Beschreibung

Michele Marieschi, 1710 Venedig – 1744, Nachfolge des

GemäldepaarRIALTOBRÜCKE MIT RIVA DEL VIN sowieCANALE GRANDE AM EINGANG DES RIO CANAREGGIO Öl auf Leinwand. 60,5 x 96 cm. Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia, in Kopie. Die beiden betont breitformatigen Venedigveduten zeigen imposante Ansichten der Serenissima. Als Erinnerungen an Venedigreisen prominenter Auftraggeber gingen diese Gemälde zumeist in ausländische Sammlungen über. Von besonderem Reiz sind in diesen Veduten auch die Schilderungen des Alltagslebens, wie dies etwa im "Rialto"-Bild gezeigt wird, wo sich eine Rauferei am Ufer rechts vor der Weinkantine abspielt, während Lastgondeln mit großen beschrifteten Weinfässern beladen sind. Die Brücke und die rechte Häuserzeile stehen in warmem Spätlicht, während die linke Bildseite bereits verschattet ist. Das Gegenstück zeigt die nämliche Lichtstimmung. An der Stelle der beiden zusammenfließenden Kanäle erhebt sich die Kirche San Geremia. Erbaut im 11. Jahrhundert, 1753 erneuert, die Fassade erst 1861 fertig gestellt, also lange vor Entstehung des Gemäldes. Der Campanile zählt zu den ältesten Venedigs. In der linken Bildseite wird das Treiben der Arbeiter in den großen Lastkähnen, die an der Mole anliegen, geschildert, auf dem Platz Händler, darunter einer mit Vogelkäfigen, sowie zwei orientalische Kaufleute. Die Bedeutung Venedigs als internationale Handelsmetropole war schließlich auch der Stolz der Serenissima, der in die Veduten eingegangen ist. Die Darstellung zeigt sich analog zu einem der Bilder einer Serie, die um 1882 aus der Sammlung der Farnese nach Neapel in di Galleria Nazionali di Capodimonte kamen. Sie gelangten in den Palazzo Reale und ins Museum Reale Borbonico. 1932 wurden acht der Bilder nach Rom transferiert, um das Büro des Präsidenten des Corte dei Conti, auszustatten. Anlässlich einer Ausstellung, kuratiert von Prof. Succi, wurden die Bilder dem Maler Francesco Albotto (um 1723-1758) zugewiesen. Der Einfluss der großen venezianischen Vedutisten ist auch bei Marieschi lebendig. Wie so häufig ist auch hier das Vorbild in den Stichen von Antonio Visentini (1688-1782) zu sehen, jedoch vielfach abgewandelt. In der beigegebenen Expertise wird darauf verwiesen, dass ein Zusammenhang mit dem Maler Francesco Zanin (um 1824-1884) nicht ausgeschlossen ist. Dem Maler war nur eine kurze Lebens- und Schaffenszeit gegönnt. Von ihm wissen wir, dass er sich in der Zeit um 1720 bzw. auch nach 1731 in Deutschland aufhielt, um hier als Bühnenmaler zu arbeiten, sich 1735 nach Venedig zurückbegab, und dort alsbald Mitglied der venezianischen Malergilde Fraglia de‘ Pittori wurde. Der Kupferstecher und Maler Gaspare Diziani und der Sammler Freiherr Mathias von der Schulenburg, der damals als Generalfeldmarschall im Dienste Venedigs stand, unterstützten den Maler. Letzterer erwarb 1738 zwei Veduten. Auch die Verehelichung mit Angela Fontana, einer Tochter des bekannten Kunsthändlers der Stadt, dürfte zum Erfolg Marieschis beigetragen haben, insbesondere, als dessen Venedigmotive von Sammlern der Grand Tour begehrt waren. Ab 1743 hat Marieschi die Aufträge zunehmend seinem Schüler Francesco Albotto überlassen. 1741, also drei Jahre vor seinem Ableben, veröffentlichte Marieschi einen Satz von 21 Radierungen von Venedig unter dem Titel „Magnificentiores Selectioresque Urbis Venetiarum Prospectus“, wobei Angelo Trevisani das Portrait Marieschis als Titelbild schuf. Etliche Gemälde seiner Hand befinden sich in den öffentlichen Museen in Stockholm, Prag oder Warschau sowie im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover. A.R. Provenienz: Privatsammlung. (1390203) (11) Michele Marieschi, 1710 Venice – 1744, follower of Pair of paintings THE RIALTO BRIDGE WITH THE RIVA DEL VIN and THE GRAND CANAL AT ENTRANCE TO THE RIO CANNAREGIO Oil on canvas. 60.5 x 96 cm. Accompanied by an expert's report by Dario Succi, Gorizia, in copy. The two Venice vedutas in elongated landscape format show impressive views of the Serenissima. Purchased as memories of trips to Venice by prominent clients, most of these paintings are held in foreign collections. In these vedutas, depictions of everyday life are also particularly attractive, as can be seen in the “Rialto“ painting, where a fight takes place on the bank to the right in front of a wine tavern, while gondolas are loaded with large, labelled wine barrels. The enclosed expert's report points out that a connection with the painter Francesco Zanin (ca. 1824 - 1884) cannot be ruled out.

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Michele Marieschi, 1710 Venedig – 1744, Nachfolge des

Schätzwert 40 000 - 60 000 EUR
Startpreis 40 000 EUR

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In der Auktion am Donnerstag 27 Jun : 10:00 (MESZ)
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