SCALIGER (Paul Scalich, dit)
Miscellaneorum De rerum caussis, et successibus & de secretiore quadam Methodo qua eversiones omnium regnorum universi orbis. Köln, Theodore Graminaeus, 1570, in-4, Kalbsleder umgeschlagen, doppelt gerahmt mit Kaltfilets, Rücken gerippt (moderner Einband).
Erste Ausgabe, gewidmet Maximilian II, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
Paul Scalich (Skalic oder Skalich), Fürst von Lika, auch bekannt als Paulus Scaliger, kroatischer Humanist und Enzyklopädist, wurde 1534 in Zagreb geboren und starb 1573. Er studierte Theologie und Philosophie in Wien und lebte dann in verschiedenen Teilen Europas: Bologna, Rom, Frankreich, Deutschland, Böhmen usw.
Er stand dem Denken von Raymond Lulle und den esoterischen Strömungen nahe und veröffentlichte mehrere Werke mit dem Ziel, das gesamte Wissen der Welt zu sammeln. Er war es, der den Begriff Encyclopaediae erstmals im Titel eines Buches verwendete: Encyclopaediae, seu Orbis disciplinarum, tam sacrarum quàm prophanarum, Epistemon (Basel, Oporin, 1559).
In dieser Sammlung von Miscellanies behandelt der Autor, immer noch beseelt von dieser enzyklopädischen Vision, in fast 130 Kapiteln verschiedene Fragen der Philosophie und der Wissenschaft: De motu Coeleste, De ingeniorum diversitate, De somnis per ea divinaris possit, De visione, De Terra situs acque moto, De diametro Terrae inveniendo, De revolutionis Solis, etc.
Einige Tabellen und Holzschnitte verschönern die Ausführungen des Autors; eine der Abbildungen trägt den Titel De Scala Intellectus.
Am Ende des Bandes befinden sich Epitaphien von Persönlichkeiten der Familie Scaliger (Scala), von der der Autor ein Nachkomme sein soll und die in der Kirche Santa Maria Antiqua in Verona begraben ist.
Altes handschriftliches Exlibris und Rest eines roten Wachsstempels auf dem Titel.
Gelblicher Fleck auf den letzten beiden Blättern, Reparatur in der oberen Ecke des Titels und im Leerraum des letzten Blattes, ohne die Marke zu beschädigen.
