten anlässlich bemerkenswerter Ereignisse gerichtet wurden. Unter den Werken von Vater und Sohn sind besonders hervorzuheben: die Honneurs de Jean & Jacques Loys, ein akrostichides Sonnet des verstorbenen Jean Bellegambe, der seinerzeit ein ausgezeichneter Maler war, die Épitaphe d'un hermaprodite (sic) qui par eau, par fer & croix.... meure, / Masle femelle, & tous deux à mesme heure, un Discours sur la ruine advenue sur la ville de Hesdin par horrible tempeste le 25 juillet 1589, ainsi que ces deux pièces : Aux haineurs des muses et Aux thraistres. Aus den Bibliotheken Baron de Warenghien, Joseph Renard (1881, Nr. 652) und Denis du Péage. Kleine Restaurierung in der weißen Fläche des Vorblatts *3. Der Rücken ist verblasst. Exemplar mit kurzem Seitenrand. Duthilloeul, Galerie douaisienne, S. 260-263. - Viollet-le-Duc, I, S. 356-357. - Diane Barbier-Mueller, Inventaire..., Nr. 493-494.

Schätzw. 2 500 - 3 000 EUR

Mi 22 Mai

CONSTANT (Pierre). - Die Republik der Bienen. Paris, Gervais Mallot, 1582. In-4, bradel starres Velin (Buchbinderei um 1900). Sehr seltene Originalausgabe dieses Jugendgedichts von Pierre Constant, einem aus Langres stammenden Dichter. Auf dem Titel hübsches typografisches Zeichen von Gervais Mallot, einem Buchhändler, der von 1570 bis 1587 in Paris tätig war (Silvestre, Nr. 315). Pierre Constant, Parlamentsanwalt und Conseiller enquesteur am königlichen Sitz seiner Heimatstadt, war kein Protestant, sondern ein erbitterter Gegner der Liga-Partei und widmete mehrere Werke dem Lob Heinrichs IV. Er beklagte das Elend des Landes, das durch die Religionskriege zerrissen wurde, und fordert hier die Franzosen, die sich gegenseitig bekriegen, zur Versöhnung auf und dazu, in Frieden um ihren König herum zu leben, so wie es die kleinen Honigfliegen in ihrem Bienenstock mit ihrer Königin harmonisch tun. Das Gedicht ist in vier Bücher unterteilt und beginnt mit den folgenden schönen Versen: "Ich singe von der Union, dem Staat und den Sitten, / Von diesen wohlhabenden Völkern, die mit Blumen handeln, / Zusammen von den Arbeiten und ihren Republiken / Von dem wohlbeachteten Recht, ihren politischen Methoden, / Und von dem Mut, den sie bewundernswert haben, / Einen König zu bewahren, zu suchen und zu ehren [...]. Am Ende finden sich 3 Stücke in Französisch und Latein, darunter ein Sonett an M. de Chasteau-Guibert über den edlen Beinamen seines Hauses, Taille fer de Montausier. Titel etwas gebräunt. Heft I am Kopf kürzer. J. P. Barbier-Mueller, IV-1 Nr. 74. - N. Ducimetière, Mignonne..., Nr. 125. - Techener, Bibliothèque champenoise, Nr. 1183 ("Livre rare"). - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 134.

Schätzw. 1 500 - 2 000 EUR

Mi 15 Mai

LONGUS - Les Amours pastorales de Daphnis et de Chloé, Übersetzung aus dem Griechischen von Amyot. Paris, De l'Imprimerie de P. Didot l'aîné, An VIII - 1800. Großes Din-4-Format, rotes Maroquinleder, doppelte Umrahmung aus drei goldenen Filets, eines davon mit einer reichen, vergoldeten Verzierung aus kleinen Eisen, die breite Ecken bilden, blauer Vierpass mit einer vergoldeten Florette in den Ecken, großes Eisen mit vergoldetem Rosenstrauß und Mosaik in der Mitte, verzierter Rücken, die Kassetten mit kleinen Eisen mit demselben wiederholten blauen Vierpass verziert, innere Spitze, doppelte Vorsätze aus Marmorpapier, goldgeprägter Schnitt (Petit succr de Simier). Illustrierte Ausgabe mit 9 sehr schönen Off-Text-Figuren von Prud'hon und Gérard, die von Godefroy, Roger, Massard und Marais fein in Kupfer gestochen wurden. Exemplar mit den Figuren avant la lettre und den Legenden auf Seidenpapier, dem ein von Wedgood gestochenes Porträt in Medaillon von Pierre Didot, 4 von J. Boilly lithographierte Figuren von Prud'hon, 5 von Roger und Hulk gestochene Figuren von Lebarbier und eine von Villerey gestochene Figur von Duvivier hinzugefügt wurden. Bemerkenswerter, von Charles Petit signierter Einband mit Mosaikmuster und Goldprägung in kleinen Eisen, mit einem Dekor von großer Eleganz. Das wunderschöne Eisen mit dem Rosenstrauß auf den Deckeln ist das gleiche wie auf dem prächtigen, 1834 von Duplanil gebundenen Exemplar von Redoutés Rosen (Ausgabe von 1828) aus der Bibliothek Descamps-Scrive (II, 1925, Nr. 372, Reproduktion) und Raphaël Esmerian (IV, 1973, Nr. 100); dieses Eisen, das ursprünglich nach einer Zeichnung von Redouté gestochen wurde, wurde von Petit auch auf einem Exemplar einer Ausgabe des Roman de la Rose verwendet (vgl. Villerey, Auktionskatalog der Auktion. Auktionskatalog Berès, V, 2006, Nr. 639). Außerdem befindet sich in der BnF ein Exemplar desselben Buches, das von Petit mit demselben Eisen gebunden wurde und aus der Bibliothek Adolphe Bordes stammt. Aus den Bibliotheken Genard (1882, Nr. 520) und Earl of Birkenhead, mit ihren Exlibris. Backen und Ecken berieben, Spuren auf dem zweiten Deckel

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Mi 15 Mai

BARGINET (A.). Le Roi des montagnes ou Les compagnons du chêne, tradition dauphinoise du temps de Charles VIII. Paris, Mame et Delaunay-Vallée, 1828. 5 Bände in 12, braunes Halbkalbsleder mit kleinen Ecken aus Velin, verziertem glattem Rücken, gelbem Schnitt (Rel. ep.). Seltene Originalausgabe dieses Dauphiné-Romans von Alexandre-Pierre Barginet (1797-1843), einem aus Grenoble stammenden, weitschweifigen Schriftsteller. Einige wenige Stockflecken. Wir fügen bei: - GUIGUES (Emile). Séchot et Poulard, fantaisie alpestre. Grenoble, Emile Baratier, 1886. In-4, grünes Halbmaroquin mit verziertem Rückenschild (ep. Rel.). Charmante Illustrationen des Autors. Eines von 25 Exemplaren auf Japan (nach 5 Kopien). Exlibris G. Spach. - GENEST (Casimir). Histoire véridique les aventures extraordinaires du maire de Valence, Aimé David. Valence, imprimerie valentinoise, 1904. Folio, rotes Halbmaroquin mit Ecken, verzierter glatter Rücken, Kopfgoldschnitt, Einband und Rücken (modernes Relief). Originalausgabe, illustriert mit 176 humoristischen Zeichnungen von Henriot. Auflage von 650 Exemplaren, eines von 150 auf Hollande, vom Autor signiert und an M. Louis Chanu adressiert. - BERNARD (Jean-Marc). Sub Tegmine Fagi. Amours, bergeries et jeux (Liebe, Schäferei und Spiele). Paris, Édition du Temps présent, 1913. In-8, falbes Halbmaroquinleder, Rücken auf Nerven, randabfallend, Einband und Deckel (ep. Rel.). Originalausgabe dieser Gedichtsammlung des aus der Dauphiné stammenden Jean-Marc Bernard (1881-1915). Auflage von 40 nummerierten Ex. auf Hollande. Beiliegend 2 LAS des Autors, an einen Dichter, datiert 1910 (2 ff. in-12). Gesprungene Gelenke. - FORTIA D'URBAN (Marquis de)]. Dissertation über die Überquerung der Rhône und der Alpen durch Anibal im Jahr 218 vor unserer Zeitrechnung. Dritte Ausgabe. Paris, Lebègue, November 1821. In-8, grünes Halbkalbsleder mit Rückenverzierung (Rel. ep.). Eine gefaltete Karte. Kurioses Werk mit mehreren anderen historischen Korrekturen, darunter "neue Beobachtungen zu den beiden Feldzügen Ludwigs XIV. und ein Aufsatz über die Hochzeit des berühmten Molière". Aus den Bibliotheken "A. de St-Ferriol", und "Bibliothèque dauphinoise, Docteur Comte", mit Exlibris. Expertin: Ségolène Beauchamp

Schätzw. 300 - 400 EUR

Di 07 Mai

EPSTEIN (Mark Isaevitch). KIPNIS (Itzik). Di farshterte khasene. Kinder pyese in eyn act. [Die gestörte Ehe. Stück für Kinder in einem Akt]. [Verlag der Genossenschaft]. Kultur-Lige. [Buchhandlung. Straße der Roten Armee, 43]. Kiew. 1924. In-12 (17,5 x 12,9 cm). 18, (1) S.: Feste Papierumschläge, der erste schwarz illustriert und mit typografischen Kompositionen auf Jiddisch und einem kubistischen Gemälde geschmückt, das einen Bären mit einer Ziege in einem schattierten Kreis zeigt. Erste Ausgabe. Seltenes, spektakulär illustriertes Zeugnis für Kinder über das Aufblühen der jiddischen Kultur in Kiew in den 1920er Jahren. Umschlag und drei Originaltafeln des Bildhauers, Malers und Bühnenbildners Mark Isaevitch Epstein (1899-1949). Zusammen mit Chagall, Lissitzky und Altman war er an der innovativen Rolle der Organisation Kutur-Lige in Kiew beteiligt, die 1918 gegründet wurde, um die jiddische Kultur und Sprache zu fördern. Er war eine zentrale Figur der ukrainischen Kunst und illustrierte die meisten der von der Organisation veröffentlichten Bücher. Er studierte im Atelier von Alexandra Exter und war 1927 Gründungsmitglied der Union der Ukrainischen Künstler (OSMU). Epstein illustriert das kurze Stück des Schriftstellers Itzik Kipnis (1896-1974). Der Kinderbuchautor wurde 1948 verhaftet und nach Sibirien verbannt, wobei er erst nach Stalins Tod in die Ukraine zurückkehrte. Seine Werke werden immer wieder neu aufgelegt. Dies ist die Geschichte von der Hochzeit des Bären. "Bereitet Tische, Flaschen und Fische vor, wir wollen bis zum Morgengrauen Wein und Honig trinken". Doch dann kommen die Insekten (Fliegen, Bienen, Marienkäfer ...), um den Honig zu stehlen und die Feier zu stören. Die Familie flüchtet, fällt hin: Es herrscht Chaos. "Noch nie hatte bei Bären eine Hochzeit so stattgefunden!" Wunderschöne kubistische Illustration, die mit der unterschiedlichen Tiefe der Schwarztöne, die durch die Aneinanderreihung von Punkten erreicht werden, und mit ungleichen, sich schneidenden Ebenen spielt. Die "Rekonstruktion" der Tafeln ändert nichts an der berührenden Gegenständlichkeit. Ohne jegliche Restaurierung, mit dem blassen mauvefarbenen Feuchtstempel der Regalentfernung von 1948 auf dem zweiten Buchdeckel: Stalins antisemitische Säuberungen liquidierten auch die jüdische Kultur und Kunst in den Bibliotheken. Daher ist dieses Werk heute extrem selten. Minimale Knickspur auf dem vorderen Buchdeckel und fehlende untere Ecke (4 mm). Früheres Futur. Die Avantgarde und das jiddische Buch (1914-1939). Musée d'art et d'histoire du Judaïsme. Paris. 2009, 95. Schlüsselwörter: judaica, jüdisch, jüdisch, hebräisch, rabbiner, jewish, torah, hebrew, hebraica, judaismus, synagoge, zionismus, pessach, pessach, haggada, haggadah, hagada, hagadah, passover, menora, menorah, hannuka, hannuca, hannucca, hanouccah, torah, juden, israelitisch, Israel, antisemitismus, antisemitismus, dreyfus, meguila, sepharade, sefarad, ketouba

Schätzw. 2 500 - 3 500 EUR

Mi 15 Mai

André Charles Boulle, Umkreis - Museales Paar "guéridons porte-luminaire" Weichholz (Linde?), geschnitzt, mit Vergoldung über rotem Bolus und Kreidegrund. Skulptural geschnitzte Basen für Kandelaber. Aufwändig gegliederte Balusterschäfte auf dreipassigen Basen mit Volutenfüßen. Dekoriert mit reliefierten Blütengehängen, C-Schwüngen und Akanthus, ein godronierter Nodus, drei vollplastische Greifenköpfe und drei Büsten über kleinen C-Konsolen. Runde, mit einem Gittermuster gravierte Platte, um den Rand ein Akanthusrelief. H 88, oben Durchmesser 24 cm. Frankreich, um 1700, Umkreis von André Charles Boulle. Die beiden spektakulären Leuchtertischchen nehmen Motive auf, die sich auch auf dem Lüster in Schloss Sanssouci befinden. Jean Nerée Ronfort schreibt, dass König Friedrich II. diese prachtvolle Deckenkrone in vergoldeter und ziselierter Bronze 1748 in Paris erwarb für 550 Taler. André Charles Boulle produzierte eine Reihe von diesen Leuchtern mit unterschiedlichen Dekorapplikationen, u.a. für den Duc d'Antin und die Bibliothèque Mazarine. Es ist offensichtlich, dass die beiden geschnitzten "porte-luminaires" von der Gliederung seiner Balusterschäfte inspiriert sind, zum Teil exakt seine Motive übernehmen. Provenienz Vom Vorbesitzer am 15. Juni 1971 in der Galerie Jacques Perrin erworben. Literatur Vgl. Wilson (Hg), Baroque and Régence. Catalogue of the J. Paul Getty Museum Collection, Los Angeles 2008, Kat. Nr. 31, die beiden monumentalen, als "torchères" bezeichneten geschnitzten Leuchterbasen aus der Régence-Epoche, um 1725, der Ménuisier ebenfalls unbekannt. Vgl. Ronfort (Hg), André Charles Boulle 1642 – 1732. Ein neuer Stil für Europa, Paris 2009, Kat. Nr. 33.

Schätzw. 8 000 - 10 000 EUR

Mi 15 Mai

BARBEY D'AUREVILLY (Jules) - Le Chevalier des Touches (Der Ritter von Touches). Paris, Alphonse Lemerre, 1879. In-12, zitronengelber Chagrin, goldfarbener Netzrahmen auf den Deckeln, große Fleur de Lis in den Winkeln, in der Mitte des ersten mosaikartigen Schildes aus nachtblauem Maroquin mit drei Lilien und einer Krone, verzierter Rücken, nachtblaues Rückentitelstück, die Kassetten mit kleinen Lilien und einem mosaikartigen, goldfarbenen Nabel verziert, innere Spitze, goldfarbener und mit schwarzen Linien bemalter Schnitt (Gayler-Hirou). Wertvolles Exemplar, das für Barbey d'Aurevilly von Gayler-Hirou, seinem Lieblingsbuchbinder, mit dem königlichen Wappen, das an die Hingabe seines Helden erinnert, und mit verziertem (hier zweifarbigem) Kantenschnitt gebunden wurde. Es ist bekannt, dass der Schriftsteller Exemplare seiner Bücher nach seinem Geschmack binden ließ, um sie seinen Vertrauten zu schenken, wie er selbst in einem Brief an Madame de Bouglon vom 15. Februar 1882 schrieb: "Ich werde ihm antworten, wenn ich meinen Prêtre marié (gebunden nach meiner Fantasie) an seine Frau schicke. Man arbeitet daran beim Buchbinder [...] Ich schicke Ihnen nicht den Prêtre marié à vous, weil Sie bereits einen haben (Correspondance générale, IX, 1882/8, S. 16). Das Exemplar trägt diese eigenhändig signierte Sendung von Barbey in grüner, violetter und roter Tinte, mit einem Schützenpfeil und mit Gold bestäubt: à Mademoiselle Mathilde Biéli, son respectueux. Jules Barbey d'Aurevilly. Das Exemplar wurde 1989 in der Ausstellung zum 100. Todestag des Schriftstellers in der Bibliothèque historique de la ville de Paris gezeigt (siehe Kat. Barbey d'Aurevilly, Nr. 115; Fehler beim Vor- und Nachnamen des Empfängers der Sendung). Im Text befinden sich drei handschriftliche Korrekturen, die wahrscheinlich von Barbey stammen (S. 25, 53 und 208). Exlibris mit den Initialen J und M, nicht näher bezeichnet. Brüchiges oberes Gelenk

Schätzw. 3 000 - 5 000 EUR

Mi 15 Mai

DIVERS. - DOCHIER. Historischer Essay über das Kloster und das Kapitel Saint-Barnard der Stadt Romans. Valence, Marc Aurel, 1818. In-8, Halbfalbkalbsleder, glatter Rücken mit Goldprägung, Kopfgoldschnitt, Schutzumschlag (modernes Relief). Wir fügen bei: - MERMET aîné. Rapport sur les monuments remarquables de l'arrondissement de Vienne. Vienne, Timon, 1829. In-8, braunes Halbperkalin, Einbanddeckel (Rel. aus dem späten 19. Jahrhundert). Aus der Bibliothek Paul Couturier de Royas (1853-1954), mit seinem Exlibris und einem Ex-dono auf dem Einband: "Pour Couturier de Royas". - MARTIN (Jean-Claude). Antiquités et inscriptions des villes de Die, d'Orange, de Vaison, d'Apt et de Carpentras. Neue Ausgabe. Orange, Joseph Bouchony, 1818. In-8, rotes Halbkalbsleder mit Ecken, verzierter glatter Rücken, Kopfgoldschnitt (modernes Rel.). - PIERQUIN DE GEMBLOUX. Lettres à M. Matter, sur les antiquités de Grenoble. Grenoble, Baratier, 1836 - Brief an M. Gautier über die Antiquitäten von Gap. Grenoble, Barnel, 1837. 2 Werke in einem Bd. in-8, senffarbenes Halbmaroquin mit Ecken, Rücken auf Nerven, Einband (Rel. des späten 19. Jh.). Geprägtes Exlibris Bibliothèque de Mr Roman. - DASSY (L.-T.). Le Trésor de l'église abbatiale de Saint-Antoine en Dauphiné ou La vérité sur les reliques du patriarche des cénobites. Marseille, La Ferrière, 1855. In-8, rotes Halbmaroquin, glatter Rücken mit Längsverzierung (ep. Rel.). 2 Tafeln als Frontispiz. Ens. 5 Bde. Expertin: Ségolène Beauchamp

Schätzw. 150 - 200 EUR

Mi 29 Mai

(1516). MANTUAN (Baptist). AD MORTALIUM OBLECTATIONEM AUCTORIS EFFIGIEM HUIC DIVINO OPERI. ULTIMA PARS OPERIS. Lyon, impressa solertia Stephani de Basignana, in officina Bernard Lescuyer, Juni 1516. In-8 mit 126 Blättern, helles Kalbsleder, Deckel mit mehrfachen gold- und blindgedruckten Filets und einem Rahmen mit einer Kette aus gebundenen Eicheln mit wiederholten Goldmotiven des "ewigen Knotens" in der Mitte, doppelte Heiß- und Kalteinfassung, vergoldeter und ziselierter Schnitt, moderner Schuber (Einband der Zeit). RARISIME PRODUKTION VON ETIENNE DE BASIGNANA, einem Ordensmann des Karmeliterordens und bemerkenswerten Typografen, der nur zwei Bücher druckte: ein Stundenbuch und für Bernard Lescuyer die Werke von Mantuan, dem General seines Ordens. Die Werke von Spagnioli, die aus zwei Teilen bestehen, die sich selbst unterteilen, konnten separat verkauft werden, wie Brunet angibt. Dieses Exemplar enthält "De Sacris Diebus", das sich in der Originalausgabe befindet. Der Druck dieses Bandes konkurriert mit dem der größten Typografen. Der in Rot und Schwarz gedruckte Titel ist mit dem Bildnis von Baptiste Mantuan verziert. "Dies ist eines der frühesten Beispiele für die Verwendung des Porträts in der Buchillustration" (Brun). Das letzte Blatt ziert das Wappen des Kardinals von Gonzaga. Titel gebräunt, Wurmlöcher ausgebessert, kleine, gut ausgeführte Reparaturen an einigen Blättern, zweiter Deckel fast lose, Vorsätze ersetzt, Heft d, und q8 leicht entwurmt und fast entfaltet. Interessanter italienischer Einband, dessen Kombination der beiden Einbandmotive laut Goldschmidt (Gothic and Renaissance Bookbindings, 1928, I, S. 226) sehr unüblich zu sein scheint. Aus den Bibliotheken Carolus Hippolitus Tedeschius (zeitgenössische Signatur auf dem weißen q7). und Michel Wittock mit seinem Exlibris. (Baudrier II, 3-10) (USTC 155285) (Brunet III, 1375) (Brun, S. 253).

Schätzw. 800 - 1 000 EUR

Mi 15 Mai

BARBEY D'AUREVILLY (Jules) - Les Bas-bleus (Die Blaustrümpfe). Paris, Victor Palmé; Brüssel, G. Lebrocquy, 1878. In-12, nachtblaues, jansenistisches Maroquin, goldgeprägter Rückentitel, innere Spitze, goldgeprägter Schnitt auf Zeugen, Deckel und Rücken Etui (Ed. Klein). Originalausgabe dieser heftigen Kritik an den Frauen der Literatur, die im 19. Jahrhundert mit dem abwertenden Begriff bas-bleus bezeichnet wurden. Barbey d'Aurevillys eigenhändige, signierte Sendung in Form eines Vierzeilers auf dem Vortitel: An Saint-Maur Hier, bitte! Nimm... Nein, nimm nicht all diese Bas-. -Bleus, ohne Hintern, die dieses Jahrhundert literarisch zu einem Cuckold machen. Und lache, mein lieber Saint-Maur, über diese Lustigen, die sich für ein Genie halten und keinen Cu haben. J. B. d'A. Barbey wurde durch seine Verwandte Flavie de Glatigny mit dem Dichter Hector de Saint-Maur (1808-1879) bekannt gemacht. Die beiden Männer wurden sehr schnell Freunde und unterhielten in der Folgezeit einen umfangreichen Briefwechsel. Barbey, der seinen Freund in Les Poètes (1893, S. 288-305) porträtierte, beschrieb ihn als den wahrhaftigsten aller Dichter, wie er auch der wahrhaftigste aller Menschen war. Die Sendung wird von Bonnefon, Les Dédicaces à la main de M. J. Barbey d'Aurevilly, nicht aufgeführt. Dieser Vierzeiler von Barbey wird in Les oeuvres romanesques (Ausgabe La Pléiade, II, 1964, S. 1599) zitiert. Er wurde von einer fremden Hand auf einem am Kopf des Bandes angebrachten Blatt transkribiert und korrigiert. Dem Exemplar wurde ein eigenhändig unterschriebener Brief von Barbey d'Aurevilly an M. Léopold Frinzine, Bibliothèque des Deux-Mondes in Paris, beigelegt (eine Seite in 12, Umschlag erhalten); Barbey empfiehlt seinem Briefpartner: M. Victor Lalotte, un de mes amis. Er hat meine Bas-Bleus, die zu den fünf Bänden gehören, die Amyot verkauft wurden, zurückgekauft. Er weiß über meinen Fall Bescheid. Vereinen Sie Ihre beiden Weisheiten und ziehen Sie mir die Konsequenzen aus meiner Torheit. Es ist bekannt, dass der Verleger Frinzine 1885 die unterbrochene Veröffentlichung von Les oeuvres et les Hommes wieder aufnahm. Aus den Bibliotheken Jules Le Roy, J. S. Marchand (1936, Nr. 70) und Comte de Hanot d'Octeville (Maurice d'Hartoy).

Schätzw. 1 500 - 2 000 EUR

Mi 22 Mai

TABOUROT (Étienne). - Les Touches (Die Tasten). Premier [- Cinquiesme] livre. Paris, Jean Richer, 1585-1588. Insgesamt 3 Bände in 12 Bänden, erhalten in einer roten Halbmaroquin-Box mit Streifen, unterteilt, und Schuber (P.-L. Martin). Vollständige Zusammenstellung der fünf Bücher in Originalausgabe dieser berühmten Sammlung von Epigrammen in Versform. Sie ist extrem schwer zu bilden. Étienne Tabourot (1549-1590) nimmt in der Literaturgeschichte des 16. Jahrhunderts einen wichtigen Platz ein. Als Anwalt im Parlament seiner Heimatstadt Dijon und überzeugter Ligist ist er vor allem für seine scherzhaften Werke bekannt, die mit seinem Künstlernamen unterzeichnet sind: le Seigneur des Accordz. Er war mit Pontus de Tyard befreundet, dessen Zwölf Fluß- oder Brunnenfabeln er 1585 veröffentlichte und dem er das erste Buch der Touches widmete. Die Touches sind in fünf Bücher unterteilt und bilden eine Art poetischen Wettstreit, in dem der Dichter mithilfe von Berührungen und Gegenberührungen ein bitterböses Bild seiner Zeit zeichnet. In diesem Werk zeigt Tabourot seine satirische Verve am deutlichsten. Der erste Band mit den Büchern I bis III ist in rotem Maroquin von Bauzonnet-Trautz gehalten und stammt aus den Bibliotheken des Comte de Lurde und des Baron de Ruble (1899, Nr. 206) sowie von P. Grandsire. Jahrhunderts in rotem Maroquin; der letzte Band in jansenistischem blauen Maroquin, signiert von Cuzin, trägt das Exlibris von Grandsire. Die so zusammengefassten Bände sind von größter Seltenheit und befinden sich in einer mit rotem Nubukleder ausgekleideten Schachtel mit drei Fächern von Pierre-Lucien Martin. Der untere Teil des Titels des zweiten Bandes wurde erneuert (das Datum und der Privilegienvermerk als Faksimile) und der Einband weist einige Schnitte auf. Das Papier des letzten Bandes ist gleichmäßig leicht braunfleckig, und am Ende des Bandes sind einige Blätter am Rand und in der Ecke restauriert. Tchemerzine, T. V, S. 834-835. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 821, 824 und 825.

Schätzw. 4 000 - 5 000 EUR

Mi 22 Mai

LA NOUE (Odet de). - Paradoxon, dass Widrigkeiten notwendiger sind als Wohlstand, und dass von allen der Zustand eines knappen Gefängnisses der mildeste und nützlichste ist. Von dem Herrn von Teligny. S.l. [Genf], Par Jean de Tournes, Imp. du Roy, à Lyon, 1588. In-8, braunes, jansenistisches Maroquin, innere Spitze, goldener Schnitt (Trautz-Bauzonnet). Sehr seltene erste Ausgabe dieses langen Gedichts von 1200 Alexandrinern. Im selben Jahr erschien auch eine Ausgabe in La Rochelle bei Haultin. Erstaunliche Apologie des Gefängnisses, die der Dichter-Soldat Odet de La Noue während seiner Gefangenschaft im Schloss von Tournai verfasste. Das Gedicht ist seinem Vater François de La Noue gewidmet, einem berühmten Hauptmann, der als der hugenottische Bayard oder Bras-de-Fer bezeichnet wurde. Odet, der vier oder fünf Jahre lang unter dem spanischen Joch in Flandern gefangen gehalten wurde, versucht zu zeigen, dass ein guter Christ paradoxerweise mit dem Entzug der Freiheit leben kann; dieses asketische Leben hat seiner Meinung nach einige Vorteile, insbesondere den, dass man sich von jeder Form der Versuchung fernhält und so vermeidet, inmitten der Wonnen in Faulheit zu verschimmeln oder mit dem Müll des Lasters zu "verrotten": On estime aujourd'huy le comble de misère / Une estroitte prison. Ich behaupte das Gegenteil. [...] Dann, quoy que des maux, dont on a tant de peur, / La prison est celuiuy dont on fait plus de plainte, / C'est neantmoins l'estat plus rempli de plaisir, / Et plus utile encoreor que lon puisse choisir. Der Titel ist in einen Rahmen aus Arabesken gesetzt und mit dem typografischen Zeichen von Jean de Tournes verziert, der für den Druck eines Teils des Titels und der beiden Widmungsseiten Zivilschrift verwendete. Aus den Bibliotheken Comte de Lignerolles (1894, Nr. 996), Édouard Moura (1923, Nr. 298) und Albert-Louis Natural (1987, Nr. 87). J. P. Barbier-Mueller, IV-3, Nr. 7. - Cartier, Nr. 677. - GLN-3323 (10 verzeichnete Exemplare, darunter dieses, die anderen in Institutionen). - Picot, Rothschild, Nr. 3276. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 425.

Schätzw. 2 000 - 2 500 EUR

Mi 15 Mai

BARBEY D'AUREVILLY (Léon) - MOMUS NORMAND (Le), literarische Sammlung. Caen, Chalopin, 1832-1833. Zusammen 17 (von 18) Hefte in 8 Seiten, broschiert, unter zwei dunkelgrünen Halbledermappen und modernen Etuis. Fast vollständige Sammlung des Momus normand, bestehend aus 17 von 18 Heften, die von Januar 1832 bis Juni 1833 erschienen sind (Frère, Manuel du bibliographe normand, I, S. 55 - Vicaire, I, col. 309). Diese von Alexandre-Auguste de Berruyer und Léon Barbey d'Aurevilly, dem jüngeren Bruder des Connétable des lettres, gegründete literarische Sammlung versammelt verschiedene Stücke in Vers und Prosa sowie Lieder. Da die Zeitung mit blutiger Ironie die Juliregierung und die Politik der "goldenen Mitte" angriff, wurde sie vom Vater des jungen Direktors materiell und moralisch unterstützt. Barbey, der Sohn eines Chouan, bedauerte, dass er bei der ersten "Chouannerie" nicht "chouannieren" konnte, zahlte einen Teil der Druckkosten für die militante Zeitung, die eine Kampagne gegen das von ihm verhasste Regime startete. In Ermangelung von Kugeln begnügte er sich mit Gutenbergs geschmolzenem Blei. Und er applaudierte den energischen Bemühungen der beiden jungen Polemiker (Lavalley, Catalogue des ouvrages normands..., S. 366-368). Mehrere Texte aus der Feder von Léon Barbey d'Aurevilly wurden in dieser Sammlung veröffentlicht: Ode à un enfant, Iambes en réponse à ceux de M. Auguste Barbier, Le Coin du feu, Le Carnaval politique, Une Petite police, Le Bonheur de la prison, La Neige tombe, usw. (Ode an ein Kind, Iambes en réponse à ceux de M. Auguste Barbier, Le Coin du feu, Le Carnaval politique, Une Petite police, Le Bonheur de la prison, La Neige tombe, usw.). Es fehlt das Heft Nr. 10 von 1832. Das fast ungebundene Heft Nr. 3 von 1832 scheint am Ende (S. 120-128) unvollständig zu sein und hat keinen Einband. Ein paar Stockflecken. Bedeutende Wasserflecken und weinrote Flecken bei Faszikel Nr. 8. Die Hälfte der Umschläge der Hefte Nr. 2 und 5 von 1833 fehlen. Sehr selten: Von den zwei Exemplaren, die wir in normannischen Bibliotheken (Caen und Alençon) nachweisen konnten, wird nur das in Alençon aufbewahrte als vollständig bezeichnet. Beiliegend: 18. und 19. Mai 1833, ou Procès de M. Léon d'Aurevilly, rédacteur en chef du Momus Normand; et Compte rendu du banquet qui a lui été offert par les jeunes gens de la ville de Caen. Caen, Chalopin, 1833. In-8 mit 46 S. (mit Seitenumbruch ohne Fehlstellen von S. 14 bis 17), broschiert. Originalausgabe. Plakette zum Prozess gegen Léon Barbey d'Aurevilly, der nach der Veröffentlichung seiner Protest-Ode gegen die Verhaftung der Herzogin von Berry angestrengt wurde und für den er freigesprochen wurde.

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Di 21 Mai

MICHAELIS (S.): Histoire admirable de la possession et conversion d'une pénitente séduite par un magicien, la faisant la sorcière et princesse des sorciers au Pays de Provence...Paris, Chastellain, 1613. 3 Teile in einem kleinen Band in-8 aus goldgeprägtem Pergament der Zeit, verzierter Rücken, Wappen auf den Deckeln mit gekrönten Zahlen in den Ecken, goldgeprägter Schnitt (2 Schnitte in den Scharnieren, Risse mit fehlenden Buchstaben und Papier auf dem Titelblatt, leichte Braunflecken und winzige Wasserflecken, kleiner marginaler Wurmfraß am oberen Gelenk). 3 weiße ff., 16 ff. 352 S., 124 S., 196 S., 14 ff. der Tabelle, 3 weiße ff. Äußerst seltene Ausgabe dieser kuriosen Abhandlung über Dämonologie. Das Werk berichtet, wie Louys Gaufridy, ein Priester und seit vierzehn Jahren Magier, in der Stadt Marseille seinen Körper, seine Seele und seine Werke an den Teufel verkaufte, im Austausch für das Geschenk, von allen Frauen, die er liebte, verfolgt zu werden (vgl. Caillet, T. III, Nr. 7505). Der zweite Teil, in getrennter Paginierung und mit einem eigenen Titel, trägt den Titel Discours des esprits entant qu'il est de besoin, pour entendre resoudre la matiere difficile des Sorciers. Es gibt zwei verschiedene Drucke dieser Ausgabe: Unserer, der perfekt mit dem digitalisierten Exemplar der Bibliothèque de Lyon übereinstimmt, ist wahrscheinlich der erste Druck; der von Gallica digitalisierte, der wahrscheinlich der zweite Druck ist, weist deutliche Unterschiede im Layout und in der Typografie auf und wurde um mehrere Vorblätter ergänzt. Dorbon [3073: "Un des traités de démonologie les plus complets"], Dorbon [3074: "livre très rare et fort curieux"], Caillet [III, 7507], Guaita [717: "Ouvrage de démonologie des plus curieux et fort rare"]. Sehr seltenes und kostbares Exemplar mit den Wappen und Ziffern von Maria von Medici (1575-1642), eine der begehrtesten Provenienzen (Olivier, Tafel 2504, Eisen 2 und 4).

Schätzw. 5 000 - 6 000 EUR

Mi 22 Mai

GODARD (Jean). - Les Œuvres, divisées en deux tomes. Plus les Trophées du Roy composez & adioutez depuis l'impression des présentes œuvres. Lyon, [Jean Tholosan pour] Pierre Landry, 1594. 2 Bände in einem Band in 8 Seiten, rotes, jansenistisches Maroquin, innere Spitze, goldener Schnitt, Schuber (H. Alix). Erste Sammelausgabe der Werke von Jean Godard, teilweise im Original, mit über 500 Stücken. Sie ist Heinrich IV. gewidmet, dessen Holzschnittporträt in Medaillonform die Rückseite der beiden Titelseiten ziert, und umfasst La Flore ou les premières amours, La Lucresse ou les secondes amours, die Tragödie La Franciade, die Komödie Les Desguisés, die drei Bücher von La Fonteine de Gentilly, die drei anderen von La Fonteine de Saint-Font sowie die Trophées de Henri IV, eine Reihe von 34 Sonetten, in denen der Dichter auf tausendfache Weise die Heldentaten des Königs von Navarra besingt. Zu erwähnen sind auch eine Reihe von 45 Liedern, verschiedene Sonette und andere Gedichte, darunter La Perdrix, La Pauvreté, Les Goguettes, Le Flascon und L'Amitié, ein langes Gedicht an seinen langjährigen Freund, den Anwalt Jean Heudon (siehe Nr. 57 und 58). Abgesehen von den bereits veröffentlichten Les Amours de Flore und Les Trophées ist der Rest unveröffentlicht. Der Dichter Jean Godard wurde in den 1560er Jahren in Paris geboren und starb um 1630. Er war Leutnant in der Vogtei von Ribemont in der Picardie und lebte später in Bordeaux, Clermont in der Auvergne und Villeneuve im Beaujolais. Exemplar des ersten Zustands, das von J. P. Barbier-Mueller in seiner Bibliothèque poétique ausführlich beschrieben wurde. Es stammt aus der Bibliothek von Edmée Maus (Exlibris). Band I, kleiner restaurierter Riss am Rand von Blatt N1 ohne Fehlstelle. Band II, reparierter Riss auf Blatt Bb1 und Papierfehlstelle an der Ecke von Blatt Cc1 (restauriert, die Reklame mit der Feder abgeschrieben). J. P. Barbier-Mueller, IV-2, Nr. 48. - Baudrier, V, S. 341-342. - Picot, Rothschild, Nr. 760 - Soleinne, I, Nr. 852. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 376.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Fr 17 Mai

Cornelis Dusart - Cornelis Dusart (1660 - Haarlem - 1704) – Faulenzender Mann, eine Pfeife rauchend. Schwarze und gelblichbraune Kreide mit Rötel, teils weiß gehöht, auf blauem Bütten mit Wz. „Nebenmarke Initialen LO“. 21,5 x 18,3 cm. Mit einer Einfassungslinie in brauner Feder. Dusart wurde geprägt durch seinen Lehrer Adriaen van Ostade und später durch Jan Steen, dessen stärker komödiantischen Stil er übernahm. Wahrscheinlich erbte Dusart den gesamten Werkstattnachlass Ostades, vervollständigte die eingelagerten Gemälde und ergänzte einige seiner Zeichnungen mit kunstvollen Lavierungen, um sie für den Verkauf attraktiver zu machen. Dusarts Figurenzeichnungen, so auch die vorliegende, auf blaugrundigem Papier „aux deux crayons“ gearbeitete Studie eines sich ausruhenden, paffenden Mannes, können als eigenständige Kunstwerke betrachtet werden. Diese teils bildmäßig gestalteten und oft kolorierten Zeichnungen wurden laut einem Notizbuch Dusarts gesondert an Sammler verkauft (siehe Peter Schatborn: Dutch Figure Drawings from the seventeenth century, Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksmuseum, und Washington, National Gallery of Art, 1981-82, S. 110–112). Entlang der Ränder verso mit weißen Büttenstreifen. – Kaum merkliche braune Fleckchen. Verso in den oberen Ecken mit Kleberückständen ehemaliger Montierung, diese schwach nach recto durchschlagend. In guter Erhaltung. Literatur: Jeroen Giltaij, Ausst.-Kat. Le Cabinet d'un Amateur: Dessins flamands et hollandais des XVIe et XVIIe siècles d'une collection privée d'Amsterdam, Rotterdam, Museum Boijmans van Beuningen, Paris, Fondation Custodia, und Brüssel, Bibliothèque Albert 1er, 1976/77, Kat.-Nr. 47, Tafel 92. Provenienz: Karl Eduard von Liphart (1808-1891), Dorpat, Bonn und Florenz, verso mit dem Stempel (Lugt 1687); im Erbgang an seinen Enkel Freiherr Reinhold von Liphart (2. Hälfte 19. Jh.), „Ratshof“ bei Dorpat, verso mit dem Stempel (Lugt 1758); dessen Auktion bei C.G. Boerner, Leipzig, Auktion, 26.4.1898, Los 296; Hertzberger, Amsterdam, Auktion, 23.5.1940, Los 64, mit Abb.; Jan Frederik Bianchi (1878-1963), Amsterdam, verso mit dem Stempel (Lugt 3761); dessen Auktion bei Paul Brandt, Amsterdam, Auktion, 23.-27.11.1964, Los 167; Iohan Quirijn van Regteren Altena (1899-1980), Amsterdam, verso mit dem Stempel (Lugt 4617); Christie's, Amsterdam, Auktion „The I.Q. van Regteren Altena Collection, Part IV: Dutch & Flemish Drawings from 1500 to 1900, 13.5.2015, Los 219; Privatsammlung, München, in obiger Auktion erworben. Taxation: differenzbesteuert (VAT: Margin Scheme)

Schätzw. 5 000 - 7 000 EUR

Mi 22 Mai

RONSARD (Pierre de). - Die ersten vier Bücher der Oden. Zusammen mit seinem Bocage. Paris, Guillaume Cavellart [sic], 1550. In-8, Kalbsleder, doppelte Umrahmung aus drei Kaltfilets, goldene Fleuron in der Mitte und kleine Fleuron an den Ecken, Rücken mit Nerven und modernem Kasten (Bucheinband der Zeit). Originalausgabe der ersten poetischen Sammlung von Ronsard (1524-1585). Exemplar des ersten Zustands, ohne die beiden Blätter der Überschrift, aber mit den beiden Blättern der Errata. Die Sammlung enthält mit Ausnahme von drei Stücken ausschließlich unveröffentlichte Gedichte. Die Odes ronsardiennes erschienen wie ein Donnerschlag in der Welt der Literatur des 16. Jahrhunderts und veränderten die Landschaft der Poesie in Frankreich. Der von Pindar und Horaz inspirierte Ronsard, der aus seiner Verachtung für die alte Schule keinen Hehl machte, stellte sich darin stolz als erster Autor der Lirique François vor und rühmte sich, als erster die französische Sprache mit dem Begriff "Ode" bereichert zu haben, einer alten, von den Autoren der Antike geschätzten Gedichtgattung: "Wenn du mich den ersten Autor der Lirique François nennst, und den, der die anderen auf den Weg so ehrlicher Arbeit geführt hat, dann wirst du mir zurückgeben, was du mir schuldest [...]....]. Ich ging zu den Ausländern und machte mich mit Horaz vertraut, indem ich seine naive Sanftheit nachahmte, so wie Clemens Marot (das einzige Licht in seinen Jahren in der vulgären Poesie) an seinem Psalter arbeitete, und wagte es als erster der Nostres, meine Sprache mit diesem Namen Ode zu bereichern. Das Werk löste bei den Marotikern die heftigste Reaktion aus: Es begann eine literarische Schlacht, die als "Querelle du Louvre" bekannt wurde, zwischen den Anciens und den Modernes, die auf der einen Seite von Mellin de Saint-Gelais, dem offiziellen Dichter am Hof von Heinrich II., und dem jungen Ronsard repräsentiert wurden. Wir haben die Fortsetzung verbunden: - L'Hymne de France. Paris, De l'Imprimerie de Michel Vascosan, 1549. Originalausgabe dieses Gedichts, das das Nationalgefühl verherrlicht, in 224 flachgereimten Zehnzeilern; es ist die erste Hymne des Dichters, der den Ruhm beansprucht, als erster Frankreich gefeiert zu haben. (J. P. Barbier-Mueller, II-1, Nr. 2. - Ronsard: La trompette et la lyre, Nr. 19). - Ode de la paix (Ode des Friedens). Paris: Guillaume Cavellat, 1550. Originalausgabe, laut J. P. Barbier-Mueller nur in 7 Exemplaren bekannt. Ode, die zum pindarischen Genre gehört, in der Ronsard in 500 Versen den Frieden besingt, der im selben Jahr 1550 mit England geschlossen wurde: Frankreich zahlte 400000 Ecu Gold und die Engländer gaben Boulogne zurück. Im Übrigen räumten sie Schottland (J. P. Barbier-Mueller, II-1, Nr. 8). Wertvoller Band mit drei Jugendwerken von Ronsard, der in einem Pariser Einband aufbewahrt wird, der genau mit den Ausgaben übereinstimmt. Er stammt aus den Bibliotheken von Eugène Piot (1891, Nr. 482), Tobie Gustave Herpin (1903, Nr. 107), Robert Hoe (1912, Nr. 2929), William Augustus White und F. M. Weld. Helle Braunflecken, kleiner heller Wasserfleck auf einigen Blättern. Einband an den Ecken restauriert, Rücken neu gemacht. J. P. Barbier-Mueller, II-1, Nr. 5. - N. Ducimetière, Mignonne, Nr. 3. - Ronsard: La trompette et la lyre (Die Trompete und die Leier), Nr. 46. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 673, 670 und 676.

Schätzw. 15 000 - 20 000 EUR