Jan Lievens Jan Lievens

Selbstbildnis im Spiegel

Öl auf Holz. 47 x 33,4 cm.

G…
Beschreibung

Jan Lievens

Jan Lievens Selbstbildnis im Spiegel Öl auf Holz. 47 x 33,4 cm. Gutachten Bericht der dendrochronologischen Untersuchung: Prof. Dr. Peter Klein, Universität Hamburg, 16.11.2016. Provenienz Asscher, Koetser and Welker, London, 1926. - Koninklijke Kunstzaal Kleykamp, Den Haag, 1928. - Kunsthandel Mettes, Den Haag, ca. 1929. - Colin Agnew, London/New York, 1930. - Slg. Consul lvar Hellberg, Stockholm, 1938. - Auktion Bukowski's, Stockholm, 8.11.1961, Lot 218. - Auktion Koller, Zürich, 18.9.2013, Lot 6511 (als Nachfolge Rembrandt). – Deutsche Privatsammlung. Ausstellungen Tentoonstelling van schilderijen door oud­ Hollandsche en Vlaamsche meesters, Koninklijke Kunstzaal Kleykamp, The Hague, 1928, Nr. 32 (als Rembrandt). - The 13th Loan Exhibition of Old Masters; Paintings by Rembrandt, Detroit Institute of Arts, 1930, Nr. 4. - Exposition de cent tableaux des maîtres anciens de cinq siècles, Cvijeta Zuzoric Art Pavilion, Belgrade, 1932, Katalog G. Glück, Nr. 98. - Kung! Akademien for de fria konsterna, Mitt basta konstverk: en konsthistorisk oversit Ji·an utstallningen, Stockholm, 1941/2, Nr. 60 (als Rembrandt). Literatur W. R. Valentiner: The Thirteenth Loan Exhibition of Old Masters: Paintings by Rembrandt, Detroit 1930, Nr. 4. - A. Bredius: Rembrandt, Schilderijen, Utrecht 1935, Nr. 14. – M. J. Friedlander u. C. G. Laurin: Alte Gemälde aus der Sammlung lvar Hellberg Stockholm/Malmö 1938, n. p., m. Abb. (ein Werk Rembrandts). - B. G. Wennberg u. G. Engwall: Mitt basta konstverk: konst ur stockholmshem, Stockholm, 1941/42, Nr. 60. - J. Rosenberg: Rembrandt, Life and Work, Cambridge 1948, S. 371, (zweifelhaftes Werk Rembrandts). - J. Rosenberg: Rembrandt, Life and Work, 2. Aufl., London 1964, S. 371 (nicht authentisches Werk Rembrandts). – K. Bauch: Rembrandt, Gemälde, Berlin 1966, S. 47 (möglicherweise Kopie nach einem verlorenen Original Rembrandts). – A. Bredius u. H. Gerson: Rembrandt, The Complete Edition of the Paintings, London,1969, Nr. 14, m. Abb., App. S. 535 (nicht von Rembrandt). - P. Lecaldano: The Complete Paintings of Rembrandt, London, 1973, S. 133 (unter “Andere Rembrantesque Arbeiten”). - J. Bruyn et. al.: A Corpus of Rembrandt Paintings, Bd. I, Dordrecht/Boston/Lancaster 1982, S. 658-661, Nr. C 40 (Nachahmung wohl des 17. Jahrhunderts). - B. Schnackenburg: Jan Lievens, Friend and Rival of the Young Rembrandt, Petersburg 2016, S. 75, 78, 79, 97, 137, S. 249-251, Nr. 69, Abb. S. 250 (als Jan Lievens). Jan Lievens und Rembrandt – daran gab es für Constantijn Huygens keinen Zweifel – repräsentierten die glanzvolle Zukunft der holländischen Malerei. In seinen Memoiren lobt der in Kunstfragen äußerst kenntnisreiche Sekretär des Statthalters in Den Haag die „beiden hervorragenden Jünglinge aus Leiden“ in den höchsten Tönen und sieht sie bereits in jungen Jahren mit den großen Meistern wie Rubens und Tizian wetteifern. Jan Lievens und Rembrandt, nahezu gleichaltrig, waren talentiert, wissbegierig und voller Ambitionen. Sie teilten sich eine Werkstatt, versuchten sich an denselben Bildthemen und inspirierten sich gegenseitig. Dies ging so weit, dass bereits die Zeitgenossen ihre Werke verwechselten (Rembrandts „Raub der Proserpina“ wurde im Inventar des Hofes in Den Haag als ein Werk des Jan Lievens geführt). Der kunsthistorischen Forschung sollte es einige hundert Jahre später nicht besser ergehen, wie die zahlreichen Korrekturen von Zuschreibungen zeigen. Ein Zeugnis dieser einzigartigen Künstlerfreundschaft, aber auch des wechselhaften Schicksals so mancher Werke der beiden Künstler stellt diese Tafel dar, ein Selbstbildnis des Jan Lievens von 1628 (Schnackenburg, op. cit., passim). Der Künstler schaut den Betrachter mit intensivem Blick an, eine dunkle Kapuze bedeckt seinen Kopf. Der Mund ist leicht geöffnet, als spräche er zu uns, oder als sei er über etwas erstaunt. Ein schmaler Oberlippenbart ziert sein Gesicht. Sein Antlitz ist von links beleuchtet, wie es bei Selbstportraits von rechtshändigen Künstlern üblich ist, die rechte Gesichtshälfte ist entsprechend verschattet. Die malerische Ausführung ist im Gesicht „körnig-dicht und naturalistisch in der Wiedergabe der Hautoberfläche“ (Schnackenburg), der Bereich der Schulter hingegen ist mit breiten, trockenen Pinselstrichen nur angedeutet. Das Gemälde wurde bei seiner Wiederentdeckung zunächst Rembrandt zugeschrieben (Bredius, op. cit.). Als Vergleichsbeispiel diente ein anderes Selbstportrait des Rembrandts von 1628, das in Bezug auf die Kopfhaltung und den leicht geöffneten Mund vergleichbar ist (Abb. 1; Indianapolis Museum of Art, Inv.-Nr. 2023.4). Es kamen bald jedoch Zweifel an der Zuschreibung auf. Rosenberg, Gerson und Bauch verbannten das Gemälde in ihren Werkverzeichnissen zu den zweifelhaften und abgeschriebenen Werken Rembrandts. Für das Rembrandt Research Project schließlich handelte es sich lediglich um das Werk eines späteren Nachfolgers (was durch die

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Jan Lievens

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