Null Jean-Georges CORNELIUS (Paris, 1880 - Ploubazlanec, 1963).
"Terror von Asie…
Beschreibung

Jean-Georges CORNELIUS (Paris, 1880 - Ploubazlanec, 1963). "Terror von Asien", 1927. Öl, Gouache und Kohle auf Karton. Höhe: 63,5 cm. Breite: 45,5 cm. Dieses Werk, das zu einer Folge von zwölf Werken gehört, wurde von Cornélius angefertigt, um "Les paradis artificiels" von Charles Baudelaire zu illustrieren. Dieses mit zehn ausgewählten Werken, darunter "Terreur de l'Asie", angereicherte Werk erschien 1933 im Verlag Javal et Bourdeaux (Olivier Levasseur, Jean-Georges Cornélius, un primitif du XXème siècle, Rennes: éditions Apogée, 2009, S. 50). Herkunft: Galerie Marie Watteau, Salon du Pavillon, Paris, 2008. Vertiefen wir uns in die Lektüre der Kapitel IV, "Opiumfolter", und V, "Ein falsches Ende": "Der Raum blähte sich sozusagen ins Unendliche auf. Erstaunliche und monströse Architekturen erhoben sich in seinem Gehirn (...) Träume von Terrassen, Türmen, Wällen, die in unbekannte Höhen hinaufreichten. (...) Ich wurde jede Nacht von diesem Mann inmitten von asiatischen Gemälden transportiert. (...) Ich habe oft gedacht, dass ich, wenn ich gezwungen wäre, in China zu leben, zwischen (...) den Kulissen des chinesischen Lebens, verrückt werden würde. (...) Mein Schlaf ist stürmisch, (...) er ist immer, wie Miltons furchterregender Vers sagt: Überschüttet von bedrohlichen Gesichtern und flammenden Armen.". Es ist schwer, sich einen besseren Pinsel zur Illustration dieses so einzigartigen Werkes von Baudelaire vorzustellen. Hier brauchte es einen mystischen, beseelten Maler, um den Traum, die Angst, die Euphorie und das Delirium wiederzugeben. Cornélius liefert hier das, was nur eine kultivierte Seele zu leisten vermag. Eine Seele, die sich fast ganz Christus hingeben wird, als er vier Jahre später zum Katholizismus konvertiert. Der Begriff Illustration ist in diesem Fall reduktiv, fast schon unangebracht, denn es ist die gesamte Essenz des literarischen Werks, die hier vor unseren Augen liegt. "Man muss versuchen (...), sich an die Stelle der Figuren zu setzen, in sie einzudringen, ohne das fällt man in das Banale und das Déjà-vu" (Briefe an eine Karmelitin). Diese Bilder erinnern uns daran, was für ein genialer Kolorist Cornélius ist. Ohne jeden Kompromiss, ohne jeglichen Willen zu verführen, ist dies die exakte Übersetzung eines Dialogs, einer inneren Durchdringung: "Nur wir hören die Musik, die unsere Gedanken begleitet, und die Worte, die wir sagen, und was zählt, ist die Emotion und die Leidenschaft dieser Musik" (Ebd.). Der Künstler antwortet hier überraschenderweise auf den Dichter, der in diesem Buch die musikalische Metapher spinnt: "Klänge kleiden sich in Farben, und Farben enthalten Musik". Cornélius schreibt, wie Baudelaire malt.

196 

Jean-Georges CORNELIUS (Paris, 1880 - Ploubazlanec, 1963). "Terror von Asien", 1927. Öl, Gouache und Kohle auf Karton. Höhe: 63,5 cm. Breite: 45,5 cm. Dieses Werk, das zu einer Folge von zwölf Werken gehört, wurde von Cornélius angefertigt, um "Les paradis artificiels" von Charles Baudelaire zu illustrieren. Dieses mit zehn ausgewählten Werken, darunter "Terreur de l'Asie", angereicherte Werk erschien 1933 im Verlag Javal et Bourdeaux (Olivier Levasseur, Jean-Georges Cornélius, un primitif du XXème siècle, Rennes: éditions Apogée, 2009, S. 50). Herkunft: Galerie Marie Watteau, Salon du Pavillon, Paris, 2008. Vertiefen wir uns in die Lektüre der Kapitel IV, "Opiumfolter", und V, "Ein falsches Ende": "Der Raum blähte sich sozusagen ins Unendliche auf. Erstaunliche und monströse Architekturen erhoben sich in seinem Gehirn (...) Träume von Terrassen, Türmen, Wällen, die in unbekannte Höhen hinaufreichten. (...) Ich wurde jede Nacht von diesem Mann inmitten von asiatischen Gemälden transportiert. (...) Ich habe oft gedacht, dass ich, wenn ich gezwungen wäre, in China zu leben, zwischen (...) den Kulissen des chinesischen Lebens, verrückt werden würde. (...) Mein Schlaf ist stürmisch, (...) er ist immer, wie Miltons furchterregender Vers sagt: Überschüttet von bedrohlichen Gesichtern und flammenden Armen.". Es ist schwer, sich einen besseren Pinsel zur Illustration dieses so einzigartigen Werkes von Baudelaire vorzustellen. Hier brauchte es einen mystischen, beseelten Maler, um den Traum, die Angst, die Euphorie und das Delirium wiederzugeben. Cornélius liefert hier das, was nur eine kultivierte Seele zu leisten vermag. Eine Seele, die sich fast ganz Christus hingeben wird, als er vier Jahre später zum Katholizismus konvertiert. Der Begriff Illustration ist in diesem Fall reduktiv, fast schon unangebracht, denn es ist die gesamte Essenz des literarischen Werks, die hier vor unseren Augen liegt. "Man muss versuchen (...), sich an die Stelle der Figuren zu setzen, in sie einzudringen, ohne das fällt man in das Banale und das Déjà-vu" (Briefe an eine Karmelitin). Diese Bilder erinnern uns daran, was für ein genialer Kolorist Cornélius ist. Ohne jeden Kompromiss, ohne jeglichen Willen zu verführen, ist dies die exakte Übersetzung eines Dialogs, einer inneren Durchdringung: "Nur wir hören die Musik, die unsere Gedanken begleitet, und die Worte, die wir sagen, und was zählt, ist die Emotion und die Leidenschaft dieser Musik" (Ebd.). Der Künstler antwortet hier überraschenderweise auf den Dichter, der in diesem Buch die musikalische Metapher spinnt: "Klänge kleiden sich in Farben, und Farben enthalten Musik". Cornélius schreibt, wie Baudelaire malt.

Das Los wurde versteigert. Ergebnisse ansehen