Null August Wolf
Weinheim 1842 - 1915 Venedig 
Die Verzückung der Heiligen Cäcil…
Beschreibung

August Wolf Weinheim 1842 - 1915 Venedig Die Verzückung der Heiligen Cäcilia Qualitätvolle Wiederholung nach Raffaels gleichnamigem Gemälde Öl auf Leinwand, doubliert 238 x 150 cm, mit Rahmen 275 x 185 cm Signiert unten links Vgl. Pinacoteca Nazionale di Bologna, Inv.-R. 577 Das Gemälde zeigt eine Art des Bildtypus der Sacra Conversazione, der eine Versammlung bzw. ein Gespräch mehrerer Heiliger suggeriert. Im Zentrum ist die Heilige Cäcilia mit einer portablen Pfeifenorgel, dem Portativ, zu sehen, die nach oben blickt, wo sich die Wolkendecke aufgetan hat und den Blick auf einen Engelschor freigibt. Sie ist umringt von mehreren Heiligen, so links der Heilige Paulus mit seinem Schwert als Attribut, dahinter Johannes der Evangelist mit dem Adler, rechts im Hintergrund der Bischof Augustinus von Hippo und davor Maria Magdalena mit Salbgefäß. Im Vordergrund liegen verschiedene Musikinstrumente verstreut am Boden. Geschaffen wurde die Urversion dieser Darstellung von Raffael da Urbino (Urbino 1483 – 1520 Rom) um 1514 und befindet sich heute in der Pinacoteca Nazionale di Bologna (Inv.-Nr. 577). Es wurde von Elena Buglioli dall’Olio für die Familienkapelle in der Kirche San Giovanni in Monte Uliveto in Bologna in Auftrag gegeben. Diese Darstellung wurde mehrfach graphisch reproduziert, so unter anderem von Marcantonio Raimondi (MET Inv.-Nr. 17.3.573) oder Giulio Bonasone (MET Inv.-Nr. 1983.1023). August Wolf schuf diese qualitätvolle Wiederholung von Raffaels Gemälde. Wolf absolvierte die Nürnberger Kunstschule und lernte in München den Sammler Adolf Friedrich Graf von Schack kennen, für den er zwischen 1870 und 1881 Wiederholungen von Hauptwerken venezianischer Kirchen in Originalgröße anfertigte. Später fertigte er diese auch für andere Auftraggeber an, wobei er den Stil des venezianischen Cinquecento gekonnt imitierte und auch eigene Werke anfertigte. Über 40 Gemälde von Wolf sind heute in der Sammlung Schack in der Neuen Pinakothek Münchens ausgestellt. Interessant ist bei diesem Gemälde, dass Wolf die Komposition des Florentiner Malers Raffael exakt aufgreift, aber diese im Stil der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts variiert. Dies ist sichtbar an den schärferen Konturen, der stärkeren Schattierung und dem Kolorit. Es kommt hier zu einer spannenden Vereinigung von „disegno“ (ital. Zeichnung) und „colorito“ (ital. Farbigkeit): die künstlerische Idee, zentral für das florentinische Kunstideal, und die intensive Farbgebung, das wesentliche Element der venezianischen Kunstauffassung.

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August Wolf Weinheim 1842 - 1915 Venedig Die Verzückung der Heiligen Cäcilia Qualitätvolle Wiederholung nach Raffaels gleichnamigem Gemälde Öl auf Leinwand, doubliert 238 x 150 cm, mit Rahmen 275 x 185 cm Signiert unten links Vgl. Pinacoteca Nazionale di Bologna, Inv.-R. 577 Das Gemälde zeigt eine Art des Bildtypus der Sacra Conversazione, der eine Versammlung bzw. ein Gespräch mehrerer Heiliger suggeriert. Im Zentrum ist die Heilige Cäcilia mit einer portablen Pfeifenorgel, dem Portativ, zu sehen, die nach oben blickt, wo sich die Wolkendecke aufgetan hat und den Blick auf einen Engelschor freigibt. Sie ist umringt von mehreren Heiligen, so links der Heilige Paulus mit seinem Schwert als Attribut, dahinter Johannes der Evangelist mit dem Adler, rechts im Hintergrund der Bischof Augustinus von Hippo und davor Maria Magdalena mit Salbgefäß. Im Vordergrund liegen verschiedene Musikinstrumente verstreut am Boden. Geschaffen wurde die Urversion dieser Darstellung von Raffael da Urbino (Urbino 1483 – 1520 Rom) um 1514 und befindet sich heute in der Pinacoteca Nazionale di Bologna (Inv.-Nr. 577). Es wurde von Elena Buglioli dall’Olio für die Familienkapelle in der Kirche San Giovanni in Monte Uliveto in Bologna in Auftrag gegeben. Diese Darstellung wurde mehrfach graphisch reproduziert, so unter anderem von Marcantonio Raimondi (MET Inv.-Nr. 17.3.573) oder Giulio Bonasone (MET Inv.-Nr. 1983.1023). August Wolf schuf diese qualitätvolle Wiederholung von Raffaels Gemälde. Wolf absolvierte die Nürnberger Kunstschule und lernte in München den Sammler Adolf Friedrich Graf von Schack kennen, für den er zwischen 1870 und 1881 Wiederholungen von Hauptwerken venezianischer Kirchen in Originalgröße anfertigte. Später fertigte er diese auch für andere Auftraggeber an, wobei er den Stil des venezianischen Cinquecento gekonnt imitierte und auch eigene Werke anfertigte. Über 40 Gemälde von Wolf sind heute in der Sammlung Schack in der Neuen Pinakothek Münchens ausgestellt. Interessant ist bei diesem Gemälde, dass Wolf die Komposition des Florentiner Malers Raffael exakt aufgreift, aber diese im Stil der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts variiert. Dies ist sichtbar an den schärferen Konturen, der stärkeren Schattierung und dem Kolorit. Es kommt hier zu einer spannenden Vereinigung von „disegno“ (ital. Zeichnung) und „colorito“ (ital. Farbigkeit): die künstlerische Idee, zentral für das florentinische Kunstideal, und die intensive Farbgebung, das wesentliche Element der venezianischen Kunstauffassung.

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