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Fabre Jan, 1958 Belgien Der Mann, der weint und lacht (2004) Skulptur Bronze Poliert Auf einem Sockel aus Quaderstein. Sig. - Stempel "Art Casting Belgium". Ex. Nr. 2/8 170 x 60 x 37 cm (Bronze) - Gesamthöhe mit Sockel 220 cm. Mit Audiosystem und Wasseranschluss "Jan Fabre. De bronzen" Guy Pieters 2007, vgl. S. 257-281 Abb. "Jan Fabre. Spiritual Guards" Carlo Cinelli u.a., Forma Ed., Florenz 2016, vgl. S. 49-51 ill. Mit Dokumentation Zwischen Lachen und Weinen Stellen Sie sich vor: dieser Moment, in dem Weinen näher liegt als Lachen oder umgekehrt. Ein innerer Konflikt aus widersprüchlichen Gefühlen, der jeden von uns irgendwann überfällt. Lachen und Weinen sind Gegensätze. Und doch liegen sie so nah beieinander. Jan Fabre schildert diese beiden primären Emotionen, die die Grundlage des menschlichen Gefühlslebens bilden, und schafft es, die Verwirrung einzufangen, die wir in der realen Welt empfinden. Lachen und Weinen sind nicht nur eng miteinander verbundene Gefühle, auch der Ausdruck, der sich auf dem Gesicht entfaltet, ist schwer zu unterscheiden. Fabres Bronzeskulptur lässt sein Gesicht zu einer Grimasse erstarren, der Mund steht offen. Die Augen verziehen sich zu Schlitzen, sind aber noch nicht vollständig geschlossen. Gleichzeitig neigt sich der Kopf leicht nach hinten und die Lungen füllen sich. Dies ist der Moment vor dem Gefühlsausbruch - aber Fabres Gemütszustand kann in alle Richtungen kippen. Der Künstler benutzt seinen Körper wie einen Scheinwerfer, durch den er seine Gedanken in die Welt hinausschickt. "L'homme qui pleure et qui rit" ist Teil einer Reihe von lebensgroßen Bronzeskulpturen, die Fabre nach seinem eigenen Bild entworfen hat. In seiner Erzählung ist die Darstellung des Menschen eine Metapher für das Menschsein, für den Menschen, der zwischen dem Ewigen und dem Sterblichen jongliert. Zwischen dem Leben und dem Tod. Das menschliche Gefühlsleben ist ein universelles Phänomen, das ihn vom Tier unterscheidet. Gleichzeitig lachend und weinend bringt er das Paradoxon des Lebens zum Ausdruck. "L'homme qui pleure et qui rit" wurde anlässlich des Theaterfestivals von Avignon im Jahr 2005 geschaffen. Die Skulptur ist eine Hommage an das Theater und den Schauspieler, der Emotionen sowohl in der Tragödie ("L'homme qui pleure") als auch in der Komödie ("L'homme qui rit") ausdrückt. Das Buch, das er trägt, trägt den Titel "Ich bin ein Fehler" - eine Einladung zu ein wenig Selbstironie.

lokeren, Belgien