Viktor de Bornschlegel, 1820 – 1891 LES DRAGONNADES
Öl auf Leinwand. Doubliert.
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Beschreibung

Viktor de Bornschlegel, 1820 – 1891

LES DRAGONNADES Öl auf Leinwand. Doubliert. 129,5 x 163 cm. Links unten signiert und datiert „V. de Bornschlegel 1847“. In vergoldetem Prunkrahmen. In einem Innenraum im Zentrum des Gemäldes stehend ein katholischer Ordensbruder in brauner Kutte mit Tonsur, in seiner linken Hand ein Buch haltend und mit seiner rechten auf eine ängstlich wirkende Familie weisend. Linksseitig der stehende Vater mit überkreuzten Armen, vor ihm seine beiden Kinder und seine Frau, die sich mit flehendem Blick dem Priester zuwendet. Auf der rechten Bildseite an einem Tisch sitzend ein Offizier teils in Rüstung, hinter ihm stehend drei weitere edel gekleidete Soldaten mit federbesetzten Hüten. Sie scheinen vermutlich darauf zu warten, dass die Familie von ihrem protestantischem Glauben abschwört, möglich wäre auch, dass sie auf ihre Einquartierung im Hause dieser Familie warten. Als Dragonnaden bezeichnete man die Strafmaßnahmen des Königs Ludwig XIV von Frankreich gegen die protestantischen Kamisarden in Süd- und Südwest-Frankreich. Das Ziel war, ihre Konversion zum katholischen Glauben zu erzwingen. Dragoner oder „gestiefelte Missionare“ wurden auf Befehl des Königs in den Dörfern, die als aufrührerisch galten einquartiert, allerdings nur in den Häusern von Protestanten. Die betroffenen Familien mussten die Soldaten in ihren Häusern dulden und für deren Verpflegung aufkommen. Das Gemälde scheint auf diese Strafmaßnahme hinzuweisen. Erzählerische Darstellung in überwiegend beige-brauner Farbgebung mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung. Teils Retuschen, teils Rahmenschäden. (1361114) (18)

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Viktor de Bornschlegel, 1820 – 1891

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