Gerhard Marcks Gerhard Marcks

Alcina II
1934

Bronzeplastik. Höhe 106,3 cm. Rec…
Beschreibung

Gerhard Marcks

Gerhard Marcks Alcina II 1934 Bronzeplastik. Höhe 106,3 cm. Rechts am Rocksaum das Künstlersignum und hinten unten der Gießerstempel "H.NOACK BERLIN". - Mit schöner dunkelbrauner, teils grünlicher Patina. Rudloff 291; Gerhard Marcks Werktagebuch Gips/Bronze 139 Provenienz Galerie Hoffmann, Hamburg; Privatsammlung Niedersachsen Literatur Walter Passarge, Gerhard Marcks, in: Der Standpunkt, 1947. Heft 6/7, S. 25; Adolf Rieth, Gerhard Marcks, Recklinghausen 1959, S. 13; Othmar Metzger, Zu den Bildwerken von Gerhard Marcks, in: Gerhard Marcks, Ausst. Kat. Wallraf Richartz-Museum, Köln 1964, S. 12 f.; Günter Busch, Der Bildhauer Gerhard Marcks, in: Universitas, 1965, Jg. 20, Abb. S. 831; Gerhard Marcks und die Antike, mit Texten von Rudolf Blaum, Martina Rudloff u. a., Bremen 1993, S. 62 Die im Kunsthandel äußerst seltene Plastik „Alcina II“ von Gerhard Marcks entstand 1934 in zwei leicht variierten Fassungen. Während die Figur in der ersten Version die Haare zusammengebunden und ein gerade fallendes Kleid trägt, zeigt „Alcina II“ offenes Haar und ein Kleid mit durchmodelliertem und faltenreichem Rock. Im Hinblick auf die Konzeption der Figur mit Stand- und Spielbein, aufrechter Haltung und zurückgenommenem Ausdruck dokumentiert sie die Auseinandersetzung mit der griechischen Plastik. Dies ist kein Zufall, denn Marcks war zeitlebens fasziniert von der griechischen Kultur und reiste erstmals 1928 mit dem Archäologen Herbert Koch (1880-1960) nach Griechenland. Die dort gesammelten Eindrücke lieferten ihm lange Zeit maßgebliche Impulse für sein figürliches Schaffen. Auch „Alcina II“ zeugt durch ihren strengen Stil vom Einfluss durch die klassisch-griechische Figurenauffassung. Für den Kopf der Figur stand Marcks die Künstlerin Trude Jalowetz (1910-1976) Modell. Sie war Schülerin der Webklasse an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein, an der Marcks als stellvertretender Direktor tätig war. Als sie und ihr Mann aufgrund ihrer jüdischen Herkunft emigrieren mussten, besuchte Marcks sie 1934 im holländischen Putten. Dort dürfte auch die vorbereitende, 1934 datierte Modellstudie (Hessisches Landesmuseum Darmstadt) entstanden sein.

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