MORTIER, Pieter Le NEPTUNE FRANCOIS, ou Atlas nouveau des cartes marines. Gebund…
Beschreibung

MORTIER, Pieter

Le NEPTUNE FRANCOIS, ou Atlas nouveau des cartes marines. Gebunden mit: Atlas maritime. Cartes marines à l'usage des armées du Roy de la Grande Bretagne. Paris [Amsterdam] Hubert Jaillot [Mortier]. 1693 Provenienz: Charles White, 1826 (Inschrift am Kopf des Frontispiz und Monogrammwappen am Fuß) Ref. Storm van Leeuwen Dutch Decorated Bookbinding, vol. I, S. 216, Vol. III, S. 670. Ref. Kat. NHSM S. 51. Ref. Mireille Pastoureau, "Les Atlas français (XVIe-XVIIe siècles)" (1984), S. 354, Neptune Français Ba, contrefaçon 1693. Ref. Koeman Atlantes Neerl. 4, S. 425-428, M. Mor 1 & M. Mor 5. "Der Neptun François und sein zweiter Teil Cartes Marines war der teuerste Seeatlas, der im 17. Jahrhundert in Amsterdam veröffentlicht wurde. Seine Karten sind größer und reichhaltiger verziert als die aller vorangegangenen Bücher dieser Art. Für den Stich und die Radierung hatte Mortier die qualifiziertesten Künstler angeworben. Romeyn de Hooghe fertigte die Verzierungen auf den Karten des zweiten Teils an. Dieses prächtige Werk war mehr als Schaustück denn als Gebrauchsgegenstand für die Lotsen auf See gedacht." Dieser erfolgreiche Atlas erschien gleichzeitig mit einem niederländischen und einem englischen Titel: De Fransche Neptunus of Nieuwe Atlas van de Zeekaarten / The French Neptune or a New Atlas of Sea Charts. Über den Verleger Pieter Mortier: Er war der Sohn eines politischen Flüchtlings aus Frankreich und wurde Kartenmacher und Graveur. Er erhielt 1690 das Privileg, Karten und Atlanten französischer Verleger in Amsterdam für den niederländischen Markt zu veröffentlichen. Pieter Mortier fälschte das Original des Neptun François (das von der Imprimerie Royale herausgegeben wurde): Er ließ alle Tafeln sehr genau nachsticheln, fügte aber zu den Titeln hinzu: "levée et gravé par Ordre du Roy, à Paris". Auf dem Titelblatt wird Hubert Jaillot in Paris als Verleger genannt, in Wirklichkeit war Jaillot der Mitherausgeber von Mortier. Der Name Paris auf dem Titelblatt diente nur der Verkaufsförderung. Dem englischen König Wilhelm III. gewidmet: der zweite Teil lautet "à l'usage des Armées du Roy de la Grande Bretagne". König Wilhelm III. war ein protestantischer König niederländischer Abstammung, er hatte keine Kinder, war aber sehr mit Propaganda beschäftigt. Dieser üppig verzierte Seeatlas war Teil seiner Propaganda. Über den Künstler Romeyn de Hooghe: Er war ein barocker Maler, Kupferstecher und Karikaturist. Er wurde Ende des 17. Jahrhunderts von Wilhelm III. in seinem unerbittlichen Krieg gegen den französischen Monarchen angeworben. Die holländische Kopie des "Neptun" war für den Export bestimmt und trug deshalb die falsche Adresse von Alexis-Hubert Jaillot in Paris, "Aux deux globes". Die holländische Ausgabe hat den Vorteil, dass sie vollständiger ist als die französische: Mortier hat sie um einen inneren Teil ergänzt: den "Atlas Maritime" oder "Cartes marines à l'usage des armées du roy de la Grande Bretagne" (1693), der aus englischen Karten besteht. Alle Karten wurden bei dieser Gelegenheit im Baskenland neu gezeichnet, mit viel Liebe zum Detail, aber auch mit ein wenig Raubbau und einer großen Anzahl von Strichen. Trois gravures de navires furent ajoutées au recueil et le tableau des échelles fut traduit en hollandais et en anglais (ref. Gallica, BNF) Atlas in-folio (64 x 50 cm), mit 38 Karten. - Erster Teil: Le Neptune françois: gestochener Titel (von Jan Van Vianen nach P. La Pautre und J. Berrin), typographischer Titel mit Schiffsvignette, 6 Textseiten (Index auf Seite 6), 3 Drucke (vaisseau du premier rang portant pavillon d'Admiral, coupe d'un Amiral, coupe d'une Galère), Seite mit 9 Maßstäben in 3 Sprachen, 29 doppelt gestochene Karten, alle KONTEMPORÄR HANDGEMALT. Die Karten decken die Küsten Europas ab, von Skandinavien und der Ostseeküste im Norden bis Gibraltar im Süden, ohne das Mittelmeer. Die Karten sind französischen Ursprungs, 13 sehr detaillierte Karten sind von den französischen Küsten. Die 8 detaillierten Karten der Bretagne wurden ursprünglich von dem Schiffsingenieur M. Denis de La Voye angefertigt. Die anderen wurden von den französischen Ingenieuren Charles Pène und Jean Mathieu de Chazelles erstellt. - Zweiter Teil: Atlas Maritime: allegorischer geätzter Titel (R. de Hooghe), typographisches Titelblatt mit Schiffsvignette und mit einem Index mit den Nummern I bis IX, 9 große Karten, alle KONTEMPORÄR HANDKoloriert. Diese Karten sind englischen Ursprungs. "Dieser Band wird normalerweise zusammen mit dem ersten Teil gebunden. Er enthält nur 9 große Karten, aber diese kleine Anzahl repräsentiert die spektakulärste Art der maritimen Kartographie, die im Amsterdam des 17. Im Gegensatz zum ersten Teil sind diese Karten britischen Ursprungs, wurden aber von Romeyn de Hooghe entworfen und radiert. Die große Mittelmeerkarte trägt ein Privilegio von 1694, was darauf schließen lässt, dass die Ausgabe nicht vor 1694 veröffentlicht wurde. Die Faltkarte des Mittelmeers enthält 38 Ansichten von Häfen". Ein dritter Teil Suite du Neptune françois, mit Karten der europäischen Außengewässer, erschienen 1700, ist hier nicht vorhanden. Zustand: in sehr gutem Zustand. Äußerer Rand des Frontispiz etwas bestoßen

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