LE GOBIEN, Charles

Histoire des isles Marianes, nouveaument converties à la religion Chrestienne; & la mort glorieux des premiers missionnaires qui y ont prêché la foy. Paris, Nicolas Pépie, 1700. In-12 (159 x 88 mm) mit 12 Seiten n.ch., 433 Seiten, 6 Seiten n.ch., 2 gestochene Faltkarten. Braunes Kalbsleder mit verziertem Rückenschild und gesprenkeltem Schnitt (zeitgenössischer Einband). Hill, 1000; Brunet, 28230. Originalausgabe. Sie enthält die Geschichte der christlichen Missionen auf den Marianen- oder Ladrones-Inseln im Nordwestpazifik, deren Hauptinsel Guam ist. Mehrere Briefe der ersten Missionare (Medina, Clain, Sanvitores usw.) sind im Text abgedruckt. Die Jesuitenmission wurde dort von Diego Luis de Sanvitores gegründet. Pater Le Gobien hat die Marianen nie besucht, sondern stützt sich in seinem Bericht hauptsächlich auf die Beziehungen und Briefe der Missionare, die ihm aus Rom, Spanien, den Niederlanden usw. zugesandt wurden. Abgedruckt ist ein Brief von P. Clain (S. 395f.) über die Entdeckung der Karolinen-Inseln. Charles Le Gobien (1652-1708) Französischer jesuitischer Schriftsteller und Gründer der Lettres édifiantes et curieuses, einer Sammlung von Berichten jesuitischer Missionare in China. Sie ist eine wichtige Informationsquelle für die Geschichte der katholischen Missionen und des Lebens in China zu dieser Zeit. Le Gobien, geboren in Saint-Malo in der Bretagne, trat am 25. November 1671 in die Gesellschaft Jesu ein. Als Professor für Philosophie und vor allem als Prokurator der französisch-chinesischen Mission versuchte er in einer Reihe von Artikeln, das Interesse für das Werk der Christianisierung Ostasiens zu wecken. Das Exemplar ist komplett mit den beiden gravierten Karten, die die Marianen und Guam illustrieren. Kleine Restaurierungen an den oberen und unteren Kassetten des Rückens. Provenienz: M. L. de Becdelièvre (Signatur auf dem Widmungsblatt).