LOBO (Jérôme).

Historische Relation von Abissinie. Paris, Veuve d'Antoine-Urbain Coustelier & Jacques Guérin, 1728. In-4, rotes Maroquinleder mit doppeltem Netz, grotesk verziertem Rücken und goldgeprägtem Schnitt (zeitgenössisches Buchbinderhandwerk). Chadenat, Nr. 1158. - Fumagalli, Nr. 92 - Gay, Nr. 2657. Originalausgabe in Französisch, mit einem Frontispiz von Cochin nach L. de Boullongne und zwei Faltkarten, die Ostäthiopien und Abessinien zeigen. Übersetzt von Abbé Joachim Legrand, Botschaftssekretär in Lissabon, enthält es neben dem Bericht von Pater Lobo zahlreiche Memoiren und Briefe von Reisenden über dieses Land. Der Autor, der 1594 geboren wurde und 1678 in Lissabon starb, trat in den Jesuitenorden in Coimbre ein und schiffte sich früh nach Ostindien ein. Von 1625 bis 1634 lebte er in Abessinien und brachte von seinem Aufenthalt zahlreiche Beobachtungen über die Sitten und Gebräuche der Bewohner sowie eine Beschreibung des Nils mit. Seltenes Exemplar in Maroquin der Zeit mit grotesk verziertem Rücken. Gestochenes Wappen-Exlibris des Chevalier de Folard und Exlibris von Joseph Nouvellet, einem Lyoner Bibliophilen, dessen Bibliothek 1891 verstreut wurde. Ein Riss in einer der Karten, ohne Fehlstellen. Leichte, gleichförmige Braunflecken. Rücken verblasst, Absplitterung am Schwanz, breiter dunkler Fleck auf dem zweiten Deckel.