[CORDAY (Charlotte)]. - RAFFET (Auguste). Originalzeichnung. 2.-6. Juli 1847. Bleistift, 14 x 10 cm auf Papier, als Fenster auf ein Blatt Folio-Papier montiert. PORTRÄT VON CHARLOTTE CORDAY, DIE ZUM ECHAFAUD GEFÜHRT WIRD. Der Historienmaler Auguste Raffet (1804-1860), ein Schüler von Baron Gros und Nicolas-Toussaint Charlet, entschied sich dafür, die junge Frau hier darzustellen, als sie am 17. Juli 1793 im roten Hemd der Mörder in einem offenen Wagen zum Schafott gefahren wurde - und so der Rachsucht des Volkes ausgesetzt war. Doch die symbolische Ladung, die von dieser schändlichen Vorrichtung ausging, wurde von der royalistischen Propaganda umgekehrt, die erfolgreich die Vorstellungswelt um die Märtyrer der christlichen Geschichte reaktivierte. Diese Zeichnung diente als Vorlage für den Kupferstich von Félicie Fournier für die Galerie von Porträt-Vignetten, die Auguste Raffet 1848 bei Furne et Cie POUR ACCOMPAGNER L'HISTOIRE DES GIRONDINS D'ALPHONSE DE LAMARTINE veröffentlichte, die im Jahr zuvor beim selben Verlag erschienen war. Provenienz: "VENTE RAFFET 1911" (Stempel; Catalogue des peintures, aquarelles, dessins lithographies de A. Raffet [...] formant la succession de feu M. Aug. Raffet fils, Paris, Drouot, Loÿs Delteil, expert pour les dessins, 15 mars 1911, n° 117). - Arthur MEYER (Mes livres, mes dessins, mes autographes, Paris, s.n., 1921, Nr. 123, Zeichnungen, 3; Paris, Drouot, Francisque Lefrançois et Noël Charavay experts, 3.-6. Juni 1924, Nr. 129, Zeichnungen, 3). - Der Bankier Christian LAZARD (Paris, Drouot, 19. Mai 1967, Nr. 62). - Robert GERARD (Paris, Drouot, 19.-20. Juni 1996, Nr. 226).