Null Das DOCTRINAL DES FEMMES MARIEES.


Broschüre in 4 Seiten, rotes Maroquin, …
Beschreibung

Das DOCTRINAL DES FEMMES MARIEES. Broschüre in 4 Seiten, rotes Maroquin, dreifaches Filet, Rücken auf 5 Bünden, hübsch mit kleinen Fingern verziert, innere Spitze, goldgeprägter Schnitt ( Trautz-Bauzonnet). Nicht in Baudrier // Bechtel, 241/D-338 // Brunet, II-783 // Claudin, III, 441 // Fairfax Murray, 128 // GW, 8593 // USTC, 79166. (6f.) / a6 / 20 Linien, goth. car. / 121 x 180 mm. Sehr seltene Originalausgabe oder zweite Inkunabelausgabe dieser Ratschläge in Versform für verheiratete Frauen. Dieses versifizierte Stück besteht aus 45 Strophen zu je vier Versen. Es ist eine Reihe von Aufforderungen zur Tugend, die mit dem Gehorsam gegenüber dem Ehemann beginnt: Frau, die du in der Ehe bist, / Deinem einzigen Mann tabandonne / denn q[ui] sein Körper viele Döhne hat / wird er nie für saig gehalten. Claudin, in seiner Histoire de l'imprimerie (Geschichte der Druckerei), beschreibt diese volkstümlichen und naiven Produktionen folgendermaßen: Das Wort "roh" wurde nicht geschont, aber man achtete nicht darauf. Man machte Zweideutigkeiten voller grobem gallischem Salz, die das Vulgäre entzückten und uns ein ziemlich genaues Bild der verschiedenen Stufen der damaligen sozialen Leiter vermitteln (III-442). So finden sich in diesen Strophen neben anderen Aufforderungen, zu Gott zu beten, auch weise Warnungen wie die folgenden: Frau vergisst Venuskurs Der nur Sünde & Lust ist Und denkt, dass durch diesen Unrat Die Hände sind entschuldigt Ende gekommen Frau sieht den Wahnsinn Dass Dido für Enee commist Durch seine Wollust ward er verbrannt Und in der Hölle arse フ bruye Dieses Büchlein wurde von Pierre Pincerne gedruckt, einem Lyoner Drucker, der zwischen 1485 und 1494 unter dem Namen Pierre Bouttellier arbeitete und dessen Produktionen noch recht unbekannt sind, der aber mehrere dieser kleinen, populären Büchlein veröffentlichte. Diese wurde um 1488 gedruckt, als die Werkstatt das große Bouttellion verwendete. Initial-L, das den Titel schmückt. Eine weitere Ausgabe in vier Blättern wurde um das gleiche Jahr herum in Besançon herausgegeben, wobei sich nicht feststellen lässt, welche Ausgabe der anderen vorausging. Unsere Ausgabe ist auf dem Titel mit einem großen L-Groteske (71 x 36 mm) mit zwei Gesichtern (Initiale "a" dieser Werkstatt nach der Klassifikation der Staatsbibliothek Berlin, verwendet 1487 und 1488) und einem Holzschnitt auf der Rückseite des Titels, der eine Frau vor zwei Männern, einem älteren und einem jüngeren, darstellt. Die Rückseite des letzten Blattes ist weiß. Diese Ausgabe ist von sehr großer Seltenheit. Brunet erwähnt ein Exemplar von Bruyères-Chalabre (Verkauf 1833, Nr. 520), von dem Fairfax Murray annimmt, dass es sich um das gleiche Exemplar wie das hier vorliegende handelt. Nichts spricht für diese Behauptung, da das Chalabre-Exemplar damals als in blauem Halbmaroquin gebunden beschrieben wurde, oder dagegen, da das Exemplar zwischen den Verkäufen Bruyères-Chalabre und Yemeniz von Trautz-Bauzonnet neu gebunden worden sein könnte. Sehr schönes, fein gebundenes Exemplar von Trautz-Bauzonnet. Das Exemplar wurde perfekt eingerichtet, natürlich gewaschen und die Tinte ist in zwei oder drei Strophen etwas blass. Die ersten drei Blätter weisen eine kleine Restaurierung am äußeren Rand auf. Provenienz: Nicolas Yemeniz (Exlibris, 9. Mai 1867, Nr. 1663), Comte Raoul de Lignerolles (II, 5-17. März 1894, Nr. 1117, datiert "vers 1525") und Fairfax Murray (Etikett, Nr. 128).

44 

Das DOCTRINAL DES FEMMES MARIEES. Broschüre in 4 Seiten, rotes Maroquin, dreifaches Filet, Rücken auf 5 Bünden, hübsch mit kleinen Fingern verziert, innere Spitze, goldgeprägter Schnitt ( Trautz-Bauzonnet). Nicht in Baudrier // Bechtel, 241/D-338 // Brunet, II-783 // Claudin, III, 441 // Fairfax Murray, 128 // GW, 8593 // USTC, 79166. (6f.) / a6 / 20 Linien, goth. car. / 121 x 180 mm. Sehr seltene Originalausgabe oder zweite Inkunabelausgabe dieser Ratschläge in Versform für verheiratete Frauen. Dieses versifizierte Stück besteht aus 45 Strophen zu je vier Versen. Es ist eine Reihe von Aufforderungen zur Tugend, die mit dem Gehorsam gegenüber dem Ehemann beginnt: Frau, die du in der Ehe bist, / Deinem einzigen Mann tabandonne / denn q[ui] sein Körper viele Döhne hat / wird er nie für saig gehalten. Claudin, in seiner Histoire de l'imprimerie (Geschichte der Druckerei), beschreibt diese volkstümlichen und naiven Produktionen folgendermaßen: Das Wort "roh" wurde nicht geschont, aber man achtete nicht darauf. Man machte Zweideutigkeiten voller grobem gallischem Salz, die das Vulgäre entzückten und uns ein ziemlich genaues Bild der verschiedenen Stufen der damaligen sozialen Leiter vermitteln (III-442). So finden sich in diesen Strophen neben anderen Aufforderungen, zu Gott zu beten, auch weise Warnungen wie die folgenden: Frau vergisst Venuskurs Der nur Sünde & Lust ist Und denkt, dass durch diesen Unrat Die Hände sind entschuldigt Ende gekommen Frau sieht den Wahnsinn Dass Dido für Enee commist Durch seine Wollust ward er verbrannt Und in der Hölle arse フ bruye Dieses Büchlein wurde von Pierre Pincerne gedruckt, einem Lyoner Drucker, der zwischen 1485 und 1494 unter dem Namen Pierre Bouttellier arbeitete und dessen Produktionen noch recht unbekannt sind, der aber mehrere dieser kleinen, populären Büchlein veröffentlichte. Diese wurde um 1488 gedruckt, als die Werkstatt das große Bouttellion verwendete. Initial-L, das den Titel schmückt. Eine weitere Ausgabe in vier Blättern wurde um das gleiche Jahr herum in Besançon herausgegeben, wobei sich nicht feststellen lässt, welche Ausgabe der anderen vorausging. Unsere Ausgabe ist auf dem Titel mit einem großen L-Groteske (71 x 36 mm) mit zwei Gesichtern (Initiale "a" dieser Werkstatt nach der Klassifikation der Staatsbibliothek Berlin, verwendet 1487 und 1488) und einem Holzschnitt auf der Rückseite des Titels, der eine Frau vor zwei Männern, einem älteren und einem jüngeren, darstellt. Die Rückseite des letzten Blattes ist weiß. Diese Ausgabe ist von sehr großer Seltenheit. Brunet erwähnt ein Exemplar von Bruyères-Chalabre (Verkauf 1833, Nr. 520), von dem Fairfax Murray annimmt, dass es sich um das gleiche Exemplar wie das hier vorliegende handelt. Nichts spricht für diese Behauptung, da das Chalabre-Exemplar damals als in blauem Halbmaroquin gebunden beschrieben wurde, oder dagegen, da das Exemplar zwischen den Verkäufen Bruyères-Chalabre und Yemeniz von Trautz-Bauzonnet neu gebunden worden sein könnte. Sehr schönes, fein gebundenes Exemplar von Trautz-Bauzonnet. Das Exemplar wurde perfekt eingerichtet, natürlich gewaschen und die Tinte ist in zwei oder drei Strophen etwas blass. Die ersten drei Blätter weisen eine kleine Restaurierung am äußeren Rand auf. Provenienz: Nicolas Yemeniz (Exlibris, 9. Mai 1867, Nr. 1663), Comte Raoul de Lignerolles (II, 5-17. März 1894, Nr. 1117, datiert "vers 1525") und Fairfax Murray (Etikett, Nr. 128).

Das Los wurde versteigert. Ergebnisse ansehen

Dies könnte Ihnen auch gefallen