FORBES, James

Waterloo, Stanmore, Miscellaneous. 1768-1817. Großes Folio (527 x 370 mm). Rotes Halbmaroquin mit Ecken und verziertem glattem Rücken (englischer Einband aus dem frühen 19. Jahrhundert). Außergewöhnliche Sammlung, zusammengestellt von dem englischen Maler und Reisenden James Forbes (1749-1819), auf dem Rücken mit "Voyages and Travels, vol. 46" . Sie enthält 70 Aquarelle (Feder- und Tuschezeichnungen oder Bleistiftzeichnungen, darunter der Titel und 13 Collagen) in verschiedenen Größen, 101 Tafeln (darunter 3 Karten und Pläne sowie eine Lithografie) und zwei kalligraphische Blätter, montiert auf 173 Blättern. Der Maler James Forbes ist besonders dafür bekannt, dass er in jungen Jahren 17 Jahre lang in Indien verbrachte und von dort eine Fülle von Zeichnungen und Manuskripten mitbrachte, in denen er die Flora, Fauna und Architektur des Landes (einschließlich des Taj Mahal) beschrieb und die unter dem Titel Oriental Memoirs veröffentlicht wurden. Nach seiner Rückkehr reiste er unaufhörlich durch Europa und hielt sich mehrmals in Frankreich auf, wie dieser Band belegt. Als wissbegieriger Geist zeichnete er nach der Natur, illustrierte mit (manchmal ausgeschnittenen) Stichen und kommentierte verschiedene Blätter mit Gedichten oder Auszügen aus seinen Memoiren, die von ihm geordnet und zu Sammelbänden zusammengestellt wurden. Der erste Teil des Bandes ist Waterloo gewidmet, das Forbes 1817 besuchte: Nach einem kalligraphisch gestalteten Titelblatt, das von einem Kranz aus getrockneten Blumen umgeben ist, die 1817 in Waterloo gepflückt wurden ("A Wreath of wild flowers, gathered in the intersting field of Waterloo on the 24th. Of September 1817, by J. Forbes"), zeichnet er mit Tinte oder Aquarell Erinnerungsorte (Wellington tree, catholic cemetery Waterloo, etc.), rekonstruiert Schlachtorte mithilfe einer Collagetechnik (gravierte Reiter, die mit Tusche auf die Landschaft geklebt werden, zum Beispiel), stellt Serien von Stichen zusammen (Wellington, Prince Blucher, etc.), die er kommentiert. Etwa 15 Zeichnungen und Aquarelle sind Stanmore gewidmet, wo Forbes ein Haus besaß und wo seine Frau und seine Schwester begraben wurden (Stanmore Hill, Stanmore Church), mehrere aus dem Gedächtnis gezeichnet, einige von Verwandten angefertigt. Mehrere Zeichnungen entstanden in Deutschland, andere an der Elbe (Ansicht von Cuxhaven) oder in Paris; mehrere naturhistorische Aquarelle (Vögel, Fische), eine schöne Reihe von großen Bäumen, die nach der Natur in Fontainebleau gezeichnet wurden oder nach Barret gezeichnet wurden. Mehrere Serien von Stichen sind in dem Band vorhanden: Charles Pye, Provincial copper coins or token issued between 1787 and 1796 (22 ff); ein gestochenes Porträt von C.J. dit Joseph Vernet (1714-1789) mit handschriftlicher biografischer Legende, gefolgt von 9 Ansichten französischer Häfen von Vernet (La Rochelle, Dieppe, Antibes), den Forbes anscheinend besonders bewunderte; eine Sammlung von Gravuren von Grabmälern und Stelen (darunter die von Isaac Newton) (15 ff.); schließlich eine frühe Lithografie, die 1817 in Paris von E.C. Ashburner angefertigt wurde, mit dem handschriftlichen Kommentar: "in remembrance of that young Lady" (in Erinnerung an diese junge Dame). Alle diese Zeichnungen und Stiche wurden zeitgenössisch sorgfältig in diesen Band montiert, mit Einrahmungen in Lavendel, Anmerkungen und Zitaten in Tinte sowie zahlreichen Signaturen, Lokalisierungen und Daten von James Forbes. Einband berieben, Kratzer.