Null A Widekum Headdress, "tukum"
Figürlicher Kopfaufsatz, "tukum"
Ekoi-Kulturkr…
Beschreibung

A Widekum Headdress, "tukum" Figürlicher Kopfaufsatz, "tukum" Ekoi-Kulturkreis, Kamerun Ohne Sockel / without base Holz, Leder, Rattan, Haar. H 31,5 cm. Provenienz: - 1989: Davis Gallery, Charles Davis, New Orleans. - Sandro Bocola (1931-2022), Zürich. Von Charles Davis 1989 wie folgt beschrieben: "This female headcrest was probably for an initiation society, restricted to women and related to the Boki egbege society, which plays an improtant role in female affairs, especially the institution of the fattening house for prospective brides. The masker, a male was concealed under a long garment that covered the body and extended to the ankles. The small white eyes indicate that the mask represents a dead ancestor and thus their moral authority." ----------------------------------------------------- Sandro Bocola interessierte sich schon in jungen Jahren für die afrikanische Kunst. Mit dem Kauf einer ersten Ekoi-Maske begann er Artefakte dieses Stammes zu sammeln. Der folgende Text über die Ekoi stammt aus der Publikation "Sandro Bocola. Texte und Dokumente seines Lebens und Wirkens" (2021 im Eigenverlag erschienen; Seiten 294 und 295). Die hautüberzogenen Masken aus dem Cross-River-Gebiet Nigerias und Kameruns sind insofern einzigartig, als ihr gestalterisches Konzept und dessen Technik in keinem anderen Teil der Welt bekannt sind. Man nimmt an, dass sie sich von dem etwa 200.000 Seelen zählenden Volk der Ekoi auch bei den übrigen, mit diesem sprachlich verwandten Cross-River-Stämmen (den Widekum, Egjaham, Bi-fanka und Anang) verbreitete, wobei jeder dieser Stämme einen eigenen Masken-Typus schuf. Über den Ursprung dieser Praxis wurde viel spekuliert, doch gibt es einige An-haltspunkte. Die Ekoi belieferten nicht nur als Sklavenhändler europäische, in der Hafenstadt Old Calibar tätige Kunden, sondern waren auch Kopfjäger, die ursprünglich ihre erbeuteten Menschenköpfe als Trophäen betrachteten und zur Schau stell-ten. Amaury Talbot, ein vielseitig interessierter britischer Beamter und Anthropolo-ge, der mehrere Reisen unternahm, um die Ekoi zu erforschen, berichtet in seinem berühmten, 1912 erschienenen Buch In the Shadow of the Bush, wie die Eingeborenen zu seinen Ehren einen Kriegstanz aufführten, bei dem sie die blutenden, eben abgeschnittenen und auf Stangen gespiessten Köpfe ihrer Feinde vorführten. In mehreren Museen finden sich auch Masken, bei denen die Schädel der geköpften Feinde mit Haut überzogen sind (siehe das ausgestellte Exemplar). Seit dem Verbot dieser Praxis durch die Kolonialmächte wurden holzgeschnitzte, mit Antilopenhaut überzogene Kopfaufsätze als Tanzmasken verwendet. Doch in seltenen Fällen wurden auch diese mit Menschenhaut überzogen. Ein entsprechendes Exemplar befindet sich im Pitt Rivers Museum in Oxford. Erstaunlich ist das breite Spektrum dieser Werke. Neben Köpfen von Menschen und solchen, die menschliche und tierische Züge miteinander verbanden, wurden auch Skelette von Krokodilen oder anderen Tieren mit Haut überzogen. Die Ästhetik und die naturalistische Ausgestaltung dieser Köpfe erregten solches Aufsehen, dass die Ekoi einen entsprechenden, ebenfalls naturalistischen, doch allgemeinen Maskentypus schufen, den sie in vielen Varianten den europäischen Händlern, Forschern und Reisenden von Old Calibar verkauften. Das berühmte Exemplar dieses Typus im Musee de l'Homme entsprach den gestalterischen Idealen von Le Corbusier, während ihn die surrealen, beängstigenden und beunruhigenden Ekoi-Masken wahrscheinlich nicht interessierten. Höchst ungewöhnlich ist ein weiterer Brauch der Ekoi, nach dem Tod bedeutender Stammesangehöriger deren Porträt als naturalistisch geschnitzten, hautüberzo-genen und mit den Haaren des Verstorbenen versehenen Kopf anzufertigen und bei Tänzen als Maskenaufsatz zu verwenden. CHF 1 000 / 2 000 Gewicht in Gramm: 379 Zustand: Der Zustand (allfällige Abnutzung, Gebrauchsspuren, Risse, eventuelle andere Beeinträchtigungen und die Altersspuren usw.) dieses Lots ist auf den Fotos, die wir für Ihre Dokumentation hochgeladen haben, zu sehen. Für alle Fragen zu diesem Objekt steht Ihnen Hammer Auktionen gerne zur Verfügung ([email protected]). Die Angaben zum Zustand der Objekte, die aus Sachdienlichkeit gegenüber den Interessenten gemacht wurden, sind nur eine Meinung und sollten nicht als Tatsachenbehauptung behandelt werden. Hammer Auktionen übernimmt keine Verantwortung für etwaige Fehler oder Unterlassungen. Im seltenen Fall, dass der Artikel nicht mit der Beschreibung im Katalog übereinstimmt, ist Hammer Auktionen hier, um zu helfen. Käufer können das Lot gegen volle Rückerstattung zurückgeben, sofern sie Hammer Auktionen innerhalb von 5 Tagen nach Erhalt des Lots benachrichtigen.

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A Widekum Headdress, "tukum" Figürlicher Kopfaufsatz, "tukum" Ekoi-Kulturkreis, Kamerun Ohne Sockel / without base Holz, Leder, Rattan, Haar. H 31,5 cm. Provenienz: - 1989: Davis Gallery, Charles Davis, New Orleans. - Sandro Bocola (1931-2022), Zürich. Von Charles Davis 1989 wie folgt beschrieben: "This female headcrest was probably for an initiation society, restricted to women and related to the Boki egbege society, which plays an improtant role in female affairs, especially the institution of the fattening house for prospective brides. The masker, a male was concealed under a long garment that covered the body and extended to the ankles. The small white eyes indicate that the mask represents a dead ancestor and thus their moral authority." ----------------------------------------------------- Sandro Bocola interessierte sich schon in jungen Jahren für die afrikanische Kunst. Mit dem Kauf einer ersten Ekoi-Maske begann er Artefakte dieses Stammes zu sammeln. Der folgende Text über die Ekoi stammt aus der Publikation "Sandro Bocola. Texte und Dokumente seines Lebens und Wirkens" (2021 im Eigenverlag erschienen; Seiten 294 und 295). Die hautüberzogenen Masken aus dem Cross-River-Gebiet Nigerias und Kameruns sind insofern einzigartig, als ihr gestalterisches Konzept und dessen Technik in keinem anderen Teil der Welt bekannt sind. Man nimmt an, dass sie sich von dem etwa 200.000 Seelen zählenden Volk der Ekoi auch bei den übrigen, mit diesem sprachlich verwandten Cross-River-Stämmen (den Widekum, Egjaham, Bi-fanka und Anang) verbreitete, wobei jeder dieser Stämme einen eigenen Masken-Typus schuf. Über den Ursprung dieser Praxis wurde viel spekuliert, doch gibt es einige An-haltspunkte. Die Ekoi belieferten nicht nur als Sklavenhändler europäische, in der Hafenstadt Old Calibar tätige Kunden, sondern waren auch Kopfjäger, die ursprünglich ihre erbeuteten Menschenköpfe als Trophäen betrachteten und zur Schau stell-ten. Amaury Talbot, ein vielseitig interessierter britischer Beamter und Anthropolo-ge, der mehrere Reisen unternahm, um die Ekoi zu erforschen, berichtet in seinem berühmten, 1912 erschienenen Buch In the Shadow of the Bush, wie die Eingeborenen zu seinen Ehren einen Kriegstanz aufführten, bei dem sie die blutenden, eben abgeschnittenen und auf Stangen gespiessten Köpfe ihrer Feinde vorführten. In mehreren Museen finden sich auch Masken, bei denen die Schädel der geköpften Feinde mit Haut überzogen sind (siehe das ausgestellte Exemplar). Seit dem Verbot dieser Praxis durch die Kolonialmächte wurden holzgeschnitzte, mit Antilopenhaut überzogene Kopfaufsätze als Tanzmasken verwendet. Doch in seltenen Fällen wurden auch diese mit Menschenhaut überzogen. Ein entsprechendes Exemplar befindet sich im Pitt Rivers Museum in Oxford. Erstaunlich ist das breite Spektrum dieser Werke. Neben Köpfen von Menschen und solchen, die menschliche und tierische Züge miteinander verbanden, wurden auch Skelette von Krokodilen oder anderen Tieren mit Haut überzogen. Die Ästhetik und die naturalistische Ausgestaltung dieser Köpfe erregten solches Aufsehen, dass die Ekoi einen entsprechenden, ebenfalls naturalistischen, doch allgemeinen Maskentypus schufen, den sie in vielen Varianten den europäischen Händlern, Forschern und Reisenden von Old Calibar verkauften. Das berühmte Exemplar dieses Typus im Musee de l'Homme entsprach den gestalterischen Idealen von Le Corbusier, während ihn die surrealen, beängstigenden und beunruhigenden Ekoi-Masken wahrscheinlich nicht interessierten. Höchst ungewöhnlich ist ein weiterer Brauch der Ekoi, nach dem Tod bedeutender Stammesangehöriger deren Porträt als naturalistisch geschnitzten, hautüberzo-genen und mit den Haaren des Verstorbenen versehenen Kopf anzufertigen und bei Tänzen als Maskenaufsatz zu verwenden. CHF 1 000 / 2 000 Gewicht in Gramm: 379 Zustand: Der Zustand (allfällige Abnutzung, Gebrauchsspuren, Risse, eventuelle andere Beeinträchtigungen und die Altersspuren usw.) dieses Lots ist auf den Fotos, die wir für Ihre Dokumentation hochgeladen haben, zu sehen. Für alle Fragen zu diesem Objekt steht Ihnen Hammer Auktionen gerne zur Verfügung ([email protected]). Die Angaben zum Zustand der Objekte, die aus Sachdienlichkeit gegenüber den Interessenten gemacht wurden, sind nur eine Meinung und sollten nicht als Tatsachenbehauptung behandelt werden. Hammer Auktionen übernimmt keine Verantwortung für etwaige Fehler oder Unterlassungen. Im seltenen Fall, dass der Artikel nicht mit der Beschreibung im Katalog übereinstimmt, ist Hammer Auktionen hier, um zu helfen. Käufer können das Lot gegen volle Rückerstattung zurückgeben, sofern sie Hammer Auktionen innerhalb von 5 Tagen nach Erhalt des Lots benachrichtigen.

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