DROUOT
Freitag 28 Jun um : 14:00 (MESZ)

Alte und moderne Bücher

Ader - +33153407710 - Email CVV

3, rue Favart 75002 Paris, Frankreich
Exposition des lots
jeudi 27 juin - 10:00/18:00, Ader
vendredi 28 juin - 10:00/12:00, Ader
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141 Ergebnisse

Los 1 - BIBLIOTHÈQUE CHOISIE DE CONTES, DE FACÉTIES, ET DE BONS MOTS. Paris: Royer, 1786-1788. - 7 Bände in-8, 198 x 124: Frontispiz, (2 ff.), xj, xix pp., (2 ff.), iv, 208 pp.; Frontispiz, 245 pp.; Frontispiz, 247 pp.; 296 pp.; 250 pp.; (2 ff.), 231 pp.; (1 ff.), 220 pp. Rotes Maroquin, dreifache goldgeprägte Netzeinfassung und goldgeprägte Eckblume auf den Deckeln, verzierter glatter Rücken, goldgeprägte Innenleiste, goldgeprägter Schnitt (Buchbinderei der Zeit). Erste Ausgabe dieser wertvollen und seltenen Sammlung von Erzählungen und Kurzgeschichten. Die gesamte Sammlung sollte 14 Bände umfassen, aber es ist äußerst selten, sie so in ihrer Gesamtheit zu finden. Wir haben hier die ersten fünf, die zwischen 1786 und 1788 veröffentlicht wurden und sowohl die französischen als auch die griechischen und lateinischen Stücke enthalten. Der erste Band enthält am Anfang "Réflexions sur le conte" von Dorat. Außerdem finden sich drei unsignierte Frontispize, von denen das erste in Rot gedruckt ist. Diesen ersten fünf Bänden sind zwei weitere aus derselben Reihe beigefügt, die jeweils den Titel Les Folies sentimentales, ou l'égarement de l'esprit par le coeur, Recueil d'Anecdotes nouvelles, und Nouvelles folies sentimentales, ou folies par amour; précédée De la Folie par haine, avec la Bague d'Hébé, Conte érotique; pour faire suite à la Bibliothèque choisie de Contes tragen, wobei beide Bände auf das Jahr 1786 bei Royer datiert sind. EXEMPLARE AUF PAPIER VÉLIN IM FORMAT IN-8, die laufende Auflage im Format in-18. Sehr schöner Satz, einheitlich in Maroquin der Zeit gebunden. Rücken sehr leicht bestoßen. Kleiner heller Wasserfleck am oberen Rand des Frontispizes der Bände 2 und 3. Die letzten beiden Bände waren als XII und XIII erschienen, die Nummern wurden teilweise gelöscht, so dass nur noch I und II zu sehen sind.

Schätzw. 1 500 - 2 000 EUR

Los 2 - [BILLARDON DE SAUVIGNY (Louis-Edme)]. Racconti orientali dell'idioma tedesco nell'italiana favella recati. Bologna: A San Tommaso d'Aquino, 1771. - In-8, 181 x 117: iv, 127 pp. Braunes Halbleder, Rückenschild, gesprenkelter Schnitt (Einband des 19. Jahrhunderts, Rücken erneuert). Einzige italienische Ausgabe dieser Sammlung von 62 orientalischen Märchen, die als Werk eines gewissen "Amed Ben Mohamed" angepriesen werden, übersetzt aus dem Deutschen von Francesco Mugliorini. In Wirklichkeit handelt es sich um die italienische Übersetzung der 1764 in Paris erschienenen Apologues orientaux, die der Dramatiker, Librettist, Dichter und Polygraph Louis-Edme Billardon de Sauvigny (1736?-1812) unter dem Pseudonym Amed Ben Mohamed verfasst hatte. Die Ausgabe enthält eine sehr schöne, in Kupferstich gestochene Titelvignette sowie eine Lettrine. Kleine helle Wasserflecken, die nicht schwerwiegend sind. Restaurierung am oberen Rand des Titels und am Rand des Blattes D8. In der Folge gebunden: - La filosofia di un turco A 81. Code A 3. Penne D'Airone A 2. Spennacchi, E A 1. Collana di Smeraldi. Constantinopoli, 1780 - 62 pp. Originalausgabe der italienischen Übersetzung des dem dalmatinischen Schriftsteller und Abenteurer Stjepan Zanović (1751-1786) zugeschriebenen Werkes mit dem französischen Titel La Poésie et la philosophie d'un turc à 81 queues, à 3 plumes de héron, à 2 aigrettes et à 1 collier d'émeraudes (Die Poesie und Philosophie eines Türken mit 81 Schwänzen, 3 Reiherfedern, 2 Reihern und 1 Smaragdkette). Das Buch erschien erstmals 1779 oder 1775, aber es scheint kein physisches Exemplar zu diesem Zeitpunkt gegeben zu haben. Diese italienische Ausgabe wurde unter der falschen Adresse "Constantinopoli" veröffentlicht und soll von Giovanni Battista Stecchi in Florenz oder anderen Quellen zufolge in Venedig gedruckt worden sein (vgl. Parenti, Dizionario dei luoghi di stampa, S. 70). - Amusemens à la grecque (Vergnügungen auf griechische Art). Kopenhagen: Pierre Steinmann, 1768. - (1 f.), 190 S., (1 f.). Vollständige Sammlung dieses Periodikums, das von April bis September 1767 in 24 Ausgaben erschien. Sie wurde anonym veröffentlicht und soll vollständig das Werk des aus Rouen stammenden Nicolas-Jacques-André Yanssens Descampeaux (1732-1795) sein, der unter anderem bis 1771 einer der Lehrer des königlichen Prinzen Friedrich war. Abgesehen von 5 Stücken in Versform enthält jede Ausgabe einen Aufsatz oder eine Geschichte in Prosa zu verschiedenen Themen wie sublunare Eklipsen, Sprachstudien, die Krönung von Königen, ungerechte Verfahren gegenüber dem Geschlecht, die Gärten der Chinesen, den Stein der Weisen usw. Dieses Periodikum hätte eine andere Zeitschrift mit dem Titel Amusemens littéraires abgelöst. Das Epitheton "à la grecque" bezieht sich auf eine beliebte Frisur und kündigt den humoristischen Ton der Publikation an. (vgl. Dictionnaire des journaux 1600-1789, unter der Leitung von Jean Sgard, Paris, Universitas, 1991: Eintrag 92). Die letzte Ausgabe ist in zweiter Auflage erschienen, mit dem Wort "Fin" auf Seite 190. Die seltene erste Auflage trägt den Vermerk "Fin de la première demi-e année" (Ende des ersten halben Jahres). - Lettere scritte da Donna di Senno e di spirito per ammaestramento del suo amante. Venize: Antonio Graziosi, 1764. - 71 pp. Neue Ausgabe dieses seltenen Buches, das erstmals 1737 erschien. Es enthält zwölf anonyme Briefe, die eine Dame an ihren jüngeren und weniger lebenserfahrenen Geliebten schickte. Diese gebildete und raffinierte Dame bietet uns ein köstliches Fresko der Sitten des 18. Jahrhunderts. Die Autorin erzählt ihrem naiven Leser von den verborgensten Geheimnissen der Frauenwelt und enthüllt ihm mit einem Hauch von Bosheit all die Tricks, die sich das weibliche Geschlecht ausdenkt, um die Männer zu täuschen und auszutricksen. Stöckelschuhe. Exemplar in einem Einband aus dem 19. Jahrhundert, aber mit neuem und modern imitiertem Rücken und einem aufgesetzten Titelblatt mit der Aufschrift "Variétés amusantes". Wurmgalerien in der Mitte des Bandes, die hauptsächlich die Blätter der Amusemens à la grecque betreffen und den Text beeinträchtigen, sowie am unteren Rand der letzten Blätter des Bandes, ohne den Text zu beeinträchtigen.

Schätzw. 600 - 800 EUR

Los 3 - BOUCHET (Jean). Les Genealogies, Effigies & Epitaphes des roys de France, recentement reveues & corrigees, par l'Autheur mesmes: auecq' plusieurs aultres opuscules, le tout mis de nouveau en lumiere par ledict Autheur. Poitiers: Jacques Bouchet, Jean et Enguilbert de Marnef frères, 1545. - Folio, 298 x 195: (6 ff.), 163 ff. Steifes weißes Pergament mit Überlappung, glatter Rücken, der den anderen, den Titel, den Ausgabeort und das Jahr in roter und schwarzer Tinte umfasst (Einband aus dem 19. Jahrhundert). Tscheremzin, II, S. 62. Neue Ausgabe dieser sowohl historischen als auch poetischen Sammlung, die Prosa und Verse miteinander verbindet, des aus Poitiers stammenden Dichters Jean Bouchet (1476-1557). Sie wurde aufgrund eines neuen Privilegs veröffentlicht, das am 3. Januar 1543 in Fontainebleau erteilt wurde. Das Original war 1527 erschienen. Die Genealogien und Epitaphe nehmen nach den einleitenden Texten die ersten 67 Blätter ein. Es handelt sich um eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse, die jeden der Könige von Pharamond bis Ludwig XII. prägten, in Prosa und dann in Versen. Jeder Epitaphe geht ein Holzschnittporträt des jeweiligen Monarchen voraus, insgesamt 57 Porträts, von denen die meisten in einem dekorativen Rahmen angebracht sind. Der Rest der Sammlung besteht aus poetischen Werken, beginnend mit einem langen Gedicht über Franz I., gefolgt von Epigrammen und 101 Epitaphien, hauptsächlich "von verschiedenen Personen", wie Mahommet, Charles Martel, Olivier barbier du roi Louis XI, Anne de Bretagne, Scipion l'Africain, Clément Marot, etc. aber auch von Tieren (Epitaph eines Vogels, den man Estourneau nennt, den man in zwei Richtungen anwenden kann - Epitaph eines kleinen Hundes) und von verschiedenen Werten (Gerechtigkeit, Mäßigung, Vorsicht usw.). Diese 101 Stücke werden durch die Epitaphe von La Tremoille von Joseph Bouchet vervollständigt, gefolgt von Deploration, et invective contre Tribulation, sur le deces de feu monseigneur monsieur Françoys de La Tremoille. Die Fortsetzung der Sammlung umfasst : - Le Chappellet (sic) des princes, bestehend aus fünf Balladen und fünfzig Rondeaux, - diverse andere Balladen und Rondeaux, - la Déploration de l'Église militante, sur les persécutions, laquelle deteste guerre, & incite les Roys & Princes a paix, - les Dizains moraux, sur les apophtegmes, c'est à dire subtilles responses, des sept Sages de Grece, desquels i ayltre oultre escript en prose la vie, & les mœurs, se terminant par une épître A Monseigneur, monsieur de Baïf, maistre des Requestes ordinaire du Roy, - Les angoysses & remedes d'amours. Du Traverseur, en son adolescence, - Des Quatrains & cinquains donnans mémoire des temps d'aulcuns memorables faictz, - Und die Patrons scelon l'ordre de A.B.C. commençant par tous les lettres Latines elementaires, une après l'aultre, pour les filles qui veulent apprendre a secripre, & instructifz a bonnes meurs. Das Stück mit dem Titel Les angoysses & remedes d'amours wird durch einen falschen Titel eingeleitet, der mit einem schönen Holzschnitt illustriert ist. Es handelt sich um ein bedeutendes poetisches Werk, eines der ersten, das Jean Bouchet verfasste. Er gilt als der erste Dichter, der zwischen männlichen und weiblichen Reimen wechselte, und dieses poetische Werk ist eines der allerersten, das in dieser Weise verfasst wurde. Gewaschenes und in Pergament gebundenes Exemplar aus dem 19. Jahrhundert. Tafeln und Rücken leicht angeschmutzt. Die ersten beiden Blätter und das letzte Blatt wurden gekonnt restauriert und neu zusammengesetzt. Man erkennt alte Anmerkungen, die durch das Waschen verblasst sind, so dass sie praktisch unlesbar geworden sind.

Schätzw. 800 - 1 200 EUR

Los 4 - COMAZZI (Giovanni Battista). Moral der Prinzen, aus dem Italienischen übersetzt von Graf J. B. Comazzi. Den Haag: Neaulm, 1754. - 4 Bände in 12, 160 x 92: (2 ff.), 36, 164 pp., (1 f.); (2 ff.), 209 pp., (1 f.); (2 ff.), 236 pp., (1 f.); (2 ff.), 238 pp., (1 f.). Rotes Maroquinleder mit goldgeprägtem Blumen- und Vogelmuster als Rahmen auf den Deckeln, verziertem Rückenschild, goldgeprägtem Innenfutter, goldgeprägtem Schnitt auf Marmor (Buchbinderei der Zeit). Erste Ausgabe der französischen Übersetzung von Jean-Baptiste Dupuy-Demportes (17..-1770) dieses Werkes des italienischen Historikers, Dichters und politischen Theoretikers Giovanni Battista Comazzi (1654-1711). In den Nouvelles littéraires vom 20. Juli 1754 findet sich folgendes Kapitel zu diesem Werk: "Der Autor wollte sein System der Moral auf historische Tatsachen gründen, und deshalb folgt er der Geschichte der römischen Kaiser von Cäsar bis Konstantin Chlore; er nimmt die Hauptzüge des Lebens jedes Fürsten, sucht die Ansichten und Ursachen und urteilt nach den Grundsätzen, ob sie Recht oder Unrecht hatten und warum; so gibt jede historische Tatsache Anlass zu einer moralischen Maxime [...].L'ouvrage du chevalier Comazzi [...] mérite [...] beaucoup de cas; il y a des idées, des vues, de la précision et du nerf dans l'expression, des traits de force, des choses vraies, dites avec hardiesse et avec plus de hardiesse qu'on ne l'attendrait d'un italien" (Nouvelle littéraire, 20. Juli 1754, in : Correspondance littéraire, philosophique et critique par Grimm, Diderot, Raynal, Meister, Etc., Garnier frères, 1877, II, S. 166-167). Am Anfang des ersten Bandes stehen, mit einer besonderen Paginierung, "quelques pensées détachées du même Auteur sur les Ministres" (einige losgelöste Gedanken desselben Autors über die Minister). Schönes und seltenes Exemplar in rotem Maroquin der Zeit. Fehlstellen an der Kopfkappe des letzten Bandes, einige kleine Wurmlöcher an den Einbänden, eine stumpfe Ecke. Die Blätter von Heft A im ersten Band und von Heft G im dritten Band sind in ungeordneter Reihenfolge eingebunden. Heller Wasserfleck am oberen Rand der Blätter des dritten und vierten Bandes.

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Los 5 - GENERALDEPOT DER MARINE. Sammlung von 211 hydrographischen Karten. Paris, 1780-1849. Sehr guter allgemeiner Zustand. Alle Karten sind auf festem Papier, manchmal leicht vergilbt, winzige Stockflecken, einige Tintenübertragungen auf den Doppeltafeln. Die Karten haben das Format in-plano. Die Doppelkarten (mit Rändern) messen im Durchschnitt 69 x 102 cm, die Einzelkarten 51 x 70 cm. Einige Karten sind im In-Folio-Format. Bedeutende Sammlung hydrographischer Karten, die im 19. Jahrhundert vom Generaldepot der Marine herausgegeben wurden. Diese Karten dienten zur Illustration der großen Umsegelungsreisen, die von französischen Seefahrern (1787-1839) durchgeführt wurden, wie die Reise von Louis Freycinet und die Reisen von Dumont d'Urville, sowie der hydrographischen Missionen, die in allen Teilen der Welt durchgeführt wurden. Das Generaldepot der Marine oder Dépôt des cartes et plans de la marine wurde am 19. November 1720 gegründet und ist der älteste offizielle hydrographische Dienst der Welt. Diese bedeutende Sammlung von 211 hydrographischen Karten dokumentiert 50 Jahre französische Entdeckungsreisen in alle Teile der Welt, nach Nord- und Südamerika, Afrika und La Réunion, Asien, in den Pazifik und nach Australien. Die Grands Voyages werden durch die Karten von Vincendon-Dumoulin für Dumont-D'Urvilles "Voyage au Pôle Sud et dans l'Océanie" illustriert, aber man findet auch Karten, die für die Reisen von Lapérouse, Freycinet, Duperrey, Dupetit-Thouars usw. angefertigt wurden. Die Karten sind zwischen 1780 und 1849 datiert und trotz ihres großen Formats in einem sehr guten Erhaltungszustand. Liste der Karten auf Anfrage. Das Los wurde von Frau Béatrice Loeb-Larocque begutachtet.

Schätzw. 5 000 - 7 000 EUR

Los 6 - DONATI (Vitaliano). Della storia naturale marina dell' Adriatico. Venedig: Francesco Storti, 1750. - In-4, 276 x 197: (4 ff.), LXXXI pp., 10 Tafeln. Gesprenkeltes Kalbsleder, blindes Netz auf den Deckeln, verzierter Rücken, rot gesprenkelter Schnitt (Buchbinderei der Zeit). Originalausgabe des bedeutendsten Werkes des italienischen Arztes, Archäologen und Botanikers Vitaliano Donati (1717-1862). "Es enthält allgemeine Überlegungen zur Meeresbiologie, originelle Beobachtungen zur Hydrographie und Geologie der Ostküste der Adria, Beschreibungen einiger Fossilien und vor allem die detaillierte Darstellung vieler Arten, die in diesem Meer leben. Donatis Arbeit beeinflusste das europäische biologische Denken, indem er den im Wesentlichen tierischen Charakter der Fortpflanzung und des Wachstums von Korallen aufzeigte. Der wissenschaftliche Erfolg des Buches brachte ihm internationalen Ruhm ein". (Dizionario Biografico degli Italiani, XLI, S. 62-63). Auf Donatis Studie folgt ein Brief des italienischen Arztes und Botanikers Leonard Sesler an Donati, in dem er die Beschreibung einer neuen Landpflanzenart gibt, die er zu Ehren von Vitaliano Donati Vitaliana nannte. Die Ausgabe ist mit 10 Tafeln illustriert, von denen die letzte die von Sesler beschriebene Vitaliana darstellt. EXEMPLAR DES BERÜHMTEN BOTANISTEN ANTOINE-LAURENT DE JUSSIEU (1748-1836), Direktor des Naturhistorischen Museums in Paris und Autor der Genera Plantarum, eines der bedeutendsten botanischen Werke der Geschichte. Geschickt restaurierter Einband, einige Bereibungen durch Gebrauch. Provenienz : Antoine-Laurent de Jussieu (Kat. 1857, Nr. 419, und Livres et documents provenant des bibliothèques d'Antoine, Bernard, Antoine-Laurent et Adrien de Jussieu, 1997, Nr. 91).

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Los 7 - EULER (Leonhard). Theoria motuum planetarum et cometarum. Continens methodum facilem ex aliquot observationibus orbitas cum planetarum tum cometarum determinandi. Una cum calculo, quo cometæ, qui annis 1680 et 1681 itemque ejus, qui nuper est visus, motus verus investigatur. Berlin: Ambroise Haude, [1744]. - In-4, 230 x 195: 187 S., 4 Tafeln. Weißes Halbpergament à la Bradel, stummer glatter Rücken, roter Schnitt (moderner Einband). Houzeau und Lancaster, I, 11948. - Poggendorff, I, 689. - La Lande, 422. Originalausgabe des ersten Werkes des berühmten Wissenschaftlers Leonhard Euler (1707-1783), das dieser in Berlin veröffentlichte, wohin er von Friedrich II. von Preußen eingeladen worden war. Es gehört zu den grundlegenden Büchern über die Berechnung der Planeten- und Kometenbahnen und "legt den Grundstein für eine analytische Mechanik, die Lagrange zu ihrem höchsten Entwicklungsgrad führen sollte" (BNF). Die Ausgabe enthält einen schönen ganzseitigen Stich als Frontispiz, gestochen von Ferdinand Helfreich Frisch (1707-1758), der das Sonnensystem zeigt, wie es damals bekannt war, präsentiert auf einem von zwei Engeln gehaltenen Vorhang mit der Aufschrift "Sapientissimi Opus". Am Ende befinden sich außerdem 4 Falttafeln mit wissenschaftlichen Schemata. Frischs Stich wurde in Wirklichkeit auf dem A4-Blatt gedruckt, das wie in den meisten Exemplaren neben dem Titel platziert wurde, um ein Frontispiz zu bilden. Dieses Blatt entspricht also den Seiten 7 und 8, weshalb die Paginierung ohne Unterbrechung im Text von 6 auf 9 wechselt, was übrigens auch in der Reklame bestätigt wird. Gutes Exemplar in modernem Einband. Einige wenige Stockflecken.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Los 9 - [IMPRESSIONS DE DAMPIERRE]. La Vie de Marie de Hautefort, duchesse de Schomberg, dame d'atours de la reine, Anne-Marie-Mauricette, d'Autriche. Von einer ihrer Freundinnen. Erstmals gedruckt von G. É. J. M. A. L. auf einem Manuskript aus der Bibliothek von Monsieur Beaucousin. Avec une Préface et des Notes par I. F. A. O. [Dampierre], An VIII (1799). [Gefolgt von]: [ADRY (J. F.)]. Histoire de la vie et de la mort tragique de Vittoria Accorambona duchesse de Bracciano (Geschichte des Lebens und des tragischen Todes von Vittoria Accorambona Herzogin von Bracciano). Von J.F.A.O. [Dampierre] : gedruckt von G. É. J. M. A. L. [Guyonne Élisabeth Josèphe (de) Montmorency (d')Albert, (duchesse de) Luynes], An VIII (1800.). - 2 Werke in einem Band klein in-4, 204 x 139: viij, 69 S. falsch beziffert 77, (1f. leer); 80 S. Basane racinée, filet à froid en encadrement sur les plats, dos lisse orné (reliure de l'époque). Zusammenstellung von zwei äußerst seltenen Drucken der Herzogin von Luynes im Schloss Dampierre, echte bibliophile Raritäten. Guyonne-Élisabeth-Josèphe de Montmorency (1755-1830) hatte im April 1768 Louis-Joseph-Charles-Amable d'Albert, den sechsten Herzog von Luynes, geheiratet. Als Palastdame von Königin Marie-Antoinette und spätere Ehrendame der Königin unterhielt sie einen literarischen Salon und veröffentlichte einige Texte. Im Jahr 1792 zog sie sich mit ihrem Mann auf das Schloss Dampierre zurück und richtete dort 1795 eine Druckerei ein. Nur 17 Veröffentlichungen ab 1797 kamen aus ihren Pressen, jede in einer sehr geringen Auflage. Sie achtete auch auf alle Schritte der Herstellung ihrer Publikationen; insbesondere das Einheften der Hefte wurde im Salon des Schlosses von ihrer Freundin Frau Felz durchgeführt. Nach den kaiserlichen Dekreten vom 5. Februar und 18. November 1810, die Privatdruckereien verbieten, stellte sie ihre Tätigkeit ein. Das vorliegende Exemplar enthält zwei Biografien in Originalausgabe, die von Marie de Hautefort (1616-1691), der Ehrentochter von Maria de' Medici, und die der Dichterin Vittoria Accoramboni (1557-1585). Die erste wurde auf Velinpapier gedruckt und mit einem Vorwort des Oratorianers, Bibliothekars und Bibliografen Jean-Félicissime Adry (1749-1818) versehen. Die zweite wurde von letzterem verfasst und auf Vergé-Papier gedruckt. Exemplar in einem Einband aus der Zeit. 11 cm langer Riss im Gelenk des ersten Deckels, Etikett oben auf dem ersten Deckel angeklebt, einige minimale Abnutzungserscheinungen. Provenienz : Signatur "Lamballe juillet 1842" auf dem ersten weißen Vorsatzblatt.

Schätzw. 3 000 - 4 000 EUR

Los 10 - [INKUNABEL] - NICOLAS DE LYRE. Postilla Nicolai de Lira super quattuor Evangelistas. Mantua: Paulus Butzbach, 24. Juli 1577. - Folio, 270 x 195: [243 ff (von 244, mq der erste leer)] [sig. a9 (von 10) b-g10/8 h-p8/10 q-y8 &10 x8 z8 ii8 kk8 s8 j10]. Kalbsleder in Nachahmung, auf den Deckeln mit einer kalten Umrahmung aus Filets und einer breiten Interlacing-Rolle sowie filigranen Eisen in der Mitte verziert, Rücken auf den Nerven mit sich überkreuzenden Kaltfilets (moderner Einband). Goff, N130. - BMC, VII, 931. - Polain, 2828. - Proctor, 6894. Seltene Inkunabelausgabe der Postillen oder Kommentare des Theologen und Exegeten Nicolas de Lyre (um 1270-1349) zu den vier Evangelien, mit Ergänzungen und Kommentaren des Dominikaners Paul de Sainte-Marie (1350-1439) und Repliken des Franziskaners Mathias Döring (1390?-1469). Diese Repliken sollten Nikolaus von Lyra gegen die Argumente von Paul de Sainte-Marie verteidigen; sie sind ein perfektes Zeugnis für die Konfrontation, die es damals zwischen zwei theologischen Schulen und zwei Geistesfamilien geben konnte. Dies ist eine der allerersten Ausgaben, die die Replicae von Mathias Döring enthält. Sie stammt aus der Druckerei von Paulus Butzbach in Mantua und wurde in gotischen Buchstaben auf zwei Spalten mit je 50 Zeilen gedruckt. Dieser Drucker, der von 1472 bis 1481 tätig war, gab noch vier weitere Ausgaben von Nicolas de Lyre heraus, und zwar im selben Jahr (Postilla super Psalterium), am 28. April 1478 (Postilla super Epistolis b. Pauli), am 30. März 1480 (Postilla super Actus apostolorum Epistolas canonicales Apocalypsim cum additionibus) und am 29. April 1481 (Moralia super totam Bibliam). Alle vor 1480 erschienenen Ausgaben von Nicolas de Lyre sind sehr selten. Vollständiges Exemplar mit Ausnahme des ersten weißen Blattes. Letzteres war nicht signiert, die Signatur beginnt mit dem zweiten Blatt, dem ersten gedruckten Blatt. Die mit a1, a2, a3 und a4 signierten Blätter sind also das zweite, dritte, vierte und fünfte Blatt des ersten Hefts, eine Besonderheit, die in den Bibliografien gut erwähnt wird. Die Hefte ii, kk, s und & wurden falsch platziert und sollten jeweils nach den Heften i, k, s (alte Form) und z stehen. Exemplar in einem modernen, imitierenden Einband aus der Bibliothek des amerikanischen Antiquariatsbuchhändlers Walter Goldwater (1908-1985). Es enthält alte Anmerkungen, die praktisch alle gelöscht wurden; nur einige Manschetten sind noch vorhanden. Einige Flecken und Verschmutzungen auf den Blättern. Einriss und Restaurierung auf Blatt n9 ohne Beeinträchtigung des Textes. Provenienzen: Walter Goldwater (1908-1985), mit seinem Exlibris.

Schätzw. 1 500 - 2 000 EUR

Los 11 - [KLÉBER]. Sammlung von Schriftstücken zum Verfahren und zur Verurteilung von Soleyman El-Hhaleby, dem Mörder des Oberbefehlshabers General Kléber. Au Caire: imprimerie nationale, An VIII de la République française [1800]. - Broschüre klein in-4, 220 x 157 : 47 pp. In Blättern, die von einer Schnur zusammengehalten werden. Geiss, Histoire de l'imprimerie en Égypte (Geschichte der Druckerei in Ägypten). Eine der wenigen Publikationen, die in Ägypten während der Besetzung durch die Franzosen gedruckt wurden, wobei diese aus der Nationaldruckerei in Kairo stammte, die von dem Orientalisten Jean-Joseph Marcel geleitet wurde. Es handelt sich um eine Sammlung von Belegen, die im Prozess gegen den kurdischen Studenten Soleyman el-Halaby (1777-1800) verwendet wurden, der wegen Mordes an General Jean-Baptiste Kléber (1753-1800) während des Ägyptenfeldzugs am 14. Juni 1800 vor Gericht gestellt wurde. Letzterer war gerade Bonapartes Nachfolger als Oberbefehlshaber der französischen Besatzungsarmee geworden. Das Buch enthält die Protokolle der Verhöre von el-Halaby und seiner Komplizen sowie das Urteil des Gerichts. Die Broschüre wurde getrennt auf Französisch, Arabisch und Türkisch gedruckt. Wir haben hier nur die französische Ausgabe, die wie die beiden anderen in einer Auflage von 500 Exemplaren gedruckt wurde. Exemplar wie erschienen, unzerschnitten. Einige kleine Wurmlöcher auf den ersten beiden Blättern, die bis zum Titel reichen. Unauffällige Wasserflecken und seltene Braunflecken auf dem ersten Blatt.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Los 12 - LA BARRE DE BEAUMARCHAIS (Antoine). Le Temple des muses, orné de LX. Tableaux Où sont représentés les Evenemens les plus remarquables de l'Antiquité fabuleuse; Dessinés & gravés par B. Picart le Romain, & autres habiles Maitres; et accompagnés d'explications et de remarques, Qui découvrent le vrai sens des Fables, & le fondement qu'elles ont dans l'Histoire. Amsterdam: Zacharie Chatelain, 1742. - Folio, 455 x 283: Frontispiz, (5 ff.), 152 S., (2 ff.), 60 Tafeln. Marmoriertes Kalbsleder, dreifaches goldgeprägtes Netz als Rahmen auf den Deckeln, verzierter Rücken, roter Schnitt (Buchbinderei der Zeit). Cohen, I, 531-532. Zweite Ausgabe in französischer Sprache nach der Ausgabe von 1733, die wie die erste dem Prinzen Philipp Karl, Erzbischof von Mainz, gewidmet ist. Sie ist mit einem Frontispiz, einer Titelvignette, einem Band mit dem Wappen des Widmungsträgers und 60 Tafeln geschmückt, die alle von oder unter der Leitung von Bernard Picart (1673-1733) gestochen wurden. Diese Tafeln besitzen zwei Stiche, von denen der erste eine Szene aus einer antiken Fabel darstellt, mit Beschriftungen auf Französisch, Englisch, Deutsch und Holländisch, während der zweite den Rahmen dieser Szene bildet. Cohen zufolge sind diese Stiche leicht veränderte Kopien von Diepenbecke, die für den Musentempel von 1655 mit dem Text von Michel de Marolles angefertigt wurden. Geschickt restaurierter Einband, einige wenige Abplatzungen. Verschmutzungen auf dem falschen Titel. Frontispiz vom Buchbinder leicht beschnitten. Einriss mit Fehlstelle und leichter Beeinträchtigung des Textes am oberen Rand von Blatt Bb2. Wurmarbeiten am Innenrand mehrerer Blätter am Ende des Buches.

Schätzw. 500 - 700 EUR

Los 13 - LA DOÜESPE DE SAINT-OUEN (Louis). Poésies diverses (Verschiedene Gedichte). Nouvelle édition Revûë & Corrigée. Caen: Gabriel Briard, 1725. - In-8, 186 x 119: (2 ff.), 69 pp. Steifes Pergament, glatter Rücken, gesprenkeltes Schnittmuster (Einband der Zeit). Catalogue des ouvrages normands de la Bibliothèque municipale de Caen, III, 1912, S. 286. - Frère, I, S. 129. Sehr seltene erste Sammelausgabe der Gedichte von Louis La Doüespe de Saint-Ouen (1661-1740), Dichter, Maler und Anwalt am Parlament der Normandie, Direktor der Académie royale des belles lettres in Caen. Der Autor war ein Freund von Segrais; er war Preisträger mehrerer Poesiepreise, insbesondere in den Jahren 1686 und 1688. Er veröffentlichte einige Stücke separat sowie diese Sammelausgabe, deren Vermerk "Nouvelle édition Revûë & Corrigée" rein fiktiv erscheint. Von dieser Ausgabe gibt es zwei Zustände, einen kartonierten und einen nicht kartonierten. Dieses Exemplar gehört zu den kartonierten, d. h. ohne das Stück mit dem Titel Le Triple esclavage (Die dreifache Sklaverei), das sich in den Exemplaren mit diesem Titel auf Seite 16 befindet. Tatsächlich wurde das gesamte Heft B ersetzt. Exemplar in seinem seltenen Erscheinungszustand, ohne das separat veröffentlichte Gedicht mit eigener Paginierung (7 Seiten), das auf 1728 datiert ist und logischerweise in gebundenen Exemplaren wie hier zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches nicht zu finden ist. Aus der Bibliothek von Pierre Duputel. Geboren 1775 in Rouen und gestorben 1851 in Saint-Ouen de Thouberville, Bibliophiler und Literat, Mitglied der Académie des sciences, belles-lettres et arts de Rouen (Akademie der Wissenschaften, Schöngeister und Künste von Rouen). Spur eines hellen Wasserflecks auf den ersten Blättern. Provenienz : Pierre Duputel, mit Exlibris.

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Los 15 - LA FONTAINE (Jean de). Ausgewählte Fabeln (Fables choisies). Paris: Desaint & Saillant, Durand, 1755-1759. - 4 Bände in Folio, 470 x 314: Frontispiz, (2 ff.), xxx, xviij, 124 pp., 70 Tafeln; (2 ff.), ij, 135 pp., 68 Tafeln; (2 ff.), iv, 146 pp., 68 Tafeln; (2 ff.), ij, 188 pp., 69 Tafeln. Kalbsleder mit Granit, dreifachem goldgeprägtem Netz auf den Deckeln, verziertem Rückenschild und rotem Schnitt (Buchbinderei der Zeit). Rochambeau, 86. - Cohen, I, 548-550. Wunderschöne, von Oudry illustrierte Ausgabe, wahrscheinlich die berühmteste und schönste der illustrierten alten Ausgaben der Fabeln von La Fontaine. Sie wurde von dem Anwalt und Journalisten Charles-Philippe Montenault (1696-1749) in Auftrag gegeben, der um 1751 die Zeichnungen des Malers Jean-Baptiste Oudry (1686-1755) erworben hatte. Er beauftragte Charles-Nicolas Cochin damit, diese Zeichnungen zu vergrößern und so anzupassen, dass sie gestochen werden konnten. Vater Berthier lobte diese Ausgabe in den Mémoires de Trévoux mit folgenden Worten: "La Fontaine und Oudry haben sich in gewisser Weise das Reich der Tiere geteilt. Der Dichter hat ihnen das Wort gegeben; der Maler hat ihre Manieren, ihre Spiele und ihre Haltungen erfasst. Der erste wusste zu erraten, was sie gesagt hätten, wenn sie untereinander eine Gesellschaft gebildet hätten; der zweite hatte das Talent, sie so darzustellen, wie sie sind. La Fontaine hat sich in seinen Fabeln vom Genie leiten lassen; Oudry hat sich in seinen Zeichnungen von der Beobachtung leiten lassen: beide haben zwei Meisterwerke hervorgebracht, die in 4 Bänden in-fol. zusammengefasst sind." Die Illustrationen bestehen aus einem Frontispiz mit einer Büste von La Fontaine und 275 Tafeln nach Zeichnungen von Oudry, die unter der Leitung von Cochin von ihm und einem Team von mehr als 40 Graveuren, darunter Aliamet, Aubert, Aveline, Baquoy, Chedel, Chenu, Choffard, Fessart, Galimard, Lebas, Lemire, Moitte usw., gestochen wurden. Exemplar in einem Einband aus der Zeit, das die Illustration für Le Singe et le Léopard (Band III, Fabel CLXXII) in ihrem Zustand ohne den Vermerk "Au Léopard" auf der Banderole enthält. Er stammt aus der Bibliothek von Aymar Jean de Nicolaï, Marquis de Goussainville (1709-1785), dem ersten Präsidenten der Rechnungskammer von Paris. Geschickt restaurierte Einbände, einige gebrauchsbedingte Bereibungen. Einriss ohne Fehlstelle am unteren Rand des Blattes R2 im ersten Band. Vereinzelte, stärker ausgeprägte Braunflecken an den Rändern einiger Blätter, insbesondere im dritten Band.

Schätzw. 4 000 - 6 000 EUR

Los 16 - LA MOTTE (Antoine Houdar de). Fables nouvelles, dédiées au roy (Neue Fabeln, dem König gewidmet). Mit einem Diskurs über die Fabel. Paris: Grégoire Dupuis, 1719. - In-4, 281 x 209: xlij, 358 S., (1 f.), 1 Tafel. Rotes Maroquinleder, doppeltes Kaltnetz als Rahmen auf den Deckeln, mit Kaltnetzen verzierter Rücken, innen goldgeprägte Spitze, Doppelgardinen, goldgeprägter Schnitt (Petit succr de Simier). Dacier, Trésors des bibliothèques de France, 1929, Bd. II, S. 1-14. - Cohen, 594-595. Gesuchte Ausgabe, die von Dacier als das wirklich erste im 18. Jahrhundert veröffentlichte Buch eines französischen Malers angesehen wird. Sie enthält eine von Simoneau nach Vleughels gestochene Titelvignette, ein von Tardieu nach Coypel gestochenes Frontispiz und 101 wunderschöne kupfergestochene Vignetten, von denen mehr als die Hälfte nach Zeichnungen des berühmten Malers Claude GILLOT (1673-1722), dem Lehrer von Watteau, aber auch nach denen von Coypel, Edelinck, B. Picart und Ranc gestochen wurden. Das von Cohen zitierte Exemplar auf großem Papier wurde von Petit gebunden und mit zwei Porträts des Autors am Kopfende bereichert, eines von Dupin nach Ranc gestochen und von Odieuvre veröffentlicht, das zweite, neu auf das Format des Buches aufgelegt, von Edelinck ebenfalls nach Ranc gestochen. Das Buch stammt aus zwei großen Sammlungen, der von Emmanuel Martin, dessen Bibliothek 1877 aufgelöst wurde, und der des Buchbinders Léon Gruel (1841-1923). Zwei leichte Risse am Rücken, zwei leicht stumpfe Ecken. Perfekter innerer Zustand, abgesehen von einem hellen Tintenfleck am Rand von Seite 275. Das Frontispiz wurde nach dem Titel eingebunden. Provenienzen: Emmanuel Martin, mit 2 verschiedenen Exlibris, am Anfang und am Ende des Exemplars (1877, Nr. 218). - Léon Gruel, mit Exlibris.

Schätzw. 600 - 800 EUR

Los 18 - METASTASIO (Pietro). Poesie del signor abate Pietro Metastasio. Paris: Veuve Quillau, 1755 (Bände 1 bis 9); Paris: G. C. Molini, 1769 (Band 10), 1783 (Bände 11 und 12). - 12 Bände in-8, 182 x 112: Frontispiz, Titel, cciv, 319 S.; Titel, 464 S.; Titel, 463 S.; Titel, 463 S.; Titel, 463 S.; Titel, 459 S., (1 F. blanko); Titel, 459 S., (1 F. blanko); Titel, 459 S., (1 blanko f.); Titel, 460 pp., (1 blanko f.); Titel, 468 pp., (2 ff.); Titel, xxxij, 460 pp.; Titel, 3, 364 pp., (2 ff.), pp. 365-534; Titel, 492 pp. Rotes Maroquinleder, dreifaches goldgeprägtes Netz als Rahmen auf den Deckeln, verzierter glatter Rücken, goldgeprägte Innenrolle, goldgeprägter Schnitt (Bradel). Schöne Ausgabe der Werke von Pietro Metastasio, die der Marquise de Pompadour gewidmet war. Sie ist mit einem von Sornique gestochenen Frontispiz nach Charles Eisen, einer hübschen unsignierten Vignette am Kopf der Epistel und 12 schönen gestochenen Titeln illustriert. Wertvolles Exemplar auf Großpapier im Format in-8, komplett mit den drei letzten Bänden, die 1769 und 1783 von Molini gedruckt wurden und oft fehlen. Das Ganze wurde von einem Mitglied der Familie Bradel sehr schön und einheitlich gebunden. Das Etikett mit seinem Namen, das in die Ecke auf der Rückseite des ersten Vorsatzblattes des ersten Bandes geklebt wurde, gibt die Adresse "Rue St Jean de Latran No 9. Hôtel du Collège de France". Es ist bekannt, dass dieser Buchbinder hauptsächlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts tätig war. Die Rücken sind ganz leicht aufgehellt, einige Stellen wurden mit roter Farbe neu gefärbt. Einige wenige, nicht schwerwiegende Kratzer. Kleiner Schnitt am Rücken des letzten Bandes. In Band 7 Restaurierung in der oberen linken Ecke von Blatt A1 und in der oberen rechten Ecke von Blatt A4 mit Beeinträchtigung des Textes. Einige wenige vereinzelte Stockflecken.

Schätzw. 1 500 - 2 000 EUR

Los 19 - NEPOS (Cornelius). Liber Æmylii Probi historiographi veteris et praeclari, de uitis excellentium Graeciae Principum [et] Ducum, ad T. Pomponium Atticum, Ciceronis familiarem. Viciosissimum exemplar ex manuscripto codice quam emendatissimum redditum est per D. Gybertum Longolium... Köln: Johann Gymnich, 1543. [Gefolgt von]: Coriolani Cepionis Dalmatae De Petri Mocenici Imperatoris Gestis: Libri tres. Item Conradi Wengeri Brixiensis De Bello inter Sigismundum Archistrategum Austriæ & Venetos Libellus. Praeterea Michaelis Coccinij Tubingensis De Bellis Italicis Liber unus. Basel: Robert Winter, 1544. - 2 Werke in einem Band, klein in-8, 145 x 100: (128 ff.); (10 leere 7. und 8. ff.), 242 S., (5 leere 3. und 4. ff.). Weiches Pergament mit Klappen, rußgeschwärzt, mit glattem Rücken (Einband der Zeit). Die ungewöhnliche Neuausgabe dieser Sammlung von Lebensbeschreibungen der griechischen Prinzen und Herrscher ist eine von dem Historiker Æmilius Probus erstellte Kurzfassung des Originalwerks des lateinischen Schriftstellers Cornelius Nepos (0100?-0025? v. Chr.). Dies ist die erste Ausgabe, die von dem rheinischen Humanisten niederländischer Abstammung Gilbert de Longueil (1507-1543) herausgegeben wurde. Sie enthält 24 Biographien: Agesilaos, Alkibiades, Aristides, Atticus, Cato, Chabrias, Cimon, Conon, Datame, Dion, Epaminondas, Eumenes, Hamilcar, Hannibal, Iphikrates, Lysander, Miltiades, Pausanias, Pelopidas, Phocion, Themistokles, Thrasybule, Timoleon und Timotheus. Der erste stammt von dem italienischen Memorialisten Coriolano Cippico (1425-1493) und trägt den Titel De Petri Mocenici Imperatoris Gestis Libri tres, der zweite von Konrad Wenger (1425-1501) (De Bello inter Sigismundum Archistrategum Austriæ & Venetos Libellus) und der letzte von Michael Köchlin (1478-...) (de Bellis italicis liber unus). Die Ausgabe beginnt mit einer Widmungsepistel des Herausgebers Johannes Basilius Herold (1514-1567) an Carl Wolfgang Rholinger. Angebliches Exemplar von Jacque d'Albon, Marschall von Saint-André (1510?-1562). Auf dem ersten Vorsatzblatt befindet sich tatsächlich die Signatur "Jd. St. André", doch handelt es sich dabei keineswegs um die autographe Unterschrift dieser wichtigen Persönlichkeit. Es könnte sich jedoch um die Unterschrift eines Sekretärs handeln, daher können wir diese Herkunft derzeit nicht mit Sicherheit bestätigen. Es fehlen die Bindungen am Einband. Einige wenige helle Wasserflecken.

Schätzw. 500 - 700 EUR

Los 20 - ORTELIUS (Abraham). Parergon, sive veteris geograpiæ aliquot tabulæ. [Antwerpen: Christophe Plantin, 1595]. - Folio, 442 x 298: (64 ff. von 68). Pergament mit Überzug, glattem Rücken, gesprenkeltem Schnitt (Einband der Zeit). Koeman Ort 45 & Ort 44. - Adams O-340 (mit Theatrum verbunden). Seltene Ausgabe dieses Atlas, der oft der lateinischen Ausgabe des Theatrum Orbis Terrarum von Abraham Oretelius aus dem Jahr 1595 beigefügt wurde. Die Karten des Parergon waren erstmals 1579 als Beilage zum Theatrum Obis Terrarum mit nur drei Karten erschienen. In den folgenden Jahren wurden weitere Karten angefertigt, und das Parergon wurde zu einem eigenständigen Atlas. Koeman meint: "Dieser Atlas der antiken Geographie muss als Ortelius' persönliches Werk betrachtet werden. Für dieses Werk kopierte er nicht, wie im "Theatrum", die Karten anderer, sondern zeichnete selbst die Originale, die dann von Jan Wierix gestochen wurden... Die Karten des Parergon müssen als die bemerkenswertesten Stiche angesehen werden, die das weit verbreitete Interesse an der klassischen Geographie im 16. Jahrhundert repräsentieren." Diese Ausgabe von 1595 enthält normalerweise ein Porträt von Ortelius von Philip Galle, einen Titel in einer holzgeschnittenen architektonischen Umrahmung, 30 doppelseitige Kupferstichkarten und 2 gestochene Ansichten. Außerdem gibt es einige Holzschnittmedaillen im Text. Dieses Exemplar ist unvollständig mit dem Porträt, den Textblättern a3 und a4 sowie der letzten Ansicht mit dem Titel Daphne. Der Titel, die Karten sowie die meisten Medaillen und Initialen wurden zeitgenössisch koloriert. Im Einzelnen sieht dies wie folgt aus: - Aevi Veteris, Typus Geographicus (1590). - Europa (1595). - Britannicæ insulæ (1595). - Hispania (1586). - Gallia Cæsaris (1590). - Gallia Strbonis, Ceterorumq (1594). - Belgium (1594). - Germania (1587). - Pannonia und Illyris (1590). - Italia (1594). - Italia gallica (1590). - Tuscia sive Etruria (1584). - Latium (1595). - Magna Græcia (1595). - Sicilia sive Trinacria (1584). - Græcia, sive Hellas (undatiert). - Thracia (1585). - Daciæ, et Mœsiæ (1595). - Pontus Euxinus (1590). - Creta. Sardinia (Sardinien). Corsica (Korsika). Insulæ maris ionii (undatiert). - Cyprus. Euboea. Rhodus. Lesbos. Chios. Lemnos. Samus, Dekus und Rhenia. Ikaria. Cia (1584). - Alexandri magni Macedonis experitio (1595). - Palæstina (nicht datiert). - Judæa, et Israhel (1586). - Ægyptus (1595). - Africa propia (1590). - Peregrinatio divi Pauli (1579). - Abraham patriarchæ peregrinatio (1586). - Æneæ navigatio, ex Virgilio: additis etiam quæ ad eandem pertinebant, ex aliis (1594). - Orbis romanus, sive Romanum imperium (undatiert). - Tempe Thessalica (1590). Exemplar in einem Einband der Zeit, bei dem alle Karten auf Registerkarten montiert wurden. Es wurde zwischen den Karten von Belgien und Deutschland mit einem farbigen Plan des Hafens von Toulon bereichert, der wahrscheinlich aus dem frühen 17. Jahrhundert stammt und von Agnelli signiert wurde. Einband beschmutzt und fleckig. Hauptteil des Buches teilweise entfaltet. Schmutz auf dem Titel, Randeinrisse im Falz einiger Karten, teilweise restauriert, außer bei der Karte von Italien, wo er bis zu 2 cm an den Rahmen und die Karte heranreicht. Restaurierte Risse auf der Karte Græcia, sive Hellas. Kleine Wurmgalerien meist an den Rändern, aber eine reicht bei 3 Karten (Græcia, sive Hellas, Thracia et Daciæ, et Mœsiæ) leicht bis zum Rahmen. Heller Wasserfleck auf Blatt f1. Spur eines Schnitts ohne Fehlstelle auf der letzten Tafel.

Schätzw. 5 000 - 7 000 EUR

Los 21 - PIRANESI (Giambattista). Descrizione e disegno dell'Emissario del lago Albano. [Roma, 1762]. - Folio, 526 x 388 : gestochener Titel, 19 S., 6 Tafeln (von 9). Marmoriertes Kalbsleder, verzierter Rückentitel, roter Schnitt (Buchbinderei der Zeit). Hind, S. 85. - Wilton-Ely, II, 613-624. - Focillon, 480-491. Originalausgabe dieses schönen Buches, in dem das von den alten Römern am Albaner See südlich von Rom installierte Wassersystem beschrieben und mit schönen Tafeln mit technischen Plänen und Ansichten dargestellt wird. Das Exemplar enthält einen schönen gestochenen Titel, eine Vignette im Text, eine Cul-de-Lamelle und 6 der 9 benötigten Tafeln. Es fehlen die Tafeln V (Große perspektivische Ansicht), VI (Tartaro dell' acqua) und IX (Große Innenansicht). Das Exemplar wurde um 3 Tafeln bereichert: - Veduta della Spelonca, detta il Bergantino, presso l'imbocco d'ell Emissario del Lago Albano... [Focillon, 494]. Es handelt sich um die zweite Tafel des im selben Jahr unter dem Titel Di due spelonche ornate dagli antichi alla riva del Lago Albano erschienenen Anhangs. - Große Falttafel (1100 x 360 mm) von Francesco CURTI (1603-1670?) mit dem Titel Disegno, e misure dell' insigne, e famosa Torre dell' Illustrissima, e cospicua Citta' di Cremona. Trägt das Datum 1674. Einriss ohne Fehlstelle im linken Teil, Verstärkung auf der Rückseite der Tafel. - Große Falttafel von Piranesi (Radierung von 550 x 730 mm) mit dem Titel Sepolcro Regio, o Consolare, inciso nella rupe del Monte Albano, die die dritte Tafel des 1764 in Rom veröffentlichten Werkes Antichita d'Albano, e di Castel Gandolfo Descritte ed incise da Giovambatista Piranesi darstellt. [Focillon, 511.]. Restaurierung auf der Rückseite. Gebrauchsbedingte Bereibungen und Abplatzungen. Untere Kopfkappe fehlt, ein Teil des Kalbsleders in der unteren Ecke des ersten Deckels ist abgelöst.

Schätzw. 1 500 - 2 000 EUR

Los 23 - SABBATHIER (Esprit). Idealis Umbra Sapientiae Generalis. - Der Ideale Umbra der Universalen Weisheit. Paris: Madame Jablier, Schwester von François-Marie de Paris, 1679. - 2 Werke in einem Band in-8, 169 x 127: (4 ff.), 21 ff.; (4 ff.), 21 ff. Braunes Kalbsleder mit Rückenschild (Buchbinderei der Zeit). Caillet, III, 9731. - Dorbon, 4274. - Stanislas de Guaita, 921. "Überaus seltene" (Caillet) Originalausgabe dieses vollständig gestochenen mystischen Werkes. Laut Caillet wurde es "zweifellos in Form einer sechsspaltigen Fächertafel gezogen, die man dann nach Belieben zerschnitt, um sie in Buchform aufzubewahren. Diese ungewöhnliche Anordnung erklärt die extreme Seltenheit der erhaltenen Exemplare und ihr einzigartiges Aussehen". Dieser Text über hohe Mystik und christliche Kabbala wurde von dem Kapuzinerprediger und Kabbalisten Esprit Sabbathier aus Ivoy in Berry verfasst. "Es ist scholastische Theosophie im besten Sinne des Wortes", so Stanislas de Guaita. Die Ausgabe wurde unter der Adresse "Madame Jablier, sœur du R. P. François-Marie" gedruckt, womit François-Marie de Paris (1634-1714) gemeint war, ein Kapuzinerprediger aus dem Orden der Minderen Brüder und enger Freund des Autors. Wertvolles Exemplar in zeitgenössischem Einband, bereichert um die Ausgabe der französischen Übersetzung, die unter demselben Datum erschien und auf dieselbe Weise wie die lateinische Ausgabe gedruckt wurde. "Diese beiden parallelen französischen und lateinischen Ausgaben, die beide vollständig graviert sind, finden sich nur sehr selten zusammen", so Stanislas de Guaita. Aus der Bibliothek des Orientalisten und Schriftstellers Auguste-Prosper-François Guerrier de Dumast (1796-1883) aus Nancy, Ritter der Ehrenlegion (1846), des spanischen Ordens Karls III. (1823), des mexikanischen Ordens Unserer Lieben Frau von Guadaloupe (1866) und Ritter 3. Klasse des österreichischen Ordens der Eisernen Krone (1868). Er war dreimal Vorsitzender der Stanislas-Akademie. Restaurierter Einband. Verschmutzungen an den Blättern. Provenienz: Handschriftliches Exlibris "Bibliothecae Bertlans (?) 1689" auf dem Titel. - Auguste-Prosper-François Guerrier de Dumast, mit Exlibris.

Schätzw. 2 500 - 3 500 EUR

Los 24 - SALLUSTE. C. Crispi Sallustii. De L. Sergii Catilinae coniuratione, ac Bello Iugurthino historiae. Eiusdem in M. T. Ciceronem Inuectiua. M. T. Cic. in C. Crispum Sallustium Recriminatio. Porcij Latronis Declamatio gegen L. Catilinam. Fragmenta quaedam ex libris historiarum C. Crispi Sallustij. Lyon: Sébastien Gryphe, 1554. - In-16, 119 x 72: 271 pp. Braunes Kalbsleder, Deckel mit einem Dekor aus vergoldeten und mit Wachs bemalten Flechtwerk in Rot, Schwarz, Grau und Violett, glatter Rücken mit drei gekreuzten Eisenfächern, die von vier Bordüren begrenzt werden, die aus einer vergoldeten Roulette zwischen zwei rot bemalten Bändern bestehen, goldgeprägter Schnitt (Einband der Zeit). Neue und seltene lateinische Ausgabe der Werke des Sallust, die von Sebastian Gryphe in Kursivschrift gedruckt wurde. Wunderschönes und kostbares Exemplar, vollständig reguliert, in einem zeitgenössischen Einband mit reichem Dekor aus mit Wachs gemalten Flechtwerk. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Pariser Einband. Einige alte Anmerkungen am Rand. Die Stoffbindungen fehlen, einige leichte Nachmalungen, kleine Risse im Gelenk des ersten Deckels. Unwichtiges Wurmloch am Rand des Buchdeckels, ohne Beeinträchtigung des Textes. Provenienzen: Truchet, mit Signatur zusammen mit der Jahreszahl 1554 unten auf dem Titel. - Jacobo Sarraceno für Joan Sarraceno, mit handschriftlichem Ex-dono auf der Rückseite des ersten Vorsatzblatts. - Mr Mainville, mit Unterschrift auf der Vorderseite des ersten Vorsatzblatts, datiert 1706.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Los 26 - SERRES (Jean de). Academiae Nemausensis leges. Ad optimarum Academiarum exemplar, collatis doctissimorum virorum iudicijs, summa cura & diligentia instauratæ atq; emendatæ. Nemausi [Nîmes]: [Sébastien Jaquy], 1582. - In-4, 205 x 140 : (32 ff.). Weiches Pergament, glatter Rücken mit sichtbaren Nähten (zeitgenössischer Einband). Sehr seltene Originalausgabe der neuen Statuten des Kunstkollegs von Nîmes. Diese Einrichtung war 1539 durch Patentbriefe gegründet worden, zusammen mit einer Universität, deren Plan einige Jahre später aufgegeben wurde. Der protestantische Pastor Jean de Serres übernahm 1579 die Intendanz und verfasste diese neuen Statuten in einer Zeit, in der die Religionskriege tobten. "Diese Statuten verdienen es, bekannt gemacht zu werden. Sie informieren uns mit großer Genauigkeit und Klarheit über die Art und Weise, wie man damals die Einrichtung der Jugend leitete, über die verschiedenen Stufen, die man sie durchlaufen ließ, und über die verschiedenen Studien, die man sie machen ließ" (Léon Ménard, Website nemausensis.com). Gedruckt wurde das Buch von Sébastien Jaquy, dem ersten Drucker der Stadt Nîmes. Er wurde Mitte des 16. Jahrhunderts in der Dauphiné geboren, absolvierte seine Druckerlehre in Lyon und ließ sich 1578 in Nîmes nieder, wo er sein erstes Werk, den heute unauffindbaren Le questionnaire des tumeurs contre nature de Guillaumet, druckte. Am 24. Februar 1579 wurde er durch einen Vertrag, der unter anderem von Jean de Serres, dem Intendanten des Collège des Arts, unterzeichnet wurde, als "ordentlicher Drucker der Stadt" zugelassen. Er führte sein Geschäft bis zu dem Tag, an dem er sich am 8. Mai 1590 eines Mordes schuldig machte und nach Orange floh. Er bat König Heinrich IV. um sein Wohlwollen und erhielt im September 1591 einen Begnadigungsbrief. Er nahm seine Tätigkeit 1592 wieder auf und starb 1612. Von ihm sind nur 23 Produktionen bekannt (vgl. Le Billet des bibliothécaires. Ville de Nîmes). Exemplar in einem Einband aus der Zeit. Flecken und Wasserflecken auf dem Pergament. Wasserflecken am oberen Rand der Blätter.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Los 28 - SOMAIZE (Antoine Baudeau, sieur de). Les Prétieuses (sic) ridicules (Die lächerlichen Pretiosen). Eine Komödie. Représentée au petit Bourbon. Nouvellement mises en Vers. Seconde édition (Zweite Ausgabe). Paris: Jean Guignard le fils, 1661. - In-12, 153 x 84: (12 ff.), 60 pp. Kalbsleder, jaspiertes Kalbsleder, doppeltes goldgeprägtes Netz als Rahmen auf den Deckeln, verzierter glatter Rücken, goldgeprägte Innenrolle, goldgeprägter Schnitt (Thouvenin). Zweite, sehr seltene Ausgabe dieser von Somaize verfassten Komödie, die wie die erste Marie de Manciny gewidmet war, deren Sekretär der Autor war. Es ist eine Bearbeitung in Versform, die Somaize von Molières berühmtem Stück wagte. Trotz des Hinweises auf dem Titel wäre dieses Werk nie aufgeführt worden. Das von Thouvenin gebundene Exemplar stammt aus der Bibliothek von Alexandre Martineau de Soleinne (1784?-1842) und später aus der Bibliothek des Literaturkritikers Pierre-Paul Plan (1870-1951). Riss am Scharnier des ersten Buchdeckels. Einige gebrauchsbedingte Bereibungen. Provenienz : Alexandre Martineau de Soleinne (I, 1340). - Pierre-Paul Plan, mit Signatur und Exlibris. Wir fügen vom selben Autor bei: - Les Véritables prétieuses (sic). Comédie (Komödie). Suivant la Copie imprimée à Paris: Jean Ribou [Leiden: F. Hackius], 1660 - In-12, 125 x 68 : 55 pp. Havannabraunes Kalbsleder, dreifaches goldgeprägtes Netz als Rahmen auf den Deckeln, glatter Rücken, goldgeprägte Innenleiste, gesprenkeltes Schnittmuster (Einband des frühen 19. Jahrhunderts). Jahrhunderts. Riffaud, Nr. 6046. Holländische Fälschung dieser blassen Nachahmung von Molières Précieuses ridicules, die Somaize mit dem Ziel verfasst hatte, den Erfolg des Stücks auszunutzen. Epidermis in der Mitte des Rückens. Kurzrandige Blätter mit Beeinträchtigung der laufenden Titel.

Schätzw. 500 - 700 EUR

Los 29 - TAITBOUT: [TAITBOUT]. Essai sur l'isle d'Otahiti, situé dans la mer du sud; et sur l'esprit et les mœurs de ses habitans. Avignon, Paris: Froullé, 1779. - In-8, 194 x 121: Frontispiz, xxiv, 125 pp. Marmoriertes Halbleder, verzierter glatter Rücken, rot gesprenkelter Schnitt (Buchbinderei der Zeit). O'Reilly, Reitman, 9291. - R. du Rietz. Biblioth. Polynesia, 1271. Seltene Originalausgabe, die Taitbout zugeschrieben wird. Véronique Dorbe-Larcade behauptet in ihrem Buch Ahutoru ou l'envers du voyage de Bougainville à Tahiti, dass es sich um den Juristen und Polygraphen Jean-Baptiste Taitbout handelt, während andere (sudoc) Julien Taitbout, den Schreiber des Pariser Rathauses, bezeichnen. "Der Autor, ein eifriger Schüler Montesquieus, greift die von den Entdeckern Tahitis, Cook und Bougainville, gemachten Beobachtungen auf und fasst sie unpersönlich zusammen, um die wahre Natur des Menschen zu untersuchen und zu erforschen, welche Lehren man daraus ziehen kann, um "die allgemeine und so sehr ersehnte Revolution zu bewirken'". Das Leben der Einheimischen spiegelt die Bedingungen ihrer Umgebung wider. Ihr Regime kann nicht bestehen bleiben und die Ankunft der Europäer wird für sie tödlich sein." (O'Reilly, Bibliographie von Tahiti und Französisch-Polynesien, 9291). Die Ausgabe ist mit einem schönen Frontispiz mit einer Ansicht der Insel illustriert, das von Jean-Jacques Avril (1744-1831) gestochen wurde. Exemplar in einem Einband der Zeit aus der Bibliothek von Charles-Pierre Claret de Fleurieu (1738-1810), Marineoffizier, Theoretiker der nautischen Wissenschaften, Mitglied des Instituts und des Bureau des Longitudes. Zunächst hieß er Eveux de Fleurieu, nahm aber nach dem Tod seines Vaters den Namen Claret de Fleurieu an. Als Marinegardist in Toulon im Jahr 1755 nahm er am Siebenjährigen Krieg teil und wurde dann beurlaubt, um wissenschaftliche Studien zu betreiben. Er nahm Unterricht bei dem Uhrmacher Berthoud, mit dessen Uhren er 1768-1769 auf der Fregatte Isis auf See experimentierte. Der von Fleurieu und Pingré verfasste Bericht über diese Reise wurde 1773 veröffentlicht. 1776 wurde er stellvertretender Inspektor des Karten- und Planlagers der Marine und stellvertretender Inspektor der Marineakademie. Im folgenden Jahr wurde er zum Direktor der Häfen und Arsenale ernannt. Er bereitete für den Marineminister die Feldzugspläne für den Amerikanischen Krieg vor, beteiligte sich an der Einrichtung des Hafens von Cherbourg und verfasste die Anweisungen für die Reise von La Pérouse. Im Jahr 1790 wurde er Marineminister. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, verkaufte er seine Bibliothek und seine Kartensammlung und leitete die Ausführung des von Bonne herausgegebenen Americo-septentrionalen Neptuns. Bis zu seinem Tod arbeitete er am Neptun der Nordsee. Gehörte dem Bureau des Longitudes an. Er wurde 1799 zum Staatsrat ernannt, 1805 zum Senator und später zum Verwalter des Tuilerienpalastes. [Quellen: Data BNF]. Geschickt restaurierter Einband. Einige helle Wasserflecken. Provenienz : Charles-Pierre Claret de Fleurieu, mit Exlibris (1810, Nr. 1296).

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Los 30 - VATTIER (Pierre). L'Onirocrite Mussulman (sic), ou la doctrine et interprétation des songes selon les arabes, Par Gabdorrhachaman fils de Nasar. Paris: Louis Billaine, 1664. - In-12, 142 x 76: (18 ff.), 240 pp. Rotes Maroquinleder, Deckel mit dreifachem goldgeprägtem Rahmennetz, goldgeprägten verschlungenen CC-Ziffern an den Ecken und goldgeprägtem Wappen in der Mitte, mit Wappenteilen verzierter Rücken, goldgeprägter Schnitt (Buchbinderei der Zeit). Caillet, 11044. - Brunet, II, 1430. Seltene Originalausgabe, die einzige dieses gelehrten und kuriosen Werkes, das als eines der besten alten Bücher über die Traumdeutung gilt. Sie ist Ludwig XIV. gewidmet. Es handelt sich um die Übersetzung des Orientalisten Pierre Vattier (1623-1667), Berater und Arzt von Gaston d'Orléans, des "Abrégé du discours sur l'interprétation des rêves" des syrischen Autors ʿAbd al-Raḥmân ibn Naṣr al-Šayzarī (11..-1193), eine Abhandlung, in der dieser sich von großen Autoren inspirieren ließ, darunter der berühmte Onirokrit Muḥammad Ibn Sīrīn (0654-0728). Dies ist das erste Mal, dass die Erklärungsprinzipien, die die Araber zu ihren Traumschlüsseln inspirierten, dargelegt werden. Wertvolles Exemplar aus der Bibliothek von Papst Alexander VII. (1599-1667), mit seinem Wappen und seiner Chiffre auf den Deckeln. Später wurde es von dem berühmten Sammler Benedetto Maglione und dann von dem Literaten und Spezialisten für okkulte Wissenschaften René Philipon (1869-1936) erworben. Es handelt sich zweifellos um eines der schönsten bekannten Exemplare dieses Buches. Geschickte Restaurierungen an den Gelenken und Ecken. Blätter gebräunt. Provenienzen: Papst Alexander VII, mit seinem Wappen auf den Deckeln. - Paolo Petrucci (1865, II, Nr. 125). - Benedetto Maglione (1894, I, Nr. 90). - René Philipon, mit von J. de Andraca 1917 gestochenem Exlibris. - Jean Marchand, genannt Johannes Mercator, mit Exlibris (1943, I, Nr. 15, mit Reproduktion).

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Los 31 - [VERSAILLES]. [Pläne, Aufrisse und Ansichten des Schlosses von Versailles]. [Paris: imprimerie royale, s.d.]. - Sammelband in Folio, 532 x 385: 73 Tafeln. Rotes Maroquinleder, mit einem Dekor à la Duseuil verzierte Deckel mit gekrönter königlicher Ziffer in den Ecken, vergoldetes königliches Wappen in der Mitte, Rückenschild mit vergoldeter gekrönter königlicher Ziffer, goldgeprägte Innenroulette, goldgeprägter Schnitt (Buchbinderei der Zeit). Zusammengesetzte Sammlung einer Auswahl von 73 Tafeln aus den Bänden des Cabinet du roi, die Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrhunderts erschienen. Enthält: 1. [Plans, élévations et vues du château de Versailles.] 12 Tafeln aus dem fünften Band des Cabinet du roi, gestochen von : - Israel SILVESTRE : Plan de la Maison Royalle de Versailles (1674) - Chasteau Royal de Versailles, veu du milieu de la grande avenüe (1674) - Chasteau Royal de Versailles veu de l'avant-cour (1674) - Veüe du Chasteau de Versailles, du costé du Jardin (1674) - Veüe du Chasteau, des Jardins, et de la ville de Versailles, du costé de l'Estang (1674) - Veüe du Chasteau de Versailles, du costé de l'allée d'eau, et de la fontaine du Dragon (1676) - Plan general du Chasteau, et du petit parc de Versailles (1680) - Chasteau de Versailles veu de la grande place (1684), Chasteau de Versailles veu de l'Avant cour (1682) - Veüe du Chasteau de Versailles et des deux costé des Jardins (1682). - Jean-Baptiste NOLIN: Élévation de la façade de l'orangerie de Versailles (1688). - Pierre LEPAUTRE: Élévation d'une des faces des costés des écuries du Roy, sur les avenues à Versailles (1689). Einrisse ohne Fehlstellen, die auf der dritten Tafel mit Klebeband repariert wurden. Einriss ohne Beschädigung des Stichs und helle Wasserflecken auf der Tafel von Nolin. Einige wenige Stockflecken. 2. [Grotte, Labyrinth, Brunnen, Becken von Versailles.] 10 Tafeln aus dem sechsten Band des Cabinet du roi, graviert von : - Pierre LEPAUTRE: Latone zwischen ihren beiden Kindern Apollo und Diana (1678) - Fontaine de Flore, accompagnée d'un bassin doré semé de fleurs, dans les Jardins de Versailles (1680) - Encelade de bronze, accabulé sous des rochers, et poussant en l'air un gros jet d'eau (1677). - Israel SILVESTRE: Marais artificiel, entouré de Joncs d'airain, et de Jets d'eau (1680) - Veuë des trois Fontaines dans le Jardin de Versailles (1684) - Fontaine de la renommée dans le Jardin de Versailles (1682) - Le Théâtre d'eau Dans les Jardins de Versailles (1680). - Louis de CHÂTILLON: Fontaine d'Apollon, à la teste du grand canal de Versailles (1683). - Louis SIMONNEAU: Fontaine des bains d'Apollon dans le jardin de Versailles (1688), Veue principale du théâtre d'eau (1689). Randläsuren auf den Tafeln. 3. [Plans, profils, élévations, vues de quelques lieux de remarque, etc.] Eine einzige Tafel von Israel SILVESTRE aus dem dreizehnten Band des Cabinet du roi mit dem Titel: Veüe du Chasteau de Chambor, du costé de l'entrée (1678). Dies ist die einzige Tafel in der Sammlung, die sich nicht auf Versailles bezieht. Ein kleiner Riss ohne Fehlstellen. 4. [Grotte, Labyrinth, Brunnen, Becken von Versailles.] 18 weitere Tafeln aus dem sechsten Band des Cabinet du roi, gestochen von : - Jean LEPAUTRE : Enfant de bronze représentant le Genie de la Puissance royalle, assis sur un Aigle, qui pousse en l'air un gros jet d'eau (1677) - Enfant de bronze représentant le Genie de la Valeur, assis sur un Lion devorant un Loup, qui pousser en l'air un gros jet d'eau (1676) - Enfant de bronze representant le Genie des Richesses, sitzend auf (sic) Cerbere, der einen großen Wasserstrahl in die Luft schiebt (1676) - Zwei bronzene Amoretten, die sich mit einer Seescheide verbinden, die einen Wasserstrahl macht (1677) - Zwei bronzene Amoretten, die eine Lyra halten, aus der ein Wasserstrahl kommt (1677) - Zwei bronzene Amoretten, die sich mit einem Schwan verbinden, (1677) - Zwei bronzene Amoretten, die sich mit einem Gryphon verbinden, der einen Wasserstrahl abgibt (1676) - Eine bronzene Amorette mit ihrem Köcher, aus dem Wasserpfeile kommen (1676) - Eine bronzene Amorette, die einen Wasserpfeil abschießt (1677) - Ein 10 Fuß großes Becken im Quadrat, aus einem einzigen Stein und in der Mitte drei kleine Tänzer aus vergoldetem Metall, die ein Bronzebecken stützen (1672) - Becken mit einem Durchmesser von 10 Fuß, aus einem einzigen Stein und in der Mitte zwei junge Mädchen mit einer kleinen Liebe aus vergoldetem Metall (1673) - Becken [...In der Mitte drei kleine Kinder aus vergoldetem Metall (1673) - Becken von 10 Fuß [...] und in der Mitte drei kleine Instrumentenspieler (1673) - Becken [...] und in der Mitte drei kleine Satyrn (1673) - Becken [...] und in der Mitte drei kleine Tritonen (1673) - Becken [...] und in der Mitte drei kleine Termen aus vergoldetem Metall, die einen Bronzekorb stützen (1673). - Pierre LEPAUTRE: Bronzestatue einer Venus, die auf einem Becken aus weißem Marmor steht und eines der Ornamente des Brunnens bildet, der als Wassergallerie bezeichnet wird (1679).

Schätzw. 5 000 - 7 000 EUR

Los 32 - VIBIUS SEQUESTER. De fluminibus, fontibus, lacubus, nemoribus, paludibus, montibus, gentibus; quorum apud poëtas mentio fit. Roterodami [Rotterdam]: Arnold Willis, 1711. - Kleines in-8, 159 x 96: (30 ff.), 295 pp. Dunkelblaues, langkörniges Maroquin, goldgeprägte Filets und Roulette als Rahmen auf den Deckeln, kleine goldgeprägte Fleuron an den Ecken, reich verzierter Rücken mit falschen Nerven, goldgeprägte Innenroulette, beige Seidenfutter mit goldgeprägter Roulette als Rahmen, beige Seidenvorhänge, gefolgt von zwei Vorhängen aus Vergépapier und einem aus Pergament, goldgeprägter Schnitt (Einband aus dem frühen 19. Jahrhundert). Geschätzte und seltene Ausgabe dieses Werks des lateinischen Kompilators Vibius Sequester aus dem 4. oder 5. Jahrhundert, herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von der Pflege des Philologen Franciscus Hesselius (1680-1746). Es handelt sich um eine Liste geografischer Namen aus den Werken der lateinischen Dichter, darunter Vergil, Ovid, Lucan und Horaz. Diese Namen sind in sieben Kategorien unterteilt: Flumina (Wasserläufe) - Fontes (Quellen) - Lacus (Seen) - Nemora (Wälder) - Paludes (Sümpfe) - Montes (Berge) - Gentes (Völker). Sehr schönes Exemplar in Maroquin aus dem sehr frühen 19. Jahrhundert im Geschmack von Bozérian oder Lefebvre. Dieser Einband wurde für den Buchhändler und Bibliophilen Antoine-Augustin Renouard (1765-1853) angefertigt. Eine seiner Besonderheiten sind die beiden Vorsätze aus Pergament. Später befand er sich im Besitz des englischen Bibliophilen Charles Butler (1821-1910) aus Warren Wood, Hattfield. Leichte Gebrauchsspuren an den Kapitalen und Ecken. Alte Annotationen auf den Seiten 14 und 15. Provenienz : Antoine-Augustin Renouard (Catalogue de la bibliothèque d'un amateur, 1819, IV, S. 10). - Charles Butler (mit Exlibris).

Schätzw. 500 - 700 EUR

Los 33 - [VILLENEUVE (Daniel Jost de)]. Le Voyageur philosophe dans un pais inconnu des habitans de la Terre. Von Herrn De Listonai. Amsterdam: Aux dépens de l'éditeur, 1761. - 2 Bände in 12, 166 x 97: XXIV, 339 S.; VI, 384 S.. Rotes Maroquin, dreifache goldgeprägte Netzeinfassung und goldgeprägte Eckblume auf den Deckeln, verzierter glatter Rücken, goldgeprägte Innenrolle, Innenfutter und Vorsätze aus dunkelgrünem Moiré-Tabis, goldgeprägter Schnitt (Buchbinderei der Zeit). Quérard, II, 791. - Utopie. La Quête de la Société idéale (Die Suche nach der idealen Gesellschaft), BNF, 2000, Nr. 114. Originalausgabe dieser Mondutopie des Schriftstellers und Dramatikers Daniel Jost de Villeneuve. "Diese philosophische Odyssee ist ein Traum, an dessen Ende sich der Reisende am Fußende seines Bettes wiederfindet. Das Land des Traums, das Land der Seleniten (Mondbewohner), ermöglicht den Vergleich des gesellschaftlichen und des natürlichen Zustands: In der Abwesenheit von Mein und Dein gibt es kein Laster, kein Verbrechen, keine Angst vor dem Tod. In Selenopolis haben die Wissenschaften große Fortschritte gemacht. Es ist das perfekt verwirklichte Jahrhundert der Aufklärung" (A. Soboul, Utopies au siècle des Lumières, Hachette, 1978). "Mehr als in seiner Beschreibung des Mondes und seiner Hauptstadt Selenopolis (ein klassisches Verfahren, um die Ideen des Autors über die Gesellschaft darzustellen) liegt das Interesse des Buches in den Passagen, in denen Daniel de Villeneuve die Prinzipien seiner Luftschifffahrt und die Erfindungen des vierundzwanzigsten Jahrhunderts beschreibt. Sein Segel- und Ruderboot ist speziell für die interplanetare Navigation konzipiert und seine Besatzung besteht aus physikalischen Passagieren, deren Aufgabe es ist, eine Bestandsaufnahme zu machen und den Kurs zu bestimmen. Unter den Erfindungen der zukünftigen Jahrhunderte wird das "duktile und formbare Glas" genannt, das zur Herstellung von Möbeln verwendet wird" (Bernard Vouillot, BNF). Seltenes Exemplar in Maroquin der Zeit. Zwei leichte Einrisse am Rücken des zweiten Bandes. Einige wenige Stockflecken.

Schätzw. 2 200 - 3 200 EUR

Los 34 - WITTICH (Johannes). Von dem ligno Guayaco, Wunderbawm, Res nova genandt, von der China, ex Occidentali India, von der Sarssa Parilla, von dem Frantzosenholtz Sassafras, und von dem Grießholtz, so man Lignum Nephriticum nennet, etc. Welche alle zum theil fuer die Fluesse, Zipperle, wassersucht und reissenden Stein, sampt andren eingewurtzelten Kranckheiten, gantz dienstlichen, und wie dieselben, an denen Orten, do sie wachsen, zubereitet und gebraucht werden, biß also in Druck auch noch nicht kommen: Jetzo aber zu nutzen und frommen allen Wundtaerzten und Balbirern, mit fleiß zusammen gezogen. Leipzig: [Michael Lantzenberger], 1592. - In-4, 193 x 148 : (22 ff.). Gesprenkelter Papierpappband à la Bradel, stummer glatter Rücken (moderner Einband). A Catalogue of Sixteenth Century Printed Books in the National Library of Medicine, 4760. Sehr seltene zweite Ausgabe, die erste separate, dieser Abhandlung von Johannes Wittich (1537-1596), dem Leibarzt der Grafen von Schwarzburg. Sie wird gewöhnlich der zweiten Ausgabe des im selben Jahr erschienenen Werkes des Autors über die Bezoarsteine mit dem Titel Bericht Von den wunderbaren Bezoardischen Steinen... beigelegt. In dieser Abhandlung geht es insbesondere um den Guajak, einen sehr dichten tropischen Baum, der vor allem wegen seiner heilenden Wirkung begehrt ist, aber auch um den Sarsaparilla und den Sassafras. Der Autor soll sich nicht direkt auf seine eigenen Erfahrungen gestützt haben, sondern auf das Studium verschiedener Schriften und die Untersuchung von Gegenständen, die von Reisenden und Missionaren gesammelt wurden. Die Verwendung dieser Pflanzen, die heute üblich ist, war damals relativ neu. Gutes Exemplar in modernem Pappband. Es stammt aus der Bibliothek von Élize Grendel (1899-1986), Apothekerin in Gouda und Mitglied der Internationalen Akademie für Geschichte der Pharmazie. Provenienz : Élize Grendel, mit Exlibris.

Schätzw. 1 200 - 1 600 EUR

Los 35 - [YSAMBARD DE SAINT-LÉGER?]. [La Légende des flamands] - La Legẽde des flamẽs artisiens et haynuyers. Ou autremẽt leur cronique abregee en laquelle sint contenues plusieurs hystoires de Frãce Angleterre & Allemaigne... Paris: à l'enseigne Saint Claude, [20. Mai 1522]. - In-4, 220 x 163: (6 ff.), 107 ff. schlecht foliierte Ci. Dunkelgrünes Halbmaroquin mit Ecken, verzierter glatter Rücken (Buchbinderei des 19. Jahrhunderts). Bechtel, L-113. Erste Ausgabe dieses seltenen, anonym veröffentlichten Werkes, das Louise von Savoyen gewidmet ist. Sie kam aus der Druckerpresse von François Regnault. "Der offiziell inspirierte Text, der vor dem Hintergrund des Konflikts mit dem Haus Österreich verfasst wurde, versucht, durch Genealogien, Auszüge aus viel zitierten Autoren (Gerson, Gaguin, Froissart, C. de Seyssel, J. Lemaire, Erasmus usw.), Argumente und Argumente zu untermauern, dass die Herrschaft von Savoyen auf dem Territorium von Frankreich bestand.) und verschiedenen Argumenten die territorialen Ansprüche von Franz I. auf Flandern, Artois, Burgund und auch Neapel, Sizilien und Mailand, Länder, die damals unter der Macht von Karl V. standen oder die der französische König nach der Niederlage von Pavia aufgeben musste. In Bezug auf die Flamen erinnert der Text an ihren Ursprung, die verschiedenen Aufstände und die unterschiedlichen Ansprüche der einen oder anderen Seite auf ihr Gebiet, insbesondere der Engländer (Passage über die Prinse und vendition de la pucelle par sire Jehan de Luxembourg aux anglois qui la firent ardre a Rouen). Ein allgemeines Prinzip, das von Anfang bis Ende wiederholt wird: Die französischen Könige waren immer autonom, insbesondere gegenüber dem deutschen Kaiser" (Bechtel). Schöner Druck in gotischer Schrift. Der Titel ist in Rot und Schwarz gedruckt und enthält eine groteske L-Lettrine mit Gesicht. Die Illustrationen umfassen 30 Holzschnitte, nämlich einen auf der Rückseite des Titels, der den Einzug Karls VIII. in Neapel darstellt, einen dreiviertelseitigen auf der Vorderseite von Blatt 1, der den Autor beim Schreiben zeigt, und 28 im Text, die vor allem Personen, aber auch zwei Schlachtszenen zeigen und laut Bechtel "von zusammengesetzter Herkunft sind, einige aus dem 15. Jahrhundert (Vérard, Levet)". Interessantes Exemplar mit einem alten handschriftlichen Zusatz im Anschluss an das Kolophon, der uns folgende Angaben liefert: "Compille & ordonné à l'instance & requeste de tres haulte illustre et tres clere dame Madame Louyse de Savoye duchesse d'egoumois & d'anjou & comtesse du Maine & mere du tres chrestien Roy de France Françoys premier de ce nom par Maistre Ysambard de Sainct Leger pbre prieur commendataire de la Roche Mabille en diocese du Mans Escollier & Chapellain de la de dame. " Sollte sich diese Notiz als authentisch erweisen, würde sie eine entscheidende Information liefern und einen gewissen Ysambard oder Ysembert de Saint Léger als Autor oder vielmehr als Kompilator dieses Werkes bezeichnen. Letzterer ist bekannt für seine zwischen 1526 und 1531 angefertigte Teilübersetzung des Werkes Speculum dominarum (Spiegel der edlen Damen) des Franziskaners Durand de Champagne (12..-13..). Diese Notiz ist in der Nachahmung von Druckbuchstaben geschrieben. Sie ist zweifellos alt, sollte jedoch genauer untersucht werden, um sie genau zu datieren und ihre Authentizität zu beurteilen. Starke Bereibungen am Rücken, stumpfe Ecken. Das Titelblatt ist neu montiert. Heller Feuchtigkeitsrand im gesamten Buch. Das letzte weiße Blatt fehlt.

Schätzw. 1 500 - 2 000 EUR

Los 36 - ZIMMERMANN (Eberhard August Wilhelm von). Specimen zoologiae geographicae, quadrupedum domicilia et migrationes sistens. Dedit, tabulamque mundi zoographicam adjunxit. Lugduni Batavorum [Leiden]: Theodorum Haak et Socios. [Dirk Haak und Gesellschaft], 1777. - In-4, 252 x 201: XXIV, 685 S., (1 leeres F.), 1 Karte. Marmoriertes Kalbsleder, blindes Netz auf den Deckeln, verzierter Rücken (Buchbinderei der Zeit). Gesuchte Originalausgabe dieses Werkes des deutschen Geographen und Zoologen Eberhard August Wilhelm von Zimmermann (1743-1815), der von 1766 bis 1815 Professor für Mathematik und Naturwissenschaften am Collegium Carolinum in Braunschweig war. Es handelt sich um eine der ersten Studien über die geografische Verbreitung von Säugetieren, wodurch der Autor zu einem der Vorläufer der Zoogeografie wurde - neben Buffon, auf dessen Arbeiten er sich stützte. Einige seiner Schlussfolgerungen könnten Darwin beeinflusst haben. In der Tat "stellt er eine kuriose Theorie auf, die auf der Einheit des Ursprungs der Menschheit basiert. Für ihn war der primitive Mensch weiß, braunhaarig und bewohnte einen hohen Ort in Zentralasien; er vermehrte sich dort, Familien stammten von ihm ab und wanderten in verschiedene Richtungen aus, wo sie Kolonien bildeten. An diesen neuen Wohnorten veränderte der Einfluss des Klimas nach und nach ihre körperlichen Merkmale: ihre Hautfarbe, ihre Größe usw. Die Menschen wurden in die ganze Welt verteilt. Diese Verbreitung erfolgte in vier Strömen, die die vier Gruppen von Linné erklären" (Lester, L'Anthropologie. Histoire de la science. Encyclopédie de La Pléiade). Die Ausgabe ist mit einer großen Faltkarte illustriert, die von dem deutschen Kartographen August Wilhelm Knoch (1742-1818) gezeichnet wurde. Es handelt sich um die allererste zoologische Karte, die die Verteilung der Tiere in den verschiedenen Ländern der Welt anzeigt. Sie war eine der ersten, die die Entdeckungen enthielt, die Kapitän Cook 1770 an der Ostküste Australiens, die hier "Nova Hollandia" genannt wurde, gemacht hatte, darunter das Känguru, das Opossum etc. Einband restauriert. Reparierte Risse ohne Fehlstellen an der Karte. Provenienz : Docteur Michel Durieux, mit Exlibris.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Los 37 - AUBARET (Gabriel). Vocabulaire français-annamite et annamite-français, précédé d'un traité des particules annamites. Bangkok: Imprimerie de la Mission Catholique, 1861. - In-8, 227 x 143: (2 ff.), XCV, 96 S., (2 ff. erste Leerstelle), 157 S. Havannafarbener Halbschabkarton mit stummem glatten Rücken (zeitgenössischer Einband). Originalausgabe des weltweit ersten erschienenen französisch-vietnamesischen Wörterbuchs. Es wurde von dem Leutnant zur See, französischen Konsul in Bangkok und Orientalisten Gabriel Aubaret (1825-1894) verfasst und auf Befehl der französischen Militärbehörden, genauer gesagt des Vizeadmirals Charner, dem Oberbefehlshaber der französischen Seestreitkräfte in Indochina, herausgegeben. Es wurde in Bangkok von der katholischen Mission für die Verbreitung des katholischen Glaubens gedruckt und war in erster Linie für die Soldaten bestimmt, die in Indochina Krieg führten. Laut Georges Taboulet in seinem 1942 veröffentlichten Buch Les débuts de l'Amiral Bonard en Cochinchine (Die Anfänge von Admiral Bonard in Cochinchina) wurde die Ausgabe nur in einer Auflage von 200 Exemplaren gedruckt. Exemplar in seinem bescheidenen Verlagseinband, komplett mit den beiden Titeln am Anfang. Einband verblasst, Scharnier des ersten Deckels rissig, oberer Rücken beschädigt mit kleinen Fehlstellen, einige Bereibungen, stumpfe Ecken, Risse im Papier der Deckel. Das Innere ist sehr gut erhalten. Die Hefte 16, 17, 18 und 19 wurden in ungeordneter Reihenfolge gebunden (19, 17, 18, 16).

Schätzw. 1 800 - 2 500 EUR

Los 38 - AUBARET (Gabriel). Code pénal annamite. (Hoant viêt luat lê.) Gesetze und Verordnungen des Königreichs Annam, zum ersten Mal nach dem Originaltext übersetzt. Band 1. Saigon: Kaiserliche Druckerei, 1862. - In-8, 227 x 145: XIV, (1 f.), 395 pp., 3 Tabellen. Schwarzer Halbchagrin mit verziertem Rückenschild (Buchbinderei der Zeit). Äußerst seltene Originalausgabe des ersten und einzigen erschienenen Bandes von Gabriel Aubarets Übersetzung des vietnamesischen Strafgesetzbuches, das in Anlehnung an das chinesische Gesetzbuch unter der Herrschaft von König Gia Long (1762-1820), einem Nachkommen der Könige von Cochinchina und Wiedervereiniger von Dai-Viet, das 1804 zu Vietnam wurde, verfasst worden war. Das Werk erschien unter der Regierung von Vizeadmiral Bonard und wurde unter dem Ministerium des Grafen de Chasseloup-Laubat, dem Minister für die Marine, herausgegeben. Es enthält drei Teile: I. Vorbemerkungen zum Gesetzbuch. - II. Allgemeine Gesetze. - III. Strafgesetze: Von Rebellen und Dieben. Von Mord, Verletzungen und Streitigkeiten. Von Beleidigungen. Von Klagen vor Gericht. Von der Vorenthaltung. Von Fälschungen und Täuschungen. Von Ehebruch. Verschiedene Vergehen. Verhaftungen und Fluchten. Schuldige und Gefangene. EINES DER ERSTEN IN VIETNAM GEDRUCKTEN WERKE. Jahrhundert mit der Gründung der kaiserlichen Druckerei in Saigon durch Admiral Bonard im Jahr 1861, also nur ein Jahr vor der Veröffentlichung dieses Buches. Exemplar in seinem ersten Einband, komplett mit den 3 Falttabellen. Abnutzungen und Fehlstellen am Perkalin der Deckel und des Rückens. Hauptteil des Buches teilweise entfaltet. Vereinzelte Braunflecken.

Schätzw. 2 500 - 3 500 EUR

Los 39 - [BARBAT (Louis)]. Evangelien der Sonn- und Feiertage. Illustriert von Barbat Vater und Sohn. Châlons-sur-Marne: Imprimerie lithographique Barbat, 1844. - In-4, 268 x 202: (1 f.), 148 S., (2 ff.), S. (149)-315, (1 f.), (1 f.), bedruckter Deckel. Marmorierter Papiereinband à la Bradel, gemalter Dekor auf den Deckeln, bestehend aus einem grün gemalten Rautenrahmen, Ecken und einem goldfarbenen Kreuzmotiv in der Mitte, glatter Rücken mit dem grün und gold gemalten Titel des Buches, begleitet von goldfarbenen Filets und zwei Kompositionen, goldgeprägter Schnitt, Deckel und Rücken beibehalten, Etui (Einband des 20. Jh.). Remy Bellenger, Le papier porcelaine et ses utilisations, une histoire oubliée, in: Art et métiers du livre, 2020, Nr. 341, S. 55-61. EINES DER ERSTEN BÜCHER, DIE GANZ IN POLYCHROM-LITHOGRAPHIE GEDRUCKT WURDEN, und eines der schönsten Werke, die von den Brüdern Barbat hergestellt wurden. Der Text, der in verschiedenen Farben und manchmal in Goldschrift gedruckt ist, ist in fast jedes Mal anders gestalteten Rahmen mit Arabesken und Rocaille- oder Architekturmotiven im gotischen Stil enthalten. Der Passionstext weist eine hübsche Reihe von stilisierten Kreuzen auf. Diese Ausgabe wurde nur in 55 Exemplaren auf Porzellanpapier gedruckt, wobei dieses eines von 50 Exemplaren auf weißem, doppelseitigem Porzellanpapier ist. "1827 wurde in Deutschland ein Patent für "Porzellanpapier" angemeldet; 1837 patentierte Godefroy Engelmann, Lithograph in Mulhouse, die Chromolithographie für seinen Traité de lithographie, der zwei Jahre später erschien und dessen Titelseite in Chromolithographie gedruckt war ... auf Porzellanpapier. Etwas mehr als 45 Jahre lang wurde das Porzellanpapier in ganz oder fast ganz Europa für eine Vielzahl von Zwecken verwendet - Bücher, Geschäfts-, Visiten- und Mitgliedskarten, Einladungen ... -, dann geriet es allmählich in Vergessenheit und wurde oft durch eine andere Innovation ersetzt: das beschichtete Papier. Der Träger - Papier, Karte oder Karton - wird mit deckend weißer Ceruse überzogen, die ihm eine makellose Oberflächenqualität verleiht, und zwar in einem bis dahin unbekannten Weiß, dem Grund für seinen Namen: Porzellanpapier" (Remy Bellenger, Le papier porcelaine et ses utilisations, une histoire oubliée, in: Art et métiers du livre, 2020, Nr. 341, S. 55). Sehr gut erhaltenes Exemplar.

Schätzw. 800 - 1 200 EUR

Los 40 - BLOY (Léon). Ein Brelan von Exkommunizierten. Paris: Nouvelle librairie parisienne, Albert Savine, 1889. - In-12, 182 x 118: 128 S., (2 ff. letzte Leerstelle), bedruckter Deckel. Rotes Bradel-Halbperkalin, glatter Rücken, konservierter Deckel (Buchbinderei der Zeit). Originalausgabe, von der kein Abzug auf großem Papier gemacht wurde. In diesem Buch verteidigt Bloy die Werke von Jules Barbey d'Aurevilly ("L'Enfant terrible"), Ernest Hello ("Le Fou") und Paul Verlaine ("Le Lépreux"), die seiner Meinung nach von ihren Zeitgenossen angegriffen und verachtet und von der katholischen Kirche verurteilt werden. In seinem Vorwort erklärt der Autor: "Die modernen Katholiken hassen die Kunst mit einem wilden, grausamen, unerklärlichen Hass. Zweifellos wird diese arme Kunst in der heutigen Gesellschaft nicht sehr geliebt, und ich schäme mich, das immer wieder zu betonen. Aber die glücklichen Ausnahmen sollten, so scheint es, in dieser Linie der großen Brutstätte der Intelligenz zu finden sein, der die Welt ihre glänzendsten Meisterwerke verdankt" (S. 11). Exemplar des Dichters Alfred Pouthier (1866-1946), mit dieser eigenhändig unterschriebenen Sendung des Autors auf dem ersten leeren Blatt: an Alfred Pouthier // Léon Bloy Pouthier wurde in den letzten Lebensjahren von Léon Bloy ein enger Freund des Schriftstellers. Dieses Exemplar wurde ihm sicherlich in den 1910er Jahren geschenkt. Alfred Pouthier übertrug auf das erste weiße Vorsatzblatt einen Brief, den Léon Bloy am 8. September 1888 an den Verleger Albert Savine über das Werk geschrieben hatte und in dem er darum bat, "diese Broschüre zu vergrößern": "Rien ne me serait plus facile que de multiplier sur l'épreuve les alinéas. Auf diese Weise würde ich enorm viel Geld sparen & mindestens ein Dutzend Seiten einsparen. Vor allem aber würde mein Werk lesbarer und künstlerischer werden." Anschließend sprach er über sein Buch Le Désespéré: "Sie haben vor, neue Titelbilder drucken zu lassen. Warum lassen Sie nicht gleichzeitig ein Errata & einen Schlüssel drucken, die ich Ihnen geben werde?". Auf Seite 38 findet sich eine handschriftliche Korrektur und das Exemplar ist außerdem mit einem Text von René Martineau mit dem Titel Bloy et Verlaine aus der Ausgabe vom 15. November 1922 der Zeitschrift Les Marges angereichert. Einrisse mit Fehlstellen am falschen Titel. Einige wenige Staubflusen. Der Einband trägt den Vermerk "Deuxième édition" (Zweite Ausgabe). Provenance : Alfred Pouthier, mit Sendung.

Schätzw. 500 - 700 EUR

Los 41 - BOUCHER DE PERTHES (Jacques). Keltische und vorsintflutliche Antiquitäten. Mémoire sur l'industrie primitive et les arts à leur origine. Paris: Treuttel et Wurtz, Derache, Dumoulin, Victor Didron, 1847-1864. - 3 Bände in-8, 233 x 149: (2 ff.), XII, 628 S., 80 Tafeln; (2 ff.), XVI, 511 S., 24 Tafeln; (2 ff.), XXIV, 178 S., (1 f.), S. (179)-681, 10 Tafeln. Falsches Halbbasan, verzierter Rücken, gesprenkeltes Schnittmuster (moderner Einband). Auf Französisch im Text, Nr. 266. Originalausgabe dieses Textes, der "für die Geschichte der Archäologie als Disziplin, aber auch für die Geschichte der Ideen und der Wissenschaften" von entscheidender Bedeutung ist. Grégoire Meylan, Leiter der Bibliothek des Musée d'Archéologie nationale, erklärt: "Jacques Boucher de Perthes gilt heute als einer der "Väter der Prähistorie", wobei die Antiquités celtiques et antédiluviennes eines ihrer Gründungswerke sind. Er war Zolldirektor in Abbeville, wollte aber dennoch ein Mann der Literatur sein und war Autor zahlreicher literarischer Werke sowie Präsident der Société d'émulation d'Abbeville. Er war also weder Archäologe noch Geologe, interessierte sich aber besonders für die Ursprünge des Menschen und seine Entwicklung. In diesem Sinne schrieb und veröffentlichte er 1838 den metaphysischen Essay De la création, essai sur l'origine et la progression des êtres, in dem er die Hypothese aufstellte, dass man eines Tages Spuren von "vorsintflutlichen Menschen" finden würde. Er unternahm auf eigene Kosten Ausgrabungen in den Schwemmlandschichten der Flüsse Somme und Seine, um seine Theorie zu belegen, und legte 1838 der Akademie der Wissenschaften die ersten lithischen Elemente aus den Sandgruben der Somme vor, deren stratigraphische Position ihn zu der Behauptung veranlasste, dass der "vorsintflutliche Mensch" tatsächlich zur Zeit der großen Säugetiere existiert hatte. Doch er stieß jahrelang auf die Skepsis und den erbitterten Widerstand einer gewissen intellektuellen Elite, die davon überzeugt war, dass das Alter des Menschen nicht vor der keltischen und gallischen Epoche liegen konnte. Im Jahr 1842 konnte er durch die Entdeckung eines Mammutkiefers in Verbindung mit einem Feuersteinwerkzeug in derselben stratigraphischen Schicht die Zeitgenossenschaft des Menschen und der ausgestorbenen Arten nachweisen. Diese Hypothese wurde 1859 endgültig bestätigt, als die englischen Gelehrten J. Prestwich, J. Evans, J.W. Flower, R. Godwin-Austen, R.W. Hylne und C. Godwin-Austen Abbeville besuchten. Lyell, die die Echtheit seiner Entdeckungen bestätigten. In diesen Werken stellt Boucher de Perthes seine Forschungen vor und demonstriert seine Theorie, um auch die größten Skeptiker zu überzeugen. Die keltischen und vorsintflutlichen Altertümer wurden in drei Bänden veröffentlicht, wobei jeder Band neue Erkenntnisse brachte und es dem Autor ermöglichte, seine Position zu bekräftigen, indem er seine neuesten Entdeckungen vorstellte, vor allem aber indem er die neuen Gelehrten und Wissenschaftler aufzählte, die sich in der ganzen Welt seiner Sache angeschlossen hatten" (Quelle: Grégoire Meylan, in: site du Musée d'Archéologie Nationale, domaine de Saint-Germain-en-Laye, Les collections, Bibliothèque, Antiquités celtiques et antédiluviennes). Die Ausgabe umfasst 114 Tafeln, davon 80 im ersten Band, 24 im zweiten (nummeriert von I bis XXVI) und 10 im letzten (nummeriert von III bis XII, wobei die Abbildungen mit den Nummern I und II ganzseitig sind und somit in der Paginierung enthalten sind). Die Gesamtheit dieser Tafeln bietet mehr als 2200 Abbildungen. Gutes Exemplar in einem Einband des 20. Jahrhunderts. Rücken leicht bestoßen, einige wenige Kratzer. Vereinzelte Braunflecken im ersten Band. Provenance: Henri Millerioux, mit Exlibris mit dem Motto "Semper transformare".

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Los 42 - [COLLECTIF]. Les Minutes Parisiennes (Die Pariser Minuten). Paris: Librairie Paul Ollendorff, 1899-1904. - 11 Bände in-16, 156 x 117. Marmorierter Papierkarton à la Bradel, glatter Rücken, unbeschnitten, Deckel und Rücken erhalten, Schuber (Yseux sr de Thierry Simier). Schöne und gesuchte Publikation, die von den Holzschneidern Tony Beltrand (1847-1904), seinem Bruder Jacques (1874-1977) sowie Eugène Dété (1848-1922) herausgegeben wurde. Die Sammlung besteht aus 11 Bänden, von denen jeder einen mit Holzschnitten illustrierten Text eines fast jedes Mal anderen Autors und Künstlers enthält. Jeder Text bezieht sich auf eine andere Tageszeit und gibt nacheinander einen besonderen Aspekt des Lebens in Paris wieder. Die Herausgeber wollten mit dieser Publikation den Gebrauch des echten Holzschnitts gegen die damals aufkommenden neuen Reproduktionsverfahren, insbesondere die Fotografie und den Fotogravurdruck, verteidigen. Jeder Band enthält daher "wahre und malerische Zeichnungen, klare, deutliche und gut lesbare Bilder, die mit der klaren Absicht ausgeführt wurden, gegen die die Verfahren nachahmenden Drucke zu reagieren" (S. 10-11, Band 1). Vierundzwanzig Bände waren geplant, aber nur diese elf wurden realisiert: 1. MONTORGUEIL (Georges). Midi. Le Déjeuner des Petites Ouvrières (Das Mittagessen der kleinen Arbeiterinnen). Illustrationen von A. LEPÈRE. 1899. 2. MOUREY (Gabriel). 1 Stunde. Die Börse. Illustrationen von Charles HUARD. 1899. 3. GEFFROY (Gustave). 2 Stunden. Die Cité und die Ile Saint-Louis. Illustrationen von Auguste LEPÈRE. 1899. 4. MILLOT (Léon). 3 Stunden. Les Courses, le Grand Prix de Paris. Illustrationen von A. GÉRARDIN. 1899. 5. VALDAGNE (Pierre). 4 Uhr. L'Essayage (Die Anprobe). Illustrationen von BALLURIAU als Holzschnitt von Beltrand und Dété. 1901. 6. FÈVRE (Herny). 17 Uhr. Die Rue du Croissant (Straße des Halbmonds). Illustrationen von SUNYER als Holzschnitt von Beltrand und Dété. 1901. 7. OHNET (Georges). 6 Uhr. Der Waffensaal (Salle d'Armes). Illustrationen von Flasschœn als Holzschnitt von T.-J. Beltrand und Dété. 1902. 8. GEFFROY (Gustave). 19 Uhr. Belleville. Illustrationen von SUNYER als Holzschnitt von T.-J. Beltrand und Dété. 1903. 9. GUILLEMOT (Maurice). 20 Uhr. Diners Parisiens (Abendessen in Paris). Illustrationen von JEANNIOT als Holzschnitt von J.-T. BELTRAND und Dété. 1901. 10. COQUIOT (Gustave). 1 Heure du Matin (Morgenstunde). Les Soupeuses (Die Soupeuse). Illustrationen von Georges BOTTINI, Holzschnitt von T.-J. Beltrand und Dété. 1903. 11. LOUIS (Désiré). 6 Heures du Matin (Morgenstunden). Die Kapelle (La Chapelle). Illustrationen von Gaston PRUNIER als Holzschnitt von J.-T. Beltrand und Dété. 1904. Jeder Band ist eines von 108 nummerierten Exemplaren auf Chinapapier. Sehr schöner Satz, gebunden von Yseux für den Bibliophilen Juan Hernandez. Einige vereinzelte Stockflecken. Provenienz : Juan Hernandez, mit Exlibris.

Schätzw. 600 - 800 EUR

Los 43 - DEGRANGE (Edmond). L'Arithmétique pratique, analisée et démontrée dans tous ses développemens et dans ses différentes applications à tous les usages du commerce, de la banque, de la finance, des arts et métiers. Paris: Ve Hocquart; Bordeaux: J. Foulquier, Filiatre frères, 1808. - 2 Bände in-8, 198 x 121: xxxiv, 320 S.; (2 ff.), 290 S., (1 leeres f.). Rotes, langkörniges Maroquinleder mit goldgeprägter Weinranken-Rahmenleiste und goldgeprägter Eckblume auf den Deckeln, geglätteter Rücken mit goldgeprägten Rouletten, einem Bouquet und Schiffen, dunkelgrünes Maroquinstück für den Titel, die Tomtation und die Roulette am unteren Rücken, goldgeprägte Rahmenleiste innen, dunkelgrünes Moiré-Tabisfutter und -Vorhänge, goldgeprägter Schnitt (Einband der Zeit). Seltene Originalausgabe dieses umfassenden Kurses über Arithmetik, der die Grundlagen dieses Fachs und alle Aspekte der kaufmännischen Buchführung umfasst. Sie ist François-Nicolas Mollien, dem Minister für das öffentliche Finanzwesen, gewidmet und beginnt mit einem langen Kapitel über La Manière d'étudier l'arithmétique (Die Art und Weise, die Arithmetik zu studieren). Edmond Degrange (1763-1826?) war ein Professor für kaufmännische Buchführung. Er war gebürtiger Bordelaiser, arbeitete an Marandons Courrier de la Gironde mit, gehörte mehreren Revolutionskomitees an und wurde im April 1794 zum Mitglied des Direktoriums des Departements ernannt. Außerdem war er zusammen mit Jean-Baptiste Lacombe bis zu dessen Hinrichtung im Jahr 1794 einer der Hauptredakteure des Journal du Club National de Bordeaux. Exemplar auf Velinpapier, vollständig mit den Unterschriften des Herausgebers und des Autors auf der Rückseite des Titels des ersten Bandes. Prächtiger, streng zeitgenössischer Einband, der nicht signiert ist, aber einem Buchbinder namens P. Boyer zugeschrieben werden kann, der das Eisen mit dem auf dem Rücken abgebildeten Schiff verwendete (vgl. Culot, Relieurs et reliures décorées en France aux époques Directoire et Empire, Nr. 63). Der Buchbinder entwarf seltsamerweise eine unterschiedliche Einrahmung für die Kassetten der beiden Bände, außer für die des Titels und die des Schwanzes. Im ersten Band sind die Motive in der Mitte der Kassetten von zwei Sternen und vier Zweigen an den Ecken umgeben, das Titelstück besteht aus 8 Sternen; im zweiten Band sind die gleichen Motive von zwei gewellten Filets und 4 Sternen umgeben, dito für das Titelstück. Schnittblindheit auf den Deckeln. Das Innengelenk des ersten Deckels des ersten Bandes ist brüchig geworden. Die Rahmen des Innenfutters des zweiten Bandes wurden teilweise erneuert, offensichtlich zu dieser Zeit. Einige vereinzelte, nicht gravierende Stockflecken.

Schätzw. 500 - 700 EUR

Los 44 - FABRE D'OLIVET (Antoine). De l'état social de l'Homme; ou vues philosophiques sur l'histoire du genre humain, précédée d'une dissertation introductive sur les motifs et l'objet de cet ouvrage. Paris: J. L. J. Brière, 1822. - 2 Bände in einem Band in-8, 202 x 129: xv, 348 pp., (2 ff.), 469 pp. Dunkelgrüner Halbchevrette, verzierter glatter Rücken, marmorierter Schnitt (Buchbinderei der Zeit). Caillet, 3776 - Guaita, 1362: "de la plus insigne rareté" - Dorbon, 1578 (für die zweite Ausgabe). Originalausgabe "de la insigne rareté" (Guaita) dieses "bemerkenswerten Werkes, eines der großen Klassiker des Okkulten, von dem sich abwechselnd Eliphas Lévi und Saint-Yves d'Alveydre inspirieren ließen" (Dorbon). "Fabre d'Olivets bewundernswertes Werk De l'État social de l'Homme, ou Vues philosophiques sur l'Histoire du genre humain, das von Saint-Yves aufgegriffen und bis heute fortgeführt wird, steht wie ein unvergängliches Denkmal inmitten der Erzeugnisse des menschlichen Geistes. In einer einleitenden Abhandlung von 64 S. legt der Autor die metaphysische Verfassung des Menschen dar, die vollständig auf dem großen Gesetz des Nabelschnittes beruht, das sich überall im Universum wiederfindet; dann definiert er die drei großen Mächte, die dieses Universum regieren "der menschliche Wille, das Schicksal und die Vorsehung", auf diese großen Prinzipien wird er sein gesamtes Werk gründen" (Caillet). Das Werk wurde 1824 unter dem Titel Histoire philosophique du genre humain, ou l'Homme considéré sous ses rapports religieux et politiques dans l'état social, à toutes les époques et chez les différens peuples de la terre erneut herausgegeben. Bereibungen an den Kapitalen, Gelenken und Schnitten, stumpfe Ecken. Einriss mit Textschaden auf einem Blatt des ersten Bandes (S. 269-270). Einige wenige Braunflecken. Provenienz : William Décloux aus Perpignan, mit Exlibris-Stempel.

Schätzw. 500 - 700 EUR

Los 45 - GAUTIER (Judith) - YAMAMOTO (Hōsui). Gedichte Von der Libelle. Aus dem Japanischen übersetzt Nach der wörtlichen Fassung von Herrn Saionzi Staatsrat S.M. des Kaisers von Japan. Paris: [L. Frinzine et Cie], Ch. Gillot, [1885]. - In-4, 313 x 243 : (55 ff.), 7 Tafeln, illustrierter Deckel. Blaues Gänseleinen à la Bradel, glatter Rücken, vorderer Deckel erhalten (Buchbinderei des 20. Jahrhunderts). Originalausgabe dieser Sammlung japanischer Gedichte, die von Judith Gautier in Verse übersetzt wurden, mit einem Vorwort von Tsoura-Youki. Sie ist auf jeder Seite mit einer Komposition des japanischen Malers Hōsui YAMAMOTO (1850-1906) illustriert, die nach dem Gillot-Verfahren in Chromotypographie reproduziert wurde, wobei jede mit einer Tinte in einer anderen Farbe gedruckt wurde. Hinzu kommen 8 Farbillustrationen desselben Künstlers, darunter eine auf dem Titel und 7 im Off-Text. Auflage: 820 Exemplare auf kaiserlichem Japanpapier; dieses Exemplar ist eines von 20 sehr seltenen retuschierten Exemplaren, das mit violetter Tinte gerechtfertigt und mit dem Buchstaben N versehen ist. Diese Auflage ist Vicaire und Talvart und Place unbekannt. Praktisch alle Illustrationen wurden von Judith Gautier selbst erhöht, die auf dem Umschlag mit ihrem Vornamen in japanischer Sprache signierte. Das kostbare Exemplar ist mit ZWEI ORIGINALEN UNTERSCHRIEBENEN MALEREIEN von HÖSUI YAMAMOTO bereichert, von denen eine auf geklebte Seide und die zweite auf Japanpapier eine Blumenkomposition darstellt. Außerdem enthält es ein von der Dichterin signiertes autographes Gedicht, eine Kopie der Übersetzung des Gedichts von Prinzessin Sikisi, das in der Sammlung enthalten ist: "Süße Blumen, die du streifst // Das Dach unseres Hauses, // Wenn die Stunde entflieht // In der ich dich in meinen Tränen sehe // Vergiss mich nicht, o Blumen // Judith Gautier". Das gegenüberliegende Seidengemälde scheint eine Illustration dieses Gedichts zu sein. Exemplar in einem bescheidenen Einband aus dem 20. Jahrhundert; einige Flecken auf den Deckeln. Nur der erste Deckel des Buchdeckels ist erhalten. Flecken und Braunflecken auf dem Einband und auf der Vorderseite des gegenüberliegenden Blattes. Wir danken Herrn Frantz Fray für die Identifizierung der Unterschriften.

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Los 46 - HUGO (Victor). Notre-Dame de Paris. Paris: Eugène Renduel, 1836. - In-8, 205 x 128: Frontispiz, (2 ff.), 631 S., 11 Tafeln. Havannafarbenes Maroquin, die Deckel mit einer reichen Verzierung aus einer goldenen Randleiste, einem Rahmen aus einem breiten dunkelgrünen Maroquinband mit einem goldenen Wiederholungsdekor aus Runden und Rauten, die durch ein Netz verbunden sind, das an den Ecken durch einen goldenen Vierpass auf einem roten Maroquinstück geschnitten wird, außen mit einer kleinen goldenen Lilie an den Ecken eingefasst, und innen mit einem gelappten goldenen Netz an den Ecken mit einer mit goldenen Voluten verzierten Ecke aus hellgrünem Maroquin, wobei der erste Deckel in der Mitte ebenfalls eine schöne goldene Rosette umfasst, Rücken auf Nerven, die auf jedem Kasten mit einem Vierpass aus dunkelgrünem Maroquin verziert sind, der von goldenen Voluten umgeben ist, goldene Innenroulette, goldener Schnitt (Buchbinderei Ende des 19. Jahrhunderts). Jahrhunderts. Bertin, Nr. 106. Teilweise Originalausgabe, die erste vollständige Ausgabe, die sogenannte "Keepsake-Ausgabe", mit drei unveröffentlichten Kapiteln, die verloren gegangen waren. Sie wurde in einer Auflage von 2000 Exemplaren gedruckt und am 5. Dezember 1835 als "livre d'étrennes" zum Verkauf angeboten. Sehr schöne Illustration in der ersten Auflage, bestehend aus einem Frontispiz und 11 Tafeln auf geleimtem Chinapapier, die von Edward und William Finden, Robert Staines, Gabriel-Louis Lacour-Lestudier, G. Périam, T. Philibrocon nach Adolphe Rouargue, Tony und Alfred Johannot, Louis Boulanger, Camille Rogier und Auguste Raffet in Stahl gestochen wurden. Die Tafel mit dem Titel Utilité des fenêtres qui donnent sur la rivière (Nutzen der Fenster, die auf den Fluss hinausgehen) wurde, da sie nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnte, wie immer auf Velinpapier gedruckt. EINES DER SEHR RAREN EXEMPLARE AUF FEINEM VELINPAPIER, in einem wunderschönen späteren Mosaikeinband, angereichert mit 5 Vignetten, die auf starkes Velinpapier geklebt und montiert wurden und nach Tony Johannot in Holz geschnitten wurden. Kleine Bereibungen an den Bünden.

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Los 51 - PERCHERON (Luc). Pyrrhe, tragédie de Luc Percheron du pays du Maine (1592). Paris: imprimerie de Crapelet, 1845. - In-8, 202 x 115: xiij, 80 pp. Rotes Maroquinleder, die Deckel in der Mitte mit einem Viereck verziert, das von vier Kompositionen aus filigranen Petits Fers umgeben ist, das Ganze eingeschrieben in einen vierlappigen Innenrahmen, der aus drei goldenen Filets besteht und an den Ecken mit einem filigranen Eisen markiert ist, und einen Außenrahmen aus drei goldenen Filets, reich verzierter Rücken auf den Nerven, innen vergoldete Spitze, vergoldeter Schnitt auf Zeugen, moderne rote Halbmaroquin-Einschüttelung (Bauzonnet-Trautz und Ateliers Laurenchet für die Einschüttelung). Äußerst seltene erste Ausgabe dieser Tragödie in fünf Akten des Dichters Luc Percheron aus Manceau, die von und auf Kosten von Max de Clinchamp und Raoul de Montesson herausgegeben wurde. Es handelt sich um das einzige bekannte poetische Werk dieses Autors, das hier nach dem einzigen bekannten Manuskript gedruckt wurde, das zu dieser Zeit in der Bibliothek von Le Mans aufbewahrt wurde. Diese Ausgabe wurde in der Bibliographie de la France vom 10. Mai 1845 (Nr. 2366) angekündigt. Die Auflage betrug nur 16 Exemplare, einige in-12 auf festem Papier gedruckt, andere in-8 auf Chine und mindestens ein Exemplar auf Velinhaut. Dieses Exemplar ist das EINZIGE bekannte Exemplar auf Velinleder, das speziell für Max de Climchamp gedruckt wurde. Es ist gut möglich, dass ein zweites Exemplar auf demselben Material für Raoul de Montesson gedruckt wurde, aber wir haben keine Aufzeichnungen darüber gefunden. Wunderschönes Exemplar in einem Einband aus der Zeit, der mit "Bauzonnet-Trautz" signiert ist. Antoine Bauzonnet fügte seinem Namen ab 1840 bis 1851 den seines Schwiegersohns Trautz hinzu. Risse in den Gelenken. Provenienz : Max de Climchamp, mit Exlibris und seinem Namen auf dem vierten Blatt gedruckt.

Schätzw. 1 500 - 2 000 EUR

Los 53 - PICARD (Edmond) - REDON (Odilon). Der Geschworene (Le Juré). Monodrama in fünf Akten. Brüssel: des presses de Mme Ve Monnom, 1887. - In-4, 283 x 225: Frontispiz, (4 ff.), XLVII, 133 S., (4 ff.), 2 Porträts, 6 Tafeln. Weißes Pergament mit Überlappung, Deckel mit einem doppelten Rahmen aus 3 goldenen Filets, vergoldetes Eisen mit den Symbolen der Gerechtigkeit an den Ecken, goldene Plakette in der Mitte, verzierter glatter Rücken, unbeschnitten (Claessens). Mellerio 75-81. Seltene und sehr gesuchte Originalausgabe, die in einer Auflage von nur 100 Exemplaren auf speziellem Van Gelder Holland-Büttenpapier gedruckt wurde. Das Werk beginnt mit zwei schwarz gedruckten einleitenden Texten, nämlich einem Lettre sur le Monodrame - in dem der Autor das Monodrama als ein Stück definiert, das für das Vorlesen vor einem Publikum bestimmt ist - und einer Studie mit dem Titel Le Fantastique réel. Das Monodrama, das der Autor zum ersten Mal am 10. November 1888 auf der Konferenz der jungen Anwaltskammer in Brüssel vorlas, wurde anschließend in Bister und gotischer Schrift gedruckt. Diese Ausgabe ist wegen der eigens für das Buch angefertigten Illustrationen gesucht, die sieben Originalinterpretationen in Lithografie von Odilon REDON (1840-1916) umfassen. Hinzu kommen ein Selbstporträt des Künstlers, das im Evely-Verfahren reproduziert wurde, und ein Porträt des Autors beim Schreiben an seinem Schreibtisch, das nach einer Komposition von Theo Van Rysselberghe als Heliogravüre reproduziert wurde. Jede Tafel wurde auf Japan gedruckt und enthält eine legendierte Serpente. Das Exemplar mit der Nummer 38 wurde speziell für Eugène Robert gedruckt. Es wird in seinem von Claessens signierten Verlagseinband aufbewahrt. Verschmutzungen am Einband, 7,5 cm langer Riss am Gelenk des ersten Deckels. Tintenflecken am Rand der Seiten 58-59. Einrisse ohne Fehlstellen an einigen Serifen. Übertragung der Tafeln trotz der Serpentinen. Provenienz : Eugene Robert.

Schätzw. 4 000 - 6 000 EUR

Los 55 - REDOUTÉ (Pierre-Joseph). Album der schönsten Rosen von Redouté. Paris, [um 1830]. - Album in Folio, 471 x 322: Porträt, 24 Tafeln. Ecrufarbenes Moire, breite gold- und blindgeprägte Rahmen auf den Deckeln, goldgeprägter Albumtitel auf dem ersten Deckel, glatter Rücken, rosafarbenes Moirefutter, Vorsatz aus weißem Moirépapier, goldgeprägter Schnitt, Klappenmappe mit roten Leinenrücken (Einband der Zeit). Sehr seltene Ausgabe dieses Albums, das eine Auswahl von 25 Tafeln aus Redoutés Rosen bietet. Redoutés Rosen erschienen in 3 Foliobänden zwischen 1817 und 1824, kurz nach der anderen schönen Publikation des Künstlers über die Liliengewächse, die zwischen 1802 und 1816 in 8 Bänden veröffentlicht wurde. Diese beiden Publikationen begründeten den Ruhm Redoutés, der als "Raphael der Blumen" bezeichnet wurde. Der Erfolg insbesondere der Rosen war so groß, dass man sehr schnell Nachdrucke im Format in-8 sowie Sammlungen mit einer Auswahl einiger der schönsten Blumen entwarf. Die vorliegende Sammlung ist äußerst selten, Hunt ist sie unbekannt und wir haben nur ein weiteres Exemplar gefunden, das auf der Audenet-Auktion im März 1841 beschrieben wurde. Es scheint sich um eine absolut vertrauliche Publikation zu handeln, die als Geschenk gedacht war. Das Album enthält insgesamt 25 Tafeln, davon 23 mit Rosen, die auf Velinpapier im Folioformat gedruckt sind. Sie sind fast identisch mit denen der Ausgabe von 1817-1824, außer dass sie nur bei den Rosen in der rechten oberen Ecke eine in die Platte eingravierte Nummer aufweisen, die auf den Abzügen der Ausgabe nicht zu finden ist, aber die Reihenfolge angibt, in der sie im Buch erscheinen sollen. Sie tragen sehr wohl die Angabe "Imprimerie de Rémond" unten in der Mitte, den Namen der Graveure rechts und den von Redouté ("P. J. Redouté pinx.") links. Hier ist der Inhalt, in Klammern geben wir die in der Ecke eingravierte Nummer an: - Redoutés Porträt, von Pradier nach Gérard gestochen, datiert 1811 und mit der Legende "P. J. Redouté, Peintre de Fleurs" (P. J. Redouté, Blumenmaler) versehen, - Rosenkranz, graviert von Charlin, mit 5 griechischen Versen aus der Ode V von Anakreon, die in der Mitte vergoldet sind, - Rosa centifola foliacea. Hundertblättrige Rose, foliiert, gestochen von Langlois (Nr. 84), - Rosa Damascena. Subalba. Damaszener-Rose mit rosa gefärbtem Blütenblatt, gestochen von Chapuy (Nr. 20), - Rosa Indica. La Bengale bichonne, graviert von Langlois (Nr. 73), - Rosa Damascena aurora. Rosa Aurora Poniatowska, gestochen von Chardin (sic) (Nr. 75), - Rosa Gallica Regalus. Rosier Gandeur Royale, gestochen von Bessin (Nr. 64), - Rosa Centifolia mutabilis. Rosier unique, graviert von Bessin (Nr. 43), - Rosa Centifolia crenata. Rosa Centafolia mit zinnenförmigen Blättern, gestochen von Chapuy (Nr. 87), - Rosa Gallica caerulea. Rosa de Provins mit bläulichen Blättern, gestochen von Talbaux (Nr. 100), - Rosa Centifolia Bipinnata. Rosa mit Sellerieblättern, gestochen von Langlois (Nr. 60), - Rosa Collina Monsoniana. Ladi-Monson-Rose, gestochen von Langlois (Nr. 147), - Rosa alba foliacea. Fleury's Weiße Blätterpflanze, gestochen von Victor (Nr. 122), - Rosa Gallica latifolia. Großblättrige Rose von Provins, gestochen von Langlois (Nr. 116), - Rosa Gallica Versicolor. Rosa de France mit panaschierten Blüten, gestochen von Langlois (Nr. 55), - Rosa Rapa. Rosa Turneps, gestochen von Charlin (Nr. 58), - Rosa Muscosa Anemone-flora. La Moosus de la Flèche, gestochen von Victor (Nr. 163), - Rosa Damascena Variegata. Rosier d'Yorck et de Lancastre, gestochen von Bessin (Nr. 56), - Rosa Tomentosa. Rosier Cotonneux, gestochen von Bessin (Nr. 98), - Rosa Indica vulgaris. Rosa Indica communis, gestochen von Bessin (Nr. 14), Probedruck mit der Hagebutte unten rechts, die auf dem Probedruck der Ausgabe von 1817 nicht zu sehen ist, - Rosa Damascena Calsiana prolifera. Rossier de Cels à fleurs prolifères, gestochen von Langlois (Nr. 120), - Rosa Centifolia Anemonoides. Das Pfennigkraut Anemone, gestochen von Victor (Nr. 112), - Rosa Indica Cruenta. Bengalische Rose mit blutpurpurnen Blüten, gestochen von Langlois (Nr. 49), - Rosa Damascena. Rosa de Cels, gestochen von Charlin (Nr. 81), - Rosa Multiflora platyphylla. Rosa Multiflora mit großen Blättern, gestochen von Langlois (Nr. 89). Sehr schönes Exemplar in einem zeitgenössischen, mit ungebleichtem Moiré überzogenen Einband, der einem Präsenteinband ähneln könnte. Leichte Abnutzungen des Moire an den Enden des Rückens, Hemd beschädigt. Haarsprossen im Porträt.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Los 57 - TOLSTOJ (Leon). Die Macht der Finsternis. Drama in fünf Akten und sechs Bildern. Paris: Tresse & Stock, 1888. - In-12, 182 x 122: (2 ff.), 152 pp. Braune geraffte Halbleinwand à la Bradel mit Ecken, glattem Rücken, unbeschnitten (Buchbinderei der Zeit). Wertvolles Probeexemplar der Originalausgabe der französischen Übersetzung von Isaac Pavlovsky und Oscar Méténier dieses Dramas von Leo Tolstoi, das am 10. Februar 1888 zum ersten Mal auf der Bühne des Théâtre Libre aufgeführt wurde. Es enthält zahlreiche handschriftliche Korrekturen, von denen einige vom Autor selbst stammen und andere seiner Tochter Tatjana Lwowna (1864-1950) zugeschrieben werden. Exemplar des Dramatikers und Übersetzers Oscar Méténier mit seinem OM-Monogramm unten auf dem Rücken, angereichert mit dem Vorabdruck des Porträts von Leo Tolstoi von Théophile Bérengier aus dem Jahr 1886 und einem eigenhändig unterschriebenen Brief von Tatjana Lwowna, eine Seite in 12, an den Übersetzer Isaac Pavlovsky, datiert 1887. Dieser wertvolle Brief wird im Vorwort der Ausgabe von Calmann-Lévy aus dem Jahr 1894 zitiert und bezieht sich direkt auf diese Druckfahnen. Hier ist die Übersetzung, die daraus gegeben wurde: "Gracieux seigneurs, Mon père fait vous communiquer qu'il a reçu vos épreuves; il approuve beaucoup votre traduction et vous rend la avec quelques petites corrections qu'il a trouvé nécessaires; il est très content de voir monter La Puissance des Ténèbres et surtout au Théâtre-Libre." Oscar Méténier äußerte sich im Vorwort zur Ausgabe von 1894 zu diesem Brief und den Druckfahnen wie folgt: "Mit diesem Brief erhielten wir unsere Druckfahnen, die von Graf Tolstoi korrigiert worden waren, der seine Gewissenhaftigkeit so weit gesteigert hatte, die typografischen Fehler zu korrigieren, die in diesen Druckfahnen sehr zahlreich waren! Im Text waren kaum zwanzig Wörter verändert worden. Und die meisten dieser Wörter waren Synonyme, vor denen wir zurückgeschreckt waren, weil sie uns zu pariserisch und nicht russisch genug erschienen. An einer bestimmten Stelle ersetzte Graf Tolstoi zum Beispiel "plaudern" durch "scherzen"; den Satzteil "Und wenn die Frauen mich anbeten" ersetzte er durch "Und wenn die Frauen mich anbeten": Und wenn die Frauen mir nachlaufen usw. Alles, was als sprachliche Kühnheit angesehen werden könnte, wurde vom Autor gebilligt und sogar betont. Ein wichtiges Detail: Die Rolle des Akim, der Stolperstein des Stücks, war nicht Gegenstand einer einzigen Korrektur, und kein Taië wurde nicht durch ein französisches und für den Zuschauer verständliches Äquivalent ersetzt. Wir werden darüber urteilen. Herr Antoine selbst war so freundlich, diese gefährliche Rolle zu übernehmen. Es ist also keine Adaption, sondern eine engmaschige, in allen Teilen vollständige, wörtliche, vom Autor selbst gegengezeichnete und für genau erklärte Übersetzung, die die tapfere Truppe des Théâtre-Libre dem Publikum präsentieren wird" (Vorwort von Oscar Méténier zu der Sammlung Trois chefs-d'œuvre du théâtre russe, Calmann Lévy, 1894, S. XIV). Bereibungen am Titelblatt auf der Rückseite. Wir fügen bei: - TOLSTOJ (Leon). Die Macht der Finsternis. Drama in fünf Akten und sechs Bildern. Paris: Tresse & Stock, 1888. - In-12, 182 x 122: (2 ff.), 152 S., bedruckter Einband. Broschiert. Exemplar der Originalausgabe der Übersetzung, angereichert mit einer eigenhändigen, von beiden Übersetzern unterzeichneten Sendung an Lucien Descaves : An Lucien Descaves // mit einem guten Händedruck // Pavlovsky & Oscar Méténier Einige kleine Risse und Fehlstellen am Einband.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Los 58 - ZOLA (Émile). L'Assommoir (dt.: Der Assommoir). Paris: G. Charpentier, 1877. - In-18, 183 x 114: (2 ff.), III, 569 S., bedruckter Deckel. Maroquin brique janséniste, Rücken auf den Nerven, Innenfutter aus rotem Maroquin mit goldenem Netzrand, Vorsätze aus roter Moiréseide, Doppelgardinen, vergoldeter Schnitt auf Zeugen, Deckel beibehalten, eingefasster Schuber (G. Mercier sr de son père 1923). Seltene Originalausgabe des siebten Romans aus der Reihe der Rougon-Macquart. EXEMPLAR VON JORIS-KARL HUYSMANS (1848-1907), auf Verlagspapier, mit dieser eigenhändig unterschriebenen Sendung des Autors auf dem falschen Titel: A mon confraère et ami Huysmans // son bien dévoué / Émile Zola Diese Provenienz ist wichtig, wenn man bedenkt, wie freundschaftlich die beiden großen Romanciers damals miteinander verbunden waren. Sie hatten sich im Frühjahr 1876 kennengelernt und Huysmans zögerte nicht, seinen Freund in einer Reihe von Artikeln, die wie eine Art Manifest wirkten, mit dem Titel Émile Zola et L'Assommoir zu verteidigen, die 1877 in der belgischen Zeitung L'Actualité erschienen. Der Autor von À rebours entfernte sich jedoch nach und nach von der naturalistischen Bewegung, was zum Bruch mit seinem Freund führte. Die Differenzen entwickelten sich ab 1884 und ihre Trennung wurde 1891 mit dem Erscheinen von Là-bas vollzogen. Das Exemplar wird durch einen wunderschönen, eigenhändig unterschriebenen Brief von Zola an Huysmans bereichert, der am 3. August 1877 in L'Estaque datiert ist und 4 Seiten in 8 Seiten umfasst. Darin spricht er insbesondere über seinen nächsten Roman Une page d'amour, der den achten Titel der Rougon-Macquart-Reihe bilden wird: "Ich habe gerade den ersten Teil meines Romans beendet, der fünf Teile haben wird. Es ist ein bisschen popote, ein bisschen jeanjean; aber es wird sich angenehm trinken lassen, denke ich. Ich möchte die Leser von L'Assommoir mit einem gutmütigen Buch überraschen. Ich bin begeistert, wenn ich eine gute, kleine, naive Seite geschrieben habe, die aussieht, als wäre sie sechzehn Jahre alt. Dennoch behaupte ich nicht, dass mich hier und da ein Furz in der Luft nicht in unehrliche Dinge entführt. Aber das ist die Ausnahme. Ich lade die Leser zu einem Familienfest ein, wo man auf gute Herzen treffen wird. Schließlich endet der erste Teil mit einem Paris aus der Vogelperspektive, das zunächst im Nebel versinkt und dann allmählich in einer blonden Frühlingssonne erscheint, die, wie ich glaube, eine meiner besten Seiten bisher ist. Deshalb bin ich zufrieden, und ich sage das, wie Sie sehen, in einem lyrischen Tonfall." Dann kommt er auf das Theater zu sprechen: "Ich werde mich im Winter damit beschäftigen, wenn ich meinen Roman schnell fertigstelle. Dann erschreckt mich das Theater weiterhin. Ich fühle die Notwendigkeit, mich damit zu befassen, und ich weiß nicht genau, wo ich mit dem Angriff beginnen soll. Wir werden sehen müssen". Er schloss mit einem Gedanken an seine Freunde: "Bringen Sie Céard dazu, etwas zu erledigen. Wenn Sie Maupassant sehen, schütteln Sie ihm die Hand und sagen Sie ihm, dass ich nichts von Flaubert gehört habe, dem ich übrigens schreiben werde. Händeschütteln an alle". Dieser Brief wurde in den meisten Ausgaben von Zolas Korrespondenz seit der 1908 bei Charpentier erschienenen Ausgabe veröffentlicht. Exemplar der ersten Auflage, fertig gedruckt am Ende des Jahres 1876, dessen zwei Blätter des Vorworts, datiert auf den 1. Januar 1877, nachträglich hinzugefügt wurden. Sehr schönes Exemplar in einem gefütterten Einband von Georges Mercier. Rücken leicht verblasst. Kleine helle Wasserflecken an einem Rand der beiden Blätter des Vorworts. Provenance : Joris-Karl Huysmans, mit Sendung des Autors.

Schätzw. 4 000 - 6 000 EUR

Los 60 - BLOY (Léon). La Résurrection de Villiers de L'Isle-Adam (Die Auferstehung von Villiers de L'Isle-Adam). Paris: Librairie E. Lecampion, A. Blaizot, 1906. - Broschüre in-8, 243 x 159: Frontispiz, (4 ff.), 32 S., bedruckter Einband. Percaline brique à la Bradel, glatter Rücken, unbeschnitten, Deckel erhalten (Buchbinderei der Zeit). Originalausgabe dieser Broschüre, die Beiträge für die Errichtung eines von dem Bildhauer Frédéric Brou geschaffenen Denkmals zum Gedenken an Auguste Villiers de L'Isle-Adam anregen sollte. "La Résurrection ist ein lobender, blendender Artikel über Villiers, aber gleichzeitig besteht Bloy darauf, all das festzuhalten, was er an Villiers' Ideen hasste (fünfzehn Jahre nach dessen Tod!). Unserer Meinung nach sind die gefühlvollsten Worte des Textes die, die er Villiers' Frauenideal widmet. Beide Männer hatten eine Affäre mit einer Frau aus dem Volk und einen sehr ähnlichen Lebensstil gehabt: Sie konnten diese Illusion eines Wesens mit außergewöhnlicher Intelligenz und unerhörter Schönheit nachbilden (eine Frau, die Gott oder der Heilige Geist für Bloy wäre). Die Passagen aus Villiers' Werken, die Bloy zitiert, zeigen deutlich, dass der Schöpfer von La Femme pauvre die Träume und Obsessionen von Villiers gut verstanden hat" (Marta Giné Janer, Bloy et Villiers de L'Isle-Adam, in: Léon Bloy au tournant du siècle, 1992, S. 40). Die Ausgabe ist im Frontispiz mit einer Heliogravüre illustriert, die das Modell des von Frédéric Brou (1862-1926) gemeißelten Denkmals darstellt (eine entblößte Schönheit, die die Bretter von Villiers' Sarg abreißt). Kostbares Exemplar, eines der äußerst seltenen auf Vergé-Papier gedruckten Exemplare, dessen Auflage in der Begründung nicht erwähnt wird. Dieses Exemplar wurde dem Kritiker und Schriftsteller René Martineau (1866-1948) geschenkt und trägt diese eigenhändige Sendung von Bloy, die vom Autor und Frédéric Brou unterzeichnet ist: an René Martineau // den Initiator // Léon Bloy // Frédéric Brou Martineau war ein enger Freund von Léon Bloy. Er veröffentlichte 1901 unter anderem ein Buch mit dem Titel Un vivant et deux morts, das Villiers de l'Isle-Adam, Ernest Hello und Léon Bloy gewidmet war. Natacha Galpénine zufolge: "Dank dieser Veröffentlichung, die ein Porträt von Villiers auf seinem Sterbebett enthielt, konnte Léon Bloy das Gesicht seines Freundes sehen, von dem ihn Huysmans im August 1889, kurz vor seiner Begegnung mit Jeanne, entfernt hatte" (Natacha Galpénine, Jeanne et Léon Bloy. Une écriture à quatre mains, 2017). Exemplar angereichert mit zwei eigenhändigen Korrekturen (S. 20 und 24) und einem Zusatz (Titel) des Autors sowie zwei eingeklebten Originalfotografien in zeitgenössischem Silberabzug, von denen eine (212 x 132 mm) das Denkmal in einem anderen Winkel zeigt als auf dem Foto im Frontispiz, und die andere ein sehr schönes Porträt des Bildhauers (158 x 113 mm) darstellt. Rücken verblasst und Deckel stellenweise verblasst. Provenienz : René Martineau, mit Exlibris. - Bibliothek J.C.D., Liebhaber aus der Normandie, mit Exlibris (Verkauf Artcurial, 23. Mai 2005, Nr. 179).

Schätzw. 500 - 700 EUR

Los 61 - BLOY (Léon). Celle qui pleure (Notre Dame de la Salette). Paris: Société du Mercure de France, 1908. - In-8, 217 x 141: Frontispiz, (4 ff.), 253 S., (3 ff.), bedruckter Deckel. Blaues Toile à la Bradel, glatter Rücken mit Goldfleuron, unbeschnitten, Deckel beibehalten (Buchbinderei der Zeit). Dort behaupteten zwei junge Hirten namens Mélanie Calvat und Maximin Giraud, am 19. September 1846 Zeugen der Erscheinung der Jungfrau Maria gewesen zu sein. "Erst 1906 nahm Bloy unter dem Einfluss von Pierre Termier den Plan wieder auf, ein Buch über das Wunder von La Salette zu schreiben. Nach einer weiteren Pilgerfahrt zum "Heiligen Berg" machte er sich an die Arbeit und schloss sein Werk im September 1907 ab. Termier übernahm die Druckkosten, doch die katholischen Verleger lehnten ab, so dass die Veröffentlichung durch den Mercure de France erfolgte" (Katalog Ausstellung Léon Bloy, Nationalbibliothek, 1968, Nr. 59). Die Ausgabe ist auf dem Frontispiz mit einer Heliogravur illustriert, die die Statue von Celle qui pleure darstellt. EINES DER 3 ERSTEN EXEMPLARE AUF IMPERIAL-JAPAN, wobei dieses das persönliche Exemplar des Autors ist und die Nummer 2 trägt. Es enthält auch diese autographe Notiz auf einem der Vorsätze: mon exemplaire // Léon Bloy. In bescheidenem Umfang für den Autor gebunden, ließ er es mit einer Farbfotografie einer Ansicht des Dorfes La Salette bereichern und platzierte zwischen den Seiten 161-162 Nelken, die er auf dem Berg von La Salette gepflückt hatte und von denen heute nur noch eine einzige Blüte erhalten ist. Außerdem nahm er vier Korrekturen vor, und zwar auf den Seiten 3, 7, 71 und 73. Es handelt sich um das Exemplar, das in der Nationalbibliothek anlässlich der Léon Bloy gewidmeten Ausstellung zum 50. Todestag im März 1968 gezeigt wurde. Im Katalog ist es unter der Nummer 59 aufgeführt. Das Exemplar wurde später mit einer signierten Autogrammkarte von Madeleine Souberbielle-Bloy, der jüngsten Tochter des Autors, angereichert, die am 16. Juli 1969 in Paris datiert wurde. Sie schenkt das Buch einem Freund: "Es bin nicht ich, der Ihnen dieses Buch schenkt, sondern Léon Bloy selbst. Nehmen Sie es als Hommage an unsere große und liebevolle Dankbarkeit an. Mein Vater hatte dieses Exemplar binden lassen und ihm die Farbfotografie hinzugefügt, die sich jetzt darin befindet. Die Nelken auf Seite 161 wurden auf dem Berg von La Salette gepflückt". Bei diesem Freund handelt es sich um René Lacroix-à-L'Henri, dessen Exlibris-Etikett auf dem ersten Vorsatzblatt klebt. Er war der Autor mehrerer Artikel über Léon Bloy und insbesondere eines Buches mit dem Titel Léon Bloy un écrivain pour l'an 2000, das 1977 erschien. Rücken leicht gebräunt, leichte Abnutzungserscheinungen an den Kapitale und Ecken. Provenance: Léon Bloy. - Madeleine Souberbielle-Bloy. - M. et Mme Lacroix-à-L'Henri, mit Exlibris-Etikett.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Los 62 - [BLOY (Léon)] - BOLLERY (Joseph). Cahiers Léon Bloy (Hefte von Léon Bloy). La Rochelle: [Joseph Bollery], 1924-1939. - 90 Nummern in 8 Bänden in-8, 221 x 137. Rotes Halbmaroquinleder, Rücken auf Nerven, Kopfgoldschnitt, unbeschnitten, Deckel beibehalten (P. L. Martin). Vollständige Sammlung der ersten Serie der Cahiers Léon Bloy, herausgegeben unter der Leitung von Joseph Bollery, bestehend aus 90 Nummern, die in 76 Heften von September 1924 bis September 1939 erschienen. Kostbares Exemplar, EINES VON 4 AUF VELIN REGISTER LAFUMA, vom Herausgeber wie folgt begründet: "Il a été tiré, de chaque numéro des Cahiers Léon Bloy: Quatre exemplaires sur vélin registre Lafuma." Das vorliegende Exemplar trägt die Nummer 2 und enthält die sehr schöne, signierte autographe Sendung von Bollery an Jehan Kappès-Grangé: an meinen Freund, Jehan Kappès-Grangé, // der mich wohlwollend um // die Geschichte der Cahiers Léon Bloy gebeten hat. // Ich bitte ihn um Verzeihung, dass ich es // so lange getan habe, aber diese Geschichte ist // die Geschichte meines gesamten Lebens, das seit meiner // Geburt ohne mein Wissen // und sogar gegen meinen Willen auf // die Berufung zum Historiker des // "undankbaren Bettlers" ausgerichtet wurde, // In Erinnerung an unsere gemeinsamen // Expeditionen auf der Suche nach // Kains "disjecta membra" // Marchenoir, // Erinnern Sie sich an Vernègues, // Aix-en-Provence, Paris, Cubjac, // Taillepetit, um nur // unsere prestigeträchtigsten Stationen zu nennen... // La Rochelle, Juni 1957 // Joseph Bollery Wie in seiner Widmung versprochen, schrieb Bollery auf vier Deckblättern nicht die Geschichte der Cahiers, sondern eine echte Autobiografie, in der er die Ereignisse seit seiner Kindheit schildert, die ihn dazu brachten, Léon Bloy zu bewundern und ihm eine Publikation zu widmen. Sein Text ist unterzeichnet und datiert vom Juli 1957. Hier ein Auszug, der sich auf den Beginn des Verlagsabenteuers bezieht: "Ich hatte genügend Subskriptionen gesammelt, um das erste Jahr der Zeitschrift zu finanzieren. Die erste Ausgabe der Cahiers Léon Bloy erschien am 25. September 1924 in einer Auflage von 250 Exemplaren, eine mehr als ausreichende Zahl, wie ich dachte. Sie war schnell vergriffen und ich sah mich gezwungen, eine neue Zusammenstellung und eine zweite Auflage anfertigen zu lassen, um neue Abonnenten zufriedenzustellen. Die Cahiers Léon Bloy hielten - und übertrafen - die als waghalsig empfundenen Versprechungen meines Manifests. Sie erschienen regelmäßig alle zwei Monate, mit Ausnahme einiger Doppel- und Dreifachausgaben, die die Periodizität manchmal auf vier oder sechs Monate verlängerten. Gründer, Direktor, Chefredakteur, Redaktionssekretär, Korrektor, Büro- und Laufbursche - ich habe alle Funktionen allein übernommen." Sehr gut gebundenes Exemplar von Pierre-Lucien Martin, angereichert mit dem Subskriptionsschein, der das Erscheinen der Cahiers ankündigt, sowie den oft auf farbigem Papier gedruckten Beilagen. Darüber hinaus ist es vollständig mit allen roten Einbänden. Sehr gut erhaltenes Exemplar. Provenienz : Jehan Kappès-Grangé, mit einer Sendung des Herausgebers.

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR

Los 64 - CÉLINE (Louis-Ferdinand). Tod auf Kredit. Roman. Paris: Denoël et Steele, [1936]. - In-8, 219 x 144: 697 S., (1 leeres F.), bedruckter Einband. Broschiert. Originalausgabe, Lucien Descaves gewidmet. In diesem berühmten Roman erzählt Louis-Ferdinand Céline mit Wut und Kraft von seiner von Armut heimgesuchten Kindheit. "Das Publikum erfährt von der Kindheit und Jugend des Autors, die von menschlichem Elend und Gemeinheiten geplagt wird, anhand der Wechselfälle und des hoffnungslosen Schicksals des Ladenbesitzersohns Ferdinand Bardamu, der unter anderem in der Passage Choiseul, die in "des Bérésinas" umbenannt wurde, auf die Probe gestellt wird, indem er behauptet, dass für die kleinen Leute das Leben nur Tod auf Kredit ist" (Boudrot, Bibliographie des Verlags Denoël et Steele, Nr. 183). In der Einleitung des Buches heißt es: "Auf Wunsch der Verleger hat L.-F. Céline mehrere Sätze aus seinem Buch gestrichen, die Sätze wurden nicht ersetzt. Sie erscheinen im Buch als Leerstellen". Trotz des Publikumserfolgs wurde der Roman gleich nach seinem Erscheinen von der Kritik zerpflückt. Robert Denoël musste zwei Monate später eine Verteidigung des Buches unter dem Titel Apologie de Mort à crédit veröffentlichen, in der er "dem Urteil der Eliten den guten Geschmack der Leser gegenüberstellt" (Boudrot, ebd., S. 128). Eines von 790 nummerierten Exemplaren auf Alpha, dieses gehörte zu den 750, die in den Handel gebracht wurden. Kleine, nicht schwerwiegende Risse an den Kanten des Einbands, ansonsten sehr gut erhaltenes, weitgehend unbeschnittenes Exemplar.

Schätzw. 500 - 700 EUR

Los 66 - CHOPIN (Henri). Poésie sonore internationale. Paris: Jean-Michel Place, [1979]. - In-4, 277 x 198 : 309 S., (1 f.), bedruckter Einband. Broschiert, in einer Kassettenhülle aus rotem Verlagsleinen. Sehr seltene Originalausgabe, die in einer Auflage von nur 60 Exemplaren auf Phoenix-Papier der Papierfabriken von Ruysscher gedruckt wurde. Der Künstler und Dichter Henri Chopin (1922-2008) bietet in diesem schönen Buch die Geschichte und Entwicklung der Lautpoesie in der Welt, mit zahlreichen Biografien von Dichtern und Komponisten. Es ist in vier Bücher unterteilt: Versuch und Irrtum vor 1950. - Die Realität der akustischen oder elektronischen Poesie. - 1960 à 1969. - 1970. und Poesie-Musik-Begegnungen in der Elektroakustik. Die Studie schließt mit einer Bibliografie und einer Diskografie. Die Ausgabe enthält zahlreiche fotografische Porträts, die im Text in Schwarz reproduziert werden. Kostbares Exemplar, eines der ersten 20 mit : - eine signierte Collage und Montage des französisch-schweizerischen Malers Arthur AESCHBACHER (1923-2020), - eine signierte Collage von André BELLEGUIE, - ein von Henri CHOPIN signiertes "typewriterpoem", - eine signierte und datierte Plakatunterseite aus dem Jahr 1980 des Malers, Dichters und Komponisten François DUFRÊNE (1930-1982), - ein signierter Abdruck des Malers, Dichters und Musikers Brion GYSIN (1916-1986), - eine signierte und datierte magnetische Collage vom 30.10.79 des Dichters und Verlegers Bernard HEIDSIECK (1928-2014), - eine signierte und datierte Partitur vom Oktober 79 des Komponisten Pierre MARIETAN (geb. 1935), - und eine einlinige, signierte und mit 14.10.79 datierte Zeichnung des Zeichners, Romanciers und Dichters Michel SEUPHOR (1901-1999). NOMINATIVES EXEMPLARE, MIT DER NUMMER I, SPEZIELL GEDRUCKT FÜR ROBERT ALTMANN, angereichert mit dieser Rechtfertigung von der Hand des Autors: Gedrucktes Exemplar // für Herrn Robert Altman (sic) // ein großer Freund und Unterstützer // der ersten Stunde // für diese // neue // Tätigkeit // Hommage à vous // H. Chopin 14.1.81 Es handelt sich um den Bankier, Verleger und Sammler Robert Altmann (1915-2017), den Vater des berühmten lettristischen Künstlers Roberto Altmann. Mit seinem Verlag Brunidor veröffentlichte er die erste Lithografie von Isou, den Beginn einer langen Reihe. Er veröffentlichte auch Werke von Henri Chopin, darunter dessen Druck mit dem Titel Le Sourire, der 1973 in Portfolio VII, "Three Artists Six Images" erschien. Sehr gut erhaltenes Exemplar, komplett mit den beiden Audiokassetten und bereichert durch einen modernen Abzug von Seuphors 1930 aufgenommener Fotografie mit dem Titel "Russolo au Russolophone", die auf der Rückseite vom Dichter und Fotografen signiert ist. Provenienz : Robert Altmann.

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Los 67 - DINET (Étienne) - IBRAHIM (Sliman Ben). Rabiâ el Kouloub ou le Printemps des Coeurs (Rabiâ el Kouloub oder der Frühling der Herzen). Paris: Édition d'art H. Piazza, 1902. - In-8, 229 x 165 : 175 S., (2 ff.), illustrierter Einband. Dunkelblaues Maroquin, Deckel mit einer Umrahmung aus zwei goldenen Filets und vier Ecken aus grünem Maroquin, die mit goldenen Arabesken und Mosaiken aus rotem und ockerfarbenem Maroquin verziert sind, Rücken mit Rückenverzierungen im gleichen Geist, goldene Filets als Umrahmung und goldenes Motiv an den Innenecken, Innenfutter und Vorsätze aus blauer Moiréseide, Doppelgardinen, goldgeprägter Schnitt auf Zeugen, Deckel und Rücken beibehalten, eingefasster Schuber (Saulnier). Wunderschöne und sehr luxuriöse Ausgabe dieser Zusammenstellung von drei orientalischen Erzählungen, die von Sliman Ben Ibrahim gesammelt und von Étienne DINET (1861-1929) übersetzt und illustriert wurden. Die Illustrationen umfassen 50 Farbkompositionen im Text und auf der ganzen Seite sowie sehr schöne Dekorationen, in schwarzer oder farbiger Umrahmung um den Text oder die Illustrationen herum oder ganzseitig in Farbe und Gold. Auflage von 300 Exemplaren; dieses ist eines von 260 auf Büttenvelin. Sehr schönes, von Saulnier gebundenes Exemplar, angereichert mit dem Prospekt zur Veröffentlichung. Rücken leicht berieben. Ein Vorbesitzer hat zwei Karteikarten und einen Artikel auf ein Vorsatzblatt geklebt, die leicht auf den falschen Titel abfärben.

Schätzw. 600 - 800 EUR

Los 71 - [HANDSCHRIFTLICH - ARMORIAL]. [Armorial der Konsuln von Narbonne]. Narbonne, 1910. - Manuskript in Folio, 347 x 235: (150 ff.). Marmoriertes Kalbsleder mit goldgeprägtem Dekor à la Duseuil auf den Deckeln, verziertem Rückenschild, goldgeprägter Innenroulette, goldgeprägtem Schnitt (imitierter Einband der Zeit). Bemerkenswert gut gemachte handschriftliche Kopie des Armorials der Konsuln von Narbonne. Es ist das Herzstück der Handschriften in den Beständen der Mediathek des Grand Narbonne und bietet ein illustriertes Verzeichnis der Magistrate von Narbonne von 1523 bis 1685 mit Hunderten von gemalten Wappen. Dieses Ende des 17. Jahrhunderts erstellte Armorial "ermöglicht es, die Familien und Berufsgruppen zu beobachten, die im 16. und 17. Jahrhundert einen Teil der Macht in Narbonne innehatten. Man findet hier Doktoren der Rechtswissenschaften oder der Medizin, Kaufleute oder auch Offiziere. Unter ihnen taucht eine Familie immer wieder auf: die De Cogomblis. Diese Familie ist eine Familie von Honoratioren, die über den gesamten Zeitraum, den das Wappen umfasst, fast zweiundzwanzig Mandate innehat. Man kann also davon ausgehen, dass sie sowohl innerhalb ihrer sozialen Gruppe als auch in der Stadt selbst Einfluss hatten. Es ist anzumerken, dass kein Konsul von einem Jahr zum nächsten wiedergewählt wird" (Quelle: Blog Patrimonial de la Médiathèque du Grand Narbonne). Wie im Original "sind die ersten illustrierten Wappen erst ab 1549 zu sehen; von 1674 bis 1685 werden die Wappen nicht mehr gezeichnet, obwohl einige Skizzen bestehen bleiben" (Idem). Diese Kopie wurde 1910 von Louis Duviviez für Louis Berthomieu, den Konservator des Museums von Narbonne, angefertigt, wie im Kolophon vermerkt ist: "Ich bestätige, dass diese Kopie, die von Herrn Louis Duviviez, Zeichenlehrer am Kollegium der Archäologischen Kommission, für Herrn Louis Berthomieu, Konservator des Museums von Narbonne, angefertigt wurde, absolut mit dem Original übereinstimmt, das Teil der Bibliothek von Herrn Abbé Causse war und sich derzeit im Besitz von Herrn Bories, ehemaliger Notar und Mitglied der Archäologischen Kommission von Narbonne, befindet. Narbonne am 12. November 1910. Der Archivar und Bibliothekar der Stadt Narbonne". Schönes Exemplar, das einem Einband aus dem 17. Jahrhundert nachempfunden ist. Provenienz : Louis Berthomieu (1870-1928).

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Los 80 - BRANGWYN (Frank) - VERHAEREN (Émile). Die Tentakelstädte (Les Villes tentaculaires). Paris: Helleu & Sergent, 1919 [1920]. - In-4, 290 x 230: 178 S., (3 ff.), 1 Tafel, illustrierter Deckel. Cremefarbene Box, Vorderdeckel in der Mitte des unteren Randes mit vier pyramidenförmig angeordneten Rechtecken aus brauner Box verziert, die auf den ersten drei den Titel des Buches in goldenen Buchstaben umfassen, goldene Viertelpastille an den Enden jedes Rechtecks, das oberste mit einem goldenen Pyramidion, diese Komposition wird von zwei breiten vertikalen Streifen aus Schlangenhaut überragt, bis zum oberen Rand reichend, getrennt durch einen Streifen aus braunem Boxleder, zweiter Deckel im gleichen Stil verziert, jedoch mit einem Rechteck aus braunem Boxleder am unteren Rand, glatter Rücken, goldgeprägtes Innennetz, oben mit der Wiederkehr der beiden Schlangenhautstreifen und des braunen Boxlederstreifens, doppelte Vorsätze, Schnitt mit Goldprägung auf Zeugen, Deckel und Rücken erhalten, Schuber (F. Bernard 1929). Ausgabe in einer Auflage von 274 Exemplaren, illustriert mit 48 schwarzen Kompositionen des britischen Malers, Zeichners und Grafikers Frank BRANGWYN (1857-1966), darunter 1 Off-Text-Lithographie und 47 Holzschnitte, davon 6 ganzseitig. Obwohl auf Titel und Umschlag mit dem Datum 1919 versehen, wurde der Druck am 15. Juni 1920 fertiggestellt. Eines von 230 Exemplaren auf französischem Papier der papeteries d'Arches. Wunderschönes Exemplar in einem Art-déco-Einband aus der Zeit, der von Marguerite Bernard angefertigt wurde. Sie war Schülerin von Noulhac für Buchbinderei und Cuzin für Vergoldung und war von 1922 bis 1939 tätig. Sie gewann unter anderem die Bronzemedaille auf der Exposition des Arts décoratifs von 1925. Rücken leicht gebräunt. Spuren des Lesezeichens auf den Seiten 72-77.

Schätzw. 800 - 1 200 EUR

Los 81 - BRANGWYN (Frank) - VERHAEREN (Émile). Les Campagnes hallucinées (Die halluzinierten Landschaften). Paris: Helleu & Sergent, 1927. - In-4, 291 x 229 : 118 S., (3 ff. letzte Leerstelle), illustrierter Deckel. Box beige, Deckel mit einem zentralen vertikalen Dekor aus zwei schwarzen Boxrauten, die von einem goldenen Netz umrandet und mit gewellten goldenen Filets verziert sind, und 4 beigen Boxpastillen, beide über der Spitze von drei Schlangenhautrauten, die von einem goldenen Netz umrandet sind, goldgeprägter Titel auf dem ersten Deckel, glatter Rücken, der in der Mitte mit einem vertikalen Streifen aus schwarzem Boxleder verziert und mit einem goldgeprägten Netz eingefasst ist, doppelte Vorsätze aus Jaspispapier, goldgeprägter Schnitt auf Zeugen, Deckel und Rücken beibehalten, Hemd mit Rücken und überlappenden Streifen aus schwarzem Boxleder, eingefasster Schuber (M. Bernard 1929). Auflage von 290 Exemplaren, illustriert mit 53 schwarzen Kompositionen des britischen Malers, Zeichners und Grafikers Frank BRANGWYN (1857-1966), darunter 7 ganzseitige Lithografien und 46 Holzschnitte (1 auf dem Titel, 6 ganzseitig, 20 als Kapitelüberschriften und 19 Stempel). Eines von 240 Exemplaren auf formgepresstem Velinpapier der papeteries d'Arches. Wunderschönes Exemplar in einem Art-déco-Einband aus der Zeit, der von Marguerite Bernard angefertigt wurde. Sie war Schülerin von Noulhac für Buchbinderei und von Cuzin für Vergoldung und war von 1922 bis 1939 tätig. Sie gewann unter anderem die Bronzemedaille auf der Exposition des Arts décoratifs von 1925. Obere Hälfte des Hemdenrückens teilweise aufgeplatzt. Rücken ganz leicht nachgedunkelt. Unwesentliche Flecken auf einigen Blättern.

Schätzw. 800 - 1 200 EUR

Los 85 - CALBET (Antoine) - RÉGNIER (Henri de). Die geflügelte Sandale (La Sandale ailée). Paris: Société des Amis du Livre Moderne, 1914. - In-8, 251 x 185: Frontispiz, (4 ff.), 215 S., (6 ff. letzte Leerstelle), 9 Tafeln, illustrierter Deckel. Blaues Maroquin, zwei Reihen von fünf goldgeprägten Filets als Rahmen auf den Deckeln, die sich an den Ecken kreuzen, Rücken mit goldgeprägten Filets auf den Nerven, zehn goldgeprägte Filets als Rahmen im Inneren, Innenfutter und Vorsätze aus Broschürenseide, Doppelgardinen, goldgeprägter Schnitt auf Zeugen, Deckel und Rücken beibehalten, eingefasster Schuber (H. Blanchetière). Die auf 150 Exemplare auf Velinpapier gedruckte Ausgabe wurde unter der künstlerischen Leitung von Charles Meunier veröffentlicht und ist mit 19 Farbkompositionen von Antoine CALBET (1860-1944) illustriert, darunter 10 Hors-textes unter legendierten Serpentinen und 9 Kapitelüberschriften sowie zahlreichen Verzierungen (Überschriften und Culs-de-lampe) in monochromem Druck. Eines von 125 Exemplaren für Mitglieder der Gesellschaft, das zwei Zustände der Farbillustrationen enthält, wobei dieses Exemplar speziell für den Maler und Zeichner Paul Goute (1860-1943) gedruckt wurde. Sehr schönes Exemplar, gebunden von Henri Blanchetière, mit 4 ORIGINALZEICHNUNGEN MIT TINTE IN CHINA, die für die Überschriften auf den Seiten 43 und 89 sowie die Culs-de-lampe auf den Seiten 44 und 93 verwendet wurden. Sehr gut erhaltenes Exemplar. Provenienz : Paul Goute, mit Exlibris.

Schätzw. 500 - 700 EUR

Los 88 - CHAISSAC (Gaston). La Leçon de gravure (Die Lektion der Gravur). [Baslieux]: Jean Vodaine, [1976]. - In-12, 191 x 140 : (8 ff. erste, dritte, fünfte und 2 letzte leer), 12 Tafeln, illustrierter Deckel. In Blättern, gefüllter Einband. Posthume Originalausgabe dieser Sammlung von 12 Original-Linolschnitten von Gaston CHAISSAC (1910-1964). Hier die Vorstellung der Sammlung, die Vodaine am Anfang des Buches gibt: "Als ich Chaissac um Linolschnitte zur Illustration seiner Histoires d'un Vacher bat, die ich drucken wollte, antwortete er mir, dass es besser sei, einen anderen als ihn zu wählen, um seine Texte zu umreißen. Er habe ohnehin noch nie Linolschnitte gemacht und ich könne das übernehmen. Ich wandte ein, dass ich noch nie graviert habe. Ich schlug ihm vor, für seine Geschichten den jungen Schuhmacher Luc Duvot auszuwählen. Doch auch er hatte noch nie mit Linoleum gearbeitet. Wir begannen alle drei mit der Gravur. Duvot mit den Histoires d'un Vacher (Geschichten eines Kuhhirten). Vodaine mit einer Sammlung von Gedichten aus Dune und Chaissac mit dieser posthumen Ausgabe, in der ich einige Radierungen wiederfinde, die er mir 1952 geschickt hatte. Diese Linolschnitte, die jetzt in schlechtem Zustand sind, werden ein letztes Mal nachgedruckt, um unveröffentlichte Texte von Chaissac zu begleiten, danach sind sie unbrauchbar." Limitierte Auflage von 100 Exemplaren plus einige Exemplare außerhalb des Handels, die für Madame Chaissac bestimmt waren. Dieses ist EINES DER 30 ERSTEN AUF REINEM CHIFFON VON LANA, nummeriert und von Vodaine auf der Rechtfertigung signiert. Sehr gut erhaltenes Exemplar.

Schätzw. 500 - 700 EUR

Los 90 - CHIMOT (Édouard) - COLETTE. L'Envers du music-hall (Die Kehrseite der Music Hall). Paris: Francis Guillot, [1937]. - In-4, 277 x 220: Frontispiz, 199 S., (2 ff. letzte Leerstelle), illustrierter Deckel. Maroquin bordeaux janseniste, glatter Rücken, Rand-zu-Rand-Futter aus bordeauxfarbenem Maroquin, Vorsätze aus grauem Wildleder, Goldschnitt auf Zeugen, Deckel und Rücken beibehalten, Hemd mit Rücken und Bändern aus bordeauxfarbenem Maroquin, Etui (Devauchelle 1947). Sehr schöne Ausgabe, illustriert mit 20 ganzseitigen Farbkompositionen von Édouard CHIMOT (1880-1959), die von Louis Maccard im Registerverfahren gestochen wurden. Wertvolles, nicht handelsübliches Künstlerexemplar auf Japan, das Laurent Horny geschenkt wurde und folgende Begründung von der Hand des künstlerischen Leiters trägt: "Exemplaire de présent hors commerce offert à Monsieur Laurent Horny. Georges Guillot." Das Exemplar ist mit einer schwarzen Suite der Illustrationen, einer erotischen Tafel in zwei Zuständen und dieser Doppelsendung des Künstlers und von Colette angereichert: à monsieur Laurent Horny // avec les hommages sympathiques // de l'artiste // Chimot. an Herrn Laurent Horny // in Erinnerung an den Autor // Colette Ebenfalls beigefügt ist die Reproduktion einer Zeichnung von Jean Cocteau, die nach dem Einband auf das erste Blatt geklebt wurde. Sehr schönes Exemplar in einem gefütterten Einband von Devauchelle, der 1947 angefertigt wurde. Sehr gut erhaltenes Exemplar. Provenienz : Laurent Horny.

Schätzw. 600 - 800 EUR

Los 91 - CHIMOT (Édouard) - LOUŸS (Pierre). Les Poésies de Méléagre (Die Gedichte von Méléagre). Paris: Éditions d'art Devambez, 1926. - 2 Bände in-4, (4 ff.), 171 S., (1 f.), bedruckter Deckel. Dunkelbraunes Maroquin janseniste, Rücken auf den Nerven, Rahmen aus dunkelbraunem Maroquin innen, Innenfutter und Vorsätze aus rosa Moiréseide, Doppelgardinen, Kopfgoldschnitt, unbeschnitten, Deckel und Rücken erhalten; und braunes Halbmaroquin mit breiten Streifen, Rücken auf den Nerven, Kopfgoldschnitt, unbeschnitten (für den Band mit den Suiten), Etui (Baudry). Illustrierte Ausgabe mit 15 farbigen Originalradierungen von Édouard CHIMOT (1880-1959), davon 10 ganzseitig. Laut einer am Ende des Buches gedruckten Notiz enthält diese Ausgabe 29 Epigramme, die hier zum ersten Mal übersetzt werden. Die Auflage war auf 230 Exemplare begrenzt. Dieses Exemplar, das nicht im Handel erhältlich ist, gehört zu den zusätzlichen Exemplaren auf Arches-Peeling. Es enthält diese von Chimot unterschriebene autographe Begründung: "exemplaire hors commerce // à mon amie Jacqueline Lévy Despas // avec mon affectueux souvenir // Chimot". Das Exemplar wurde in einem separaten Band mit einer schwarzen Suite der Radierungen und fünf freien Tafeln in vier oder fünf Zuständen angereichert. Die erste dieser freien Tafeln und ihre verschiedenen Zustände sind doppelt vorhanden. Schönes Exemplar. Provenance : Bibliothek von Herrn und Frau B. (4. Juni 2021, Nr. 117).

Schätzw. 600 - 800 EUR

Los 92 - CHIMOT (Édouard) - MAGRE (Maurice). Die Abende des Opiums. Poésies (Gedichte). Paris: Le Livre du bibliophile "L'édition", 1921. - In-4, 318 x 248: (2 ff.), 164 S., (2 ff. erstes leeres Blatt), 12 Tafeln, illustrierter Deckel. Graubraunes Maroquinleder, goldfarbene Rahmenfilets auf den Deckeln, im gleichen Stil verzierter Rücken, bordeauxrote Maroquinfutter mit zwei schönen goldfarbenen und mosaikartigen Rahmen, einer am Rand bestehend aus einer stilisierten Blättergirlande aus dunkelgrünem und rotem Maroquin zwischen zwei braunen Maroquinleisten, die mit einem goldfarbenen Netz eingefasst sind, und in der Mitte aus verschlungenen goldenen Filets, die Fächer bilden, die mit Mosaikrosetten aus rotem und dunkelgrünem Maroquin und kleinen Blättern aus dunkelgrünem Maroquin verziert sind, gefasst zwischen zwei dreifachen goldenen Filets, doppelte Vorsätze, vergoldeter Schnitt auf Zeugen, Deckel und Rücken beibehalten, eingefasster Schuber (Weckesser und seine Söhne). Ausgabe in einer Auflage von 514 Exemplaren, illustriert mit 33 Kompositionen von Édouard CHIMOT (1880-1959), davon 21 Holzschnitte von P-J. Sauget, und 12 Farbradierungen außerhalb des Textes unter legendierten Serpentinen. Eines der ersten 55 Exemplare, die im Format In-4 auf verschiedenen Papieren nachgedruckt wurden, mit einer ORIGINALZEICHNUNG MIT SIGNATUR des Künstlers, 4 Zuständen der Hors-textes und Zuständen der Holzschnitte. Dieser hier ist einer von 12 auf altjapanischem Papier in Form, mit 10 Holzschnitten in zwei Zuständen und 11 in drei Zuständen, davon einer auf Chinaholz. Es ist mit einer abgelehnten Tafel und zwei beschrifteten Serpentinen für die Holzschnitt-Suiten angereichert. Wunderschönes Exemplar in einem gefütterten Einband mit Mosaik aus der Zeit von Weckesser. Einige sehr seltene, nicht schwerwiegende Braunflecken. Provenienzen: Joseph Lafarge, mit Exlibris.

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR

Los 99 - DELUERMOZ (Henri) - MONTHERLANT (Henry de). Die Bestiarien (Les Bestiaires). Paris: Les Bibliophiles franco-suisses, 1932. - In-4, 306 x 238: (4 ff.), X S., (1 ff.), 305 S., (3 ff.), illustrierter Deckel. Rotes Maroquinleder, durchgehender schwarzer Maroquinstreifen am unteren Rand der Deckel und des Rückens, darüber ein goldenes Band, Stierkopf von vorne, gezeichnet mit goldenen Filets und kaltgeprägten und vergoldeten Spiralmustern, glatter Rücken, innen mit rotem Maroquin gerahmt, verziert mit einem schwarzen Maroquinstreifen am unteren Rand und 3 goldenen Filets, schwarzes Satinfutter, rote Seidenvorhänge, Doppelgardinen, goldgeprägter Schnitt auf Zeugen, konservierter Deckel, Hemd mit Rücken und Klappenbändern aus schwarzem Maroquin, eingefasstes Etui (G. Cretté succ. de Marius Michel). Die auf Initiative und im Auftrag von Jules Exbrayat herausgegebene Ausgabe ist mit 52 Originallithografien von Henri DULUERMOZ (1876-1943) illustriert, die in zwei Farbtönen gedruckt wurden, davon 10 im Off-Text. Diejenigen auf dem Einband und dem Titel sind ebenfalls vergoldet. Auflage von 125 Exemplaren auf Japan; dieses Exemplar mit der Nummer 25 wurde speziell für Jules Exbrayat gedruckt. Wunderschön gebunden von Georges Cretté, wurde er mit den folgenden Stücken bereichert: - 2 L.A.S. von Montherlant an J. Exbrayat, die das Werk betreffen, - 6 L.A.S. und eine autographe Postkarte von Henri Deluermoz an J. Exbrayat, die eine sehr schöne Korrespondenz über die Entstehung der Illustration darstellen. Die Postkarte zeigt eine Stierkampfszene, - eine Eintrittskarte für die Aufführung "Carmen et course deux toros" in der Arena von Bayon am 13. August 1933, - 6 Originalkompositionen in Öl, signiert, - 7 Originalskizzen auf Layoutversuchen, - eine von 2 Suiten der Illustrationen auf Japon pelure, - 2 Probedrucke des Einbands, - 13 Testtafeln in Schwarz vor der Retusche auf Velinpapier, - Menü für das Abendessen. Perfekt erhaltenes Exemplar. Provenienz : Jules Exbrayat, mit Exlibris (III, 1962, Nr. 205). - Mlle Dousse, mit Exlibris (23. Juni 1976, Nr. 40).

Schätzw. 1 500 - 2 000 EUR