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Beschreibung

Dictys Cretensis und Dares Phrygius.

Warhafftige Histori und beschreibung / von dem Troianischen krieg / und zerstörung der Stat Troie / Durch die hochgeachte(n) Geschichtschreiber / D[i]ctyn Cretensem / un(d) Darem Phrygium / Erstlichin Griechischer sprach beschribe(n) / darnach Latein / un(d) jetzund newlich durch Marcum Tatium etc. Auß de(m) Latein ins Teütsch verwandelt / vormals nie gesehen / mit durchauß schönen Figuren gezieret. (Auf dem letzten Blatt:) Augsburg, Heinrich Stayner, 1540. Fol. 12 unnum. Bl., 82 röm. foliierte Bl. Mit grossem Titelholzschnitt sowie 66 Textholzschnitten, 7 grossen Initialen und 28 (teils wiederholten) Holzschnittzierstücken. Pappband des 19. Jhs. (Geringfügig berieben und bestossen). VD 16 D-1414. Muther 1110. Nicht bei Adams. Zweite bei Steiner erschienene Ausgabe (zuerst 1536) dieser "Augenzeugenberichte" von "Dictys Cretensis" und "Dares Phrygius", die wohl eher lateinische Elaborate der Spätantike sind. Angeblich soll der Kreter Dictys mit seinem König Idomeneus auf Seiten der Griechen am Kampf um Troia beteiligt gewesen sein; die Darstellung des Phrygers Dares ist eine Art Gegendarstellung aus trojanischer Sicht. Gemeinsam ist beiden Berichten, dass sie die Handlung Homers rationalisieren und entheroisieren. Im 12. Jh. wurden die Texte entdeckt und wurden in der Folge massgeblich für die Rezeption des Troja-Stoffs im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit. Noch Goethe hat für eine "Achilleis" auf Dares und Dictys zurückgegriffen. Bis heute ist nicht geklärt, ob überhaupt ein griechisches Original existiert hat. Die Übersetzung ins Deutsche stammt vom Schweizer Humanisten Marcus Tatius (wohl Tach), der aus Zernez im Engadin gebürtig war. Nach Studien in München wurde er Professor der Poesie in Ingolstadt. 1526 wurde er zum "poeta laureatus" gekrönt. Die Holzschnitte stammen aus verschiedenen Augsburgischen Drucken, dabei Schnitte aus dem "Theuerdank", dem Steinerschen Petrarca und Cicero, und dem Scanderbeg. Sie stammen von Jörg Breu, Hans Schäuffelein und Hans Weiditz. Nicht das allerbeste Exemplar. Durchgehend etwas gebräunt, stellenweise etwas schmutzfleckig oder feuchtigkeitsspurig. Schwachstelle im Titelholzschnitt (ohne Verlust). Eine ganze Anzahl Blätter mit alt unterlegten Rissen im Rand und Verstärkungen im Falz mit Papierstreifen.

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Dictys Cretensis und Dares Phrygius.

Schätzwert 1 000 - 1 500 EUR
Startpreis 1 000 EUR

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