Null PROUST (Marcel). 
Autographer, mit "Marcel Proust" unterzeichneter Brief an…
Beschreibung

PROUST (Marcel). Autographer, mit "Marcel Proust" unterzeichneter Brief an den Verwalter der Nrf, Gustave Tronche. [Paris, kurz vor dem 11. Januar 1921]. S.l.n.d. 4 S. in-12, Papier etwas vergilbt. "Lieber Freund, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr mich das gefreut hätte. Aber ich befinde mich momentan in einer schrecklichen gesundheitlichen Lage. Das ist sogar der Grund, warum ich Ihnen so kurz und bündig sage: "Es ist unmöglich". Wenn ich zufällig am Abend in guter Verfassung wäre, würde ich am Abend ein wenig kommen. Aber es ist so unwahrscheinlich, dass ich Sie bitte, sich in keiner Weise zu stören, wenn Sie vorhaben, auszugehen usw. Die Chancen, dass ich komme, stehen nicht eins zu tausend, und wenn ich käme (aber ich werde nicht kommen), wäre es für einen Spaziergang zu Ihnen, und selbst wenn Sie nicht da wären, hätte es mich nicht gestört. Ich hätte mich sehr gefreut, Monsieur Romains alles zu sagen, was ich von seinem bewundernswerten Talent halte [Gustave Tronche hat Marcel Proust wohl zu einem Treffen mit Jules Romains eingeladen]. Ich höre aus Müdigkeit auf, obwohl ich nichts von dem gesagt habe, was ich gerne gesagt hätte. Entschuldigen Sie sich bei Gaston [Gallimard], dem ich einen Brief schulde, aber da es ein langer Brief ist, warte ich auf einen Moment der Ruhe, um ihm zu schreiben. In der Zwischenzeit sende ich ihm durch Ihre Pflege meine ganze Zuneigung. Sie kennen Herrn Baur [sic für Gérard Bauër] vom Écho de Paris nicht? Wenn nein, was ziemlich sicher der Fall ist, antworten Sie mir nicht. SIE halten mich nicht mehr über die LUXUSVERSCHREIBUNGEN auf dem Laufenden, und da Sie auch an Buchhändler verkaufen, wie soll ich mich da wiedererkennen [Anspielung auf die Luxusausgabe von À l'Ombre des jeunes filles en fleurs, die 1920 bei Gallimard erschien]? Sehr freundlich an Sie...".

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PROUST (Marcel). Autographer, mit "Marcel Proust" unterzeichneter Brief an den Verwalter der Nrf, Gustave Tronche. [Paris, kurz vor dem 11. Januar 1921]. S.l.n.d. 4 S. in-12, Papier etwas vergilbt. "Lieber Freund, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr mich das gefreut hätte. Aber ich befinde mich momentan in einer schrecklichen gesundheitlichen Lage. Das ist sogar der Grund, warum ich Ihnen so kurz und bündig sage: "Es ist unmöglich". Wenn ich zufällig am Abend in guter Verfassung wäre, würde ich am Abend ein wenig kommen. Aber es ist so unwahrscheinlich, dass ich Sie bitte, sich in keiner Weise zu stören, wenn Sie vorhaben, auszugehen usw. Die Chancen, dass ich komme, stehen nicht eins zu tausend, und wenn ich käme (aber ich werde nicht kommen), wäre es für einen Spaziergang zu Ihnen, und selbst wenn Sie nicht da wären, hätte es mich nicht gestört. Ich hätte mich sehr gefreut, Monsieur Romains alles zu sagen, was ich von seinem bewundernswerten Talent halte [Gustave Tronche hat Marcel Proust wohl zu einem Treffen mit Jules Romains eingeladen]. Ich höre aus Müdigkeit auf, obwohl ich nichts von dem gesagt habe, was ich gerne gesagt hätte. Entschuldigen Sie sich bei Gaston [Gallimard], dem ich einen Brief schulde, aber da es ein langer Brief ist, warte ich auf einen Moment der Ruhe, um ihm zu schreiben. In der Zwischenzeit sende ich ihm durch Ihre Pflege meine ganze Zuneigung. Sie kennen Herrn Baur [sic für Gérard Bauër] vom Écho de Paris nicht? Wenn nein, was ziemlich sicher der Fall ist, antworten Sie mir nicht. SIE halten mich nicht mehr über die LUXUSVERSCHREIBUNGEN auf dem Laufenden, und da Sie auch an Buchhändler verkaufen, wie soll ich mich da wiedererkennen [Anspielung auf die Luxusausgabe von À l'Ombre des jeunes filles en fleurs, die 1920 bei Gallimard erschien]? Sehr freundlich an Sie...".

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