Null Keris mit Griff aus Elfenbein
Indonesien, Sumatra Süd-, Provinz Palembang, …
Beschreibung

Keris mit Griff aus Elfenbein Indonesien, Sumatra Süd-, Provinz Palembang, früheres 19. Jh. (Klinge evtl. älter) L. 47,5 cm Dieser Keris ist dem ehemaligen Sultanat Palembang im Südosten Sumatras zuzuweisen. Die Klinge ist gerade (lurus) und hat einen flach-linsenförmigen Blattquerschnitt. Die Oberfläche ist profilgeätzt, wie es im malaiischen Bereich üblich ist. Die Schneiden, gusen, sind nachpoliert - ein typisches Merkmal von Palembang-Kerisen. Die Klinge kann nach der javanischen Terminologie der Gruppe der dapur tilam upih zugerechnet werden. Der pamor (Schmiedemuster) ist mustergesteuert und zeigt ovale Gruppierungen. Diese werden erzeugt, indem die entsprechenden Muster ausgemeißelt und der Klingenrohling dann wieder flachgeschmiedet wird. Ähnliche Muster sind als melati sinebar bekannt. Der Griff ist aus Elfenbein. Er gehört zum Typ jawa demam („Fiebernder Javane“) und stellt eine weitgehend abstrahierte anthropomorphe Gestalt dar. Sie sitzt mit entspannter Haltung (lalita sana) auf einem tumpal-Sockel, wobei der rechte Arm an den Körper angelegt und angewinkelt ist und die linke Hand das Knie umfasst. Die Figur hat den Rückenschild, der im 14. Jahrhundert als Merkmal der pendawa-Helden aus dem Mahabharata aufkam. Dies ermöglicht besseres Erkennen im Schattenspiel. Hinter dem „Ohr“ sind die Hibiskusblüten, das Symbol der ksatya (Adligen) von Majapahit, erkennbar. An einigen Stellen, vor allem unter dem Kinn, kann man das Swastika-Motiv (hinduistisches Sonnensymbol) in stilisierter Form als Wirbel erkennen. Die Oberfläche ist großteils mit fein eingeschnittenen spiraligen und ornamentalen Ziermotiven versehen, die in der Feinheit ihrer Ausführung die Grenze des Möglichen darstellen. Manchmal wird der Grundtyp „Lampung Garuda“ genannt, was den unrichtigen Eindruck transportiert, der Griff stelle einen Vogel (Garuda, der Adler Wishnus aus der Hindu- Mythologie) dar. Es handelt sich jedoch immer um eine abstrahierte dämonische Figur aus dem hinduistischen Pantheon (Shiva Bhairavas dämonisches Gefolge bzw. Anhängerschaft, gana), deren ursprünglich realistische Darstellung wahrscheinlich unter islamischen Maßgaben im Rahmen der Erstarkung der javanischen Küstenstaaten ab dem 16. Jahrhundert zunehmend und in unterschiedlicher Form abstrahiert wurde. Palembang ist eine der ältesten und bedeutendsten Städte Südostasiens und die alte Hauptstadt der Reiches Shrivijaya, einer bedeutenden Thalassografie (Seemacht) in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts. Spätestens seit der Shailendra-Zeit (9. Jahrhundert) sind die Herrscherhäuser Süd- Sumatras und Javas eng miteinander verbunden. Aus einer alten deutschen Privatsammlung, seit den 1950er Jahren gesammelt, ehemals Schweizer Privatsammlung, vor 1880 - Die EU-Verkaufsgenehmigung für dieses Lot liegt vor - Minim. Altersspuren, die Klinge mit wenigen, winzigen Best. Lit.: Harsrinuksmo, S., Lumintu, W. (1998): Ensoklopedi Budaya Nasional. Jakarta - SNKI (Hardi H. et al.2010): Keris Untuk Dunia (Kris for the World). Jakarta - Hidayat, M. M. (2013): Keris Indonesia. Estetika dan Magna Filosifi (Aethetics and Philosophical Meaning). Yogjakarta

1532 

Keris mit Griff aus Elfenbein Indonesien, Sumatra Süd-, Provinz Palembang, früheres 19. Jh. (Klinge evtl. älter) L. 47,5 cm Dieser Keris ist dem ehemaligen Sultanat Palembang im Südosten Sumatras zuzuweisen. Die Klinge ist gerade (lurus) und hat einen flach-linsenförmigen Blattquerschnitt. Die Oberfläche ist profilgeätzt, wie es im malaiischen Bereich üblich ist. Die Schneiden, gusen, sind nachpoliert - ein typisches Merkmal von Palembang-Kerisen. Die Klinge kann nach der javanischen Terminologie der Gruppe der dapur tilam upih zugerechnet werden. Der pamor (Schmiedemuster) ist mustergesteuert und zeigt ovale Gruppierungen. Diese werden erzeugt, indem die entsprechenden Muster ausgemeißelt und der Klingenrohling dann wieder flachgeschmiedet wird. Ähnliche Muster sind als melati sinebar bekannt. Der Griff ist aus Elfenbein. Er gehört zum Typ jawa demam („Fiebernder Javane“) und stellt eine weitgehend abstrahierte anthropomorphe Gestalt dar. Sie sitzt mit entspannter Haltung (lalita sana) auf einem tumpal-Sockel, wobei der rechte Arm an den Körper angelegt und angewinkelt ist und die linke Hand das Knie umfasst. Die Figur hat den Rückenschild, der im 14. Jahrhundert als Merkmal der pendawa-Helden aus dem Mahabharata aufkam. Dies ermöglicht besseres Erkennen im Schattenspiel. Hinter dem „Ohr“ sind die Hibiskusblüten, das Symbol der ksatya (Adligen) von Majapahit, erkennbar. An einigen Stellen, vor allem unter dem Kinn, kann man das Swastika-Motiv (hinduistisches Sonnensymbol) in stilisierter Form als Wirbel erkennen. Die Oberfläche ist großteils mit fein eingeschnittenen spiraligen und ornamentalen Ziermotiven versehen, die in der Feinheit ihrer Ausführung die Grenze des Möglichen darstellen. Manchmal wird der Grundtyp „Lampung Garuda“ genannt, was den unrichtigen Eindruck transportiert, der Griff stelle einen Vogel (Garuda, der Adler Wishnus aus der Hindu- Mythologie) dar. Es handelt sich jedoch immer um eine abstrahierte dämonische Figur aus dem hinduistischen Pantheon (Shiva Bhairavas dämonisches Gefolge bzw. Anhängerschaft, gana), deren ursprünglich realistische Darstellung wahrscheinlich unter islamischen Maßgaben im Rahmen der Erstarkung der javanischen Küstenstaaten ab dem 16. Jahrhundert zunehmend und in unterschiedlicher Form abstrahiert wurde. Palembang ist eine der ältesten und bedeutendsten Städte Südostasiens und die alte Hauptstadt der Reiches Shrivijaya, einer bedeutenden Thalassografie (Seemacht) in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts. Spätestens seit der Shailendra-Zeit (9. Jahrhundert) sind die Herrscherhäuser Süd- Sumatras und Javas eng miteinander verbunden. Aus einer alten deutschen Privatsammlung, seit den 1950er Jahren gesammelt, ehemals Schweizer Privatsammlung, vor 1880 - Die EU-Verkaufsgenehmigung für dieses Lot liegt vor - Minim. Altersspuren, die Klinge mit wenigen, winzigen Best. Lit.: Harsrinuksmo, S., Lumintu, W. (1998): Ensoklopedi Budaya Nasional. Jakarta - SNKI (Hardi H. et al.2010): Keris Untuk Dunia (Kris for the World). Jakarta - Hidayat, M. M. (2013): Keris Indonesia. Estetika dan Magna Filosifi (Aethetics and Philosophical Meaning). Yogjakarta

Das Los wurde versteigert. Ergebnisse ansehen