[Provenzalische Literatur] MISTRAL (Frédéric) : Miréio pouémo prouvençau de Frederi Mistral (Mit der wörtlichen Übersetzung als Gegenstück). Avignon: J. Roumanille, 1859. 1 Band. 13,5 x 21,5 cm. (4)-515-(1) Seiten. Spinatgrünes Maroquin postérieur, Rückenverzierung, breite goldgeprägte Innenspitze, Kopfgoldschnitt, konservierter Deckel. Der Einband ist mit GUETANT signiert. Rücken leicht aufgehellt, einziger Mangel dieses eleganten Einbands. Vereinzelte helle Braunflecken, der Einband ist gebräunt, ein kleiner Wasserfleck in der unteren Ecke des Vortitels. Die letzten 18 Blätter wurden neu montiert. Originalausgabe. Kostbares Exemplar, in das am Kopf vier handschriftliche Blätter des Felibre und Gelehrten Adolphe Michel aus Saint-Rémy-de-Provence eingebunden wurden. Die beiden handschriftlichen Dokumente (ein Brief und eine Notiz) sind von großem Interesse für die Geschichte des aufkommenden Ruhms von Frédéric Mistral. Der Brief datiert vom 11. März 1859 und ist an Henri d'Audigier, Kolumnist der Zeitung La Patrie, adressiert. Adolphe Michel ist ein Felibre, von dem gesagt wurde, "[er] war, [...] durch seine Beherrschung, seine Energie und seinen Elan, die Seele der Félibrée". (Revue du Félibrige, zitiert von René Jouveau, in Histoire du Félibrige). Er war auch der Autor des ersten Opernlibrettos aus Mistrals Miréio, noch vor Carré. Henri d'Audigier (1828-1872), aus einer alten Familie aus Bourg-Saint-Andéol stammend, ehemaliger Schüler der École Normale, Journalist, Lehrer, einflussreicher Literaturkritiker der Zeitung La Patrie, veröffentlichte einen der ersten Artikel über Mireille und dies noch vor Lamartine. In seinem Brief vom 11. März 1859 bat Adolphe Michel Henri d'Audigier um die Veröffentlichung eines Artikels in der Zeitung La Patrie, den er zum Lob von Frédéric Mistrals Werk verfasst hatte: Die im Buch eingebundene handschriftliche Notiz ist dieser Artikel, datiert vom 10. März 1859. Die Rezension von d'Audigier in La Patrie erschien erst am 16. März 1859. Man kann mit Recht annehmen, dass sie zumindest teilweise eine Folge des Schreibens von Adolphe Michel war. Der Beginn der Karriere eines Meisterwerks