Null Peter FLÖTNER zugeschrieben (Thurgau um 1490 - Nürnberg 1546).
Entwurf mit …
Beschreibung

Peter FLÖTNER zugeschrieben (Thurgau um 1490 - Nürnberg 1546). Entwurf mit Varianten für die Einfassung eines Altarbildes Feder sowie braune und schwarze Tinte, braune Lavierung auf schwarzen Bleistiftstrichen. Unten in der Mitte nachträglich monogrammiert "GP" für Georg Pencz. Beschriftung auf der Rückseite: Zahlreiche Anmerkungen in deutscher Sprache, die die Standorte der Hauptfiguren des Altarbildes angeben. Ungefähre Übersetzung, von oben nach unten: 1- Diese Skizze eines Gemäldes muss gemacht werden ...mehrere Dinge werden an der Basis ausgedrückt. 2 - ? 3 - Das Jesuskind soll einen Schild mit einem Bischofshut und einem Zepter auf dem Schild tragen, ein Wappen (wie aus der damaligen Zeit?). 4 - Der Tod Unserer Lieben Frau oder die Himmelfahrt. 5 - Dieser Engel soll ... ein Wappenschild tragen (um ja d'après). 6 - diese Säule mit ... umgeben. 7 - Die Heiligen Drei Könige 8 - Man soll ... 9 - Der Heilige Thomas von Kandelbergh (vielleicht Thomas Becket, Bischof von Canterbury?). 10 - Hier muss man das Wappenschild anbringen. 11- Hier muss man das Wappenschild mit dem Wappen anbringen. 12 - Diese Skizze (Vision) ist auf zwei Arten gemacht, in denen ich die Gnade hatte, sie zu zeigen, und die man mit Sorgfalt (Fleiß) ausführen soll. 13- Die Leiter (Ellenbogen) 60 cm ungefähr... Unter dem Altarbild alte, undeutliche Inschrift. (Mit Japanpapier gefüttert, restaurierte Fehlstellen, kleine Flecken und Knicke). 49,5 x 32 cm Flötner stammte ursprünglich aus der Bodenseeregion und ließ sich 1522 in Nürnberg nieder. Er führte die ornamentalen Erfindungen der italienischen Renaissance in Deutschland ein. Als Bildhauer, Graveur und Designer setzt er seinen italianisierenden Stil erfolgreich in den dekorativen Künsten durch: Architekturmotive, Möbel, Bilderrahmen und Skulpturen. Unsere Zeichnung übernimmt im oberen Teil des Altaraufsatzes ein identisches Tympanonmotiv, das in einem seiner Drucke erscheint, der um 1540-41 datiert ist (siehe: E.F. Bange, Peter Flötner, Leipzig, Verlag Klinkhardt und Biermann, Nr. 49, abgebildet. Ein Exemplar des Stichs befindet sich in der Nationalbibliothek). Der Stil der Figuren, der an den Einfluss Holbeins erinnert, ist typisch für seine bekannten Entwürfe. Ein weiterer Entwurf für die Umrahmung eines Altarbildes (um 1530-35, aufbewahrt in der Universitätsbibliothek Erlangen) zeigt eine recht ähnliche, wenn auch strengere italianisierende Ordnung (siehe Ausstellungskatalog Gothic and Renaissance Art in Nuremberg, 1300-1550, The Metropolitan Museum of Art, New York und Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, Prestel-Verlag, München, 1986, Nr. 247, abgebildet, S. 437). Die Extravaganz dieses Entwurfs von Flötner, der hier vertraute Motive aus seinem Werk - Delphine, ein Liebeszug, Efeu, der an den Säulen hochklettert, Figuren von musizierenden Engeln und Satyrn - vermischt, lässt uns vermuten, dass es sich um einen Prototyp eines Rahmens handeln könnte, der an die Wünsche hypothetischer Auftraggeber angepasst werden kann. Die zahlreichen Vorschläge für Säulen und Skulpturen, die die Seiten flankieren, deuten ebenfalls auf ein Demonstrationsprojekt hin. In dieser intensiven Erfindung findet man auf jeden Fall die unterhaltsame Vorstellungskraft des in Berlin aufbewahrten "Entwurfs für einen Sessel" (opus cit., S. 444, Nr. 253, abgebildet). Flötners Originalität hatte die Grenzen überschritten, und so erhielt er vom Kardinal von Trient den Auftrag, "einen lustigen, aus Holz gefertigten und mit Leder bezogenen Stuhl zu entwerfen, in dem man sich tagsüber ausruhen und eine Siesta halten kann" (opus cit. o. J., S. 444).

Peter FLÖTNER zugeschrieben (Thurgau um 1490 - Nürnberg 1546). Entwurf mit Varianten für die Einfassung eines Altarbildes Feder sowie braune und schwarze Tinte, braune Lavierung auf schwarzen Bleistiftstrichen. Unten in der Mitte nachträglich monogrammiert "GP" für Georg Pencz. Beschriftung auf der Rückseite: Zahlreiche Anmerkungen in deutscher Sprache, die die Standorte der Hauptfiguren des Altarbildes angeben. Ungefähre Übersetzung, von oben nach unten: 1- Diese Skizze eines Gemäldes muss gemacht werden ...mehrere Dinge werden an der Basis ausgedrückt. 2 - ? 3 - Das Jesuskind soll einen Schild mit einem Bischofshut und einem Zepter auf dem Schild tragen, ein Wappen (wie aus der damaligen Zeit?). 4 - Der Tod Unserer Lieben Frau oder die Himmelfahrt. 5 - Dieser Engel soll ... ein Wappenschild tragen (um ja d'après). 6 - diese Säule mit ... umgeben. 7 - Die Heiligen Drei Könige 8 - Man soll ... 9 - Der Heilige Thomas von Kandelbergh (vielleicht Thomas Becket, Bischof von Canterbury?). 10 - Hier muss man das Wappenschild anbringen. 11- Hier muss man das Wappenschild mit dem Wappen anbringen. 12 - Diese Skizze (Vision) ist auf zwei Arten gemacht, in denen ich die Gnade hatte, sie zu zeigen, und die man mit Sorgfalt (Fleiß) ausführen soll. 13- Die Leiter (Ellenbogen) 60 cm ungefähr... Unter dem Altarbild alte, undeutliche Inschrift. (Mit Japanpapier gefüttert, restaurierte Fehlstellen, kleine Flecken und Knicke). 49,5 x 32 cm Flötner stammte ursprünglich aus der Bodenseeregion und ließ sich 1522 in Nürnberg nieder. Er führte die ornamentalen Erfindungen der italienischen Renaissance in Deutschland ein. Als Bildhauer, Graveur und Designer setzt er seinen italianisierenden Stil erfolgreich in den dekorativen Künsten durch: Architekturmotive, Möbel, Bilderrahmen und Skulpturen. Unsere Zeichnung übernimmt im oberen Teil des Altaraufsatzes ein identisches Tympanonmotiv, das in einem seiner Drucke erscheint, der um 1540-41 datiert ist (siehe: E.F. Bange, Peter Flötner, Leipzig, Verlag Klinkhardt und Biermann, Nr. 49, abgebildet. Ein Exemplar des Stichs befindet sich in der Nationalbibliothek). Der Stil der Figuren, der an den Einfluss Holbeins erinnert, ist typisch für seine bekannten Entwürfe. Ein weiterer Entwurf für die Umrahmung eines Altarbildes (um 1530-35, aufbewahrt in der Universitätsbibliothek Erlangen) zeigt eine recht ähnliche, wenn auch strengere italianisierende Ordnung (siehe Ausstellungskatalog Gothic and Renaissance Art in Nuremberg, 1300-1550, The Metropolitan Museum of Art, New York und Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, Prestel-Verlag, München, 1986, Nr. 247, abgebildet, S. 437). Die Extravaganz dieses Entwurfs von Flötner, der hier vertraute Motive aus seinem Werk - Delphine, ein Liebeszug, Efeu, der an den Säulen hochklettert, Figuren von musizierenden Engeln und Satyrn - vermischt, lässt uns vermuten, dass es sich um einen Prototyp eines Rahmens handeln könnte, der an die Wünsche hypothetischer Auftraggeber angepasst werden kann. Die zahlreichen Vorschläge für Säulen und Skulpturen, die die Seiten flankieren, deuten ebenfalls auf ein Demonstrationsprojekt hin. In dieser intensiven Erfindung findet man auf jeden Fall die unterhaltsame Vorstellungskraft des in Berlin aufbewahrten "Entwurfs für einen Sessel" (opus cit., S. 444, Nr. 253, abgebildet). Flötners Originalität hatte die Grenzen überschritten, und so erhielt er vom Kardinal von Trient den Auftrag, "einen lustigen, aus Holz gefertigten und mit Leder bezogenen Stuhl zu entwerfen, in dem man sich tagsüber ausruhen und eine Siesta halten kann" (opus cit. o. J., S. 444).

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