Albert Flamm FLAMM, ALBERT
1823 Köln - 1906 Düsseldorf

Titel: Am Grabe der Caec…
Beschreibung

Albert Flamm

FLAMM, ALBERT 1823 Köln - 1906 Düsseldorf Titel: Am Grabe der Caecilia Metella bei Rom. Technik: Öl auf Leinwand. Passepartout: Neu unterlegt. Maße: 61 x 48,5cm. Notation: Signiert am unteren Rand: "A. Flamm". Rahmen: Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Deutschland. Wie sein enger Freund und Schwager Oswald Achenbach war Albert Flamm, einer der führenden Landschaftsmaler der späteren Düsseldorfer Malerschule, auf italienische Motive spezialisiert. Seine Ansichten von Rom, der Campagna, Neapel und Süditalien, die oft mit folkloristischer Staffage belebt sind, erfreuen sich noch heute großer Beliebtheit. Im vergangenen Jahr konnten wir den 200. Geburtstag des in Köln geborenen Künstlers feiern und so ist es eine nachträgliche Würdigung, dass dieser Katalog um fünf Werke von Flamm bereichert wird. Albert Flamm studierte zunächst Architektur an der Düsseldorfer Kunstakademie, wandte sich aber 1841 der Malerei zu und wurde Schüler von Andreas Achenbach. Schnell schloss er eine enge Freundschaft mit Achenbachs Bruder Oswald, der vier Jahre jünger war als Flamm selbst. Im Jahr 1845 unternahmen sie ihre erste gemeinsame Studienreise nach Norditalien. Die zweite Italienreise, die die Freunde 1850 antraten, dürfte für Flamm entscheidend gewesen sein. Während Oswald Achenbach nach vier Monaten nach Düsseldorf zurückkehrte, blieb Albert Flamm, der seine künstlerische Heimat gefunden hatte, über drei Jahre in Rom und reiste von dort aus auch nach Neapel und Sizilien. Doch auch er kehrte schließlich nach Düsseldorf zurück, obwohl er in den folgenden Jahrzehnten immer wieder die beschwerliche Reise in den Süden antrat. Flamm war in Düsseldorf fest verwurzelt, er war 1848 Gründungsmitglied der Künstlervereinigung "Malkasten", er war gesellschaftlich etabliert und heiratete 1860 die Schwester von Oswald Achenbachs Frau. Ab 1870 vertrat Flamm seinen Schwager zeitweise auch als Lehrer an der Akademie. Albert Flamm hatte, wie Oswald Achenbach, mit seinen italienischen Motiven den Zeitgeist getroffen. Mit der fortschreitenden Emanzipation und dem wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg des Bürgertums ging im Laufe des 19. Jahrhunderts das Streben nach klassischer Bildung und der Wunsch nach (ihrer) Repräsentation einher. Jeder, der etwas auf sich hielt, wollte das Land kennenlernen, das seit der Renaissance das Hauptziel der "großen Reise" des Adels durch Europa gewesen war. Für die Mehrheit der Bürger war Italien als Sehnsuchtsziel jedoch physisch (fast) unerreichbar. Die Reise in den Süden war lang, teuer und sicherlich unbequem. Die Reiseimpressionen, die Albert Flamm aus Italien mitbrachte, verkauften sich daher auf dem jungen, neu organisierten Markt mit einem zunehmend institutionalisierten Ausstellungswesen in Nordeuropa, aber auch in den USA, sehr gut. Die bürgerlichen Salons erhielten ein "Fenster zum Süden" mit Ansichten von Rom und Umgebung, Neapel und Venedig. Die Motivauswahl des Künstlers ist vergleichbar mit der heutigen Instagram-Auswahl: Touristische Highlights und architektonische Ikonen waren ebenso abbildungswürdig wie malerische Szenen aus dem Alltag. Flamms große Kunst lag in der malerischen Umsetzung von Lichtstimmung und Farbgebung. Zwei der hier vertretenen Gemälde, der weitläufige Blick auf die Campagna di Roma (Lot 1147) und die Via Appia mit dem Torre di Cecilia Metella (Lot 1149), zeigen die für Flamm so typischen Landschaften im warmen Licht der untergehenden Sonne.Die Straßen ziehen den Blick des Betrachters in die Gemälde hinein, in denen die am Brunnen stehenden Frauen oder die folkloristisch anmutenden Menschen, die neben dem antiken Wahrzeichen klein erscheinen, die ruhigen Landschaften beleben.Diese signierten, aber undatierten Gemälde zeigen Flamms meisterhaften Einsatz seiner malerischen Fähigkeiten. Zwei weitere der hier vorgestellten Gemälde von Albert Flamm zeigen das ländliche Leben vor Gehöften im gleißenden Sonnenschein. Dunst und Staub liegen in der Luft und machen das Los 1148 zu einem fantastischen spätimpressionistischen, heißen Farbenrausch. Trotz des schnellen und sicheren Pinselstrichs gibt der Künstler liebevoll feine Details wieder, wie den Geistlichen, der durch die offene Tür auf die Szenerie blickt. Das Los 1146 ist hinsichtlich der Lichtstimmung und des Motivs, dem Entladen eines Heuwagens, mit dem vorgenannten Gemälde vergleichbar. Auch hier zieht die Komposition den Blick des Betrachters in die Tiefe, aber das schimmernde Meer im Hintergrund (der Golf von Neapel?) absorbiert die Dynamik und verleiht dem Werk eine stärkere Ruhe. Die Helligkeit der Szene lässt sich an den angenehmen Schatten ablesen. Die Ansicht der Faraglioni-Felsen vor der Küste von Capri (Los 1150), die Albert Flamm zugeschrieben wird, vermittelt eine erhabene Ruhe. Von einer erhöhten Position am Ufer aus fällt der Blick des Betrachters auf die Felsen, die in majestätischer Erhabenheit dastehen. Es ist ein selten beobachteter Moment der Ruhe; die Meeresoberfläche ist völlig ruhig und spiegelt die Klippen in völliger Klarheit wider. Doch diese weite Meereslandschaft ist auch von Menschen bevölkert. Zwei kleine weibliche Figuren sind am Küstenhang zu sehen. Sie unterstreichen die Größe und Weite des Gesehenen. Diese fünf Gemälde von Albert Flamm

1149 

Albert Flamm

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