Null Louis-Ferdinand CÉLINE. L.A.S. "Destouches", Combres [August 1914], an sein…
Beschreibung

Louis-Ferdinand CÉLINE. L.A.S. "Destouches", Combres [August 1914], an seine Eltern; 4 Seiten lang in 4. Unveröffentlichter Brief an seine Eltern zu Beginn des Krieges. "Liebe Eltern Seit einigen Tagen konnte ich euch nicht mehr schreiben, weil ich keine Zeit dazu hatte. Wir haben den Feind noch nicht gesehen, da er kaum 14 km von uns entfernt ist und auf französischem Gebiet biwakiert. Wir brechen zu unwahrscheinlichen Zeiten auf Mitternacht½ 1 Uhr morgens gehen wir zur Versorgung in verlorenen Ecken und kehren oft erst gegen 8 Uhr abends zurück. Die Verteilung findet erst gegen 10 Uhr statt - kaum im Bett, müssen wir schon wieder los. Es ist ziemlich kalt - und was vor allem tötet, ist die Unentschlossenheit und das Fehlen von Nachrichten [...] trotz allem ist die Moral gut, trotz der extremen Müdigkeit und der ständigen Nervosität. Einige Patrouillen wagen sich bis hierher an die Grenze einige ungeduldige Kämpfe. [...] Die Gegend ist mit Truppen verseucht, es sind fast 2.000.000 auf unserer Linie. Dennoch haben wir noch nicht einen einzigen Kanonenschuss gehört. Es ist wahr, dass, wenn es losgeht, es für lange Zeit und sehr laut sein wird. Alle Hänge sind mit Schützengräben versehen und am Abend wird die Woèvre-Ebene von den Feuern der Forts überflutet, ohne dass dies jedoch die Situation aufhellt, die uns sehr düster erscheint...".

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Louis-Ferdinand CÉLINE. L.A.S. "Destouches", Combres [August 1914], an seine Eltern; 4 Seiten lang in 4. Unveröffentlichter Brief an seine Eltern zu Beginn des Krieges. "Liebe Eltern Seit einigen Tagen konnte ich euch nicht mehr schreiben, weil ich keine Zeit dazu hatte. Wir haben den Feind noch nicht gesehen, da er kaum 14 km von uns entfernt ist und auf französischem Gebiet biwakiert. Wir brechen zu unwahrscheinlichen Zeiten auf Mitternacht½ 1 Uhr morgens gehen wir zur Versorgung in verlorenen Ecken und kehren oft erst gegen 8 Uhr abends zurück. Die Verteilung findet erst gegen 10 Uhr statt - kaum im Bett, müssen wir schon wieder los. Es ist ziemlich kalt - und was vor allem tötet, ist die Unentschlossenheit und das Fehlen von Nachrichten [...] trotz allem ist die Moral gut, trotz der extremen Müdigkeit und der ständigen Nervosität. Einige Patrouillen wagen sich bis hierher an die Grenze einige ungeduldige Kämpfe. [...] Die Gegend ist mit Truppen verseucht, es sind fast 2.000.000 auf unserer Linie. Dennoch haben wir noch nicht einen einzigen Kanonenschuss gehört. Es ist wahr, dass, wenn es losgeht, es für lange Zeit und sehr laut sein wird. Alle Hänge sind mit Schützengräben versehen und am Abend wird die Woèvre-Ebene von den Feuern der Forts überflutet, ohne dass dies jedoch die Situation aufhellt, die uns sehr düster erscheint...".

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