KABRIS, Joseph
Précis historique et véritable du séjour de J. Kabris natif de Bordeaux, dans les îles de Mendoça. Paris, imprimerie de J.G. Dentu, [vers 1817]. In-8 (207 x 135 mm) mit 15 S. Broschiert, blauer, stummer Verlagseinband, moderner Schuber aus braunem Halbchagrin.
O'Reilly, 6623.
Die erste von drei ohne Datum erschienenen Ausgaben, die von O'Reilly verzeichnet wurden.
Verfasst, wie auf der letzten Seite angegeben, "von Herrn A.F. Dulys, nach den von Herrn J. Kabris erteilten Auskünften, der das vorliegende Dokument für aufrichtig und wahrhaftig erklärt", finden sich darin Einzelheiten über den "Aufenthalt auf den Mendoça-Inseln, die im Pazifischen Ozean unter dem 10. südlichen Breitengrad, gegen den 240.
Joseph Kabris (1780-1822) war an der Küste der Insel Nuku-Hiva gestrandet, von wo aus er von Krusenstern bei seiner Durchreise im Jahr 1804 an Bord gezwungen wurde. Er war vollständig in die örtliche Gesellschaft integriert, nachdem er sich den ganzen Körper tätowieren ließ (S. 5-6). Später heiratete er eine der Töchter des Häuptlings (S. 1), mit der er zwei Kinder hatte. Kabris gibt an, dass er gegen seinen Willen von Krusenstern entführt wurde, da er "auf diesen Inseln vollkommen glücklich" war.
Wir konnten die Existenz der von O'Reilly erwähnten Tafel nicht überprüfen - sie ist auf dem digitalisierten Exemplar der Bibliothèque nationale de France nicht zu finden. Die beiden Illustrationen, die in der Ausstellung am Quai Branly (2015) zu sehen waren, entsprechen nicht dieser Ausgabe (laut Angaben im Katalog würden sie eher aus den 1824er Jahren stammen).
Sehr gutes Exemplar mit allen Rändern dieses äußerst seltenen Augenzeugenberichts.
