Lippo D’ANDREA (Florence C. 1370 – post 1447) Der Heilige Philippus und andere h…
Beschreibung

Lippo D’ANDREA (Florence C. 1370 – post 1447)

Der Heilige Philippus und andere heilige Märtyrer Tempera und Gold auf Tafel 36,8 x 26,5 x 2 cm. Einige Restaurierungen und Abnutzungen Altes Etikett auf der Rückseite mit einer Inschrift auf Deutsch: um 1420 lunentino (?) . Spur eines alten Etiketts auf der oberen Seite mit einer weiteren Inschrift: A 19. Nach seiner Ausbildung im Künstlerkreis um Agnolo Gaddi (dokumentiert in Florenz zwischen 1369 und 1396) scheint Lippo d'Andrea sich schnell dem Phänomen des Neo-Giottismus angeschlossen zu haben, das Ende des 14. Jahrhunderts in Florenz verbreitet war. Später scheint die raffinierte Malerei von Lorenzo Monaco (dokumentiert in Florenz zwischen 1391 und 1422) Lippo zu einem anderen Stil hingeführt zu haben. Unsere Tafel dürfte in der Tat zu diesem letzten Moment in der Karriere des Künstlers (um 1430) gehören, als er die mystische Eleganz und die lebhaften, fein nuancierten Farben der Miniaturen von Lorenzo Monaco mit dem neuen, von Giovanni del Ponte (Florenz, 1385 - 1437/38) und Masolino da Panicale (Panicale, San Giovanni Valdarno 1383 - Firenze 1440 ca.) inspirierten Renaissancegeschmack verband, jedoch in einer entspannteren und entgegenkommenderen Version. Die Komposition unseres "Altarolo" ist derjenigen sehr ähnlich, die Lippo in seiner Miniatur des Brigettine Gradual (Bernard H. Breslauer, New York, circa 1435) gewählt hat, die ebenfalls in zwei Teile gegliedert ist. In den Augen eines zeitgenössischen Sammlers, der ein Neuling auf dem Gebiet der Primitiven ist, dürfte unsere Tafel sowohl in Bezug auf die Komposition als auch auf den Stil durchaus faszinierend sein. Tatsächlich basiert die Lektüre des ersten auf der gleichen Logik wie bei einem Comic, mit der Unterteilung in übereinander liegende Ebenen und separate Kompartimente. Die Entwicklung der zweiten hingegen ist das Ergebnis der reinen Verschmelzung zweier gegensätzlicher Stilmerkmale: einerseits der von Giotto stammende Realismus und andererseits die noch typisch gotische Abstraktion. Lippos poetischer Charme geht auch von der fast ekstatischen Lyrik seiner Figuren aus. Wir danken Professor Alessandro Delpriori und Professor Alessandro Tomei dafür, dass jeder von ihnen die Zuschreibung unseres Gemäldes an Lippo d'Andrea auf der Grundlage von Fotografien bestätigt hat. Referenzbibliografie : L. Pisani, Pittura tardogotica a Firenze negli anni trenta del Quattrocento: il caso dello Pseudo-Ambrogio di Baldese, "Mitteilingen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz", XLV, ½, 2002, S. 2-36. S. Chiodo, Lippo d'Andrea: problemi di iconografia e stile, "Arte Cristiana", XC, N. 808, 2002, S. 1-16. H: 36,5 x B: 26,5 cm

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Lippo D’ANDREA (Florence C. 1370 – post 1447)

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