ANTONIO CARRACCI (Venedig, 1583? - Rom, 1618)
Abgelegter Christus in der Gruft
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Beschreibung

ANTONIO CARRACCI

(Venedig, 1583? - Rom, 1618) Abgelegter Christus in der Gruft Öl auf Leinwand, 142X112 cm Provenienz: Rom, Privatsammlung Das Gemälde wurde von Francesco Barocelli in den Katalog von Antonio Carracci zurückverfolgt, der in Annibales Lexikon zwischen 1605 und 1609 Ähnlichkeiten mit der Pietà im Louvre feststellte. Der Gelehrte stellt auch fest, dass die Christusfigur Vergleiche mit der Pietà der Kapuziner in Parma und derjenigen im heutigen Palazzo Farnese in Capodimonte aufweist. Eine Analyse des Werks offenbart jedoch eine Bildführung und einen "Archaismus", die auf eine andere Hand schließen lassen, die sich mit der von Antonio Carracci, Sohn von Agostino, Neffe von Annibale und dessen Mitarbeiter in Rom, messen kann. In diese Zeit platziert Barocelli die Ausführung des Werks, in der man eine Schärfe der Absicht, aber auch eine Art malerische Autonomie in der Ausführung wahrnimmt. Das Gemälde wird von einer kritischen Karte von Francesco Barocelli begleitet. Bibliographische Angaben: E. Negro, M. Pirondini, La scuola dei Carracci, I seguaci di Annibale e di Agostino, Modena 1995, ad vocem N. Roio, in Antonio Carracci (1592-1618), herausgegeben von E. Negro, M. Pirondini, N. Roio, Brescia 2007, ad vocem

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