Null Zauberstab "tunggal panaluan" aus Holz
Indonesien, Sumatra Nord-, Gebiet de…
Beschreibung

Zauberstab "tunggal panaluan" aus Holz Indonesien, Sumatra Nord-, Gebiet des Toba-Sees, Batak, Toba-Batak, frühes 20. Jh. 174,5 cm Sehr aufwendiger, vollplastisch geschnitzter Stab eines hochrangigen datu. Der Stab tunggal panaluan ist ein bis 180 cm langer Stab aus Hartholz, der über dreiviertel der Länge mit reichhaltiger Schnitzerei versehen ist. Er ist der Zeremonialstab eines datu, eines Magiers und Schamanen der Batak im Norden der indonesischen Insel Sumatra. Ein solcher Stab, dem magische Kräfte zugesprochen werden, findet bei zahlreichen Zeremonien des datu Anwendung und ist zugleich dessen Rangabzeichen. Die aufeinander gruppierten Motive, menschliche und tierische Gestalten sowie Mischwesen singga gehen teilweise ineinander über und verkörpern die Ahnenreihe und deren Schutzgottheiten (singa) und deren Fortsetzung über die Nachkommen. Den Stab krönt eine freistehende oder reitende Figur oder ein geschnitzter Menschenkopf. Jeder Stab wird für einen datu speziell hergestellt. Das obere Ende des Stabes ist mit Stoffstreifen umwickelt, die eine Art Turban bilden. In diesen „Turban“ soll früher das präparierte Gehirn eines Menschenopfers eingebracht worden sein. Untersuchungen von tunggal panaluan in europäischen Völkerkundemuseen konnten dies bisher nicht bestätigen. Aus dem „Turban“ ragt ein langes, menschliches Haarbündel heraus. Der datu der Toba-Batak (bei den indisch und muslimisch beeinflussten Karo-Batak als Guru bezeichnet) ist ein mit magischen Kräften und Fähigkeiten versehener Medizinmann, bewandert in „weißer Magie“, der die Aufgabe hat, Krankheiten zu verhüten und zu heilen. Nach Auffassung der Batak ist Auslöser von Krankheit der Verlust der Seele (tondi), der verursacht wird vom Wirken böser Geister, der Launenhaftigkeit des tondi eines Patienten oder durch den Einfluss eines bösen Zauberers. Neben seiner Funktion als magischer Heiler ist er auch Wahrsager, Orakel und Hellseher, Regenmacher und Vertreiber von Unwettern. Der datu sorgt kraft seines Zugangs zur Götter- und Ahnensphäre für das Wohlergehen der gesellschaftlichen Gruppierung und ist daher eine Person von hohem Ansehen und großer Würde. Zu den wichtigsten Ritualgegenständen eines datu, und zugleich neben dem Medizinhorn wichtigstes äußeres Zeichen seines Amtes, gehört der tunggal panaluan, der bei fast allen Ritualen Anwendung findet. Während der magischen Handlungen versetzt sich der datu in rituelle Trance und tanzt mit dem tunggal panaluan in der Hand. Bei den Batak gibt es zwei Arten von rituellen Stäben: tunggal panaluan und tungkot malehat. Sie unterscheiden sich deutlich im Aussehen, ob sie aber auch in ihrer magischen Funktion unterschiedlich sind, ist nicht abschließend geklärt. Aus einer alten deutschen Privatsammlung, seit den 1950er Jahren gesammelt - Minim. Altersspuren, partiell wenige kleine Best. Publ.: IFICAH (2018), "Die Verwandtschaft im Nacken", Ausstellungskatalog

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Zauberstab "tunggal panaluan" aus Holz Indonesien, Sumatra Nord-, Gebiet des Toba-Sees, Batak, Toba-Batak, frühes 20. Jh. 174,5 cm Sehr aufwendiger, vollplastisch geschnitzter Stab eines hochrangigen datu. Der Stab tunggal panaluan ist ein bis 180 cm langer Stab aus Hartholz, der über dreiviertel der Länge mit reichhaltiger Schnitzerei versehen ist. Er ist der Zeremonialstab eines datu, eines Magiers und Schamanen der Batak im Norden der indonesischen Insel Sumatra. Ein solcher Stab, dem magische Kräfte zugesprochen werden, findet bei zahlreichen Zeremonien des datu Anwendung und ist zugleich dessen Rangabzeichen. Die aufeinander gruppierten Motive, menschliche und tierische Gestalten sowie Mischwesen singga gehen teilweise ineinander über und verkörpern die Ahnenreihe und deren Schutzgottheiten (singa) und deren Fortsetzung über die Nachkommen. Den Stab krönt eine freistehende oder reitende Figur oder ein geschnitzter Menschenkopf. Jeder Stab wird für einen datu speziell hergestellt. Das obere Ende des Stabes ist mit Stoffstreifen umwickelt, die eine Art Turban bilden. In diesen „Turban“ soll früher das präparierte Gehirn eines Menschenopfers eingebracht worden sein. Untersuchungen von tunggal panaluan in europäischen Völkerkundemuseen konnten dies bisher nicht bestätigen. Aus dem „Turban“ ragt ein langes, menschliches Haarbündel heraus. Der datu der Toba-Batak (bei den indisch und muslimisch beeinflussten Karo-Batak als Guru bezeichnet) ist ein mit magischen Kräften und Fähigkeiten versehener Medizinmann, bewandert in „weißer Magie“, der die Aufgabe hat, Krankheiten zu verhüten und zu heilen. Nach Auffassung der Batak ist Auslöser von Krankheit der Verlust der Seele (tondi), der verursacht wird vom Wirken böser Geister, der Launenhaftigkeit des tondi eines Patienten oder durch den Einfluss eines bösen Zauberers. Neben seiner Funktion als magischer Heiler ist er auch Wahrsager, Orakel und Hellseher, Regenmacher und Vertreiber von Unwettern. Der datu sorgt kraft seines Zugangs zur Götter- und Ahnensphäre für das Wohlergehen der gesellschaftlichen Gruppierung und ist daher eine Person von hohem Ansehen und großer Würde. Zu den wichtigsten Ritualgegenständen eines datu, und zugleich neben dem Medizinhorn wichtigstes äußeres Zeichen seines Amtes, gehört der tunggal panaluan, der bei fast allen Ritualen Anwendung findet. Während der magischen Handlungen versetzt sich der datu in rituelle Trance und tanzt mit dem tunggal panaluan in der Hand. Bei den Batak gibt es zwei Arten von rituellen Stäben: tunggal panaluan und tungkot malehat. Sie unterscheiden sich deutlich im Aussehen, ob sie aber auch in ihrer magischen Funktion unterschiedlich sind, ist nicht abschließend geklärt. Aus einer alten deutschen Privatsammlung, seit den 1950er Jahren gesammelt - Minim. Altersspuren, partiell wenige kleine Best. Publ.: IFICAH (2018), "Die Verwandtschaft im Nacken", Ausstellungskatalog

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