Angleterre Zigarettenetui Aus 9 K (750‰) Gelbgold und Metall, die Schließe mit e…
Beschreibung

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Zigarettenetui Aus 9 K (750‰) Gelbgold und Metall, die Schließe mit einem blauen Steincabochon besetzt. Bruttogewicht 95,8 g Provenienz: > Sammlung Andrée Heimann, Paris. > Durch Nachkommenschaft "Merci, Mme Heimann": So betitelte der Maler Edmond Heuzé (1883-1967), damals noch nicht lange Mitglied der Académie des Beaux-Arts, im Frühjahr 1950 einen Zeitungsartikel über die öffentliche Versteigerung, die am 9. Juni 1950 im Musée d'Art moderne zugunsten des Kampfes gegen Krebs stattfand. Ziel ist es unter anderem, zur Finanzierung des vierten internationalen Krebskongresses beizutragen, der im Juli 1950 an der Sorbonne stattfinden soll und die erste Veranstaltung dieser Art in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg darstellt. Die Methode war damals in Frankreich neu: 150 Künstler und ihre Erben - darunter Marie Laurencin, Braque, Derain, Rouault, Marquet, Utrillo, Matisse oder Vlaminck und viele andere - wurden gebeten und erklärten sich bereit, bei dieser Gelegenheit ein Werk zugunsten des Kampfes gegen den Krebs zu spenden. Die Idee stammt von Andrée Heimann, einer Pionierin der philanthropischen Kommunikation, und spiegelt ihr Engagement im Kampf gegen den Krebs und ihre Verbindungen zur Kunstszene wider. Sie war es, die sie kontaktierte und überzeugte. Der Verkauf war ein großer Erfolg. Andrée Heimann, damals Generaldelegierte der Internationalen Union gegen den Krebs und Vorsitzende des Propagandaausschusses - heute würde man sagen: des Kommunikations- und Entwicklungsausschusses - der französischen Krebsliga, wurde 1892 in Genf geboren. Während des Ersten Weltkriegs setzte sie sich mit Überzeugung für die französischen Soldaten ein, die in der Schweiz gepflegt, transportiert oder aufgenommen wurden, wofür sie 1920 die sehr seltene Medaille der französischen Anerkennung erhielt. Anfang der 1920er Jahre heiratete sie in Paris, doch ihr Mann Albert Heimann fiel einige Jahre später einem Krebsleiden zum Opfer. In den 1930er Jahren zog sie ihre Tochter Marise allein auf. Nachdem sie während des Krieges der antisemitischen Verfolgung entkommen war, begeisterte sie sich von da an für öffentlichkeitswirksame Aktionen im Dienste der Krebsbekämpfung im Gedenken an ihren Mann. In einer Zeit, in der nur wenige Frauen so ausgezeichnet wurden, wurde sie 1952 Ritterin der Ehrenlegion und 1973 Offizierin. Ihr Porträt von Marie Laurencin, das auf das Jahr 1950 datiert werden kann, spiegelt ihre freundschaftlichen Beziehungen zu vielen Künstlern der Zeit wider. Im Laufe der 1950er und 1960er Jahre trug sie eine Sammlung von Werken von Marquet, Braque, Gen Paul, Utrillo, Manessier und vielen anderen sowie von Kunstbüchern zusammen, die sie am Abend ihres Lebens (sie starb 1983) gerne betrachtete und dabei an ihr entschlossenes Engagement im Dienste anderer dachte. Ihre Tochter Marise (1927-2024) übernahm auf ihre Weise die Fackel und wurde Hämatologin und Krebsspezialistin an der Seite der Professoren Jean Bernard und Claude Jacquillat.

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