Jakob Betzold, 1621 – 1707, zugeschrieben ELFENBEIN-DECKELPOKAL MIT VERGOLDETER …
Beschreibung

Jakob Betzold, 1621 – 1707, zugeschrieben

ELFENBEIN-DECKELPOKAL MIT VERGOLDETER SILBERMONTIERUNG Höhe: 31 cm. Beigegeben CITES-Dokument, gültig für kommerzielle Zwecke in der EU. Elfenbein, Silber, vergoldet. Innenwandung Kupfer vergoldet. Die geschnitzte Wandung des Pokals dem Elfenbein entsprechend oval, sie zeigt – dem Gesamtthema „Triumphzug des Bachus“ gemäß – eng zusammengruppierte Putten, mit Trauben und Weinkanne, die einen kindlichen Bachus begleiten, der auf der Pantherin reitet, jenem Symboltier, das ihn der Sage nach ernährt hatte. Sein Kopf bedeckt mit Trauben und Blättern. Ihm voraus schreitet ein Faunsputto mit Bocksbeinen und Blashorn. Die gesamte Szene bildet also einen Bachuszug in Puttengestalten. Montiert auf kräftigem Fußsockel in vergoldetem Silber, auf vier kugelförmigen Füßen in Form geöffneter Granatäpfel. Die Sockelwandung gebaucht, in Treibarbeit dekoriert mit Weinranken, in deren Bögen Putten und Vögel. Der Deckel entsprechend gestaltet, ebenfalls mit gewölbtem Rand und Reliefdekoration, mit Putten, Weinstock, Weintrauben, sowie einem Putto, der aus einem Horn trinkt. Bekrönung mittels eines über der Deckelerhebung hochstehenden gedrehten Zapfens. Die Elfenbein-Wandung ist dem Elfenbeinschnitzer Johann Jakob Betzold zuzuweisen, der im 17. Jahrhundert in Schwäbisch Hall wirkte, nachgewiesen 1651-1680. Die Zuschreibung lässt sich mit Vergleichen begründen: Ein ähnliches Stück, ein „unmontierter Humpenzylinder mit Puttenbachanal“, befindet sich im Bayerischen Nationalmuseum München (Saal 85, Inv.Nr. R 4748). Auch dort halten einige Putten Tücher über die Szenerie. Ein weiterer „Amoretten Zylinder aus dem Umkreis des Johann Jakob Betzold“ besitzt das Museum Schloss Ambras in Innsbruck. Weitere Beispiele hat die Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall gesammelt, die in der Ausstellung „Leonhard Kern und Europa“ vom 29.3.-3.10.2021 gezeigt wurden. Desgleichen hält das Landesmuseum Württemberg / Kunstkammer ein Beispiel, das ebenso in engster Stilverwandtschaft zu dem hier vorliegenden Exemplar steht. Die Montierung zeigt sich stilistisch etwas später. Eine rechteckige Einkerbung am Oberrand – Freilassung für einen Henkel – weist auf ehemalige Einpassung in einen Krug. A.R. Provenienz: Sammlung Frederic Spitzer, Veräußerung Paris 28. April 1893, Nr. 203, damaliger Preis 6000 Frcs., Abb. Tafel II im Kat. – bearbeitet von Dr. Achille Ètienne Malécot, 1895. Literatur: Molinier, 1896, I., Nr. 193 S. 327. Ausstellung: „Ivoires du musée du Louvre: 1480-1850, Une collection inédite“, September 2005, Katalog-Abb. S. 17. (14023112) (11) Jakob Betzold, 1621 – 1707, attributed LIDDED IVORY CUP WITH GILT SILVER MOUNTINGS Height: 31 cm. Accompanied by CITES document, valid for commercial purposes in the EU. Ivory, silver, gilt. Inside wall in gilt copper. The carved vessel wall of the goblet is oval, corresponding with the shape of the ivory. In correspondence with the overall subject, it depicts the Triumphal Procession of Bacchus: closely grouped cherubs, with grapes, wine jug, accompanying a childlike Bacchus riding on a panther, the symbolic animal which fed him according to legend. The vessel wall can be attributed to the ivory carver Johann Jakob Betzold, who worked in Schwäbisch Hall in the 17th century, recorded from 1651 to 1680. The attribution is based on comparisons: A similar piece, an “unmounted cylindrical tankard with cherubs and bacchanal” is held at the Bayerische Nationalmuseum in Munich (room 85, inv. no. R 4748). Provenance: Frederic Spitzer collection, sale Paris 28 April 1893, no. 203, then priced at 6000 French francs, ill. panel II in cat. – edited by Dr Achille Ètienne Malécot, 1895. Literature: Molinier, 1896, I., no. 193 p. 327. Exhibition: “Ivoires du musée du Louvre: 1480-1850, Une collection inédite”, September 2005, cat. ill, p. 17.

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