Null Johannes Frederik Hulk Snr,
Niederländisch 1829-1911-

Eine belebte Kanalsz…
Beschreibung

Johannes Frederik Hulk Snr, Niederländisch 1829-1911- Eine belebte Kanalszene mit Figuren, die einen Kahn entladen; Öl auf Leinwand, signiert 'W. Koekkoek" (rechts unten), 63,5 x 80,5 cm, (ungerahmt). Provenienz: Privatsammlung, Großbritannien. Anmerkung: Johannes Frederik Hulk stammte aus einer berühmten Amsterdamer Künstlerfamilie und erhielt Unterricht von seinem Bruder Abraham Hulk Snr. (1813-1897) sowie von dem Künstler Kaspar Karsen (1810-1896). Johannes Frederik wiederum bildete seinen Sohn Johannes Frederick Hulk Jnr. (1855-1913) und den Maler der Haager Schule Bernard de Hoog (1867-1943) aus. Im Gegensatz zu seinem Bruder Abraham, der sich auf die Marinemalerei spezialisiert hatte, konzentrierte sich Johannes Frederik auf Straßenszenen in den Dörfern und Städten der Niederlande des 19. Jahrhunderts, wobei er das geschäftige Treiben auf den Straßen mit scharf beobachteten Details darstellte, die er mit einer lockeren, gestischen Pinselführung kombinierte, die seinen Szenen ein Gefühl von Geschäftigkeit und Bewegung verlieh. Das hier gezeigte Bild ist ein besonders schönes Beispiel für Hulks Schaffen und zeigt seine Fähigkeit, Tiefe in der Bildebene zu erzeugen und den Blick des Betrachters von der sonnenbeschienenen Straße auf das Wasser und den Kirchturm dahinter zu lenken. Es ist möglich, dass es sich bei dem markanten Turm mit der Kugelspitze um die Westerkerk in Amsterdam handelt, der Heimatstadt des Malers und eines seiner am häufigsten wieder aufgegriffenen Motive. Hulk war ein aktives Mitglied der Amsterdamer Kunstszene und betrieb neben seiner Malerei ein florierendes Fotostudio und ein Geschäft für Künstlerbedarf. Er trat auch der Künstlervereinigung "Arti et Amicitiae" (für Kunst und Freundschaft) bei, der auch die Stadtbildmaler der Romantischen Schule Adrianus Eversen (1818-1897) und Cornelis Springer (1817-1891) angehörten. Eine Kanalszene, die viele Ähnlichkeiten mit dem vorliegenden Los aufweist und ebenfalls Hulks typisches Motiv eines belebten Kanals in seiner charakteristischen warmen Farbpalette zeigt, wurde bei Christie's, London, am 10. November 2005 als Lot 484 (£26.000) angeboten. Bisher wurde angenommen, dass das vorliegende Bild von Willem Koekkoek (1838-1895) gemalt wurde, der viele ähnlich raffinierte Stadtansichten in Amsterdam malte. Wir danken dem RKD und Herrn Christiaan Lucht für die Bestätigung der aktuellen Zuschreibung an Johannes Frederik Hulk auf der Grundlage von Fotografien.

411 

Johannes Frederik Hulk Snr, Niederländisch 1829-1911- Eine belebte Kanalszene mit Figuren, die einen Kahn entladen; Öl auf Leinwand, signiert 'W. Koekkoek" (rechts unten), 63,5 x 80,5 cm, (ungerahmt). Provenienz: Privatsammlung, Großbritannien. Anmerkung: Johannes Frederik Hulk stammte aus einer berühmten Amsterdamer Künstlerfamilie und erhielt Unterricht von seinem Bruder Abraham Hulk Snr. (1813-1897) sowie von dem Künstler Kaspar Karsen (1810-1896). Johannes Frederik wiederum bildete seinen Sohn Johannes Frederick Hulk Jnr. (1855-1913) und den Maler der Haager Schule Bernard de Hoog (1867-1943) aus. Im Gegensatz zu seinem Bruder Abraham, der sich auf die Marinemalerei spezialisiert hatte, konzentrierte sich Johannes Frederik auf Straßenszenen in den Dörfern und Städten der Niederlande des 19. Jahrhunderts, wobei er das geschäftige Treiben auf den Straßen mit scharf beobachteten Details darstellte, die er mit einer lockeren, gestischen Pinselführung kombinierte, die seinen Szenen ein Gefühl von Geschäftigkeit und Bewegung verlieh. Das hier gezeigte Bild ist ein besonders schönes Beispiel für Hulks Schaffen und zeigt seine Fähigkeit, Tiefe in der Bildebene zu erzeugen und den Blick des Betrachters von der sonnenbeschienenen Straße auf das Wasser und den Kirchturm dahinter zu lenken. Es ist möglich, dass es sich bei dem markanten Turm mit der Kugelspitze um die Westerkerk in Amsterdam handelt, der Heimatstadt des Malers und eines seiner am häufigsten wieder aufgegriffenen Motive. Hulk war ein aktives Mitglied der Amsterdamer Kunstszene und betrieb neben seiner Malerei ein florierendes Fotostudio und ein Geschäft für Künstlerbedarf. Er trat auch der Künstlervereinigung "Arti et Amicitiae" (für Kunst und Freundschaft) bei, der auch die Stadtbildmaler der Romantischen Schule Adrianus Eversen (1818-1897) und Cornelis Springer (1817-1891) angehörten. Eine Kanalszene, die viele Ähnlichkeiten mit dem vorliegenden Los aufweist und ebenfalls Hulks typisches Motiv eines belebten Kanals in seiner charakteristischen warmen Farbpalette zeigt, wurde bei Christie's, London, am 10. November 2005 als Lot 484 (£26.000) angeboten. Bisher wurde angenommen, dass das vorliegende Bild von Willem Koekkoek (1838-1895) gemalt wurde, der viele ähnlich raffinierte Stadtansichten in Amsterdam malte. Wir danken dem RKD und Herrn Christiaan Lucht für die Bestätigung der aktuellen Zuschreibung an Johannes Frederik Hulk auf der Grundlage von Fotografien.

Das Los wurde versteigert. Ergebnisse ansehen

Dies könnte Ihnen auch gefallen

Edmund Kanoldt, Vorarbeit zu "Sappho" neben den arkadischen Landschaften des Südens schienen vor allem die melodramatischen Mythen der Antike den Künstler zu fesseln, im vorliegenden Werk thematisiert Kanoldt die überlieferten Erzählungen zur bedeutendsten Dichterin der Antike, Sappho (ca. 630-612 v. Chr. bis ca. 570 v. Chr.), zu der Friedrich Schlegel (1772-1829) im Jahre 1798 bemerkte: "Hätten wir noch die sämtlichen sapphischen Gedichte: vielleicht würden wir nirgends an Homer erinnert.", der späteren dichterischen Ausschmückung des Lebens der auf Lesbos beheimateten Dichterin entstammt die hier wiedergegebene Szene, wonach Sappho sich aus unerwiderter Liebe zum schönen mythischen Fährmann Phaon, welcher die Insel Lesbos mit Kleinasien verband, durch einen Sprung von einem Felsen am Kap Leukatas [heute: Kap Doukatou] das Leben nahm, Kanoldt schildert in grandioser Lichtregie die dramatische Szene - unheilvoll türmen sich dunkle Felsen und bedrohliche Gewitterwolken im Hintergrund, auf einem Felsvorsprung scheint die mit wehenden schwarzen Haar dargestellte Sappho ob ihres Entschlusses zu zaudern, während die aus der Tiefe hoch gischtende See bereits von ihr Besitz zu ergreifen trachtet, von vorliegendem Motiv schuf Kanoldt mindestens vier unterschiedlich große vollwertige, nur gering abgewandelte Versionen unterschiedlicher Detailtiefe, eine großformatige Version "Sappho und Leukate" beherbergt die Münchner Pinakothek, eine weitere großformatige Version erzielte 2015 auf einer Münchner Auktion großen Erfolg, die vorliegende Version dürfte eine vorbereitende kleinformatige, weniger detailierte Vorarbeit zur kompositorischen Erfassung der Lichtregie darstellen, pastose Malerei mit charaktervollem Pinselduktus, Öl auf Mahagoniholzplatte, rechts unten monogrammiert und datiert "E.K. [18]79", rückseitig bezeichnet "E. F. Kanoldt" und applizierte Info zum Künstler, im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 27 x 20,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Edmund Friedrich Kanoldt, dt. Landschaftsmaler und Illustrator (1845 Großrudestedt bei Weimar bis 1904 Bad Nauheim), zunächst Lehre als Buchhändler, ab 1864 Schüler von Friedrich Preller in Weimar, 1867-72 Studienaufenthalt in Rom, 1872-73 in München, 1874, 1878 und 1897-98 erneute Studienaufenthalte in Italien, 1876-83 Studium an der Akademie in Karlsruhe, anschließend in Karlsruhe tätig, 1868 und 1884 Aufenthalt in der Künstlerkolonie Kleinsassen, zusammen mit Johann Philipp Grotjohann Illustration von Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“, Ernennung zum Professor, Quelle: Thieme-Becker, Mülfahrth "Kleines Lexikon Karlsruher Maler", Schmaling "Künstlerlexikon Hessen-Kassel 1777-2000", Müller-Singer, Bantzer "Hessen in der deutschen Malerei", Wollmann "Die Willingshäuser Malerkolonie und die Malerkolonie Kleinsassen" und Wikipedia.