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Beschreibung

Sławomir Mieleszko (1938-2021)

Wald II, 1997 Öl auf Leinwand, 59,5 x 60,5 cm/ 50 x 60 cm Signiert und datiert in der rechten unteren Ecke. Rückseitig beschriftet: Angaben zum Künstler, Titel, Technik. Das Gemälde stammt aus der Sammlung der Erben des Künstlers. Das Werk unterliegt einer Nachlassstundung, deren Betrag zum Auktionspreis hinzugerechnet wird. Die Zahlung der Nachlassstundung ist Sache des Käufers. * Sławomir Andrzej Mieleszko - Bildhauer, Maler, Universitätsdozent. Er wurde am 30. April 1938 im Dorf Novy Swierżeń in der Woiwodschaft Novogrudok (dem heutigen Weißrussland) geboren. Er stammte aus einer Familie mit einer außergewöhnlich langen und ruhmreichen Geschichte, die bis in die Zeit vor der Gründung der Jagiellonen-Dynastie zurückreicht: Einer seiner Vorfahren, Jan Mieleszko, war ein direkter Nachkomme von Gediminas und befand sich in der Post, die mit den Heiratsvermittlern von Jogaila zu Jadwiga ging. Das weitere Schicksal der Familie war untrennbar mit der polnischen Geschichte verbunden. Im Jahr 1939 gelang seinen Eltern, die von der Deportation bedroht waren, die Flucht vor der herannahenden sowjetischen Armee: Von Eisenbahnern gewarnt, fuhren sie mit dem letzten Transport in Richtung Warschau. Sie ließen sich in einem Forsthaus in der Nähe von Zambrów nieder, wo sie eine jüdische Familie versteckten. Im Jahr 1946 ließ sich die Familie in der Nähe von Lublin nieder. 1957 begann Sławomir Mieleszko sein Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Poznań, an der Fakultät für Bildhauerei. Im Jahr 1963 erhielt er sein Diplom im Atelier von Professor Bazyli Wojtowicz. Nach Abschluss seines Studiums ließ sich der Künstler zunächst in Świdnik und dann in Lublin nieder. Im Jahr 1975 nahm er eine Stelle am Institut für künstlerische Ausbildung der Maria-Curie-Skłodowska-Universität (UMCS) an, dessen Mitbegründer und späterer langjähriger Direktor er war. Bis in die 2000er Jahre arbeitete er an der Universität als Professor in der Abteilung für Monumentalbildhauerei. Prof. Sławomir Mieleszko hat mehrere hundert Skulpturen geschaffen, darunter Skulpturen für den Außenbereich und monumentale Denkmäler, die an Ereignisse der polnischen Geschichte erinnern. Dazu gehören: Denkmal der Tyszowiecka-Konföderation (Tyszowce, 1964), Partisanendenkmal (Tomaszów Lubelski, 1966), Denkmal der Kinder von Zamojszczyzna (Lublin, 1969), Siegesdenkmal (Radzyń Podlaski, 1970), Denkmal "Zum Ruhm des polnischen Soldaten" (Świdnik, 1975), Denkmal für das Martyrium der Lubliner Juden ( Lublin, 1985), Denkmal für Tadeusz Kościuszko (Chełm, 1982). In den 1990er Jahren wendet sich der Künstler auch der Malerei zu. In seinen Werken dominieren einerseits idyllische Landschaften, die an die Tradition der polnischen Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts anknüpfen, und andererseits jüdische Porträts. Ihre Entstehung lässt sich auf die Kriegsgeschichte der Familie zurückführen - vielleicht hat Sławomir, der damals einige Jahre alt war, vage Erinnerungen an die Kriegszeit, als die Familie ihr Leben riskierte, indem sie Juden Unterschlupf gewährte. Zweifellos wurden die Geschichten aus dieser Zeit im Familienkreis oft wiederholt, zumal die Mutter des Künstlers nach dem Krieg mit der Medaille "Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet werden wollte - sie lehnte jedoch mit dem Argument ab, dass sie nicht um der Auszeichnungen willen half, sondern aus Herz und Anstand. Außerdem lebte die Familie in Lublin, einer Stadt, in der es vor dem Krieg eine sehr große jüdische Gemeinde gab. Nach dem Krieg herrschte daher eine Leere, die nur durch die geisterhafte Nachbarschaft des ehemaligen Konzentrationslagers Majdanek ausgefüllt wurde. Die anonymen Porträts chassidischer Juden, die ohne jegliche anekdotische Elemente in der Leere hängen, sind vielleicht eine Galerie dieser nicht existierenden Menschen, die vor dem Krieg in Lublin lebten. Die düsteren Porträts tragischer Gestalten - ein weinendes Kind, eine Frau in Lumpen, ein Mädchen mit eingefallenen Wangen - verweisen dagegen zweifelsfrei auf die Dramen des Krieges. Die Kriegsthematik bildet im Übrigen eine Brücke zwischen den Gemälden des Künstlers und seinem bildhauerischen Werk. Sie finden sich nicht nur in den monumentalen Denkmälern, sondern auch in kleineren Formen, wie den auf der Auktion präsentierten Bronzereliefs (Nr. 29 Krieg und Nr. 30 Kinder des Warschauer Ghettos). Sławomir Mieleszko hat seine Werke in mehreren Einzelausstellungen und vielen Gruppenausstellungen präsentiert. Er hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen bei Bildhauerwettbewerben gewonnen. Darüber hinaus wurden ihm zahlreiche Preise und Auszeichnungen verliehen, darunter der Preis des Ministers für Kultur und Kunst für sein Lebenswerk, das Ritterkreuz des Ordens der Wiedergeburt Polens und die Medaille des Ministers für Volksbildung. Sławomir Mieleszko starb am 13. Mai 2021 in Warschau.

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Sławomir Mieleszko (1938-2021)

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Schätzwert 300 - 700 EUR
Startpreis  170 EUR

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Donnerstag 11 Jul - 10:00 (MESZ)
krakow, Polen
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