Georg Tappert Georg Tappert

Porträt Karl Jakob Hirsch
Um 1917

Öl auf Leinwand …
Beschreibung

Georg Tappert

Georg Tappert Porträt Karl Jakob Hirsch Um 1917 Öl auf Leinwand (doubliert). 76,4 x 59,2 cm. Gerahmt. Unten rechts signiert 'Tappert'. - Rahmenbedingte Bereibungen an den Bildrändern, sonst in tadelloser, farbfrischer Erhaltung. Wietek 180 Provenienz Annalise Tappert, Berlin (bis 1967); Privatbesitz Schweiz; Privatsammlung Hamburg Ausstellungen Berlin 1918 (Galerie Buchkunst Axel Juncker), Georg Tappert. Gemälde und Graphik; Kassel 1959 (Kunstverein), Georg Tappert Gedächtnisausstellung, Kat. Nr. 25; Berlin 1961 (Akademie der Künste), Georg Tappert 1880-1957, Kat. Nr. 41; Hagen 1967 (Karl Ernst Osthaus-Museum), Zur Erinnerung - 10 Maler des Expressionismus, Kat. Nr. 87; Berlin 1980/81 (Berlinische Galerie), Georg Tappert. Ein Berliner Expressionist 1880-1957, Kat. Nr. 22 (mit rückwärtigem Etikett); Schleswig/Nürnberg 2005 (Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum/Germanisches Nationalmuseum), Georg Tappert. Deutscher Expressionist, Kat. Nr. 46 Literatur Gerhard Wietek, Georg Tappert 1880-1957. Ein Wegbereiter der Deutschen Moderne, München 1980, S. 44 Das eindringliche Porträt Georg Tapperts zeigt den Maler und Schriftsteller Karl Jakob Hirsch (1892 – 1952). In Hannover in eine gutbürgerliche und den Künsten aufgeschlossene Familie geboren, strebte Hirsch zunächst eine Laufbahn als Pianist an, bevor er sich aufgrund der Teilamputation des rechten Zeigefingers in Richtung der grafischen Künste, Malerei und Schriftstellerei orientieren musste. In diesem Sinne besuchte er die Hannoversche Kunstgewerbeschule und studierte anschließend Malerei in München und Berlin. Dort freundete sich Hirsch mit Franz Pfemfert an, für dessen sozialistische Zeitschrift „Die Aktion“ er Druckgraphiken und Texte beisteuerte. Seit 1918 arbeitete er als „künstlerischer Beirat“ für die Berliner Volksbühne und entwarf Bühnenbilder und Kostüme. In dieser Zeit lernte er auch Georg Tappert kennen, der ihn im Zeichnen unterrichtete, und mit dem er während des Ersten Weltkriegs in der Fliegertruppe in Adlershof seinen Dienst versah. Die beiden Künstler hatten ein freundschaftliches Verhältnis zueinander. Tappert zeigte seinen Schüler und Freund in einem feuerroten Sessel vor leuchtend gelbem Hintergrund, vor dem sich die in einen dunklen Anzug gekleidete Figur plastisch abhebt. Mit Blick auf die Intellektualität und die vielseitigen Begabungen des Malers und Autors interpretierte er ihn mit einem auffallend großen Kopf, starker Brille und einem wie zum Sprechen geöffneten Mund. Gleichzeitig betonte er die feingliedrigen Hände des verhinderten Pianisten. 1925 wechselte Hirsch von der bildenden Kunst zur Literatur, schrieb Musik-, Kunst- und Literaturkritiken sowie 1931 den Roman „Kaiserwetter“, der im S. Fischer Verlag erschien und ihm großen Erfolg bescherte. Schon früh erkannte er die Gefahr des Nationalsozialismus, so dass er 1934 über die Schweiz in die Vereinigten Staaten emigrierte.

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