PULCI, Luca [Epistole] Pistole di Luca Pulci al magnifico Lorenzeo de Medici.
Fl…
Beschreibung

PULCI, Luca

[Epistole] Pistole di Luca Pulci al magnifico Lorenzeo de Medici. Florenz, Francesco Bonacorsi & Antonio di Francesco, 28. Februar 1488. LUCA PULCI ODER DIE WIEDERHERSTELLUNG DER REPUBLIK DER BUCHSTABEN AM HOF VON LORENZO DEM PRÄCHTIGEN. Zweite Ausgabe Kleines Format, in-4 (205 x 125 mm). Erste Initiale verziert und vergoldet auf blauem Grund, weitere Initialen rubriziert. Gemaltes Wappen am unteren Rand des ersten Blattes. Text einspaltig, dreißig Zeilen auf der Seite. COLLATION: a-d8 e6 f4 (letztes leeres Blatt), d.h. 42 ff. n.ch. INHALT: a1r: Titel und Incipit, f4r: Explicit und Kolophon. ITALIENISCHE RELIUR DES 19. Jahrhunderts. Jahrhundert. Braunes Basan, goldgeprägte Verzierung, Einfassung mit Roulette, verzierter Rücken, roter Schnitt. RARITÄT: Laut USTC sind nur neun Exemplare in öffentlichen Händen bekannt, davon zwei in den U.S.A., zwei in Italien, eines in Frankreich, eines in Irland und eines in Großbritannien. Gelenke stark abgenutzt, einige Braunflecken auf den ersten Blättern. Die Originalausgabe der Pistolen von Luca Pulci (1431-1470) war 1481-1482 erschienen. Zusammen mit seinen beiden Brüdern Bernardo und Luigi waren die Pulci-Brüder aktiv an den Bemühungen der Medici um die Wiederherstellung der Republik der Buchstaben in Florenz beteiligt. Obwohl Luca jung starb, sind seine Texte und insbesondere diese Sammlung von achtzehn Episteln im Stil von Ovid und antiken Autoren gehalten. Das stilistische Element scheint bei Luca nie völlig vom Inhalt getrennt zu sein: Seine Dichtung ist nicht einfach eine Form der lyrischen Flucht, sondern erweist sich als moralisch und politisch engagierte Dichtung zu einem komplexen Zeitpunkt in der Geschichte von Florenz. Diese ist einerseits durch die Entwicklung von Bräuchen gekennzeichnet, die sich gegen die franziskanische Observanz und die Predigt der Dominikaner richten, und andererseits durch den Machtwechsel von den Händen Como de' Medici zu denen seines Sohnes Piero. Luca Pulci schwankt somit zwischen einem strengen Moralisten und einem Befürworter der republikanischen Werte, die der bürgerliche Humanismus zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Florenz entwickelt hatte. Diese Dualität spiegelt sich auch in der Wahl des Druckers der Pistole, Francesco Bonaccorsi, wider. Dieser war in der Tat mit Savonarola verwandt. Alle von Bonaccorsi gedruckten Bücher sind selten und zeugen von den Tumulten des Quattrocento. BIBLIOGRAPHIE: USTC Nr. 991705 -- Goff, 1114 -- BMC VI, 671 -- Gesamtkatalog der Wiegendrucke M 36577 -- Donatella Bisconti, Luca Pulci und sein Platz in der Kultur des italienischen 15. Jahrhunderts, S. 4-12

73 

PULCI, Luca

Das Los wurde versteigert. Ergebnisse ansehen