Null [NAPOLEON I.]
Manuskript mit dem Titel "Fontainebleau, 20. April 1814. Disc…
Beschreibung

[NAPOLEON I.] Manuskript mit dem Titel "Fontainebleau, 20. April 1814. Discours ... à la Vieille Garde", in autographer Kopie von General Jean-Martin PETIT. [wohl April 1814]. Ein S. 1/2 in-4; kleine Nadellöcher am Rand. " Soldats de ma Vieille Garde (Soldaten meiner Alten Garde). Ich möchte mich von euch verabschieden. In den letzten 20 Jahren habe ich euch ständig auf dem Weg zu Ehre und Ruhm vorgefunden. Ihr habt euch immer tapfer und treu verhalten; auch in diesen letzten Zeiten habt ihr mir Beweise dafür geliefert. Mit Ihnen war unsere Sache nicht verloren; ich hätte drei Jahre lang den Bürgerkrieg schüren können, aber Frankreich wäre dadurch nur noch unglücklicher geworden, ohne irgendein Ergebnis. Die verbündeten Mächte stellten ganz Europa gegen mich aufgestellt; ein Teil der Armee hatte mich verraten; es bildeten sich Parteien für eine andere Regierung. Ich habe alle meine Interessen dem Wohl des Vaterlandes geopfert. Ich gehe fort... Sie werden ihr immer mit Ruhm und Ehre dienen. Ihr werdet eurem neuen Herrscher treu sein; empfangt meinen Dank; ich kann euch nicht alle umarmen: ich werde euren Anführer umarmen, ich werde auch die Fahne umarmen; kommt heran, General (der g[enér]al Petit). Lassen Sie die Fahne vorrücken ... Möge dieser Kuss in eure Herzen übergehen! Ich werde immer eurem Schicksal und dem Frankreichs folgen. Bemitleidet nicht mein Schicksal; ich wollte leben, um noch zu eurem Ruhm nützlich zu sein; ich werde die großen Dinge aufschreiben, die wir gemeinsam getan haben. Das Glück unseres geliebten Vaterlandes war mein einziger Gedanke; es wird immer der Gegenstand meiner Wünsche sein. Adieu, meine Kinder." ALS GENERAL JEAN-MARTIN PETIT (1772-1856) DIE TRUPPEN IN FONTAINEBLEAU BEFEHLIGTE, EMPFING ER DIE UMARMUNG DES KAISERS UND PRÄSENTIERTE IHM DIE FAHNE DER ZU KÜSSENDEN GARDE. Er war 1792 eingezogen worden, Veteran der Revolutionskriege und des Kaiserreichs, Generaladjutant der kaiserlichen Garde und seit März 1814 der ersten Division der Garde (Grenadiere) zugeteilt. EIN BERÜHMTER TEXT, DER DER NACHWELT IN VERSCHIEDENEN FORMEN ERHALTEN GEBLIEBEN IST. Diese Harangue wurde von Napoleon I. improvisiert, als er das Schloss Fontainebleau verließ, um nach Elba zu gehen, und war zunächst in ihren Grundzügen bekannt, wie sie ab 1814 in historiografischen Werken zu finden waren. Die erste Version, die 1822 in den Œuvres de Napoléon Ier (Paris, Panckoucke, Bd. V) veröffentlicht wurde, wurde von Napoleons Sekretär Fain in Zusammenarbeit mit General Gourgaud, dem ehemaligen Minister Maret und dem Premier Commis Jouanne erstellt. Die am häufigsten verwendete Version ist die von Fain überarbeitete und 1823 in dem Teil seiner Memoiren mit dem Titel Manuskript von 1814 veröffentlichte Version, die von den Herausgebern der Correspondance de Napoléon I. während des Second Empire offiziell übernommen wurde. Eine andere Version, die in handschriftlicher Form in den Nationalarchiven aufbewahrt wird, soll von einem Offizier der Garde abgeschrieben worden sein, und eine weitere Version, die General Petit zugeschrieben wird, wurde 1842 in dem Fontainebleau gewidmeten Band V der Souvenirs historiques des rŽsidences royales de France (Historische Erinnerungen an die königlichen Residenzen Frankreichs) veröffentlicht, Reihe, die unter dem Namen des Historikers und Bibliothekars von Louis-Philippe I. Jean Vatout angegeben wurde, fŸr diesen Band aber wohl eher von dem Schriftsteller François-Xavier Esteben verfasst wurde (vgl. Thierry Lentz, Les Vingt jours de Fontainebleau, Paris, Perrin, 2014, S. 201-204 und 22-30). DIE JETZIGE VERSION DES GENERALS PETIT UNTERSCHIEDET SICH VON DER VERSION, DIE ER 1842 mitteilte, spielt aber wie diese auf den Verrat eines Teils der Armee an, auf die Möglichkeit, einen Bürgerkrieg drei Jahre lang fortzusetzen, und enthält den Rat, dem neuen Herrscher Frankreichs zu dienen. HINTERGRUND: BERTRAND (Henri-Gatien). Gedrucktes Billet mit handschriftlichen Zusätzen. "Der Großmarschall wird die Ehre haben, Herrn General Petit am 20. April um 1 Uhr nachmittags zu empfangen. Paris [...] 1815" (ein S. in-8).

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[NAPOLEON I.] Manuskript mit dem Titel "Fontainebleau, 20. April 1814. Discours ... à la Vieille Garde", in autographer Kopie von General Jean-Martin PETIT. [wohl April 1814]. Ein S. 1/2 in-4; kleine Nadellöcher am Rand. " Soldats de ma Vieille Garde (Soldaten meiner Alten Garde). Ich möchte mich von euch verabschieden. In den letzten 20 Jahren habe ich euch ständig auf dem Weg zu Ehre und Ruhm vorgefunden. Ihr habt euch immer tapfer und treu verhalten; auch in diesen letzten Zeiten habt ihr mir Beweise dafür geliefert. Mit Ihnen war unsere Sache nicht verloren; ich hätte drei Jahre lang den Bürgerkrieg schüren können, aber Frankreich wäre dadurch nur noch unglücklicher geworden, ohne irgendein Ergebnis. Die verbündeten Mächte stellten ganz Europa gegen mich aufgestellt; ein Teil der Armee hatte mich verraten; es bildeten sich Parteien für eine andere Regierung. Ich habe alle meine Interessen dem Wohl des Vaterlandes geopfert. Ich gehe fort... Sie werden ihr immer mit Ruhm und Ehre dienen. Ihr werdet eurem neuen Herrscher treu sein; empfangt meinen Dank; ich kann euch nicht alle umarmen: ich werde euren Anführer umarmen, ich werde auch die Fahne umarmen; kommt heran, General (der g[enér]al Petit). Lassen Sie die Fahne vorrücken ... Möge dieser Kuss in eure Herzen übergehen! Ich werde immer eurem Schicksal und dem Frankreichs folgen. Bemitleidet nicht mein Schicksal; ich wollte leben, um noch zu eurem Ruhm nützlich zu sein; ich werde die großen Dinge aufschreiben, die wir gemeinsam getan haben. Das Glück unseres geliebten Vaterlandes war mein einziger Gedanke; es wird immer der Gegenstand meiner Wünsche sein. Adieu, meine Kinder." ALS GENERAL JEAN-MARTIN PETIT (1772-1856) DIE TRUPPEN IN FONTAINEBLEAU BEFEHLIGTE, EMPFING ER DIE UMARMUNG DES KAISERS UND PRÄSENTIERTE IHM DIE FAHNE DER ZU KÜSSENDEN GARDE. Er war 1792 eingezogen worden, Veteran der Revolutionskriege und des Kaiserreichs, Generaladjutant der kaiserlichen Garde und seit März 1814 der ersten Division der Garde (Grenadiere) zugeteilt. EIN BERÜHMTER TEXT, DER DER NACHWELT IN VERSCHIEDENEN FORMEN ERHALTEN GEBLIEBEN IST. Diese Harangue wurde von Napoleon I. improvisiert, als er das Schloss Fontainebleau verließ, um nach Elba zu gehen, und war zunächst in ihren Grundzügen bekannt, wie sie ab 1814 in historiografischen Werken zu finden waren. Die erste Version, die 1822 in den Œuvres de Napoléon Ier (Paris, Panckoucke, Bd. V) veröffentlicht wurde, wurde von Napoleons Sekretär Fain in Zusammenarbeit mit General Gourgaud, dem ehemaligen Minister Maret und dem Premier Commis Jouanne erstellt. Die am häufigsten verwendete Version ist die von Fain überarbeitete und 1823 in dem Teil seiner Memoiren mit dem Titel Manuskript von 1814 veröffentlichte Version, die von den Herausgebern der Correspondance de Napoléon I. während des Second Empire offiziell übernommen wurde. Eine andere Version, die in handschriftlicher Form in den Nationalarchiven aufbewahrt wird, soll von einem Offizier der Garde abgeschrieben worden sein, und eine weitere Version, die General Petit zugeschrieben wird, wurde 1842 in dem Fontainebleau gewidmeten Band V der Souvenirs historiques des rŽsidences royales de France (Historische Erinnerungen an die königlichen Residenzen Frankreichs) veröffentlicht, Reihe, die unter dem Namen des Historikers und Bibliothekars von Louis-Philippe I. Jean Vatout angegeben wurde, fŸr diesen Band aber wohl eher von dem Schriftsteller François-Xavier Esteben verfasst wurde (vgl. Thierry Lentz, Les Vingt jours de Fontainebleau, Paris, Perrin, 2014, S. 201-204 und 22-30). DIE JETZIGE VERSION DES GENERALS PETIT UNTERSCHIEDET SICH VON DER VERSION, DIE ER 1842 mitteilte, spielt aber wie diese auf den Verrat eines Teils der Armee an, auf die Möglichkeit, einen Bürgerkrieg drei Jahre lang fortzusetzen, und enthält den Rat, dem neuen Herrscher Frankreichs zu dienen. HINTERGRUND: BERTRAND (Henri-Gatien). Gedrucktes Billet mit handschriftlichen Zusätzen. "Der Großmarschall wird die Ehre haben, Herrn General Petit am 20. April um 1 Uhr nachmittags zu empfangen. Paris [...] 1815" (ein S. in-8).

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