Bela CZOBEL (Budapest 1883-1976)

Atelier des Künstlers in Budapest Circa 1969 Öl auf Leinwand 74 x 92 cm Signiert unten rechts mit wenig Material "CZÓBEL". Von seinem Großvater orientiert, begann Béla Czóbel ab 1902 eine künstlerische Karriere in der Malerkolonie Nagybánya (Baia Mare) in Siebenbürgen. In den Jahren 1902-1903 studierte er an der Akademie in München und zog 1903 nach Paris. In Paris wohnte er zunächst im Hotel du Danemark in Montparnasse und studierte an der Académie Julian. Jeden Sommer kehrt der Künstler nach Ungarn zurück und wird zum Zeugen der französischen Avantgarde-Malerei. Bela Czobel nimmt an der Fauve-Bewegung teil und stellt neben Derain, Vlaminck, Braque und Matisse im Salon d'Automne von 1905 aus. Außerdem stellte er von 1906 bis 1908 im Salon des Indépendants und 1926 im Salon des Tuileries aus. 1909 schloss er sich in Paris der Bildung einer Avantgardegruppe namens "Les Huit" an. Da sich der Künstler zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Ungarn befand und nicht in sein Pariser Atelier zurückkehren konnte, verbrachte er die Kriegsjahre bis 1919 in Holland. Zwischen 1919 und 1925 ließ sich der Maler in Berlin nieder, stellte unter anderem in der Galerie "Der Sturm" aus und kehrte 1925 nach Paris zurück. Im Jahr 1940 zog er wieder nach Ungarn, nach Szentendre, wo sich heute das dem Künstler gewidmete Museum befindet. Das Werk wurde vom Künstler zwischen 1966 und 1975 geschaffen, als er in seinem Atelier in der Kelenhegyi-Straße in Budapest arbeitete. Der Maler stellt das Innere seines Ateliers dar. In der Mitte der Komposition steht ein Tisch mit einer Vase, links auf dem Boden liegen Bilder, rechts ist ein Zeichenkarton zu sehen, ein Erkerfenster mit vier Fenstern strahlt Helligkeit in das Atelier und bietet mehrere Fluchtpunkte für die Komposition. Die Palette mit dominierenden Gelb-, Blau- und Rottönen sowie eine Komposition, die durch eine Überlagerung von Pinselstrichen in mehreren Farben strukturiert ist, sind typische Merkmale von Bela Czobels Werk aus dieser Zeit. Elise Vignault