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Beschreibung

Albert Venus (1842 Dresden - 1871 ebd.): Hirtenfamilie auf dem Heimweg am Waldrand bei Brunnen, 19. Jahrhundert, Bleistift Technik: Bleistift auf Papier Beschriftung: Unten rechts signiert: "A. Venus". Unten rechts datiert: "29. April". Datierung: 19. Jahrhundert Beschreibung: Auf dem vorliegenden Blatt bietet Albert Venus einen tunnelförmigen Blick auf die italienische Hügellandschaft, die er auf seiner ersten Italienreise 1866 immer wieder zum Gegenstand seiner Zeichnungen und Aquarelle machen sollte. Vor allem der berühmte Eichenwald bei Olevano, die "Serpentara", faszinierte Venus, als er auf den Spuren seines Lehrers Ludwig Richter die italienische Landschaft erkundete. Der von Bäumen gesäumte Weg auf unserem Blatt, der ins Freie führt, könnte ebenfalls zu diesem "heiligen Hain" der deutschen Künstler in Italien gehören. Hier hielt sich Venus vor allem gegen Ende September 1866 zusammen mit seinen Künstlerfreunden Victor Paul Mohn und Carl Wilhelm Müller auf.1 Im Januar 1869 konnte er, ermöglicht durch das Große Sächsische Staatsstipendium, ein zweites Mal nach Italien reisen.2 Unser Blatt scheint jedoch aus der Zeit seiner ersten Reise zu stammen, denn nach 1866 begann Venus, sich mehr und mehr von der Dominanz der Linie abzuwenden, wovon das vorliegende Werk noch zeugt. Malerisches Kolorit, Lichteffekte, freie Formensprache, das wurden die Elemente einer Kunst, der sich Venus in Bewunderung der Düsseldorfer Schule zuzuwenden begann. Als er Venus 1869 in Italien wieder begegnete, schrieb Mohn in sein Tagebuch: "Der Teufel reitet ihn, sein zweites Wort ist - Achenbach. "3 Der Blick des Betrachters wird von dem Hirten angezogen, der seine Ziegenherde aus dem Wald treibt, während neben ihm seine Frau, auf einem Esel sitzend, das kleine Kind der Familie auf dem Schoß hält. Diese Gruppe, die Erinnerungen an die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten wachruft, verspricht ein Ideal ländlicher Idylle und suggeriert eine Einheit von Mensch und Natur, die ein wiederkehrendes Thema in Venus' Werken ist. Anders als sein Lehrer Richter verzichtet er auf irritierende Momente, die die Einheit der Familienidylle stören. (af) ---- 1 Vgl. die datierten Aquarelle in der Sammlung Dräger/Stubbe (Heise 2007, S. 350), der Mannheimer Kunsthalle (Fath 1988, ...) und aus unserem Katalogband XIV "Von romantischen Seelenwelten", Frankfurt 2004, S. 111. 2 Vgl. Friedrich 1956, S. 118. 3 Zitiert nach: ebd. Ein schönes Beispiel für diese malerischen Arbeiten findet sich bei Heise 2007, S. 352. Stichworte: 19. Jahrhundert, Romantik, Landschaft, Deutschland, Format: Papier: 10,8 cm x 7,4 cm (4,3 x 2,9 in)

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Albert Venus (1842 Dresden - 1871 ebd.): Hirtenfamilie auf dem Heimweg am Waldrand bei Brunnen, 19. Jahrhundert, Bleistift Technik: Bleistift auf Papier Beschriftung: Unten rechts signiert: "A. Venus". Unten rechts datiert: "29. April". Datierung: 19. Jahrhundert Beschreibung: Auf dem vorliegenden Blatt bietet Albert Venus einen tunnelförmigen Blick auf die italienische Hügellandschaft, die er auf seiner ersten Italienreise 1866 immer wieder zum Gegenstand seiner Zeichnungen und Aquarelle machen sollte. Vor allem der berühmte Eichenwald bei Olevano, die "Serpentara", faszinierte Venus, als er auf den Spuren seines Lehrers Ludwig Richter die italienische Landschaft erkundete. Der von Bäumen gesäumte Weg auf unserem Blatt, der ins Freie führt, könnte ebenfalls zu diesem "heiligen Hain" der deutschen Künstler in Italien gehören. Hier hielt sich Venus vor allem gegen Ende September 1866 zusammen mit seinen Künstlerfreunden Victor Paul Mohn und Carl Wilhelm Müller auf.1 Im Januar 1869 konnte er, ermöglicht durch das Große Sächsische Staatsstipendium, ein zweites Mal nach Italien reisen.2 Unser Blatt scheint jedoch aus der Zeit seiner ersten Reise zu stammen, denn nach 1866 begann Venus, sich mehr und mehr von der Dominanz der Linie abzuwenden, wovon das vorliegende Werk noch zeugt. Malerisches Kolorit, Lichteffekte, freie Formensprache, das wurden die Elemente einer Kunst, der sich Venus in Bewunderung der Düsseldorfer Schule zuzuwenden begann. Als er Venus 1869 in Italien wieder begegnete, schrieb Mohn in sein Tagebuch: "Der Teufel reitet ihn, sein zweites Wort ist - Achenbach. "3 Der Blick des Betrachters wird von dem Hirten angezogen, der seine Ziegenherde aus dem Wald treibt, während neben ihm seine Frau, auf einem Esel sitzend, das kleine Kind der Familie auf dem Schoß hält. Diese Gruppe, die Erinnerungen an die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten wachruft, verspricht ein Ideal ländlicher Idylle und suggeriert eine Einheit von Mensch und Natur, die ein wiederkehrendes Thema in Venus' Werken ist. Anders als sein Lehrer Richter verzichtet er auf irritierende Momente, die die Einheit der Familienidylle stören. (af) ---- 1 Vgl. die datierten Aquarelle in der Sammlung Dräger/Stubbe (Heise 2007, S. 350), der Mannheimer Kunsthalle (Fath 1988, ...) und aus unserem Katalogband XIV "Von romantischen Seelenwelten", Frankfurt 2004, S. 111. 2 Vgl. Friedrich 1956, S. 118. 3 Zitiert nach: ebd. Ein schönes Beispiel für diese malerischen Arbeiten findet sich bei Heise 2007, S. 352. Stichworte: 19. Jahrhundert, Romantik, Landschaft, Deutschland, Format: Papier: 10,8 cm x 7,4 cm (4,3 x 2,9 in)

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