KUMI SUGAI (1919-1996)

Ohne Titel, 1970. Farbsiebdruck. Mit Bleistift signiert, datiert und nummeriert 83/190. Provenienz: Sammlung Lies & Cees Soons Der aus Japan stammende Kumi Sugai (1919-1996) war hauptsächlich in Paris tätig. Er wird mit der Nouvelle Ecole de Paris in Verbindung gebracht, einer Gruppe von Künstlern, die alle im Laufe des 20. Ursprünglich schuf Sugai figurative Kunst. Die Begegnung mit den Werken von Yoshihara Jirō (1905-1972), dem Begründer der einflussreichen Avantgarde-Bewegung Gutai, änderte dies. Sugais Werk wurde abstrakter, mit zunehmender kompositorischer Einfachheit. Seine Werke trugen jedoch stets Titel, die sich auf die japanische Folklore bezogen. Dies gab er erst 1960 auf, nachdem er zehn Jahre lang in Paris gelebt hatte. In dieser Zeit vollzog sich ein echter Wandel in seinem Stil. Nach seinen eigenen Worten, die stark von der europäischen Großstadt, der Autobahn und seinem Porsche beeinflusst wurden, wandelten sich seine Werke radikal zu glatten abstrakten Figuren mit klaren Konturen. Der fragliche Siebdruck verkörpert diese Dinge und ähnelt vor allem einem Verkehrsschild. Sugais Bildsprache ist inspiriert von der Klarheit und Allgemeingültigkeit der Botschaft, die ein Verkehrsschild verkündet. Für ihn sind sie ein Mittel der totalen und unmittelbaren Kommunikation. In ähnlicher Weise möchte der Künstler, dass seine Kunst so unmittelbar wie möglich ist. Das zeigt sich auch in seiner Farbgebung, die oft nur aus Primärfarben besteht. Rot, Schwarz und Weiß sind in seinen Augen Farben, die jeder kennt, und deshalb stellt er sie so dar, wie sie wirklich sind, ohne sie zu verschönern. Für Sugai ist eine Farbe wie Blau oder Violett durch das Licht und den Gemütszustand veränderbar. Wie auf dem Siebdruck zu sehen ist, stellt er daher Blau veränderlich und anders dar als reines Rot. 750 x 550 mm