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Mi 15 Mai

Museales Paar Kerzenleuchter Prunus mahaleb (bois de Sainte-Lucie), geschnitzt. Fuß und Schaft einzeln gedrechselt und geschnitzt, verschraubt. H ca. 17,5 cm. Nancy, in der Art des César Bagard (1620 - 1709), Ende 17. Jh. Dieses seltene Leuchterpaar wurde aus einem besonderen Holz geschnitzt. Das sogenannte "Bois de Sainte-Lucie", stammt von einem Wald, der eine Kapelle für die Heilige Lucia umgab und der sich in Sampigny an der Maas in der Nähe von Nancy, südlich von Verdun, befand. Nur in diesem geografischen Gebiet wachsen die Kirschbäume von Sainte-Lucie, eine Weichselkirsche. Das Holz dieses Baums, der bis zu 8 m hoch werden kann, ist von dichter Qualität und auffällig schöner goldroter Farbe, bestens geeignet für feine Schnitzkunst. Nach dem kriegsbedingten Gold- und Silberbann von 1689 bot das Material ebenso wie die in Frankreich produzierte Fayence, eine Alternative für die Käufer von Luxusobjekten. In der Gestaltung der Objekte übernahm man Motive und Formen der Goldschmiedekunst, wie die feinen reliefierten Blattranken auf der Basis dieses Leuchters. Der berühmteste Handwerker, der das wertvolle Holz bearbeitet hat, ist César Bagard (1620-1709) aus Nancy. Nach ihm wird das Holz heute auch "bois de Bagard" genannt. Neben der Bildschnitzerei produzierte seine Werkstatt zahlreiche Objekte des täglichen Gebrauchs wie Spiegelrahmen, Perückenkästen, Puderdosen und Tabakraspeln. Literatur Vgl. einen ähnlichen Leuchter, allerdings mit dem Allianzwappen des Herzog Gustav Samuel Leopold aus dem Haus Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg und der Pfalzgräfin Dorothea von Veldenz, in der Sammlung Historisches Museum der Pfalz in Speyer. Für ein weiteres Paar in Museumsbesitz s. Sammlung Victoria & Albert Museum London, acc. no. 961-1855.

Schätzw. 3 000 - 4 000 EUR