Null Antwerpener Schule um 1590, 
Nachfolger von Dirk de QUADE van RAVESTEYN
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Beschreibung

Antwerpener Schule um 1590, Nachfolger von Dirk de QUADE van RAVESTEYN "Venus, die der Liebe die Augen verbindet" Eichenholztafel, drei Bretter, verstärkt. Höhe: 106 cm Breite: 72,2 cm Alte Restaurierungen, Risse und kleine Fehlstellen. Etikett 1162 auf der Rückseite. Rahmen aus Holz und vergoldetem Stuck 19. Jh., mit einem Kartell "Van Blomaert". (Experte: Cabinet Eric Turquin) Dirk de Quade van Ravesteyn, ein herausragender Maler am Hof von Kaiser Rudolf II. (1576-1612) in Prag, war flämischer Herkunft und wurde erst vor relativ kurzer Zeit von Frau Eliska Fucikova wiederentdeckt. Mindestens zwei seiner wichtigen Werke genießen heute internationale Anerkennung: Die "Schlafende Venus" (Musée des Beaux Arts in Dijon, lange Zeit Tizian zugeschrieben) und ihr Pendant "Schlafende nackte Frau", das im Kunsthistorischen Museum in Wien ausgestellt ist. Der Vergleich mit dem Werk in Dijon, aber auch mit anderen Werken, die sich derzeit im Museum befinden oder auf Auktionen angeboten werden, gibt uns übrigens mehrere Gründe zur Zufriedenheit, die uns zu der Annahme verleiten könnten, dass unsere "Venus, die dem Amor die Augen verbindet" tatsächlich von der Hand des Meisters stammt. -1) Der Vergleich der Gesichtszüge lässt uns vermuten, dass es sich um das gleiche Modell handelt (Mund, Nase, Augen). -2) Die Techniken zur Darstellung von Haaren, Schmuck und Perlen sind wirklich sehr ähnlich. -3) Die Liebe mit verbundenen Augen ist, gelinde gesagt, den Putti der "Allegorie der Fruchtbarkeit", die bei Christie's am 1. Juni 1989 für 146107 € versteigert wurde, sehr ähnlich. Der Hof von Rudolf II. Als aufgeklärter Kunstliebhaber und leidenschaftlicher Sammler zieht Rudolf II. zahlreiche Künstler an seinen Hof: die Maler Arcimboldo, Bartholomeus Spranger, Hans von Aachen, Joseph Heinz, den Landschaftsmaler Roelandt Savery, den Miniaturisten Joris Hoefnagel, der sich auf botanische und zoologische Darstellungen spezialisiert hat, den Bildhauer Adriaen de Vries und viele andere, Goldschmiede, Waffenschmiede, aber auch Männer der Wissenschaft wie Kleper. Die Künstler wurden auf seinen Reisen auch zu Kunstkommissionären des Kaisers, dessen Wunderkammer unermüdlich um Meisterwerke der Kunst und der Natur erweitert wurde, die sorgfältig nach einer komplexen Klassifikation katalogisiert wurden. Dieser Wissensdurst, der oftmals elitäre oder gar hermetische Züge annahm, und die hochintellektuelle Erotik vieler Kunstwerke zeichnen diesen Schlüsselmoment des europäischen Kunstbewusstseins besonders aus, der auch einen zerbrechlichen Moment des interkonfessionellen Gleichgewichts vor den Stürmen des Dreißigjährigen Krieges darstellte. Der Trend zur höfischen Venus am Ende des 16. Es handelt sich hierbei um eine Art der Darstellung der Großen des Hofes, die dazu dient, die aristokratische Person hervorzuheben. Die Frauen werden mit einem idealisierten Körper nach dem Vorbild von Diana oder Venus gezeigt, wie hier. Unser Gemälde könnte beispielsweise mit dem Werk "Venus und Amor" von Lavinia Fontana (1552 - 1614) im Musée des Beaux-Arts in Rouen verglichen werden, das in der Komposition vergleichbar ist und in dem wahrscheinlich eine Dame aus der Familie Ruini porträtiert wurde, wie eine Zeichnung mit ähnlichem Gesicht von Cristoforo dell'Altissimo im Palazzo Pitti in Florenz zeigt; vielleicht handelt es sich um ein Verlobungsporträt, das dem zukünftigen Ehemann geschickt wurde.

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Antwerpener Schule um 1590, Nachfolger von Dirk de QUADE van RAVESTEYN "Venus, die der Liebe die Augen verbindet" Eichenholztafel, drei Bretter, verstärkt. Höhe: 106 cm Breite: 72,2 cm Alte Restaurierungen, Risse und kleine Fehlstellen. Etikett 1162 auf der Rückseite. Rahmen aus Holz und vergoldetem Stuck 19. Jh., mit einem Kartell "Van Blomaert". (Experte: Cabinet Eric Turquin) Dirk de Quade van Ravesteyn, ein herausragender Maler am Hof von Kaiser Rudolf II. (1576-1612) in Prag, war flämischer Herkunft und wurde erst vor relativ kurzer Zeit von Frau Eliska Fucikova wiederentdeckt. Mindestens zwei seiner wichtigen Werke genießen heute internationale Anerkennung: Die "Schlafende Venus" (Musée des Beaux Arts in Dijon, lange Zeit Tizian zugeschrieben) und ihr Pendant "Schlafende nackte Frau", das im Kunsthistorischen Museum in Wien ausgestellt ist. Der Vergleich mit dem Werk in Dijon, aber auch mit anderen Werken, die sich derzeit im Museum befinden oder auf Auktionen angeboten werden, gibt uns übrigens mehrere Gründe zur Zufriedenheit, die uns zu der Annahme verleiten könnten, dass unsere "Venus, die dem Amor die Augen verbindet" tatsächlich von der Hand des Meisters stammt. -1) Der Vergleich der Gesichtszüge lässt uns vermuten, dass es sich um das gleiche Modell handelt (Mund, Nase, Augen). -2) Die Techniken zur Darstellung von Haaren, Schmuck und Perlen sind wirklich sehr ähnlich. -3) Die Liebe mit verbundenen Augen ist, gelinde gesagt, den Putti der "Allegorie der Fruchtbarkeit", die bei Christie's am 1. Juni 1989 für 146107 € versteigert wurde, sehr ähnlich. Der Hof von Rudolf II. Als aufgeklärter Kunstliebhaber und leidenschaftlicher Sammler zieht Rudolf II. zahlreiche Künstler an seinen Hof: die Maler Arcimboldo, Bartholomeus Spranger, Hans von Aachen, Joseph Heinz, den Landschaftsmaler Roelandt Savery, den Miniaturisten Joris Hoefnagel, der sich auf botanische und zoologische Darstellungen spezialisiert hat, den Bildhauer Adriaen de Vries und viele andere, Goldschmiede, Waffenschmiede, aber auch Männer der Wissenschaft wie Kleper. Die Künstler wurden auf seinen Reisen auch zu Kunstkommissionären des Kaisers, dessen Wunderkammer unermüdlich um Meisterwerke der Kunst und der Natur erweitert wurde, die sorgfältig nach einer komplexen Klassifikation katalogisiert wurden. Dieser Wissensdurst, der oftmals elitäre oder gar hermetische Züge annahm, und die hochintellektuelle Erotik vieler Kunstwerke zeichnen diesen Schlüsselmoment des europäischen Kunstbewusstseins besonders aus, der auch einen zerbrechlichen Moment des interkonfessionellen Gleichgewichts vor den Stürmen des Dreißigjährigen Krieges darstellte. Der Trend zur höfischen Venus am Ende des 16. Es handelt sich hierbei um eine Art der Darstellung der Großen des Hofes, die dazu dient, die aristokratische Person hervorzuheben. Die Frauen werden mit einem idealisierten Körper nach dem Vorbild von Diana oder Venus gezeigt, wie hier. Unser Gemälde könnte beispielsweise mit dem Werk "Venus und Amor" von Lavinia Fontana (1552 - 1614) im Musée des Beaux-Arts in Rouen verglichen werden, das in der Komposition vergleichbar ist und in dem wahrscheinlich eine Dame aus der Familie Ruini porträtiert wurde, wie eine Zeichnung mit ähnlichem Gesicht von Cristoforo dell'Altissimo im Palazzo Pitti in Florenz zeigt; vielleicht handelt es sich um ein Verlobungsporträt, das dem zukünftigen Ehemann geschickt wurde.

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