Null Uhlmann, Hans. Agression I. Dritter Entwurf zur Skulptur vor der Universitä…
Beschreibung

Uhlmann, Hans. Agression I. Dritter Entwurf zur Skulptur vor der Universitätsbibliothek Stuttgart. 1959. Eisen, schwarz patiniert. Maße: 32,5 x 45 x 30 cm. Lehmann-Brockhaus 181: Hier als "Aggression I - 3. Entwurf zur Skulptur vor der Bibliothek der Technischen Hochschule in Stuttgart" bezeichnet, der als "verschollen" gilt. - Dieses nicht realisierte Modell war einer von drei Entwürfen im Maßstab von 1:7,5, die Hans Uhlmann (1900-1975) dem Architekten des Bibliothekneubaus Hans Volkart und dem Stuttgarter Regierungsbaurat Schilling im Oktober 1959 in seinem Berliner Atelier vorstellte. Im Gegensatz zur letztlich realisierten monumentalen Messingkonstruktion "Aggression I" von 1961, die von der Berliner Bildgießerei Noack gegossen und im Sommer 1962 in Stuttgart nach heftigen Kontroversen in "aller Stille und im kleinsten Kreise" aufgestellt wurde (vgl. Bärbel Küster. Kunst und Konsens 1958 - 1962: Zur Ankaufsgeschichte der Plastik von Hans Uhlmann für die Universitätsbibliothek Stuttgart), scheint der vorliegende Entwurf Uhlmanns "Kopf-Fetische" vorwegzunehmen. - Uhlmann, der vor seinem Studium der Bildhauerei erfolgreich Maschinenbau studiert hatte, blieb auch als Künstler seinen bevorzugten Materialien Eisen, Stahl und Draht treu. Der "Ingenieur der plastischen Form" (Waldemar Grzimek) präsentierte bereits 1930 eine Serie geometrischer Köpfe in der Galerie Fritz Gurlitt. Nach seiner Festnahme bei einer antifaschistischen Flugblattaktion im Jahr 1933 und seiner Inhaftierung bis 1935 in Berlin-Tegel wurden seine Werke als "entartet" diffamiert. Nach dem Krieg zeigte er 1945 seine konstruktiven Metallplastiken in der Galerie Gerd Rosen. Er wurde 1950 mit dem Berliner Kunstpreis ausgezeichnet und zum Leiter der Bildhauerklasse an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin berufen. Seine Werke wurden auf internationalen Ausstellungen wie der Biennale in Venedig 1954, der Ausstellung "The New Decade" im Museum of Modern Art in New York 1955, der Weltausstellung in Brüssel 1957 und den ersten drei documenta-Ausstellungen gezeigt. Derzeit wird er in einer großen Retrospektive in der Berlinischen Galerie geehrt, die ihn als einen der "wichtigsten Bildhauer*innen und Zeichner*innen der westdeutschen Nachkriegsmoderne" würdigt, dessen Werke in zahlreichen nationalen und internationalen Sammlungen vertreten sind, während seine Skulpturen bis heute öffentliche Räume im In- und Ausland prägen. - Das Werk weist zwei sehr kleine Einkerbungen auf, ist teilweise etwas berieben und zeigt Rostspuren. - Provenienz: Berliner Privatsammlung.

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Uhlmann, Hans. Agression I. Dritter Entwurf zur Skulptur vor der Universitätsbibliothek Stuttgart. 1959. Eisen, schwarz patiniert. Maße: 32,5 x 45 x 30 cm. Lehmann-Brockhaus 181: Hier als "Aggression I - 3. Entwurf zur Skulptur vor der Bibliothek der Technischen Hochschule in Stuttgart" bezeichnet, der als "verschollen" gilt. - Dieses nicht realisierte Modell war einer von drei Entwürfen im Maßstab von 1:7,5, die Hans Uhlmann (1900-1975) dem Architekten des Bibliothekneubaus Hans Volkart und dem Stuttgarter Regierungsbaurat Schilling im Oktober 1959 in seinem Berliner Atelier vorstellte. Im Gegensatz zur letztlich realisierten monumentalen Messingkonstruktion "Aggression I" von 1961, die von der Berliner Bildgießerei Noack gegossen und im Sommer 1962 in Stuttgart nach heftigen Kontroversen in "aller Stille und im kleinsten Kreise" aufgestellt wurde (vgl. Bärbel Küster. Kunst und Konsens 1958 - 1962: Zur Ankaufsgeschichte der Plastik von Hans Uhlmann für die Universitätsbibliothek Stuttgart), scheint der vorliegende Entwurf Uhlmanns "Kopf-Fetische" vorwegzunehmen. - Uhlmann, der vor seinem Studium der Bildhauerei erfolgreich Maschinenbau studiert hatte, blieb auch als Künstler seinen bevorzugten Materialien Eisen, Stahl und Draht treu. Der "Ingenieur der plastischen Form" (Waldemar Grzimek) präsentierte bereits 1930 eine Serie geometrischer Köpfe in der Galerie Fritz Gurlitt. Nach seiner Festnahme bei einer antifaschistischen Flugblattaktion im Jahr 1933 und seiner Inhaftierung bis 1935 in Berlin-Tegel wurden seine Werke als "entartet" diffamiert. Nach dem Krieg zeigte er 1945 seine konstruktiven Metallplastiken in der Galerie Gerd Rosen. Er wurde 1950 mit dem Berliner Kunstpreis ausgezeichnet und zum Leiter der Bildhauerklasse an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin berufen. Seine Werke wurden auf internationalen Ausstellungen wie der Biennale in Venedig 1954, der Ausstellung "The New Decade" im Museum of Modern Art in New York 1955, der Weltausstellung in Brüssel 1957 und den ersten drei documenta-Ausstellungen gezeigt. Derzeit wird er in einer großen Retrospektive in der Berlinischen Galerie geehrt, die ihn als einen der "wichtigsten Bildhauer*innen und Zeichner*innen der westdeutschen Nachkriegsmoderne" würdigt, dessen Werke in zahlreichen nationalen und internationalen Sammlungen vertreten sind, während seine Skulpturen bis heute öffentliche Räume im In- und Ausland prägen. - Das Werk weist zwei sehr kleine Einkerbungen auf, ist teilweise etwas berieben und zeigt Rostspuren. - Provenienz: Berliner Privatsammlung.

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