Alle Lose "Animalia und Präparate" Erweiterte Suche

43 Ergebnisse

Do 09 Mai

Seemannsarbeit einer Chimäre oder Seejungfrau. Antwerpen, datiert 1869, ungewöhnliches Präparat eines Rochens, der so präpariert ist, dass er an ein mumifiziertes, humanoides Meereswesen erinnert, montiert auf schwarzem Holzsockel. Höhe: ca. 50 cm. Diese getrockneten und präparierten Exemplare aus der Familie der Rochen (Rajiformes), die auch als Jenny Haniver bezeichnet werden, sollen angebliche Meereswesen darstellen, sind aber tatsächlich von Menschenhand zu grotesken Teufelsgestalten, Engeln oder Drachen umgestaltet. Ursprünglich fertigten wohl Antwerpener Seeleute diese Figuren, um sich durch den Verkauf ein Zubrot zu verdienen. Der Name leitet sich wohl aus dem französischen jeune d'Anvers (Mädchen aus Antwerpen) ab, der dann von britischen Seeleuten zu Jenny Haniver personalisiert wurde. In der 1558 erschienenen Ausgabe von Conrad Gessners Historia Animalium findet sich die bisher früheste bekannte Darstellung einer Jenny Haniver, die sich aber wahrscheinlich auch bis ins frühe Mittelalter zurückverfolgen ließe. Auch der eine oder andere Ufologe identifiziert sie als außerirdische Wesen. Ein nahezu identisches Exemplar findet sich in der Wunderkammer Collezione Alesandro Orsi, Villa Ca'Mera bei Varese in Italien, abgebildet in: Listri, Massimo, Cabinet of Curiosities, Das Buch der Wunderkammern, Taschen 2020, Seite 349. An unusual chimera or mermaid. Anvers/Belge dated 1869, a cartilaginous preparation, the mummified, mutilated carcass of a ray that was modified to resemble a monstrous, vaguely humanoid creature, mounted on ebonized wooden base. Height c. 50 cm.

Schätzw. 400 - 600 EUR

Mi 22 Mai

PASSERAT (Jean). - Sammlung der poetischen Werke. Augmented by more than the half, in addition to the preceding prints. - Kalendae Januariae, & Varia quaedam Poëmatia. Paris, Abel L'Angelier, 1606. 2 Werke in einem Band in 8 Seiten, rotes Maroquinleder mit dreifacher Netzvergoldung, Rückenverzierung, Innenspitze und goldgeprägtem Schnitt (Capé). Posthume Ausgaben, vorbereitet von Jean de Rougevalet, dem Cousin von Jean Passerat, Secrétaire ordinaire de la chambre du roi et greffier en chef de l'élection de Troyes (ordentlicher Sekretär der Kammer des Königs und Chefschreiber der Wahl von Troyes). Diese beiden Werke finden sich in der Regel zusammengebunden, so auch in diesem Fall: Das erste enthält die französischen poetischen Werke und das Grabmal des Dichters, und das zweite versammelt unter dem Titel Kalendae Januariae die lateinischen Etrennes, die der Dichter seit 1570 jedes Jahr an seinen Gönner Henri de Mesmes (1532-1596), Staatsrat und großer Kunstliebhaber, zu schicken pflegte. Die dem Herzog von Sully gewidmete Sammlung der poetischen Werke enthält die großen Gedichte, die Passerats (1534-1602) Ruf begründeten: die langen Gedichte über die Jagd (Le Chien courant, Le Cerf d'amour und Adonis ou la chasse du sanglier), das Gedicht des Gehörnten mit dem Titel Métamorphose d'un homme en oiseau, das Gedicht über La Divinité des procès usw. Die Sammlung der poetischen Werke ist dem Herzog von Sully gewidmet. Es ist mit dem schönen, von Thomas de Leu in Kupfer gestochenen Porträt Passerats verziert. Schönes Exemplar aus der Bibliothek des Barons de Lassus in Valmirande, die 1955 verstreut wurde. Balsamo & Simonin, Nr. 436-437. - Picot, Rothschild, Nr. 713. - Viollet-le-Duc, I, S. 329-331. - Diane Barbier-Mueller, Inventar..., Nr. 601-602. PASSERAT siehe LA GUESLE

Schätzw. 2 000 - 3 000 EUR