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Di 02 Jul

Deckel eines mumiformen Sarkophags im Namen des Amun-Di-Es. Die Verstorbene ist mit einer dreiteiligen Perücke mit Stirnband und einer breiten, vielreihigen Halskette geschmückt, die eine geflügelte Sonnenscheibe überragt. Ihre rote Hautfarbe symbolisiert Wiedergeburt und Regeneration. Der Sargkörper ist in mehrere Szenen unterteilt, die durch farbige Bänder voneinander getrennt sind. Im oberen Register, gefolgt von einem Zug von Gottheiten, steht der thronende Osiris den Söhnen des Horus gegenüber. Diese ruhen auf einem Lotus. Die nächste Szene zeigt Qebehsenouf, der von zwei Nephtys umringt wird. Das letzte Hauptregister zeigt eine Szene der Einbalsamierung durch Anubis, während der Verstorbene auf einem Bett mit Löwenkopf ruht. Zu beiden Seiten stehen zwei Trauernde. Zu beiden Seiten der Säule, auf der der Name des Verstorbenen steht, befinden sich geflügelte Kobras und Anubis in Tiergestalt. Die Inschriften in einigen Stirnbändern sind dem Totenbuch entnommen und dienen dazu, den Verstorbenen zu führen und zu schützen. Am Fußende des Sarges befindet sich die folgende Formel: "Opfergabe, die der König Osiris gibt, damit er Amun-di-Es (weiblicher Name) ein Opfer von Brot und Bier darbringt". Über der dreiteiligen Perücke befindet sich ein Skarabäus. Die Innenseite des Deckels ist unbearbeitet belassen. Holz, Stuck und Polychromie. Lackierung aus der Restaurierung. Mögliche Übermalungen unter der Lackschicht. Ägypten, Spätantike (664-332 v. Chr.). Höhe: 177 cm Provenienz : - Anfang der 1980er Jahre von dem Antiquitätenhändler D. R. Van Dam in Vinkeveen erworben. - Der Sarkophag soll Mitte der 1970er Jahre für eine Werbung des Bestattungsunternehmens Dela verwendet worden sein. Privatsammlung VDW, Hoofddorp, Niederlande (vor 1983 gegründet) An Egyptian Mummy Sarcophagus Case of Amon-Di-Es, Late Period

Schätzw. 12 000 - 15 000 EUR

Mi 03 Jul

Poggio Bracciolini. - Poggii Florentini oratoris clarissimi, ac sedis apo. Secretarii Operum Primae/secundae partis (in 1 Bd). (Auf dem letzten Textblatt:) Strassburg, Johann Schott für Johannes Knobloch, 1513. Fol. 184 foliierte Bl., 1 Bl., 1 weisses bl. Titel in Rot und Schwarz gedruckt. Mit einem blattgrossen Holzschnitt von Urs Graf (auf Bl. 88v) und 16 (teils wiederholten) grossen Holzschnittinitialen, wovon vier von Hans Baldung Grien stammen. Moderner Halblederband (Sign. Hedberg) mit goldgeprägtem Rückentitel. VD16 ZV 12623. Adams P-1708. Fairfax Murray, German Books, 340. Hollstein, Urs Graf 299. Dritte, gegenüber den Ausgaben von 1510 und 1511 stark erweiterte Ausgabe der Werke von Poggio Bracciolini (1380-1459), wie alle Ausgaben vor der Basler Ausgabe von 1538 von grösster Seltenheit. Der Index verzeichnet 32 Stücke, die hier im Erstdruck vorliegen, dabei die Übersetzung von Lucius "Asinus", dem Vorläufer des besser bekannten "Goldenen Esels" von Apulejus. Sowie die bitteren und ehrenrührigen Angriffe auf seinen Landsmann und Humanistenkollegen Lorenzo Valla und zahlreiche der im zweiten Teil abgedruckten Briefe. Der zweite Teil enthält ausserdem den vollständigen Abdruck der Facetien; diese wurden vielen Exemplaren nicht beigebunden. Der Band enthält auch eine der frühesten Beschreibungen der Bäder von Baden im Kanton Aargau (fol. 113ff: "Poggi Florentini de Balneis prope Thuregum sitis descriptio"). Der sehr schöne Holzschnitt von Urs Graf erscheint hier im Erstdruck. Er zeigt Joab wie er seinen Cousin Amasa umbringt; darüber steht als Überschrift: "In L. Vallam Livoris et Invidiae typus". Das vorliegende Exemplar stimmt in der Kollation mit dem bei Adams unter P-1708 beschriebenen Exemplar überein und endet mit einer Sechserlage "H". Im Ganzen ein gutes Exemplar, breitrandig und nur wenig fleckig und mit gelegentlichen Feuchtigkeitsspuren. Im Unterrand einige Wurmspuren (manchmal den Text berührend). Der grösste Schaden stellt das grosse Loch auf fol. 58 dar, das durch Einschwärzung des obersten Drittels des Blattes mit brauner Tinte, die Tintenfrass bewirkte, entstanden ist. Die Stelle betrifft den "Concubitus asini" in Lucius "Asinus". Der Schaden ist mit einem Japanpapierstreifen fixiert. Möglicherweise von derselben (strikte zeitgenössischen) Hand sind die zahlreichen Marginalien und weitere Ausstreichungen im "Asinus" (fol. 53 recto und verso). Der Besitzeintrag auf dem Titel verweist auf das Franziskanerkloster Luzern - möglicherweise war den Mönchen der Text zu freizügig? Der spätere Eintrag auf dem Titel besagt: "Liber Prohibitus à Concillio Tridentino". Auf dem fliegenden Vorsatz Besitzeintrag von Baron Per Hierta, Främmestad, mit Datum von 1906.

Schätzw. 1 000 - 1 500 EUR