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Beschreibung

PAULUS DE MIDDELBURG. Paulina de recta Paschae celebratione. Fossombrone, Ottaviano Petrucci, 1513[Kolophon:] Impressum Forosempronii per spectabilem virum Octauianum petrutium ... anno Domini 1513 die octaua Iulii. Folio, mm. 320x205. Fester Pergamenteinband, erneuerte Schutzblätter. Papiere 396 nicht nummeriert. Register: a8 b6 c-s8 t10 ; A-O8 W6 P-2F8 2G6. Kalendertext in Rot und Schwarz gedruckt, zahlreiche holzgestochene Capilettera auf schwarzem Grund, runde Schrift. Auf der Rückseite des Frontispiz, Silographie, die einen Schild in den Armen von Papst Leo X. mit der Tiara und Schlüssel des heiligen Petrus überragt und von zwei Engeln, Wappen des Papstes auf c. a2r und auf dem Papier A1r Wappen des Widmungsträgers des zweiten Teils, Kaiser Maximilian unterstützt. Vier Holzschnittrahmen und ein ganzseitiger Holzschnitt. Am Ende des Bandes große typografische Marke. Restaurierung am inneren Rand der ersten Seiten, sporadische Gebrauchsspuren, gutes Exemplar mit breiten Rändern. Sehr seltene erste Ausgabe. Erstes Buch in Fossombrone gedruckt. Astronomische und astrologische Arbeit von einem der Lehrer von Kopernikus, der ihn als sein Mentor am Ende des Vorworts von De Revolutionibus erinnert: "Mathemata mathematicis scribuntur, quibus et hi nostri labores, si me non fallit opinio, videbuntur etiam reipublicae ecclesiasticae conducere aliquid, cuius principatum tua Sanctitas nunc tenet. Nam non ita multo ante sub Leo X cum in Concilio Lateranensi vertebatur quaestio de emendando kalendario ecclesiastico, quae tum indecisa hanc solummodo ob causam mansit, quod annorum et mensium magnitudines, atque Solis et Lunae motus nondum satis dimensi haberentur. Ex quo equidem tempore, his accuratius observandis, animum intendi, admonitus a praeclarissimo viro Domino Paulo episcopo Semproniensi, qui tum isti negotio praeerat. Quid autem praestiterim ea in re, tuae Sanctitatis praecipue, atque omnium aliorum doctorum mathematicorum iudicio relinquo, et ne plura de utilitate operis promittere tuae Sanctitati videar, quam praestare possim, nunc ad institutum transeo." [Mathematische Berechnungen und Fragen werden von und für Mathematiker geschrieben, von denen diese unsere Werke - wenn ich mich nicht irre - auch als nützlich für die Republik der Kirche angesehen werden, deren Leitung Eure Heiligkeit innehat. Vor nicht allzu langer Zeit wurde die Frage der Kalenderreform unter Leo X. auf dem Laterankonzil behandelt. Es wurde jedoch keine Entscheidung getroffen, da die Länge der Jahre und Monate sowie die Bewegungen von Sonne und Mond nicht hinreichend genau gemessen werden konnten. Von diesen Tagen an bemühte ich mich mit meinem Einfallsreichtum um genauere Beobachtungen, ermahnt von dem berühmtesten Mann, Dominus Paulus, Bischof von Fossombrone, dem damaligen Leiter der Kommission. Was ich in dieser Angelegenheit erreicht habe, überlasse ich vor allem dem Urteil Eurer Heiligkeit und aller anderen Doktoren der Mathematik. Und um nicht zu viel zu versprechen, wende ich mich nun dem Inhalt des Buches zu]Kopernikus stand in Kontakt mit Mathematikern, Astronomen und Astrologen Während seines Aufenthalts in Bologna ab 1497 war Kopernikus mit Mathematikern, Astronomen und Astrologen in Kontakt gekommen, einem wissenschaftlichen Umfeld, in dem Paulus de Middelburg hoch angesehen war. Die Beziehung zwischen Kopernikus und Paulus de Middelburg wird sehr genau in der Studie von R. S. Westman, die Kopernikus und der Astrologie gewidmet ist. Die beiden Gelehrten führten auch in späteren Jahren einen interessanten Briefwechsel. Welker findet in Gassendis Kommentar zu einem Brief von Paulus an Kopernikus textliche Belege für die Rolle und Bedeutung des Bischofs in den wissenschaftlichen Diskussionen seiner Zeit: "Seine Rolle und Bedeutung in den heftigen wissenschaftlichen Diskussionen seiner Zeit wird in Pierre Gassendis Kommentar zu einem Brief von Paulus an Kopernikus greifbar." Paulus de Middelburg, ca. 1455-1534, Arzt, Mathematiker, Astronom und Astrologe, wurde 1494 Bischof von Fossombrone. Er verfasste wichtige Werke über die Kalenderreform, und dieses gilt als sein Hauptwerk. Er legte dieses Buch dem Fünften Laterankonzil (1512-17) zur Prüfung der Kalenderreform vor. Er sprach sich gegen die Rückverlegung der Tagundnachtgleiche auf den 21. März aus und lehnte die Idee ab, den Mondzyklus aufzugeben oder Ostern auf einen festen Sonntag im Jahr zu legen. Das in zwei Teile gegliederte Werk ist ein typografisches Meisterwerk, das sich mit der Reform des Kalenders befasst, und die Illustrationen stammen wahrscheinlich von Francesco Griffo, dem berühmten Erfinder der kursiven Schrift von Manuzio, der zu dieser Zeit mit dem Drucker in Fossombrone zusammenarbeitete. Der wertvolle ganzseitige Holzschnitt besteht aus drei zusammenhängenden Teilen: der erste zeigt die Jungfrau in der Glorie mit dem Kind in einem Papstsaum, der zweite und dritte zeigen Christus am Kreuz, der sich vor Szenen aus der

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PAULUS DE MIDDELBURG. Paulina de recta Paschae celebratione. Fossombrone, Ottaviano Petrucci, 1513[Kolophon:] Impressum Forosempronii per spectabilem virum Octauianum petrutium ... anno Domini 1513 die octaua Iulii. Folio, mm. 320x205. Fester Pergamenteinband, erneuerte Schutzblätter. Papiere 396 nicht nummeriert. Register: a8 b6 c-s8 t10 ; A-O8 W6 P-2F8 2G6. Kalendertext in Rot und Schwarz gedruckt, zahlreiche holzgestochene Capilettera auf schwarzem Grund, runde Schrift. Auf der Rückseite des Frontispiz, Silographie, die einen Schild in den Armen von Papst Leo X. mit der Tiara und Schlüssel des heiligen Petrus überragt und von zwei Engeln, Wappen des Papstes auf c. a2r und auf dem Papier A1r Wappen des Widmungsträgers des zweiten Teils, Kaiser Maximilian unterstützt. Vier Holzschnittrahmen und ein ganzseitiger Holzschnitt. Am Ende des Bandes große typografische Marke. Restaurierung am inneren Rand der ersten Seiten, sporadische Gebrauchsspuren, gutes Exemplar mit breiten Rändern. Sehr seltene erste Ausgabe. Erstes Buch in Fossombrone gedruckt. Astronomische und astrologische Arbeit von einem der Lehrer von Kopernikus, der ihn als sein Mentor am Ende des Vorworts von De Revolutionibus erinnert: "Mathemata mathematicis scribuntur, quibus et hi nostri labores, si me non fallit opinio, videbuntur etiam reipublicae ecclesiasticae conducere aliquid, cuius principatum tua Sanctitas nunc tenet. Nam non ita multo ante sub Leo X cum in Concilio Lateranensi vertebatur quaestio de emendando kalendario ecclesiastico, quae tum indecisa hanc solummodo ob causam mansit, quod annorum et mensium magnitudines, atque Solis et Lunae motus nondum satis dimensi haberentur. Ex quo equidem tempore, his accuratius observandis, animum intendi, admonitus a praeclarissimo viro Domino Paulo episcopo Semproniensi, qui tum isti negotio praeerat. Quid autem praestiterim ea in re, tuae Sanctitatis praecipue, atque omnium aliorum doctorum mathematicorum iudicio relinquo, et ne plura de utilitate operis promittere tuae Sanctitati videar, quam praestare possim, nunc ad institutum transeo." [Mathematische Berechnungen und Fragen werden von und für Mathematiker geschrieben, von denen diese unsere Werke - wenn ich mich nicht irre - auch als nützlich für die Republik der Kirche angesehen werden, deren Leitung Eure Heiligkeit innehat. Vor nicht allzu langer Zeit wurde die Frage der Kalenderreform unter Leo X. auf dem Laterankonzil behandelt. Es wurde jedoch keine Entscheidung getroffen, da die Länge der Jahre und Monate sowie die Bewegungen von Sonne und Mond nicht hinreichend genau gemessen werden konnten. Von diesen Tagen an bemühte ich mich mit meinem Einfallsreichtum um genauere Beobachtungen, ermahnt von dem berühmtesten Mann, Dominus Paulus, Bischof von Fossombrone, dem damaligen Leiter der Kommission. Was ich in dieser Angelegenheit erreicht habe, überlasse ich vor allem dem Urteil Eurer Heiligkeit und aller anderen Doktoren der Mathematik. Und um nicht zu viel zu versprechen, wende ich mich nun dem Inhalt des Buches zu]Kopernikus stand in Kontakt mit Mathematikern, Astronomen und Astrologen Während seines Aufenthalts in Bologna ab 1497 war Kopernikus mit Mathematikern, Astronomen und Astrologen in Kontakt gekommen, einem wissenschaftlichen Umfeld, in dem Paulus de Middelburg hoch angesehen war. Die Beziehung zwischen Kopernikus und Paulus de Middelburg wird sehr genau in der Studie von R. S. Westman, die Kopernikus und der Astrologie gewidmet ist. Die beiden Gelehrten führten auch in späteren Jahren einen interessanten Briefwechsel. Welker findet in Gassendis Kommentar zu einem Brief von Paulus an Kopernikus textliche Belege für die Rolle und Bedeutung des Bischofs in den wissenschaftlichen Diskussionen seiner Zeit: "Seine Rolle und Bedeutung in den heftigen wissenschaftlichen Diskussionen seiner Zeit wird in Pierre Gassendis Kommentar zu einem Brief von Paulus an Kopernikus greifbar." Paulus de Middelburg, ca. 1455-1534, Arzt, Mathematiker, Astronom und Astrologe, wurde 1494 Bischof von Fossombrone. Er verfasste wichtige Werke über die Kalenderreform, und dieses gilt als sein Hauptwerk. Er legte dieses Buch dem Fünften Laterankonzil (1512-17) zur Prüfung der Kalenderreform vor. Er sprach sich gegen die Rückverlegung der Tagundnachtgleiche auf den 21. März aus und lehnte die Idee ab, den Mondzyklus aufzugeben oder Ostern auf einen festen Sonntag im Jahr zu legen. Das in zwei Teile gegliederte Werk ist ein typografisches Meisterwerk, das sich mit der Reform des Kalenders befasst, und die Illustrationen stammen wahrscheinlich von Francesco Griffo, dem berühmten Erfinder der kursiven Schrift von Manuzio, der zu dieser Zeit mit dem Drucker in Fossombrone zusammenarbeitete. Der wertvolle ganzseitige Holzschnitt besteht aus drei zusammenhängenden Teilen: der erste zeigt die Jungfrau in der Glorie mit dem Kind in einem Papstsaum, der zweite und dritte zeigen Christus am Kreuz, der sich vor Szenen aus der

Schätzwert 4 000 - 5 000 EUR
Startpreis 3 000 EUR

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In der Auktion am Dienstag 10 Sep : 15:00 (MESZ)
padova, Italien
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