[BOUGOYNG (Simon)]

♦ Die Espinette des jungen Prinzen. Eroberung des Königreiches von gutem Ruf. S.l.n.d. [im Kolophon]: Paris, Michel le Noir, 1514. Gotischer Folio, rotes Maroquin, dreifaches Filet, Rückenverzierung, innere Spitze, goldgeprägter Schnitt (Trautz-Bauzonnet). Barbier, Ma bibliothèque poétique, I, Nr. 13. - Bechtel, B-356. Zweite Ausgabe dieses allegorischen Gedichts mit fast 20.000 Versen im Stil von Gringore, verfasst von Simon Bougoyng (oder Bougoing), dem Kammerdiener von König Ludwig XII. Der Name dieses Autors wird in 14 Versen am Ende des Werkes als Akrostichon angegeben. Von diesem Gedicht sind nur zwei Ausgaben bekannt, diese und die Originalausgabe, die 1508 bei Vérard erschien. Eines der schönsten gotischen Bücher mit Figuren. Die Illustrationen umfassen 51 Holzschnittfiguren, einschließlich der Titelfigur, die Ritter darstellen. Einige der Stiche finden sich in Ausgaben anderer Texte: Roman de la Rose, La Destruction de Troie, Les Regnars traversans oder Le Livre des ruraulx prouffitz. Das Exemplar gehörte Joseph-Antoine de Crozat, Marquis de Tugny (1696-1751), Parlamentsrat, mit seinem handschriftlichen Exlibris auf der Rückseite des Titels (Ex-bibliotheca D. Crozat) (Kat. 1751, Nr. 1184) und später dem Herzog von La Vallière (Kat. 1783, T. II, Nr. 2885), dessen Wappen auf dem alten Einband erhalten blieb und hier auf das Innenfutter aufgeklebt wurde. Es erschien 1903 im Bulletin Morgand unter der Nr. 44890 (charakteristische Bleistiftsignatur). Aus der Bibliothek Am. Berton (Exlibris). Kleine Tintenflecken auf den Deckeln und dem Rücken.