Beschreibung

Peter Paul Rubens, 1577 Siegen – 1640 Antwerpen, Kreis des

DECIUS MUS DEUTET SEINEN OFFIZIEREN DEN TRAUM Öl auf Holz. Parkettiert. 83 x 74 cm. Verso mit alten Etiketten und Nummerierungen. In ebonisiertem Rahmen. Der Heldentod des römischen Konsuls Decius Mus gilt in der antiken Überlieferung als ein „exemplum virtutis“, ein Beispiel besonders tugendhaften Handelns. Peter Paul Rubens war der erste Künstler, der Livius‘ Bericht über den Krieg der Römer gegen die Latiner im Jahr 340 v. Chr. in die Malerei übertrug. Die Bewohner der Ebene von Latium hatten sich gegen die römische Vorherrschaft erhoben und die Römer mit einem zahlenmäßig überlegenen Heer herausgefordert. Im Lager bei Capua hatten die römischen Oberbefehlshaber, die Konsuln Decius Mus und Titus Manlius, denselben Traum: Das Heer würde siegen, dessen Feldherr in der Schlacht fällt. Rubens konzentriert seine Erzählung auf Decius Mus, den Helden seiner Gemäldefolge. Im ersten Bild tritt Decius allein vor sein Heer, um von seinem Traum zu berichten, während Titus Manlius unbeachtet bleibt. Der Künstler zeigt Decius Mus in gebieterischer Haltung auf einem Podest stehend, umgeben von Standartenträgern verschiedener Einheiten in unterschiedlicher Kampfkleidung. Eine Ölskizze zu diesem Gemälde in der National Gallery of Art, Washington, deutet darauf hin, dass Rubens ursprünglich plante, die profane Historie mit Anspielungen auf die antike Götterwelt zu bereichern, indem er über dem Haupt des Konsuls den Adler des Jupiter als göttlichen Beschützer schweben ließ. In der endgültigen Ausführung verzichtete er jedoch auf diese mythologische Überhöhung. In seiner Darstellung folgte Rubens einer vor allem in der Antike gebräuchlichen Bildformel, der Adlocutio, bei der ein Feldherr in erhöhter Position zu seinen Legaten und Tribunen spricht. Solche Darstellungen finden sich auf den Triumphmonumenten Roms, wie dem Konstantinsbogen und der Trajanssäule. Letztere diente Rubens mit einer ihrer Reliefszenen als direktes Vorbild. Rubens befürwortete das kreative Verarbeiten antiker Bildfindungen, betonte aber in seiner Schrift „De Imitatione Statuarum“ auch die Notwendigkeit des einfühlsamen Verständnisses für die Vorlage. In Rubens‘ Übersetzung der Reliefszene in die Malerei bleibt der friesartige Charakter zwar erhalten, doch die symmetrische Anordnung der Figuren im antiken Vorbild weicht nun einer lebendigen Variation mit vielfältigen Bewegungsmotiven. Auch der malerische Duktus trägt zu einer zusätzlichen Dynamisierung bei. Die Studienhafte Version aus der Hand von Peter Paul Rubens wird in der National Gallery of Art in Washington unter Inventarnummer 1957.14.2 (80,7 x 84,7 cm) verwahrt. Das große Originalgemälde mit der gleichen Darstellung wird seit 1693 in den Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein verwahrt und hat die Maße 294 × 279 cm. (1402326) (13) Peter Paul Rubens, 1577 Siegen – 1640 Antwerp, circle of DECIUS MUS RELATING HIS DREAM TO HIS OFFICERS Oil on panel. Parquetted. 83 x 74 cm. Old labels and numbers on the reverse. The heroic death of the Roman consul Decius Mus is considered in ancient tradition to be an “exemplum virtutis”, an example of particularly virtuous behaviour. Peter Paul Rubens was the first artist to portray Livy’s report on the war of the Romans against the Latins in 340 BC in painting. An oil sketch for this painting in the National Gallery of Art, Washington, suggests that Rubens originally intended to enrich the secular history with allusions to the ancient world of gods by having Jupiter’s eagle hover over the head of the consul as a divine protector. In the final version, however, he dispensed with this mythological allusion. In his depiction, Rubens followed a pictorial formula that was particularly common in antiquity, the “adlocutio”, in which a general speaks to his legates and tribunes from a vantage point. The study version by Peter Paul Rubens is held at the National Gallery of Art in Washington under inv. no. 1957.14.2 (80.7 x 84.7 cm). The large original painting has been in the Princely Collections of Liechtenstein since 1693 and measures 294 × 279 cm.

355 
Los anzeigen
<
>

Peter Paul Rubens, 1577 Siegen – 1640 Antwerpen, Kreis des

Schätzwert 14 000 - 16 000 EUR

* Zzgl. Aufgeld.
Siehe Auktionsbedingungen, um die Höhe des Aufgeldes zu berechnen.

Aufgeld: 32.5 %
Order platzieren
Für die Auktion registrieren

In der Auktion am Donnerstag 27 Jun : 10:00 (MESZ)
munich, Deutschland
Hampel
+4989.288.041.70
Katalog ansehen Allgemeine Auktionsbedingungen ansehen Auktionsinformationen

Lieferung an
Die Adresse ändern
Die Lieferung ist optional..
Sie können sich für das Lieferunternehmen Ihrer Wahl entscheiden.
Der angezeigte Preis beinhaltet weder Zuschlag noch Aufgeld.