Null EPISTRE DU BON FRERE QUI REND LES ARMES DAMOURS

an seine Schwester Damoyse…
Beschreibung

EPISTRE DU BON FRERE QUI REND LES ARMES DAMOURS an seine Schwester Damoyselle in Syonnoys. Und das sagt von den Ländern. Kleine Broschüre in 8 Seiten, rotes Maroquin janseniste, Rücken auf 5 Bünden, innere Spitze, goldgeprägter Schnitt ( Trautz-Bauzonnet). Bechtel, 267/E-147 // Brunet, Supplement II-455 // USTC, 53688. (8f.) // A8 / 28 Linien, goth. car. / 89 x 135 mm. Einzige Ausgabe dieses versifizierten Klageliedes, eines von drei bekannten Exemplaren Dieses lange Gedicht besteht aus 263 Versen in Dekasyllabien und ist der verzweifelte Gesang eines guten Bruders, der es leid ist, an der Liebe zu leiden, und beschließt, sich ihr nicht mehr zu widmen: Que tay ie faict; en quoy ay ie failly Mein Herz oder meine Zunge, sie sind nicht kaputt, Ich weiß, dass es nicht so ist. Überzeugt von den Gefahren der Liebe: Er versucht, seine Freunde zu warnen, und obwohl er zum Beweis seiner Worte die großen biblischen Frauengestalten (Isebel, Dalila und Jael) heranzieht, hat er es nur auf das Objekt seiner eigenen Liebe abgesehen: Lon hält die Frau so gefährliche Bestie Wer sie heimsucht, kehrt ohne Sturm zurück. Lon sagt, es ist eine Ebene des Frevels. Inconstance and fallacite. Quoy que lon die, ne vouldrois faire blasme (...) Si Bocace, Petrarque lon descript (...) Was mich betrifft: ia ne plainctz ni mesdictz Wenn nicht von toy oder diriges mes dictz Der anonym gebliebene Herausgeber entschied sich dafür, diesem höfischen Klagelied ein Stück aus einem ganz anderen Register folgen zu lassen. Der "Dit des pays", der auf der Rückseite von Blatt A6 beginnt, ist eine scherzhafte Komposition aus 92 Versen in Achtsilbern über die Reize aller Länder. In einer geschmackvollen und freundlich-grotesken, ja sogar ordinären Sprache werden die lokalen kulinarischen Spezialitäten und Industrien mit den angeblichen Qualitäten der Bewohner all dieser Orte verwoben. Wir geben im Folgenden einen nüchternen Auszug aus diesem Gedicht wieder und verbitten uns die Wiedergabe von Dingen, die von der Zensur verurteilt worden wären: Die guten Pasten sind in Paris Ordes trippes a sainct Denis (...) A londres escarlates fines Et bons draps vermeilz malines (...) A bourges sont les fourteresses In saint quantin die dicken fesse (...) Das gute Salz ist in Salins Femmes bien faictes a prouvins... L' Epistre du bon frère ist nur durch diese gotische Ausgabe bekannt, von der nur die BnF (RES. YE-3972) und die Biblioteca Capitular Y Colombina in Sevilla ein weiteres Exemplar besitzen. Auf der Grundlage des Exemplars der BnF konnte Anatole de Montaiglon 1855 einen Nachdruck in seiner Recueil de poésies françoises des XVe et XVIe siècles (t. XI, S. 207 ff.). Sehr schönes Exemplar dieser bibliografischen Rarität. 3 geschickt restaurierte Ecken. Herkunft: Comte Raoul de Lignerolles (II, 5-17 März 1894, Nr. 1125) und Baron Jérôme Pichon (I, 3-14 Mai 1897, Nr. 784).

52 

EPISTRE DU BON FRERE QUI REND LES ARMES DAMOURS an seine Schwester Damoyselle in Syonnoys. Und das sagt von den Ländern. Kleine Broschüre in 8 Seiten, rotes Maroquin janseniste, Rücken auf 5 Bünden, innere Spitze, goldgeprägter Schnitt ( Trautz-Bauzonnet). Bechtel, 267/E-147 // Brunet, Supplement II-455 // USTC, 53688. (8f.) // A8 / 28 Linien, goth. car. / 89 x 135 mm. Einzige Ausgabe dieses versifizierten Klageliedes, eines von drei bekannten Exemplaren Dieses lange Gedicht besteht aus 263 Versen in Dekasyllabien und ist der verzweifelte Gesang eines guten Bruders, der es leid ist, an der Liebe zu leiden, und beschließt, sich ihr nicht mehr zu widmen: Que tay ie faict; en quoy ay ie failly Mein Herz oder meine Zunge, sie sind nicht kaputt, Ich weiß, dass es nicht so ist. Überzeugt von den Gefahren der Liebe: Er versucht, seine Freunde zu warnen, und obwohl er zum Beweis seiner Worte die großen biblischen Frauengestalten (Isebel, Dalila und Jael) heranzieht, hat er es nur auf das Objekt seiner eigenen Liebe abgesehen: Lon hält die Frau so gefährliche Bestie Wer sie heimsucht, kehrt ohne Sturm zurück. Lon sagt, es ist eine Ebene des Frevels. Inconstance and fallacite. Quoy que lon die, ne vouldrois faire blasme (...) Si Bocace, Petrarque lon descript (...) Was mich betrifft: ia ne plainctz ni mesdictz Wenn nicht von toy oder diriges mes dictz Der anonym gebliebene Herausgeber entschied sich dafür, diesem höfischen Klagelied ein Stück aus einem ganz anderen Register folgen zu lassen. Der "Dit des pays", der auf der Rückseite von Blatt A6 beginnt, ist eine scherzhafte Komposition aus 92 Versen in Achtsilbern über die Reize aller Länder. In einer geschmackvollen und freundlich-grotesken, ja sogar ordinären Sprache werden die lokalen kulinarischen Spezialitäten und Industrien mit den angeblichen Qualitäten der Bewohner all dieser Orte verwoben. Wir geben im Folgenden einen nüchternen Auszug aus diesem Gedicht wieder und verbitten uns die Wiedergabe von Dingen, die von der Zensur verurteilt worden wären: Die guten Pasten sind in Paris Ordes trippes a sainct Denis (...) A londres escarlates fines Et bons draps vermeilz malines (...) A bourges sont les fourteresses In saint quantin die dicken fesse (...) Das gute Salz ist in Salins Femmes bien faictes a prouvins... L' Epistre du bon frère ist nur durch diese gotische Ausgabe bekannt, von der nur die BnF (RES. YE-3972) und die Biblioteca Capitular Y Colombina in Sevilla ein weiteres Exemplar besitzen. Auf der Grundlage des Exemplars der BnF konnte Anatole de Montaiglon 1855 einen Nachdruck in seiner Recueil de poésies françoises des XVe et XVIe siècles (t. XI, S. 207 ff.). Sehr schönes Exemplar dieser bibliografischen Rarität. 3 geschickt restaurierte Ecken. Herkunft: Comte Raoul de Lignerolles (II, 5-17 März 1894, Nr. 1125) und Baron Jérôme Pichon (I, 3-14 Mai 1897, Nr. 784).

Das Los wurde versteigert. Ergebnisse ansehen